Newsmeldung von slashCAM:Hollywood: Teures Archivieren von digitalen Filmen von heidi - 29 Dec 2007 15:32:00
ber das Archivieren von digitalen Filmdaten zerbricht man sich immer wieder gerne den Kopf -- welcher Träger hält am längsten und bleibt lesbar? Band? Festplatte? DVD? Alles andere als optimal. Das Problem stellt sich der Filmindustrie in ganz besonderem Ausmaß, denn nicht nur hat man in Hollywood ja größere Mengen Filme, die in einer angemessenen Weise gelagert werden sollen, sondern man möchte dort natürlich auch gerne sicherstellen, daß die Filme in 50 Jahren noch angeschaut und somit verkauft werden können, etwa anläßlich eines 100. Geburts- oder Todestages.
Bislang werden, wie dieser NY-Times Artikel beschreibt, selbst digital gedrehte Filme in Form von 35mm-Mastern gelagert, die auch nach 100 Jahren noch gezeigt werden können (oder eingescannt, denn ob sich dann noch ein Projektor findet, ist ja auch wieder fraglich). Aber es geht nicht nur um die reine Haltbarkeit, sondern wie immer spielt das Finanzielle eine große Rolle. Und hier wird es interessant. Denn die Kosten für den Transfer von digitalem Material auf Film sowie die Lagerung des so erhaltenen Filmmaterials scheinen weit unter denen zu liegen, die bei einer Archivierung der unkomprimierten, digitalen Daten entstehen. Die in dem Artikel genannten Zahlen, die aus einer Studie der Academy of Motion Picture Arts and Sciences stammen sind recht haarsträubend und nicht auf ersten Blick nachvollziehbar. So soll es 12.514 Dollar kosten, einen digitalen 4K-Master für ein Jahr zu archivieren, im Vergleich zu nur 1059 Dollar für eine konventionelle, photochemische Version. Die Studie selbst ("The Digital Dilemma") ist leider nicht online, sodaß völlig offen ist, wie diese Zahlen zusammenkommen.
Digitales Archivieren auf großer Skala ist also derzeit wie es scheint nicht nur unpraktisch (zB. weil die Daten regelmäßig umkopiert werden oder die Festplatten gelegentlich in Betrieb genommen werden sollten), sondern auch noch teuer. Allerdings ist in absehbarer Zeit, nämlich im Zuge der zunehmenden Verdrängung des analogen Materials durch digitale Formate, damit zu rechnen, daß die Preise der 35mm-Kopien in die Höhe gehen werden, während digitale Speicherlösungen doch eigentlich günstiger werden dürften. Vielleicht kann Hollywood es sich dann doch leisten, auch sämtliche Outtakes für eventuelle späterte Verwertung aufzuheben...
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Antwort von DWUA:
Tja,
Steine, Pergament, Zelluloid und Vinyl haben sich schon lange und gut bewährt.
Wie ist es mit dem "Digitalen Alsheimer" - in 100 Jahren?
Dass man in Hollywood schon immer gerne in die Sterne greift,
hat allerdings weniger mit Sendungsbewußtsein zu tun.
Da stehen ganz dicke kommerzielle Interessen im Hintergrund.
Was will man denn erhalten?
Wer bestimmt, was dessen würdig ist?
Diese Auswahl bleibt seit jeher den vielen nachfolgenden Generationen
vorbehalten.
Und jenen obliegt es, darüber zu bestimmen, was ihnen erhaltenswert
erscheint oder nicht. Sie werden auch ihre Restauratoren haben,
die das tun, was ihnen erlaubt wird.
;))
->
www.langzeitarchivierung.de
und andere ;)
p.s.
Gottseidank kann nicht ALLES aufgehoben werden:
"Der Zahn der Zeit" nagt ständig an Allem.
Antwort von Stringer:
ich schätz die Datenmenge auf 6,4 Terabyte bei einem 90 Minutenfilm (4096x2048 x 24 (p) x 60 (sek) x 90 (min) x 3 (RGB) x 2 (Byte pro Farbe)
unkomprimiert - wie soll das bei den heutigen Festplattenpreisen 12.000 Dollar kosten??? 7 Terabyteplaten zu je 300 Euro (meinetwegen x3 zur Sicherheit) wärs doch ... (einmalig)
Stringer
Antwort von Andreas_Kiel:
7 Terabyteplaten zu je 300 Euro (meinetwegen x3 zur Sicherheit) wärs doch ... (einmalig)
7 x 300 €= 2.100 € x 3 = 6.300 € x 1,469 = 9.255,96 USD, macht verbleibend ~ 2.700 USD /~ 1.840 €, die zu einem großen Teil auch noch für das Umkopieren und verschiedene andere Dinge wie Löhne, Abschreibungen, Software, Versicherungen, Steuern usw. draufgehen. Eine völlig normale betriebswirtschaftliche Rechnung ...
Was also findest Du an einem Preis von 12.000 USD nicht gerechtfertigt?
BG
Andreas
Antwort von Klaas:
zu bedenken ist dass es sich bei dem preis um eine lagerung von einem jahr handelt...mit dem kopieren ist es nicht getan...aber das dürfte wohl jedem bewusst sein...
gruß, klaas.
Antwort von DWUA:
Vor allem sollte es nicht nur um Hollywood gehen.
"Geldmangel könnte zu Datenverlust führen..."
Ein alter Radiobeitrag (2004) zeigt auch jenseits des großen Kinos
die Problematik selbst in "einfachsten Verhältnissen" auf.
http://nestor.sub.uni-goettingen.de/nes ... hp?show=12
dort
>
Artikel
>
Geldmangel könnte zu...
> darunter die URL anklicken ...
Antwort von Valentino:
Allerdings ist in absehbarer Zeit, nämlich im Zuge der zunehmenden Verdrängung des analogen Materials durch digitale Formate, damit zu rechnen, daß die Preise der 35mm-Kopien in die Höhe gehen werden, während digitale Speicherlösungen doch eigentlich günstiger werden dürften.
Also das bezfeifel ich schon sehr stark, das Film so schnell rar und teuer wird. Trotz das es HDCam schon seit 1998 gibt, wurden bis jetzt nur ein Hand voll deutscher Serien in diesem Formart gedreht.
Die Tatort Reihen sind das beste Beispiel, hier wird tortz vieler Vorteiel von HD auf S16 gedreht. In den USA sieht das genauso aus, nur das hier gleich auf 35mm gedreht wird und Serien wie Srubs, Friends und Co auf 35mm gedreht werden, die den 35mm Look garnicht nötig haben.
Auf was der Artikel nicht wirklich eingeht ist die Sicherung auf Bandformaten wie Vodoo, D5 HD oder HDCAM SR.
Die beste Archivierung ist aber immernoch den Film nach dem DI jede Farbschicht einzeln auf ein S/W Negativ ausbelichtet, weil bei einem Farbfilm die einzelenen Farben unterschiedlich verblassen.
Antwort von Stefan_:
In den USA sieht das genauso aus, nur das hier gleich auf 35mm gedreht wird und Serien wie Srubs, Friends und Co auf 35mm gedreht werden, die den 35mm Look garnicht nötig haben.
Laut
http://german.imdb.com/title/tt0285403/technical wurde Scrubs auch auf 16mm gedreht. Hätte mich auch sehr gewundert, falls das 35mm gewesen wären. Aber bei Friends geb ich dir natürlich recht: der hätte 35mm echt nicht nötig; zumindest sieht man es der serie nicht an; gut umgesetzt hätte sie aber sicher dadurch profitiert...
Antwort von Valentino:
Ah ok, war mein Fehler hab gedacht mal eine große für amerikamische Typische Panavision mit weisem Magazin in einem Making of gesehen zu haben. Aber Super16 und ein 4:3 Bild, da bleibt aber auch net viel übrig. Ist eigentlich jemand bekannt ob Srubs in den neuen Folgen dann in den USA auch in HD gezeigt wird (bei Digibeta als Master eher unwahscheinlich)
Antwort von darg:
ich schätz die Datenmenge auf 6,4 Terabyte bei einem 90 Minutenfilm (4096x2048 x 24 (p) x 60 (sek) x 90 (min) x 3 (RGB) x 2 (Byte pro Farbe)
unkomprimiert - wie soll das bei den heutigen Festplattenpreisen 12.000 Dollar kosten??? 7 Terabyteplaten zu je 300 Euro (meinetwegen x3 zur Sicherheit) wärs doch ... (einmalig)
Stringer
Die Rechnung mit solchen Festplattenpreisen gillt vielleicht für Hinz und Kunz, die ihre Platten bei Media Markt oder hier in den USA bei Frys kaufen.
Das ganze ist eine industrielle Anwendung, man legt also Wert auf geprüfte Festplatten nach MIL Standard oder sogar höher. Nur als Beispiel für eine unserer Maschinen kostet eine 60GB festplatte ca. $2100.-. Was kostet dann eine mit Langzeitgarantie und -stabilität versehene 1TB Platte und schon haben wir den Preis.......Was wir bei Media Markt kaufen ist die Ausschußwahre von Seagate und Co, deshalb auch nur 3 oder 5 Jahre Ganarantie drauf. Hinzukommt, daß digitale Langzeitspeicher gepflegt werden wollen. Plattenscanns und Erhaltungskopien sind hier die Regel. Es ist leider anders, als mit analogen Medien, wo es wirklich nur um die klimatisierte Kontrolle des Lagers geht. Man packt die halt nicht nur in einen Schublade, sondern muß hier bedenken, daß nicht nur die Speicherplatten altern, sondern auf einmal auch die Treiber ICs und das PCB der Platte.
Mit dem Schritt ins digitale Zeitalter hat der Mensch sich leider selbst ein Bein gestellt und nun stolpern wir so in die Jahre dahin.
Die NASA hat schon keine 30 Jahre später Probleme Hardware zu bekomme, die ihre alten Bänder von den mondmissionen lesen können. Die Storry dazu ist, daß ein Elektronikschrotter hier im Silicon Valley den Deal seines Lebens machte, als er denen Rechner und Bandlesegeräte aus der Zeit anbieten konnte. Ich hätte mal meine Datasette und den C64 aufheben sollen :-)
Gruß
Axel, San Jose
Antwort von Bernd E.:
...Ich hätte mal meine Datasette...aufheben sollen...
Ich verkauf dir gerne meine – zum Preis einer wirklich guten 60GB-Festplatte ;-)
Gruß Bernd E.
Antwort von WoWu:
Die Studie spricht übrigens von $ 104,28 pro Minute für 4K Video und von $ 8,83 pro Minute für Film.
Das wahr für die Pressefritzen wahrscheinlich mal wieder nicht spektakulär genug und dann wurden bei der NYT diese gigantischen Beträge daraus, die jetzt jeder nachplappert.
Wer mag, kann ja noch mal mit den echten Zahlen rechnen.
Antwort von PowerMac:
Die Preise kommen doch genau hin?
Antwort von WoWu:
wohin ?
Antwort von PowerMac:
Die von dir genannten Preise entsprechen denen des Artikels.
Antwort von WoWu:
Ich hatte das auf den NYT Artikel bezogen, die da auf Jahreskosten von 250 T$ !! pro Film kommen.
Antwort von WoWu:
Korrektur "nur" 208.000 $
"
...pushes the cost of preservation to $208,569 a year,"
Antwort von PowerMac:
Jetzt geht der Link nicht mehr!