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Infoseite // Film Tip: The Tree of Life



Frage von B.DeKid:


http://www.imdb.com/title/tt0478304/

Ein Film von Terrence Malick , und wie sollte es anders sein wie bei all seinen andern Filmen hat er mal wieder an Dialogen gespart und uns dafür atemberaubende Bilder geschenkt.

The Tree of Life ist kein Popcorn Film , er taugt quasi nicht als Samstag Abend Unterhaltungs Film!

Die Geschichte um was es geht wird wohl jeder für sich selbst erfassen müssen. Grob gesagt kann man es zusammenfassen und behaupten es ginge um einen Vater und seinen Sohn .... hmm , oder geht es doch nur um den Sohn und seine Kindheit? Vielleicht geht es auch nur um das Leben als solches, wer mag sich so ein Urteil schon erlauben.

Ich sag es mal so der Film ist harte Kost. Man weiss nicht so richtig was der Anfang und das Ende uns wirklich sagen wollen – zu mindestens hat man ein gewisses Gefühl eine Deutung der Dinge die sich aber nicht fassen lässt.

Es ist also ein Film denn man wohl mehrmals schauen sollte.
Ich werde Ihn wohl noch ein paar mal anschauen aber ich bin mir sicher das er mir lange im Gedächtnis bleiben wird.

...........................

Ok kommen wir zum Technischen Aspekt:

- Super SteadyCam Arbeit einfach nur saubere Führung und sehr gelungene Fahrten!
- ColorGrading ist sehr auf die jeweilige Stimmung angepasst , wirkt teils recht kühl und vermittelt aber gut das gezeigte
- LensFlares / Rays - hmm hier hatte einer Spass an den Knoll Light Factory Effects passt zwar sehr oft zum Bild wirkte teils aber zu markant für meinen Geschmack
- Makro / UW ( UnterWasser) Aufnahmen waren sehr sehr gut es muss also nicht immer 3D sein
- 3D Animationen , bei den wenigen die man "erkannte" muss man eigentlich nicht meckern – waren ok , es ist ja auch kein VFX Film im klassischen Sinne
- Sound - einfach nur der Hammer in Verbindung mit den Bildern spitze
- DoP , durchweg jedes Bild bedacht in Cadrage und Aussage einfach eine wohltat fürs Auge ich glaub das hat mir am besten gefallen
- Schnitt , ja teils ettwas verwirrend mit leichten Anzügen einer SlideShow , es fällte teils der Rote Faden aber ich denke wohl das genau das beabsichtigt war
- Location und SetDesign - einfach nur authentisch sehr Gefühlsvoll und ergreifend


Plotline und Script

Was soll ich schon dazu sagen jeder der Filme von Terence Malick kennt ( The Thin Red Line & The New World ) weiss doch worauf er sich einlässt ;-)

Da gibt’s kein OverActing

Fazit

Ein toller aber sehr anstrengender Film den es sich aber lohnt zu schauen.
Es ist nicht für jeden eine Erfahrung und viele Leute werden je nach Gemütszustand wohl nicht mal die ersten 30 min durchhalten ( hab ich gestern auch nicht geschafft) , man muss schon in einer Entspannten Situation sein, um sich ganz mit ziehen zu lassen.
Es lohnt sich aber - VERSPROCHEN


MfG
B.DeKid

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Antwort von dustdancer:

nun ja, ich muss da widersprechen. tree of life war für mich ein film, mit dem ich wenig anfangen konnte. warum?
vielleicht lag es daran, dass ich mich nicht über den film informiert hatte und nicht wusste, was auf mich zukam. als die bbc naturdoku anfing, war es einfach vorbei für mich ;).
vielleicht lag es daran, dass ich absolut keinen zugang zu den charakteren gefunden hatte.
vielleicht einfach auch, weil mir alles übermäßig gekünstelt und overacted vorkam ;).
vielleicht lag es einfach auch daran, dass der film nicht gut war oder ich einfach einen schlechten geschmack habe, wer weiss es schon.
aber als resümee ziehe ich für mich, dass es einer der filme war, für die ich in den letzten 12 monaten keine kinokarte hätte kaufen sollen. aber ich glaube, bei diesem film scheiden sich einfach die geister. ich werde ihn mir irgendwann noch einmal aus der videothek ausleihen um zu schauen, ob der film wirklich so schlecht ist, oder ich einfach einen schlechten tag erwischt hatte.

aber eins muss ich diesem film lassen, ich habe noch nie so viele menschen das kino frühzeitig verlassen sehen. und das auch noch nach 100 minuten, wo alles eigentlich schon fast vorbei war ;).

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Antwort von pilskopf:

Der Film lief bei uns erstaunlich gut und ich hab noch nie so viele Menschen aus dem Kino flüchten sehen wie bei dem. Und die die dann m Ende aus dem Kino kamen meinten eigentlich alle "was für ein Drecksfilm". Es gibt selten einen Film der so schlecht ankommt, ich zumindest noch nicht erlebt auch wenns ab und an ein anderer Film auch schafft zu enttäuschen.

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Antwort von Axel:

Ich habe die Theorie, dass sehr viele Leute Filme nicht mögen, deren Thema nicht kompakt erfassbar ist. Sie sehen Filme, die ganz pauschal etwas bestätigen, wovon sie ohnehin überzeugt sind, oder was sie mit der Strömung treibend ohnehin leben. Ein Film, der Vertrautes in Frage stellt oder überhaupt Fragen stellt, ist auch formal meist kein mundgerechter Happen.

Mich stört es nicht, wenn ein Film, den ich mag, bei anderen durchfällt. Irritierend finde ich, dass sich keiner mehr bewusst mit Inhalten auseinandersetzt (auch nicht bei Filmen, die er mag). Als ob alles so, wie es ist, schon seine Richtigkeit hätte.

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Antwort von cantsin:

Hier eine sehr lesenswerte Kritik des christlichen Fundamentalismus, der hinter der Bildsprache des Films steckt (was aber keiner mehr kapiert, der nicht Hardcore-Bibel-sattelfest ist):

http://www.perlentaucher.de/artikel/7000.html

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Antwort von dustdancer:

@axel:
ich setzte mich z.b. oft mit filmen und deren inhalte auseinander, in dem ich für mich zusammenfassungen schreibe, kleine kinokritiken für lokalsender einspreche oder mich einfach mit leuten über filme unterhalte.
selten bin ich sprachlos aus dem kino gekommen und konnte mich nicht über einen film unterhalten. bei diesem war es so, da ich ihn nicht erfasst habe, die charaktere nicht ergreifen konnte und seit dem bbc-teil einfach mit dem implus kämpfen musste, nicht aus dem kino zu gehen.
anders meine begleitung. sie fand den film gut, typisch malick halt, wie sie meinte ;). wie gesagt, der film bekommt in nem halben jahr noch einmal eine chance.

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Antwort von Axel:

Hier eine sehr lesenswerte Kritik des christlichen Fundamentalismus, der hinter der Bildsprache des Films steckt (was aber keiner mehr kapiert, der nicht Hardcore-Bibel-sattelfest ist):

http://www.perlentaucher.de/artikel/7000.html Was sie Malick vorwirft, ist, dass er nicht ironisch auf Distanz geht, wie sie es selbst tut. Wenn man all den religiösen Kram in dem Film als Antwort versteht, wie offenbar die Autorin, kann man nur beipflichten und den Film als schwer verkitschte Bibel-Propaganda bezeichnen.

Das ist möglich. Ich selbst brauchte Jahre, um mich von dem Glaubens-Irrsinn zu befreien, bezeichne mich als "wohltuend aufgeklärten Zyniker" (die Autorin über Stanley Kubrick), und ich empfinde kein Moment der christlichen Belehrung in diesem Film, sondern ein autobiografisch (Malick drehte in seiner Kindheits-Heimatstadt, seiner Straße) in der religiösen Bildwelt begründetes Fragen.

Zynismus ist angebracht gegenüber Heuchelei. Konfrontiert mit Geburt und Tod (etwa der Geburt eines eigenen Kindes, dem Tod eines geliebten Menschen, dem eigenen Sterben) ist eine relaxt ironische Haltung dagegen nicht mehr angebracht, Distanz nicht möglich.

Wie auch immer, der Essay bezeichnet den Film zwar als Machwerk im Gegensatz zum Kunstwerk, aber er geht ungewöhnlich genau auf ihn ein. Es wäre schön, wenn ähnlich strenge Maßstäbe auch woanders angelegt würden.

EDIT@dustdancer
Es kann sein, man braucht ein gewisses Faible für großkotzige visuelle Gesten, wie ich es bei mir selbst zuweilen diagnostiziere, um dem Film überhaupt etwas abzugewinnen. Jung beschreibt in einem Fallbeispiel, wie ein unglücklich verliebter junger Mann schlagartig schizophren wird, als er den Sternenhimmel sich in einem Fluss spiegeln sieht, und plötzlich scheint er "Gott" zu erkennen. Aber er bleibt hängen an diesem Bild. Es gibt auch in Tree Of Life ein paar solcher Bilder. All das ist schon recht pompös. Man sollte vielleicht tatsächlich den Film immer als Double Feature mit Das Leben des Brian sehen ;-)

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Antwort von B.DeKid:

Ich muss dazu sagen das ich eigentlich wie bei allen Filmen nichts davon wusste ... also keine Kritiken , keine Spoiler oder Trailer gesehen hatte.

Ich hab ihn dann vorgestern nach nem andern Film angemacht gehabt , dachte so "Hey is noch früh schaust halt noch nen film und futterst noch nen paar Erdnüsse bevor du pennen gehst"

( Ok ich wusste Brand Pitt sollte da mitspielen- also quasi die Plotline gelesen gehabt mehr nicht)

Hab den dann angemacht .... naja nach ca 30 min hab ich entschieden doch lieber nen andern unbekannten Action Film zu schaun , weil für das gezeigte war es doch schon zu spät. Da war ich nicht mehr so entspannt als das ich mir so was hartes geben wollte.

Hab dann gestern kurz vorher mal über IMDB geschaut .... da fiehl mir dann auch der Name Malick auf ... hmm wer war das gleich noch mal .... achso ne is klar Thin Red Line und New World .... da war mir dann schon klar was auf mich zu kam.

Dann schrieb unten noch einer was von 2001 und Kubrick .... da fiehl entgültig der Groschen.

Hab den Film dann erneut angemacht ( nach dem Essen) ( vorher hab ich übrigens K. Smith s Red State geschaut ^^) ....

.............................

Also ich war schwer angetan .... was da nach dem "BBC" Teil kam war echt ohne viele Worte ne sehr detailierte zusammen Fassung einer , hmm , Kindheit (???) .....

Ich mag das wenn man bei Bildern ( Gemälde / Skulpturen/ Film / Foto) nen Gefühl entwickelt , und das wurde voll bedient in The Tree of Life .

Man muss halt wirklich aufnahme fähig sein - locker ruhig entspannt.
Dann kann man sich gut auf nen Trip einlassen.

...................................

Ich hab in meinem Freundes Kreis nicht fiehle Leute die sich mit Filmen oder sagen wir generell Kunst auseinander setzen wollen.

Wie Axel schon schrieb wollen die vorgefeertigtes Mundgerechtes schlucken.
Mir ist das zuwenig ! Ich will gefordert werden , will mit Fragen konfrontiert werden , welche man nicht direkt beantworten kann.

................................

Aber ich schrieb ja oben in der Einleitung schon , das dieser Film kein Popcorn ( Unterhaltungs) Film sei;-)
Mir hat er gut gefallen , der wird gekauft und auf Leinwand wirkt der dann bestimmt noch ne Ecke krasser!
Im Kino oder mit Freunden zusammen würd ich ihn aber nicht schauen wollen!

*******************

Find es aber gut das es hier viele verschiedene Meinungen gibt die sich in einem Forum treffen und diese kundtun - Danke.

MfG
B.DeKid

Space


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