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Infoseite // NTSC DVD erstellen von HDV Material (mit Procoder Express) - HILFE!!



Frage von nabrande:


Hallo. Ich versuche mein HDV Projekt (1080i, PAL) auf eine NTSC DVD auszugeben. Zuerst wandle ich direkt aus der Premiere Pro Timeline mit Procoder Express den Film in ein NTSC Mpeg2. Danach benütze ich Filmbrennerei 2 (mit Voreinstellung NTSC und "Kompatible MPEG-Datein nicht umwandeln").

Dies funktioniert zwar, sieht allerdings nicht gerade toll aus. Ausserdem bin ich unsicher ob dies nun eine "echte" NTSC DVD ist. Sie spielt immerhin auf meinem Multi-Player...

Wie kriege ich die bestmögliche Qualität hin, ohne dass die Kompatibilität darunter leidet? Die DVD soll auf praktisch allen DVD Playern in den USA abspielbar sein.

Zur Info: Ich benütze CBR 7000kBit/s, PCM Audio, 16:9.

Vielen Dank für alle Tipps und Ideen zu dem Thema. Vielleicht hab ihr hier schon Erfahrung.

Insbesondere würde mich interessieren, welche Einstellungen (upper/lower field??) im Procoder ich wählen sollte. Und hat jemand schon eine mit Procoder gemachte DVD in den USA abspielen können?

Danke!

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Antwort von PowerMac:

Dass das Bild scheisse ist, liegt wohl am Encoder.
Du solltest in einem guten (!!!) Programm wie After Effects das 1440x1080i (50 Hz) Bildmaterial auf NTSC in 8 oder 10 Bit UNKOMPRIMIERT (60 Hz) herunterrunterrechnen. Das werden einige hundert GB sein. Alternativ geht das auch in Premiere über die "Export"-Funktion.
Es ist dabei möglich, je nach gewünschtem Endergebnis, mit "Deinterlace" (= Halbbilder zu "Vollbildern" zusammenrechnen) anfangs oder erst am Ende; oder auch gar nicht, zu arbeiten. Ich behaupte After Effetcs macht kein Deinterlace beim Skalieren. Das musst du entscheiden, wie du es möchtest.

Das unkomprimierte 8 oder 10 Bit File kannst du dann mit einem guten (!) Encoder exportieren. Und zwar niemals mit CBR (Constanter Bitrate), sondern mit VBR (variabler Bildrate). Es empfiehlt sich beispielsweise 8 Megabit 2xVBR zu wählen. D. h. der Encoder hat zwei Durchläufe:

1.) Bewegungsanalyse des gesamten Videos (mpeg2 kommt bei statischen Aufnahmen mit geringerer Bitrate bei gleicher Qualität aus, als bei sich schnell bewegenden Aufnahmen)
2.) Encodieren mit sich ständig ändernder Bitrate (VBR);
hohe Bitrate bei bewegtem Material; geringere Bitrate bei stehenden Einstellungen

Ich würde immer zwischen 8 und 9 MBit empfehlen. Wie gut das Mpeg File in der Qualität liegt, hängt stark vom Rauschen ab. Ein rauschendes Bild ändert sich ja ständig durch pulsierende Graupunkte und Farbfragmente auf Bildpunkten. Du möchtest aber dass das "für dich Bildwichtige" schön dargestellt wird und nicht das Rauschen ebenfalls korrekt widergegeben wird. Deshalb bietet sich ein bestenfalls teurer Filter an, der "entrauscht" (Denoiser); gibt es in vielen Videobearbeitungsprogrammen. Es lohnt sich da ein wenig zu experimentieren.

Ebenfalls wichtig ist die GOP-Länge. Wenn du einen guten Encoder hast, passt er die GOP Länge ständig neu an. Mpeg2 versteht sich so: (http://www.netzwelt.de/news/71398_3-kno ... lagen.html)

Weiter wichtig ist die Halbbilddominanz. Hast du ursprünglich oder später im Schnitt oder nach dem "auf-NTSC-Skalieren", progressives Bildmaterial, so musst du die Halbbilddominanz auf "keine" oder "none"
setzen. Halbbilddominanz meint, welches Halbbild zuerst kommt.
Bei progressivem Material gibt es das nicht, das sie zusammen visuell ein Vollbild ergeben (durch die Trägheit des Auges). Hast du normales DV-Material als Ausgang wählst du "lower field", sprich das untere Halbbild zuerst.

Nun frägst du dich, wie soll ich 8 oder 9 Bit 2xVBR auf die DVD bringen? Der Ton muss ja auch noch drauf. Die Antwort heißt Dolby Digital oder auch AC-3 und ist extrem platzsparend. Statt PCM-Ton wandelst du deinen Ton in AC-3 um. Du exportierst quasi die Zeitleiste mit dem fertigen Tonmaterial und übergibst das dem AC-3-Econder, der daraus in wählbaren Qualitätsstufen (Bitraten wie 192 kBit, 224, 384 usw.) eine sehr sparsame Tonspur erzeugt. Ich schätze, man spart so etwa den Faktor 10 an Bandbreite und Dateigröße. Sprich der Ton ist nur in einem anderen Format -qualitativ besser- und platzsparender. Man hat so Reserven für das Bild. Problem: Dolby Digital Encoder kosten ihr Geld. Es mag aber auch günstigere geben.

Am Ende fügt man in einem guten Authoring-Programm die Bildspur (bereits als Mpeg2 Datei mit optimal gewählter Qualität) und Tonspur (Dolby Digital) zusammen und gestaltet Menüs usw.
Das Authoring-Programm fügt Ton und Bildspur dann zusammen ("muxing") und kompiliert daraus ein DVD-Image, dass man dann im DVD-Brennprogramm seiner Wahl oder aus dem Authoring-Programm heraus, brennen kann. Das Image ist aber auch insofern praktisch, als dass man es einer Profi-Presserei übergeben kann.

Wenn du dir unsicher bist, wirklich eine DVD in NTSC-Norm gemacht zu haben, schau mit einem Mediaplayer (beispielsweise Quicktime) untere Bildinformationen welche Videonorm (PAL/NTSC) und Qualität der Mpeg2-Encoder auch wirklich erzeugt hat.

Ich empfehle dir zumindest ein viel besseres DVD-Authoringprogramm zu verwenden. z. B. DVD Studio Pro o. ä.

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Antwort von nabrande:

Danke. Ich verwende bewusst CBR da dies (anscheinend) weniger Probleme bez. Kompatibilität hat. Ich werde es allerdings dennoch mit VBR (2-pass) versuchen. Dies benötigt bei meinem 50-minütigen Film wahrscheinlich ein paar Tage Encoding Zeit.

Der Encoder Procoder Express selbst ist nicht das Problem. Er gilt eigentlich als einer der besten.

Der Export in Adobe Premiere ist noch nicht wirklich HDV-fähig (bekanntes Problem) und verursacht ein schlechtes Bild. Daher Lösung via Procoder oder Aspect HD nötig.

Zu hoch sollte man die Bitrate nicht einstellen, da gewisse Player dies nicht verkraften (obwohl sie es sollten). Ich kann ev. auf 7800 raufgehen.

Leider hat mein Encoder kein Dolby Digital Ton zu Auswahl. Wäre sicher besser. (Mpeg audio ist für USA Player übrigens keine gute Wahl)

Zur Klärung: Natürlich ist das Authoring Programm (Filmbrennerei 2) ein "Consumer"-Produkt. Dies spielt im vorliegenden Fall aber keine Rolle, da das Programm keine weitere Konvertierungen macht (deshalb schrieb ich, dass ich die Funktion "Kompatible MPEG-Datein nicht umwandeln" anwähle).

Sehr gut der Tipp mit Media Player/Quicktime. Werde ich ausprobieren.

HAT JEMAND WEITERE VORSCHLÄGE?

Danke!

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Antwort von PowerMac:

So lange dauert das Konvertieren nicht.
Selbst auf meinem G4/800 MHz geht das bei einem 90 Minuten Film über Nacht. Du hast sicher einen viel besseren PC mit 3 GHz aufwärts, da geht das aber genauso über Nacht oder über ne lange Mittagspause.

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Antwort von nabrande:

Hat jemand Erfahrungen mit Procoder (Express) und der Erstellung von NTSC DVDs aus HDV Material?

Vielen Dank!

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Antwort von WeiZen:

Moin,
HDV ist TopFieldFirst, also erstelle das Mpeg File auch als TFF. Bei DVD geht sowohl TFF als auch BFF. Für USA und der Bedingung Alle Player stimme ich Dir zu, Audio muß LPCM sein. Gerade ältere US Player kennen kein MPEG Audio. AC3 ist auch ehr europäisch.
"Siet nicht gerade toll aus" ist relative ohne Aussage, aber vielleicht ändert ja due Ausgabe als TFF schon wesentliches.
Gruß
Ulrich

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Antwort von nabrande:

Hallo Ulrich

Danke!! Hatte den Eindruck, dass lower field (BFF) / upper field (TFF) gleich aussieht. Checkte aber die DVD nicht extrem genau ...

Dass HDV upper field (TFF) ist, wusste ich. Wie sieht es in diesem Zusammenhang aber theoretisch bei der Herstellung einer NTSC DVD aus, d.h. welche Einstellung im Encoder soll man wählen (oder spielt dies keine Rolle)?

Stimmt folgendes: CBR ist gleiche Qualität wie VBR falls die Bitrate bei CRB sowieso konstant hoch ist (um 8000). Der Film ist kurz genug, dass ich mit einer "verschwenderischen" Bitrate fahren kann. Ich habe nämlich den Eindruck, die Leute haben bezüglich VBR falsche Vorstellungen... Das Verfahren ist ja einfach cleverer und platzsparender aber nicht (bild-)qualitativ besser (Anmerkung: Die CBR muss natürlich entsprechend hoch sein).

Hast du auch noch Ideen wie ich sicher gehen kann, dass die DVD wirklich NTSC-fähig ist. Ich bin da skeptisch.

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Antwort von WeiZen:

Moin,
Zusammenfassung:
HDV = TFF >>> SD DVD = TFF
DVD = TFF oder BFF, beides ist DVD Norm, ersteres sowieso, BFF ist die Ausnahme.

CBR oder VBR hat einen unwesentlichen Einfluss auf die Quali bei hohen Bitraten. VBR ist primär was für niedrige Bitraten mit stellenweisen komplexen Inhalt um möglichst viel auf eine DVD zu bekommen.
Komplex ist auch Bildrauschen, da Rauschen als Bewegung interpretiert wird und der Encoder versucht dieses Rauschen zu retten. Das am Rande.

Aber ich glaube ich weiß jetzt was Du meinst. Kann Dein TV und oder Player NTSC? Was Du siehst ist wohl ehr ein PAL60 Bild. Dein DVD Player erzeugt aus der NTSC DVD ein PAL60 Signal.(PAL mit 60 Bildern) Da der Ursprung aber PAL Interlaced Material war, ist das nicht pricklent.
(KAUF DVD's ist im Ursprung Proressive. Bei einer NTSC oder PAL DVD ist der Bildinhalt der Halbbilder immer gleich)
Also nur wenn Dein DVD Player auch wirlich NTSC ausgibt und Dein TV auch NTSC darstellen kann, dann kannst Du es beurteilen. Der Unterschied ist enorm. Das weiß ich daher, da mein TV NTSC kann. Das MPEG Material schaue ich mir vorher über die Videoschnittkarte als NTSC an, weil mein DVD Player auch kein NTSC Signal zum TV sendet, sondern nur PAL60. Wenn es Dir wichtig ist, kannst Du mir eine PAL und eine NTSC Sequenz mailen, zwecks Beurteilung.

Space


Antwort von nabrande:

Super. Vielen Dank!

Dann werde ich im Procoder upper field first (TFF) wählen.
Bitrate (CBR) nehme ich 7800 (mehr erlaubt das Programm gar nicht bei PCM Auswahl).
Audio: PCM, 48'000, 16bit
16:9
NTSC 29.97

Dass mein DVD-Player diese Pal 60 Geschichte macht, kann gut sein. Werde dies nachschauen und hoffentlich rausfinden. Das Gerät (Pioneer) ist aus dem Jahr 2003 glaub ich. Der TV (Philips) ist NTSC fähig.

Noch was: Ändert der Encoder tatsächlich die Geschwindigkeit des Tones? Wie läuft das genau? Er muss ja irgendwie verschnellert werden. (?)

Danke für Dein Angebot. Mal schauen...

Nick

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Antwort von WeiZen:

Moin,
kann sein das Dein DVD Player NTSC kann. Dann müte im Setup sowas stehen wie Ausgabe auf NTSC(TV) oder so ähnlich.

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