Frage von Multivideocutterman:Hallo,
ich habe Footage aus der BMPCC (ProRes-Proxy). Da die Datenrate 38Mbit/s beträgt, wollte ich das Material mit "DNxHD 1080p 36 8-bit" rausrendern. Jedoch ist das Material sehr pixelig bzw. wenn man reinzoomt sieht man viel größere Pixelblöcke als bei höheren Datenraten oder bei h.264.
Weiß jemand woran das liegen könnte?
Des weiteren kann VLC oder After Effects die rausgerenderte DNxHD-Datei zwar lesen, manche DNxHD-Presets aber auch nicht (z.B. das sog. "DNxHD 444"-Preset aus DaVinci Resolve).
Ich benutze Windows mit CS6 und habe diesen Codec installiert (bei Resolve war es aber ja eh schon dabei):
http://avid.force.com/pkb/articles/en_U ... -Codecs-LE
Viele Grüße,
Multivideocutterman
Antwort von Jott:
Wie kann man denn in ProRes
Proxy aufnehmen? Daran liegt's. Das ist nur Layout-Qualität, nichts ernsthaft Verwendbares. Sieht man doch schon an der viel zu niedrigen Datenrate.
Antwort von merlinmage:
Made my fucking day :D
Antwort von Multivideocutterman:
Wie kann man denn in ProRes
Proxy aufnehmen? Daran liegt's. Das ist nur Layout-Qualität, nichts ernsthaft Verwendbares. Sieht man doch schon an der viel zu niedrigen Datenrate.
Na ja, ist ne kurze Doku für ein Seminar, also nicht für Broadcast. Und 38 Mbit/s ist schon recht in Ordnung finde ich, die EX1 nimmt auch nur 35 Mbit/s auf. Aber kannst ja mal dein Statement abgeben, was eine "angebrachte" Datenrate wäre.
Aber mal davon ab, das Footage liegt hier auf meine Platte und ich bekomm es nicht ordentlich codiert. Kann doch nicht daran liegen, dass das Original 38 Mbit/s ist und die encodierte Variante "nur" 36? Aber selbst wenn, warum kann AFX dann diese Datei lesen und andere DNxHD mit höheren Datenraten teilweise nicht? Also was tun?
Antwort von Jott:
Na ja, ist ne kurze Doku für ein Seminar, also nicht für Broadcast. Und 38 Mbit/s ist schon recht in Ordnung finde ich, die EX1 nimmt auch nur 35 Mbit/s auf. Aber kannst ja mal dein Statement abgeben, was eine "angebrachte" Datenrate wäre.
Mein Statement? Du verwechselst einen Intra-Codec mit einem Long GoP-Codec. ProRes ist ersteres, XDCAM aus deiner EX1 zweiteres. Wenn du noch nie was davon gehört hast, lies nach. Beide Kompressionsarten kann man nicht vergleichen. Bei gleicher Datenrate ist Intra viel schlechter.
Du hast das versemmelt, nimm nächstes mal ProRes 422 oder als Untergrenze ProRes LT. Auch was die verschiedenen ProRes-Varianten darstellen, kannst du nachlesen, am besten bei Apple selber (ProRes Whitepaper)
ProRes Proxy ist kein Aufnahmecodec, nur für Layout-Zwecke geeignet. Proxy = Stellvertreter. Was ProRes Proxy überhaupt in einer Kamera zu suchen hat und wozu, musst du Blackmagic fragen.
Antwort von mash_gh4:
38 Mbit/s ist schon recht in Ordnung finde ich, die EX1 nimmt auch nur 35 Mbit/s auf. Aber kannst ja mal dein Statement abgeben, was eine "angebrachte" Datenrate wäre.
ab prores hq wird es einigermaßen akzeptabel. die entsprechenden bandbreiten für die jeweilige auflösung kannst du der tabelle auf folgender seite entnehmen:
https://de.wikipedia.org/wiki/ProRes
bei DNxHD/HR schauts ohnehin ganz ähnlich aus.
du solltest jedenfalls den banbreitenbedarf von all-intra codecs nicht vorschnell mit long-GOP aufzeichnung vermengen! wenn du wirklich platz sparen willst, führt an letzterer kaum ein weg vorbei.
Antwort von Multivideocutterman:
Ok, scheinbar ist es tatsächlich so, dass die DNxHD-Datenrate
größer/gleich der Original-Datenrate sein muss. Ist natürlich total doof jetzt. Footage mit 38 Mbit/s auf 120 Mbit/s rendern zu müssen. Voll die Speicherverschwendung.
Aber gut, dann nehme ich halt beim nächsten Mal in ProRes HQ auf. Passt dann auch mit den Exporteinstellungen.
Nur mal zu meinem Verständnis: Das Original-Footage mit 38 Mbit/s sieht ja an sich nicht schlecht aus. Wozu exakt braucht man dann die hohe Datenrate von LT, ProRes 422 oder HQ? Was ist der faktische Unterschied den man später sieht? Und in welchen Fällen nimmt man LT, 422 oder HQ bzw. was unterscheidet die drei dann? Was hat man davon, wenn man 184 statt 122 Mbit/s aufnimmt?
Antwort von mash_gh4:
Was ist der faktische Unterschied den man später sieht?
schärfer/sauberer wird's -- grob gesprochen!
solltest aber ohnehin selbst sehen, wenn du gutes ausgangsmaterial importierst und die verschiedenen ergebnisse praktisch vergleichst.
im
shotcut gibt's übrigens ein interessantes feature, das es nicht nur erlaubt, im split-screen-modus die ansicht der ausgangsdaten mit dem exportierten file visuell zu vergleichen, sondern auch die gebräuchlichen qualitätsmessungen einzublenden. das kann ziemlich hilfreich sein, wenn man solche dinge nicht ausschließlich nur aus dem bauch heraus beurteilen will, sondern auch mit überprüfbaren fakten belegen will. (siehe:
http://shotcutapp.blogspot.co.at/2015/0 ... -1502.html)
Antwort von Jott:
Ist natürlich total doof jetzt. Footage mit 38 Mbit/s auf 120 Mbit/s rendern zu müssen. Voll die Speicherverschwendung.
Bei Festplattenpreisen nahe Null? Ansonsten gib halt H.264/mp4 aus.
Antwort von Multivideocutterman:
Gibts da ein Unterschied/Verbesserung h.264 vs DNxHD?
Antwort von srone:
mal ganz grob, 50mbit h-264 entsprechen qualitativ in etwa 200mbit dnxhd/prores.
lg
srone
Antwort von Multivideocutterman:
Auf was sollte ich dann h.264 rendern? Auf der Datenrate des ProRes-Quellfootages?
Und wieso sollte man dann DNxHD nehmen, wenn die Datenmenge bei gleicher Qualität größer ist?
Antwort von mash_gh4:
Auf was sollte ich dann h.264 rendern? Auf der Datenrate des ProRes-Quellfootages?
bei h.264, wo es meistens wirklich auf eine möglicht geringe bandbreite bzw. filegröße ankommst (bspw. zur verteilung im netz), ist es generell besser optimiert auf eine bestimmte zielqualität hin mit variabler bandbreite zu komprimieren, statt mit fixen vorgaben. youtube liefert dir aber ggf. einfachere empfehlungen für jene programme, die es nicht besser können:
https://support.google.com/youtube/answer/1722171?hl=en
Und wieso sollte man dann DNxHD nehmen, wenn die Datenmenge bei gleicher Qualität größer ist?
all-intra codecs bieten vorteile beim schnitt. speziell das rückwärts-navigieren geht damit meistens deutlich flüssiger. es gibt aber natürlich auch viele unverbesserliche zeitgenossen, die es ausschließlich wegen des "pro..." im namen schätzen und für unverzichtbar halten.
Antwort von Multivideocutterman:
bei h.264, wo es meistens wirklich auf eine möglicht geringe bandbreite bzw. filegröße ankommst (bspw. zur verteilung im netz), ist es generell besser optimiert auf eine bestimmte zielqualität hin mit variabler bandbreite zu komprimieren, statt mit fixen vorgaben. youtube liefert dir aber ggf. einfachere empfehlungen für jene programme, die es nicht besser können
Es geht eher um einen recht verlustfreien Master bzw. zum Zwischenrendern. Im Speziellen möchte ich das Grading in Resolve machen und dann in Premiere noch Anpassungen wie Musik, Abspann etc. hinzufügen.
Antwort von mash_gh4:
Im Speziellen möchte ich das Grading in Resolve machen...
das schränkt die möglichkeiten ohnehin beträchtlich ein, da resolve auch auf sehr leistungsfähigen maschinen eine blamable h.264 performance bietet. in dem fall kommt man um prores/dnxhr in std. oder high quality kaum herum. aufnehmen und letztlich exportieren würden ich das material aber trotzdem eher in h.264 komprimierter form, um nicht unnötig speicherplatz zu verschwenden.
Antwort von Jott:
https://www.apple.com/final-cut-pro/doc ... _Paper.pdf
Videocutterman, lies das mal, damit du weißt, was ProRes ist (insbesondere Seite 5 und 6). Du hast im Offline (!)-Codec ProRes Proxy aufgenommen. Damit dir das nicht noch mal passiert, denn zu retten ist da nichts.
Datenraten alleine sagen überhaupt nichts über die Bildqualität aus, weil es völlig verschiedene Kompressionsverfahren gibt. Wenn du in einer Kamera an der Datenrate sparen willst, bist du bei ProRes bzw. bei Blackmagic allgemein falsch.