Frage von Gubbel:Hallo und frohen ersten Advent!
Ich habe mal wieder ein spezielles Problemchen. Obwohl ich mir schon die Finger wundgesucht habe, habe ich nichts gefunden, was mir weiterhilft...
In einem normgerechten analogen Signal heißt 300mV schwarz und 1000mV weiß. Nun können aber auch Werte nach oben (Super-weiß) oder unten (Super-schwarz) abweichen.
Im Digitalen YUV ist die Y-Komponente beim Wert 16 schwarz und 235 ist weiß. Mit dem Proc-Amp in der Capture-Karte kann ich diese Werte verändern/justieren.
Nun habe ich 2 Karten zur Verfügung:
- Pinnacle PCTV Stereo (PCI)
- Pinnacle USB-500 (USB)
In VirtualDub gibt es eine Histogramm-Funktion für die Y-Komponente, die alle Werte von 0..255 anzeigt und alles, was über 235 oder unter 16 liegt rot markiert. Jetzt habe ich damit rausgefunden, dass die PCTV bis 255 aussteuern kann und die USB-500 nur bis 235...
Nach unten hin clippen beide schon bei 16, darunter ist nichts mehr.
Nun würde ich aber den Head- und Footroom gerne mit aufzeichnen, aber wie?
Wenn ich die Aufnahme später abspiele oder in VDub öffne, wird ja alles in RGB angezeigt, da wird Y16 zu RGB0 und Y235 zu RGB 255, also sehe ich da keinen Unterschied...
Nur wenn ich im YUV-Farbraum bleibe und eine DVD erstelle, kommt dann am DVD-Player unter 300mV und über 1000mV nix mehr, obwohl doch Werte da sein könnten...
Wie soll ich das am besten handhaben?
MfG
Alex
Antwort von WoWu:
Alex
Ich bin nicht sicher, ob ich genau verstanden habe, was du machen willst, aber wenn Du aus dem vorgegebenen Farbraum gehst, werden Farben verfärbt.
Anders als RGB, das von 0-255 arbeitet, verläuft der Y’CrCb (YUV) Farbkanal von der Mitte der Werten, zu den Seiten.
Wenn also Werte unterhalb des vorgesehenen Wertebereiches angelegt werden, verfärben sich dunkle Farben grün und wenn die Werte oberhalb des zugelassenen Wertebereiches liegen, verfärben sich helle Farben rosa. Wertebereiche sollten also immer durch das NLE im zugelassenen Bereich begrenzt werden weil sonst eine Spreizung des Farbraums stattfindet. (Du bekommst ja nicht mehr Farben) !
Die Bereiche unter 16 und oberhalb von 235 sind für xvYCC vorgesehen. Dazu muss ein entsprechendes Steuersignal an den Monitor mitgeführt werden das dazu führt dass der Wertebereich überhaupt dargestellt wird.
Am Besten benutzt Du also den vorgesehenen Farbraum.
Antwort von Gubbel:
Hallo! Danke für die Infos...
Ich wollte nicht den Farb-Bereich überschreiten, mir ging es in erster Linie erstmal um den Luma-Y-Kanal:
Was ist denn das "schwärzeste" was ein DVD-Player (oder DV-Wandler, ..., alles was digital nach analog wandelt) ausgeben kann? 300mV? Und das "weißeste"? 1000mV?
Dann wäre
RGB-0 = Y-16 = 300mV = schwarz und
RGB-255 = Y-235 = 1000mV = Weiß, oder?
Nun kann es analog aber auch Spannungen unter 300mV und über 1000mV geben - diese sollten doch mit den "Reserven" im YUV-Farbraum reproduzierbar sein?!?
Oder was macht es sonst für einen Sinn mit dem Headroom?
Ich berufe mich mit den Werte hier auf diese Darstellung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehsig ... ronisation
Wie kann ich eigentlich messen, was aus einem Videoausgang wirklich rauskommt? Ein Multimeter wird sich mit 52µS Messintervall wohl schwertun -.-
MfG
Alex
Antwort von deti:
Ich wollte nicht den Farb-Bereich überschreiten, mir ging es in erster Linie erstmal um den Luma-Y-Kanal:
Das geht nicht so einfach, denn das Helligkeitssignal bestimmt auch die Farben mit:
zum Bild
Insofern ist dein Unterfangen wenig sinnvoll.
Wie kann ich eigentlich messen, was aus einem Videoausgang wirklich rauskommt?
Mit einem Oszilloskop, das auf ein Videosignal getriggert werden kann. Hierbei ist auf eine korrekte Terminierung mit 75 Ohm zu achten.
Deti
Antwort von WoWu:
@Gubbel
Was ist denn das "schwärzeste" was ein DVD-Player (oder DV-Wandler, ..., alles was digital nach analog wandelt) ausgeben kann? 300mV? Und das "weißeste"? 1000mV?
Prinzipiell hast Du natürlich Recht und erst bei NULL ist unten Schluss, weil negative Werte analog nicht darstellbar sind, es also soetwas wie Superschwarz in Wirklichkeit nicht gibt. Analog ist der oberste Wert 1Volt.
Bei der Digitalisierung ist man von der Überlegung ausgegangen, anschlie- ssend aus dem Digitalsignal wieder ein Analogsignal erzeugen zu müssen. Man hat sich also an die analogen Gegebenheiten angelehnt und die analo- ge Welt im 1:1 versucht, auf der digitalen Ebene abzubilden.
Die digitalen Werte unter 16 und über 235 stellen den Headroom (up und low) für Errors, Noise und Spikes und verhindern den over– oder underflow des A/D Converters. Sie behalten also auch im digitalen Bereich durchaus eine Berechtigung.
Was aber auf alle Fälle zu berücksichtigen ist, ist der Umstand, dass ein solches Signal von der ersten A/D Wandlung auf den Wertebereich abgeteilt sein muss, weil eine spätere Erweiterung keinen einzigen neuen Wert ergibt sondern lediglich eine Spreizung mit den bekannten Bildbeeinträchtigungen.
Und das betrifft, wie Deti schon dargestellt hat, nicht nur Y.
Aber vielleicht sagst Du einfach, losgelöst aus der theoretischen Betrachtung einmal, was Du vor hast. Dann kann man doch am "lebenden Objekt" mal sehn, was passiert.