Lange hat's gedauert bis ich mich dazu entschlossen habe mir dieses Teil zuzulegen...
ich meine knappe 4000 Euro schüttelt man sich nicht einfach so aus dem Handgelenk...
und nach wochenlanger Recherche und Preisvergleichen stand dann der Entschluss
fest..."DIE" muss es sein... :o)
Irgendwann war dann der große Tag, das Teil wurde bestellt...und wurde auch superschnell
geliefert...als ich den Arm das erste mal ausgepackt vor mir liegen sah dachte ich da wäre
was falsches geliefert bekommen...viel zu groß für meine XL1s...
aber da der Arm ja
auch für Kameras bis 10kg genommen wird...ist einem dann schon klar daß da was recht klobiges
rauskommen muss...*gg*
Alles an Material war erstklassig in Luftpolsterfolie verpackt...was mich etwas enttäuschte war der
mitgelieferte Monitor...ein superleichtgewichtiges Teil der Fa. "Tevion"...billigste Bauart...
sowas würde ich maximal meiner Tochter zum spielen in die Hand geben...
aber okay...'ne echte Steadicam
mit dem richtigen Zubehör kostet halt auch gleich mal das 5-fache und mehr...also egal...arbeite
ich erstmal mit dem Plastik-Kasten und werde da irgendwann nachrüsten... :o)
Die Weste macht live auch einen besseren Eindruck als auf den Bildern des Herstellers...
Verarbeitung ist okay...
Jetzt nach einer Woche hatte ich heute die Zeit mich voll und ganz dem System zu widmen...und da
ja bekannt ist daß man da laaange rumprobieren muss bis alles so ist wie es sein soll...wollte ich da
nichts überstürzen und dann rangehen...wenn sich mir die Zeit bietet...
Nach 5 Std. hatten wir (alleine das System zu tarieren ist ein Unding)
dann endlich alles so...daß
man wohl halbwegs davon ausgehen konnte mal den Arm in die Weste zu hängen...und ein paar
Versuche zu starten mit dem System zu arbeiten...
Bei uns am Studio bietet sich vor der Tür einiges an Möglichkeiten das System zu testen...also raus
und mal meinen Kollegen verfolgt...seitlich begleitet...und so weiter...
wir hielten kurz an um noch etwas einzustellen...und glücklicherweise
hielt ich genau in diesem
Moment den Stab, der auf den Arm gesteckt wird...fest in der Hand...
Es tat einen Schlag...und schneller wie mir bewusst wurde was gerade passiert ist...hielt ich (zum Glück)
nur noch den Stab in der Hand (mit der XL1s) und fiel fast rückwärts um...konnte mich jedoch
fangen...und blieb unverletzt...
Was passiert war? Der massive Arm der Delta Pro wird von einem kleinen gefederten Stiftchen in eine
recht massive Halterung an der Weste eingeführt und durch die Federkraft dort gehalten...
(zumindest sollte es so sein)...
Irgendetwas veranlasste jedoch den Arm dazu sich aus dieser Halterung zu drücken...und sich mit
voller Wucht davon zu machen...
HOPPLA...böööses Spiel...wäre mein Kumpel nur einen Schritt näher an mir drangestanden...hätte
man ihm wohl den Schädel annähen müssen...
Die Schuld dem Hersteller in die Schuhe zu schieben ist definitiv nicht mein Ding...also gingen
wir nach dieser Aktion zurück ins Studio um nochmals genau zu checken ob es nicht doch Eigenverschulden
war...daß sich der Arm aus der Halterung löste...
Im Studio checkten wir erstmal den Arm...nur kleinste Lackabplatzer zeugen von einer qualitativ
hochwertigen Lackierung...von daher TOP...
Dann hingen wir diesen wieder in die Halterung...kontrollierten den Sitz...
alles super...keine Bedenken...
Wir hingen den Arm mit der Kamera wieder dran...ich lief vorsichtig ein paar Schritte...stoppte...
mein Kumpel sagte mir etwas...ich packte wieder den Kamerastab...und bevor ich raffte was los ist...
wieder das gleiche Spiel...den Arm haute es mit einer Gewalt aus der Halterung daß es nur so krachte...
eigentlich hätte ich heute 2x meine Kamera in die Tonne gekloppt...aber Gott sei Dank hatte ich das
Glück daß dies immer passierte wenn ich den Stab fest in meiner Hand hielt...
Also...Kamera weggelegt...den Arm eingehängt...und diesmal akribisch den Sitz des Arms in der
Weste kontrolliert...und siehe da...
dieses "Quick-Release" von Steadydrive...ist sicherlich eine tolle Überlegung...in der Praxis
aber ein ganz kleines Brötchen...
Beim montierten Arm an der Weste reicht es aus wenn man nur mit wenig Kraft auf den hintersten Arm
drückt...um den Stift aus seiner Arretierung zu lösen...
Wir haben lange überlegt wie man das am besten lösen könnte...um in Zukunft die Steadycam auch
zuverlässig in Einsatz zu bringen und werden
wohl nächste Woche eine
Firma suchen die uns den Stift aus der Aufnahme zieht...das Loch aufbohrt...und uns einen
Splint aus Edelstahl anfertig der dafür sorgt daß der Arm dort bleibt wo er hingehört...
Okay...4000 Euro für eine Steadycam sind sicherlich nur eine Sparvariante...für mich
persönlich aber sehr viel Geld...
zurückschicken ist nicht mein Ding...ich werde die Steadydrive behalten...
und auf meine Bedürfnisse
optimieren lassen...
Ärgerlich einerseits...aber lieber so...und nichts passiert...als vielleicht beim Einsatz auf einem Event
jemanden mit dem abspringenden Arm verletzt...
Also...vom Kauf abraten ist nicht mein Ding...aber sollte jemand mit dem Kauf dieses Geräts spielen...
sei gleich dazu gesagt daß abgesehen von dieser Sache noch weitere 2-3 Kleinigkeiten gemacht
werden müssen um die Runsteady so zu verwenden wie es eigentlich ab Werk sein soll...
In diesem Sinne...
weitermachen...
Gruß
Zottl
Antwort von frm:
deswegen vorher anschaun und dann testen. ich habe das bei aba film gemacht und für 3500 eur erfolgreich mein aba fly 2 gekauft. Support ist super. Ich habe die Sony PMWex1 http://aba-film.de/produkte/fly1-2.html
zhättest mal vorher gefragt bevor du 4000 eur ausgibst. Tarierung in 3 min!
Antwort von r.p.television:
Das hört sich ja übel an! Und dafür 4000 Euro!
Man bekommt mittlerweile sehr gute Systeme für wenig Geld.
Ich trau's mich gar nicht zu sagen, aber ich habe das Inder-Teil Flycam 6000 mit Weste und doppeltem Federarm bei Ebay für 750 Euros gekauft. Ist ne Glidecam-Kopie (von einem Teil das etwa 10000 Euro kostet).
Da fliegt nix raus und es funktioniert bis jetzt speziel bei schwereren Kameras von sechs bis zwölf Kilo sehr gut. Auch das Austarieren geht superschnell - etwa auch 3 Minuten. Keine Ahnung warum das bei Dir so lange dauert. Bei neueren Systemen geht das eigentlich mittlerweile recht schnell. Sicherlich könnte da auch einiges besser sein, aber bei dem lächerlichen Preis sieht man über einige Mängel hinweg.
Hab vorher selbst nicht glauben können daß ich mit dem Ding professionell arbeiten kann - aber wer wagt gewinnt....
Ich an Deiner Stelle würde das nochmals nachstellen und ein Video als Beweis drehen. Dann direkt zurück an den Hersteller und Geld zurück. Wenn Du selbst rumbohrst erlischt noch die Garantie. Wer weiß was noch kommt.... Du hast mit dem Ding ja noch nicht mal gearbeitet.
PS: Man muß zwar früher oder später irgendwo Bohrungen setzen oder selbst was umbauen. Das sollte aber eher wegen Anpassungen von zusätzlichem Equipment erfolgen und nicht um das System überhaupt betriebssicher zu machen. Das ist Sache des Herstellers.
Antwort von AndyZZ:
Nach 5 Std. hatten wir (alleine das System zu tarieren ist ein Unding)
dann endlich alles so...
Und wenn du es dann mal abstellen willst, dann verdreht es dir im Nu die Platten und Teller und du kannst mit dem Austarieren von vorn anfangen.
Für mich ist das Ding eine total überteuerte Fehlkonstruktion.
Antwort von Langhaarzottl:
Ich habe zwischenzeitlich Kontakt mit dem Hersteller aufgenommen...
ich soll das Material zurückschicken...
wie sich jetzt herausgestellt hat ist es nicht alleine die Feder die Probleme macht...sondern die komplette Aufnahme gibt nach...
also schicke ich das Teil mal hin...schauen wir mal was bei rauskommt... :o)