Frage von LasseCologne:Hallo,
ich hatte gestern eine Nikon D7000 als Reklamegerät zur Verfügung, weil man damit so doll Videos drehen kann...also sorry, damit soll man ernsthaft drehen können ?!
Normalerweilse arbeite ich als Kameramann (Doku, Reportage im Feld) und verwende immer Schultercamcorder. Ok, habe klassisches Arbeiten gelernt und da fällt Umstellung schwer. Wie auch immer, oft hat man neben der großen Mühle eine B-Kamera dabei, immer nimmt man als Backup und für Sondereinsätze irgendetwas Kompaktes mit auf Dreh. Ich dachte mir nun, nachdem der "DSLR-Hype" schon sooo groß ist, das könnte ja zuküftig auch für mich so eine DSLR sein.
Aber sorry, Leute wie soll das denn funktionieren:
So eine kleine Knipse kann man nicht mal richtig halten...dann kann nicht durch den Sucher gucken ('muss aufs Display glotzen, Konzentration aufs Framing fällt flach), deshalb fällt abr auch ein Stabilisieren der Kamera durch "Festklemmen" zwischen Auge und jener Hand, die typischerweise am Fokusrad liegt, auch weg. Der Schärfenring ist hakelig (und es war schon eine Nikonoptik aus dem Profisegment), ein Mitführen der Schärfe ist deswegen total mühsam (zumal bei einer Tiefenschärfe die noch herausfordernder als bei 35mm Kino ist...), einen Blendenring gibts überhaupt nicht...und schon bei langsamen Pans beginnt die Aufnahme zu ruckeln.
Also, diese DSLR sind doch augenscheinlich zum Fotografieren gemacht !?
Vielleicht ein Stativ drunterflanschen und dann für Interviews geeignet. Aber zum Drehen von Filmen, wo ist da der Sinn ? Da muss man ja soviel Zusatz dranflanschen, da ist man doch mit jedem klassischen Camcorder besser bedient. Vor allem, wenn es auf schnelles Shooting unter diversen Bedingungen ankommt. Und zum Teufel ? Wer braucht ein Feature wie Stereotonaufnahme ? Ich glaube, hier wird viel in den Reklamebalon gepustet....
Gibts hier jemand, der als KAMERAMANN Erfahrungen mit DSLR hat (Leute, die nie mit etwas anderem gedreht haben als DSLR, sorry...)?
Danke !
Antwort von pilskopf:
Die Nikon ist vielleicht nicht gerade die Offenbahrung wenn man von einer Schultercam kommt. Wenn man das Filmen durch den Sucher gewöhnt ist, was ich total verstehe und auch so sehe, dann ist eine DSLR erst mal nichts außer man klemmt sich eine Displaylupe ran. Cleverer und eher für Filmer gedacht sind die Systemkameras die gleich mit einem elektronischen Viewfinder kommen wie eben die Panasonic GH2. Aber die Cam ist erst mal echt klein, wer von einer Schultercam kommt wird so ne GH2 erst mal für ne zirpende Grille halten, hat aber auch so viel Wumms dahinter.
Also natürlich kann man mit einer DSLR alles drehen was man mit einer Schultercam auch kann.
Antwort von Bernd E.:
Diese Frage wird seit drei Jahren diskutiert, als die DSLRs videotauglich wurden. Mit der Suchfunktion des Forums findest du also schon viele Infos dazu (auch einige für ZDF und 3sat gedrehte DSLR-Filme wurden unter anderem hier vorgestellt). Was die Handhabung angeht, liegst du mit deiner Einschätzung sicher richtig, nur ob DSLRs prinzipiell als Videokamera tauglich sind, muss heute nicht mehr in Frage gestellt werden: Trotz aller Mängel in manchen Punkten sind sie wegen ihrer Stärken in anderen Aspekten für manche Drehs geschätzt und haben ihre Fähigkeiten längst bewiesen. Welcher 5D MkII-Besitzer verweist nicht gerne darauf, dass sogar eine Folge von "Dr. House" allein mit diesem Kameramodell gedreht worden ist? Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Einarbeitung bzw. Umgewöhnung ist aber ebenso nötig wie tunlichst einiges an Zubehör, und für die typischen EB-Einsätze sind DSLRs sicher auch zukünftig nicht die erste Wahl. Sie sind einfach ein Werkzeug mehr, das man dann einsetzt, wenn es sinnvoll ist, und nicht um jeden Preis, nur weil es gerade Mode ist. Als Referenz solltest du dir aber besser die Canons von der 550D bis eben zur 5D MkII vornehmen, denn Nikon war zwar der Pionier in Sachen DSLR-Video, hinkt derzeit aber doch hinterher.
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Antwort von kichiku:
hi... hier ist fast alles mit meiner canon 7d gedreht...
www.vimeo.com/channels/chriscaliman und ich bin im moment wieder mit dem zdf fuer eine 45 minuten doku unterwegs und wir benutzen wieder die 7d als a kamera also mehr als ja als antwort auf deine frage... gruesse
Antwort von le.sas:
Dokus und Szenische Filme kannst du wunderbar damit drehen.
Für Sport oder EB Einsätze kannste die Dinger voll vergessen.Da schafft es niemand vernünftige Bilder mit DSLR hinzubekommen.
Viele checken halt nicht dass es sich immernoch um einen Fotoapparat handelt mit dem man auch filmen kann, nicht andersrum. Und da ist es egal ob du ne Canon, Panasonic oder was auch immer hast, wenn es um den Vergleich mit vernünftigen Kameras geht werden die immer kilometerweit hinten liegen.
Antwort von EddiLomax:
Für Sport oder EB Einsätze kannste die Dinger voll vergessen.Da schafft es niemand vernünftige Bilder mit DSLR hinzubekommen.
Ich fürchte ich muss dir widersprechen:
http://www.vimeo.com/9820630
http://www.vimeo.com/22698426
Find ich schon ziemlich vernüftig...
Antwort von le.sas:
Klar, wenn man Schärfeverlagerungen die eigentlich entstehen weil man die Schärfe nicht ziehen kann, nicht als solche erkennt sondern denkt sie sind Stilmittel, ist das natürlich klasse. Auch auf ner Steadycam mit geschlossener Blende finde ich jetzt nicht so schwer zu filmen.
Ich kennen keinen im Extremsportbereich der nur auf dslr dreht, meistens werden für die "schnellen" Aufnahmen richtige Kameras genommen.
Antwort von maxtiemann:
"Ich kennen keinen im Extremsportbereich der nur auf dslr dreht, meistens werden für die "schnellen" Aufnahmen richtige Kameras genommen"
Sorry, dann kennst du die falschen Leute! Gerade im Extremsport sind DSLRs sehr verbreitet und mittlerweile beliebter als ne HVX mit nem Xtreme Fisheye.
Antwort von le.sas:
Wenn du es sagst.
Nice, ich hab jetzt von dir 3 Videos gesehen, die mit einer dslr gedreht wurden im Sportbereich.
ich kann dir aber auf anhieb 100 zeigen die in den letzten Monaten rausgekommen sind, und eben nicht mit einer dslr gedreht wurden, aus gutem Grund
Antwort von dirkus:
Action Fotografie
Ist auch als DVD erschienen.
Ich drehe eigentlich im Moment alles mit der 7D.
Ich hatte mal ne Nikon Knipse (D5000), aber die Nikons sind fürs Filmen eher eine Enttäuschung u.a. weil die Nikon Kameras Video als Motion JPG speichert und nicht wie andere als H.264 (MP4). Allerdings kann ich jetzt nur von meiner alten Nikon sprechen, wie es bei den neuen aussieht hat mich ehrlich gesagt nicht mehr so interessiert. In einer Vergleichstabelle hatte ich aber gesehen, dass auch die neuen Nikons gegenüber Canon einen wesentlich geringere Dynamikbereich haben.
Antwort von LasseCologne:
Vielen Dank für Eure Meinungen - und auch für die Links, speziell nach "Sodom und Gomorrah".
Das sind freilich sehr schöne Bilder, klar vom Stativ gedreht, wo man die Umstellung im Handling Schultermühle <-> DSLR nicht so doll merkt. Das wird wohl, wenn überhaupt, für mich auch der erste Einsatzbereich einer DSRL als "B"-Kamera sein...das Teil aufs Stativ und dann erst mal in Ruhe etwas probieren.
Neue Techniken bringen halt neue Möglichkeiten in der Gestaltung und erfordern wohl eine neue Anpassung von Mensch an die Maschine ;-)
Auf jeden Fall: Meine eigentliche Idee, eine DSLR als kompakte Kamera für den Dreh unauffälliger, schneller Bilder "aus der Hand" einzusetzen, stelle ich lieber mal eher hintenan ;-)
Achso, Fokusring...hat Canon im Ggs. zu Nikon denn Optiken, die man manuell besser fokussieren kann ? Immerhin sind ja die Canon-EB-Linsen so schlecht nicht.
Danke an alle !
Antwort von LasseCologne:
Dokus und Szenische Filme kannst du wunderbar damit drehen.
Für Sport oder EB Einsätze kannste die Dinger voll vergessen.Da schafft es niemand vernünftige Bilder mit DSLR hinzubekommen.
Viele checken halt nicht dass es sich immernoch um einen Fotoapparat handelt mit dem man auch filmen kann, nicht andersrum. Und da ist es egal ob du ne Canon, Panasonic oder was auch immer hast, wenn es um den Vergleich mit vernünftigen Kameras geht werden die immer kilometerweit hinten liegen.
Jo, EB-Einsätze im Bereich der Reportage war so mein Gedanke für eine DSLR...also Zusatzmaterial zu drehen, bei denen man mit der Kamera möglichst flexibel sein muss und eben nicht als TV-Mensch auffallen will. Dafür bin ich sicherlich falsch beraten mit ner DSLR.
Durch die vielen guten und hilfreichen Antworten und Links von den Kollegen hier denke ich mir, die DSLR bietet vor allem neue ästhetische Möglichkeiten und ich werde Nikons und Canons mal via Stativ fürs "schöne Bilder" machen testen und nicht als Zusatzkamera für schnelle Schüsse aus der Manschette...
Antwort von Bernd E.:
...hat Canon im Ggs. zu Nikon denn Optiken, die man manuell besser fokussieren kann ? Immerhin sind ja die Canon-EB-Linsen so schlecht nicht...
Das ist keine Frage Canon vs. Nikon, sondern eher eine AF vs. MF. Autofokusoptiken sind naturgemäß nicht so gut manuell zu fokussieren wie die Objektive, die genau dafür gebaut sind/waren. Unter anderem deswegen sind ja vor allem die MF-Nikkore, aber zum Beispiel auch
Samyangs oder fast schon historische M42-Linsen so beliebt für den Filmeinsatz an DSLRs. Die EB-Optiken von Canon sind übrigens eine so komplett andere Baustelle, dass sich da keine Erkenntnisse übertragen lassen.
Antwort von pilskopf:
Unbd noch mal für dich, du setzt hier einfach auf das falsche Pferd weil die DSLRs genau das bieten was du bei deiner Arbeit nicht brauchst. Mach dir doch das Leben nicht so schwer. Informiere dich doch erst mal zu den Marken und es sei dir einfach gesagt, es gibt mehr als Canon und Nikon die hier überhaupt nicht die Referenz im Bereich Video und DSLR darstellen. Für den Bereich den du willst, das was du in deinem Eingangspost schilderst, diese Probleme kannst du umgehen.
Antwort von B.DeKid:
Was Pilskopf damit ausdrücken will .... ;-)
Panasonic GH2
Canon 5D Mark II oder 550D ( 600D)
Dies sind die Kameras die momentan "ok" sind wenn es jetzt rein um VDSLR geht .
Das Panasonic und Sony mittlerweile Kameras mit grossen Chips ( wie man sie auch in DXLR Produkten findet) anbieten wirst du jawphl mit bekommen haben - Die sind dann aber schon etwas teurer und erinnern auch schon mehr an eine Klassische Kamera.
.........................
Objektive musst du direkt nach manuellen ( alten) Objektiven suchen - man kan zwar durchaus mit den neuen Optiken drehen aber nicht wirklich relevant.
MfG
B.DeKid
Antwort von pilskopf:
Halt wegen dem Spruch "So eine kleine Knipse kann man nicht mal richtig halten...dann kann nicht durch den Sucher gucken ('muss aufs Display glotzen, Konzentration aufs Framing fällt flach), deshalb fällt abr auch ein Stabilisieren der Kamera durch "Festklemmen" zwischen Auge und jener Hand, die typischerweise am Fokusrad liegt, auch weg." keine Canon und keine Nikon.
Der fehlende Viewfinder ist eben ein Totschlagargument gegen die DSLRs als Cam mit der man mal spontan drehen will. Einer der damit eben immer dreht weil er das von seiner Schultercam so kennt wird sich niemals damit abfinden wollen nur über das Disply zu filmen. Deswegen eben die GH2 wenn es ums filmen geht.
Antwort von soan:
1. ICH ICH....*g*...bin Kameramann, drehe hauptsächlich auf DigiBeta, IMX, XDCam im Reportage Doku Newsbereich, auch gerne mal ein Feature.
2. ICH ICH....drehe ganz viele "Image"-Projekte mit einer 7d weils einfach geiler aussieht *g*
Mal im Ernst: du besorgst dir ne DSLR, spielst damit ein bisschen rum und wunderst dich dann über das Ergebnis? Weit am Thema vorbei...
Alleine die Grundlagen aus dem Fotobereich (Iso, Shutter, Blende) am "grossen" Sensor einer DSLR bekommt man vielleicht in einem Acht-Stunden-Seminar beigepult. Dann gehört zum "anständigen" Drehen mit einer DSLR ein ordentliches Equipment - also zumindest ein Rig und eine anständige Sucherlupe, noch besser ein elektronischer Viewfinder.
Und dann kommt das wichtigste: Üben, Testen, Ausprobieren. Ich habe Wochen damit verbracht die Eigenschaften der 7d SELBER zu studieren bevor ich sie das erste mal für eine Produktion eingesetzt habe. Das geht nicht von heut' auf morgen, es sei denn man ist sehr belesen (zb mit Forenwissen) und hat gute Kenntnisse auf dem Foto-Sektor.
Antwort von Bruno Peter:
Ich arbeite jetzt 15 Monate mit einer V-DSRL(Canon EOS 550D), viele Fehlversuche waren dabei. Noch im Herbst letzten Jahres wollte ich kein Risiko eingehen mit der V-DSRL bei Aufnahmen von einer 4Wo Griechenlandtour. Habe dort alles mit meiner Videokamera gedreht um auf Nummer Sicher zu gehen. Dieses Jahr bin ich soweit und drehe Videos fast ausschließlich nur noch mit meiner V-DSRL, egal ob mit geringerer oder größerer Schärfentiefe, es geht alles wenn man es kann. Habe, wie schon der Vorredner schrieb, das dringend nötige und erprobte Zubehör dazu gebastelt/gekauft. Wer keine Geduld mitbringt um das Filmen mit einer V-DSRL zu erlernen, der sollte es lieber sein lassen. Wie ich hier bei Slashcam lese, tut sich sogar der Bücher schreibende WoWu schwer um seine GH3-Systemkamera korrekt einzustellen für Videoaufnahmen...
Antwort von Jan:
Wie ich hier bei Slashcam lese, tut sich sogar der Bücher schreibende WoWu schwer um seine GH3-Systemkamera korrekt einzustellen für Videoaufnahmen...
Hat WoWu schon ein Vorseriengerät ergattern können ?
VG
Jan
Antwort von pilskopf:
Bei aller Gerechtigkeit, das wäre dann aber mein Job find ich bei all der Werbung die ich schon für die GH2 gemacht habe. :D Die GH3 wird höchstens in einem Jahr herauskommen. Im Grunde ist sie schon bestellt. :D
Antwort von Jan:
Bei den geilen Mercedes Aufnahmen dürfte eigentlich nur Dir die Ehre zu teil werden !
Ich bin mir gar nicht so sicher, ob die neue Kamera GH 3 heissen wird.
Da das Modell einige Überraschungen bereit halten wird, wäre GH X schon ein besserer Name.....
VG
Jan
Antwort von MaestroXXV:
Lieber LasseCologne,
ich drehe auch seit 1 1/2 mir VDSLR nun ja um jede Zweifel einer VDSLR zu beseitigen, unbedingt dieses Video anschauen:
und von meiner Seite ein ganz großes Lob an Pilskopf.
Und danke LasseCologne das es noch soviele von Dir gibt, die schon Ewigkeiten mit DigiBeta oder sonst was drehen und deine Meinung haben.
Antwort von burning-jens:
Ich kennen keinen im Extremsportbereich der nur auf dslr dreht, meistens werden für die "schnellen" Aufnahmen richtige Kameras genommen.
ich will ja gar nicht mehr auf seiner Aussage rumhacken ;)
Aber bei RedBull haben sie sich mal eben vollausgestattet mit einigen 5D Sets, und setz(t)en diese auch sehr erfolgreich ein. Und dort sind sehr hohe Ansprüche gefragt, was das Material angeht sind sie recht penibel.
Der Grund das sie den Einsatz wieder reduziert haben liegt darin dass das Material angleichen an die überwiegenden eingesetzten Sonys (XDCAM HD und XDCAM EX) doch recht aufwendig ist. Bei den großen Produktionen ist eine Materialmischung aufwendig.
Aber ein sehr schönes Beispiel für einen auf 5D MKII produzierten Sportfilm hier:
Vllt einer der besten erstellten Filme, generell ;)
Zwar eher langsame Schwenks, aber für die schnellen gibts ja genug Beispiele auch...
Antwort von markusk2006:
So ganz darf ich hier eigentlich überhaupt nicht mitreden, denn ausser mit meinem iPhone habe ich fast überhaupt noch nix gedreht. Möchte aber nun mit Video anfangen und habe doch recht hohe Ansprüche an den Workflow. Praktisch bin ich durch Fotografie vorbelastet und theoretisch durch meinen Lehrberuf, jedenfalls mache ich mir trotz Erfahrung fundiert Gedanken zu der allgemeinen DSLR-Thematik.
Meiner Meinung wird in den kommenden 1 oder zwei Gerätegenerationen die DSLR technisch perfektioniert, denn die Schwächen die ich an meinem Favoriten Nikon D7000 erkenne, sind leicht auszumerzen. Vernünftiger Audio I/O, Buchse für externe Spannungsversorgung und ein paar Videomodi mehr. Das wars. Die Bildqualität ist doch jetzt schon sensationell. Aber mehr wird sich dadurch auch nicht ändern, jedenfalls nicht die Bauform. Warum auch, die SLR kann mehr als die Systemkamera á la Panasonic, nicht weniger. Auch die Handhabung wird noch auf Jahrzehnte die gleiche blieben, wie sie es seit der Igahee Exakta schon ist. Jeder Versuch daran was zu ändern ist gescheitert.
Das bedeutet aber im Umkehrschluss: Eine drehfertig aufgebrezelte VDSLR fällt bei Doku oder Spielfilm nicht auf, denn dort sind an Kameras eh etliche Dinge drangebaut, Monitor, Strom etc. pp.
Im EB-Bereich sieht man damit aus wie Daniel Düsentrieb, und die Betriebssicherheit eines All-in-One-Systems hat"s auf die Dauer auch nicht. Und das ewige auf- und abbauen geht im Reporteralltag auch nicht.
Eine Existenzberechtigung sehe ich auf Dauer nur für Anwender wie mich, die eh schon die Taschen voll Nikon haben und sich darüber freuen, auch sensationelle Videos damit drehen zu können. Auch als kompakte Lösung reizvoll, denn eine DSLR ist mit Optik drehfertig.
Auf Dauer werden sich aber Kameras wie die o.g. Sony durchsetzen. Den Grund sehe ich dabei folgende Gründe:
- Preis unter 2000 Euro, damit drastisch billiger als die ganzen Henkelmänner die ja überwiegend mindestens das doppelte kosten
- Durch das neue Sensorkonzept sehr gute Kompatibilität zu normalen Fotolinsen
- DoF-Effekte ohne Zubehör quasi als Nebeneffekt gratis.
- Das ganze bei vernünftiger Handhabung, die erfahrenen Videofreaks gefällt.
By the way: Die Hersteller haben meiner Meinung nach dieses Marktsegment völlig verpennt. Eine Kamera in dieser größeren Bauform, in der Qualität fehlte in der HD-Welt irgendwie. Anscheinend konnte man Full-HD nur für 200 oder 5000 bauen.
Antwort von dustdancer:
ich liebe leute, die mal wieder schwachsinn in die welt setzten. dr. house wurde "lediglich" die letzte folge mit der 5d gedreht, nicht die ganze staffel. wie wäre es mal mit informieren und nicht mit "gehörten" weitertraschen...
welcome to halbwissen man...
Antwort von Jott:
Genau, die engen Szenen im eingestürzten Haus. Kein Problem, weil da nichts im Motiv ist, was Aliasing-Probleme macht.
So schön das alles ist mit den Canons, kritisch darf man wirklich nicht sein - es sei denn, man prüft das komplette Set vor jedem Schuss auf Problemstellen ab. Gesichter mit viel Unschärfe dahinter: super. Scharfe Totalen: absolut gefährlich. Wenn man's weiß, kann man damit umgehen. Wer keine Lust auf solche Einschränkungen hat, kauft doch keine 5D mehr, sondern legt ein paar Scheine drauf für z.B. die Sony FS100. Eine richtige Kamera zum Arbeiten, kann sogar lange am Stück aufnehmen, mit Tonsektion, wow. Und sie nimmt praktisch jede Optik an, die es gibt.
Sollte Canon eine neue Generation bringen und die Aliasing-Probleme in den Griff bekommen, kann man ja wieder neu diskutieren.
Antwort von Bernd E.:
...die letzte dr. house staffel wurde nicht umsonnt auf der 5d mark 2 gedreht...
Wie schon gesagt: Nicht die Staffel, sondern nur die letzte Folge, bei der man wohl in erster Linie eine möglichst kleine Kamera haben wollte. Die 5D hat sich dabei aber durchaus bewährt, und soll deshalb auch bei weiteren Folgen immer mal wieder dann als B-Kamera zum Einsatz kommen, wenn es sinnvoll ist. Hauptkamera von "Dr. House" ist die Arri Alexa.
...ich denke doch das diese kameras zukunft haben. eventuell im filmbereich...
Die Videofunktion wird kaum wieder völlig aus den DSLRs verschwinden, insofern werden sie trotz mancher Probleme auch zukünftig immer mal wieder eingesetzt werden. Eine weit größere Zukunft sehe ich aber für die "richtigen" Camcorder mit Großformatsensoren (Sony VG20, FS100, F3, Panasonic AF101), die von Grund auf speziell fürs Filmen konstruiert sind (und tunlichst auch Sensoren besitzen, die nicht den Megapixel-Wahn der DSLRs mitmachen). Eine DSLR ist nun mal eine Fotokamera, und selbst eine so neue wie die A77 von Sony zeigt ja an allen Ecken und Enden, dass Video eine nette Zugabe ist, aber nicht unbedingt der Schwerpunkt bei der Entwicklung war.
Antwort von Jott:
Wer's blickt, kommt mit einer 7D klar: Sundance 2011 Gewinner "Like Crazy".
Die einzige DSLR, mit der man wegen einiger Features, die bei anderen Modellen incl. 5D fehlen (z.B. HD-Monitoring über HDMI), tatsächlich halbwegs gut arbeiten kann . Der "Crop-Sensor" (blöder und falscher Ausdruck) ist viel sinnvoller als der von der 5D, weil er 35mm-FIlm entspricht und daher feine PL-Kinooptiken dranpassen, die wiederum fummelfreies Schärfeziehen erlauben. Deshalb gibt es einen teuren PL-Umbau ja auch für die 7D und nicht etwa für die 5D, weil die mit Kinooptiken nichts anfangen kann: der Sensor ist schlicht zu groß.
Antwort von Bernd E.:
...was sagt ihr zu dieser kamera?...könnte der sony F3, red epic, phantom flex... konkurrenz machen...
Von der Leistungsfähigkeit dieser bereits verfügbaren Kameras ist die chinesische Kinefinity, zumindest den Daten des Prototyps nach, schon noch sehr weit entfernt. Aber Konkurrenz der Hersteller ist immer gut für die Käufer und vor fünf Jahren war auch RED noch nicht einmal so weit wie das Kinefinity-Team heute. Interessant ist so etwas auf jeden Fall, nur dass es den Kameramarkt außerhalb Chinas groß tangieren wird, da hab ich erhebliche Zweifel. Also warten wir ab, ob und in welcher Form es diese Kamera auf den Markt schafft.
Antwort von LennartK:
Also,das man mit den VDSLRs mit dem richtigen Zubehör und ausreichend Übung tolle Filme machen kann,ist meiner Meinung nach ziemlich klar.Und es wurden ja auch einige sehr gute Bespiele dafür gebracht.Wofür man sich selber jetzt entscheidet muss man selber wissen.Möglich ist mit einer DSLR jedenfalls so ziemlich alles. Ein gutes Beispiel ist ja auch der Profi Vincent Laforet,der bis zu seiner Red Epic vorher fast alles nur mit DSLRs gemacht hat die er jetzt als B Kameras nutzt.
http://www.vimeo.com/laforet
Antwort von carstenkurz:
Der WDR/FrauTV Beitrag 'Nachtfrauen - die Lust in der Nacht', wurde mit der 5D gedreht. Beim WDR gibts momentan auch einen ziemlichen 5D Hype. An den Schnittplätzen drängeln sich die Neugierigen.
Allerdings gilt das Interesse weniger dem Gerät an sich, sondern mehr der Bokeh Bildästhetik. Die Kameraleute, die mit der Canon drehen verfluchen die Dinger schon ziemlich und warten eigentlich drauf, dass ihre gewohnten Form- und Handlingfaktoren mit großen Sensoren beschaffungsfähig werden, im Unterschied zum HobbyVDSLRler stehen die halt unter Leistungsdruck und wollen nicht ständig mit rotem Kopf vor ihrem Redakteur stehen.
Von daher dürften die Tage der 5D dort auch schon wieder gezählt sein.
Die FrauTV Sendung nächste Woche wird übrigens KOMPLETT, auch die Studioaufnahmen, mit der 5D produziert. Das ist kein Beweis dafür, dass die Öffentlich-Rechtlichen großflächig auf VDSLR umstellen respektive ne 5D plötzlich broadcast-tauglich wird - nur dafür dass die Öffentlich-Rechtlichen gelegentlich auch schonmal experimentierfreudig sein können...
- Carsten
Antwort von Jott:
Für Arte wird gerade etwas Grösseres mit der FS100 produziert. DSLR-Look, aber mit einer normal bedienbaren Kiste. Macht erheblich mehr Sinn.
Antwort von Filmo:
vielleicht kommt auch etwas von Canon:
http://www.canonrumors.com/category/canon-video/
Antwort von carstenkurz:
Tja, und obwohl die Doku in FrauTV von einem professionellen und sehr erfahrenen WDR Kameramann gedreht wurde, sieht man allerorten Fokusprobleme. Zugegebenermaßen, bei den Lichtverhältnissen alles andere als einfach. Und großartige Wahl bei der Blende hatte man bei dem Licht dann natürlich auch nicht mehr.
- Carsten