Zum Wochenende ein bisschen Filmstatistik – natürlich schön anschaulich gemacht! Und zwar kursiert gerade wieder eine Grafik durch die Socials, die das Auf und Ab der verschiedenen Filmgenres durch die Jahre zeigt (1910–2021). Zu sehen ist auf einen Blick, wie viele Prozent der neuen Filme eines Jahres auf der IMDB einem gewissen Genre zugeordnet sind, beispielsweise Action, Romance oder Fantasy.

Es ist zwar einerseits eine etwas ungenaue Herangehensweise mit dem groben Raster, das nur 12 Genres ohne Mischformen berücksichtigt (stattdessen tauchen die Filme teilweise in mehreren Kategorien auf) und von der passenden Zuordnung in der Datenbank abhängig ist. Dafür verliert sich das Vorhaben nicht in Feinheiten, und das Resultat deckt sich definitiv mit dem subjektiven Eindruck, den man aus der Filmgeschichte einerseits und den Filmstarts der letzten Jahrzehnte andererseits selbst bekommen hat. Gleichzeitig überraschen einige Kurvenabschnitte (zumindest uns).
Western und Musicals, von den Hollywood-Fabriken einst am laufenden Band produziert, sind praktisch von der Bildfläche verschwunden, ebenso Kriegsfilme, wenn auch nicht ganz. Stattdessen sind Gruselgenres wie Horror und Thriller zunehmend im Angebot, während Fantasy-Filme recht stabil bleiben – auf einem niedrigeren Niveau, als wir es erwartet hätten. Absolut dominierend im Vergleich allerdings sind nach wie vor Komödien, obwohl diese Kurve seit geraumer Zeit abnimmt. War vor 25 Jahren noch etwa jeder vierte neue Film irgendwie lustig (oder sollte es zumindest sein), ist es nun nur noch jeder fünfte.
Mehr Dokus dank technischen Neuerungen
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Übrigens hatte es auch in des Sechzigern große Veränderungen bei den Kameras gegeben: plötzlich wurden leichtere und handlichere 16mm-Modelle verfügbar, etwa Eclair 16, die außerdem viel leiser waren. Über einen extra Recorder ließ sich daher auch erstmals simultan Ton aufzeichnen - Dank dieser Kameras entstanden viele neuartige Dokufilme, die als Cinéma vérité / Direct Cinema bezeichnet wurden.
Und jetzt steht mit KI der nächste technologische Wandel ins Haus. Wie der sich auf die Verteilung der Filmgenres auswirken wird, ist sicherlich eine der am allerwenigsten relevanten Folgen, gesamtgesellschaftlich betrachtet. Trotzdem wird man, wenn sich der Staub gelegt hat, vielleicht mal ein forschendes Auge auf eine Aufstellung wie diese werfen und sich fragen, was passierte denn eigentlich da ab den späten 2020ern?
Übrigens, auf Tableau findet sich eine interaktive Version der Grafik von Bo McCready, bei der für jedes Jahr die 5 beliebtesten Titel pro Kategorie eingeblendet werden – ziemlich interessant, darin zu stöbern. (Aber aufpassen, es gibt auch eine Ansicht, bei der die Y-Achse mit den Prozentangaben nicht vereinheitlicht ist.)