Dummy-Akku nicht gleich Dummy-Akku
Wer eine V-Mount-Verteilerplatte für seine DSLM nutzen möchte, sollte bei den Dummy-Akkus auf möglichst qualitativ hochwertige Produkte inkl. Langzeit-Erfahrungswerte setzen.

Der Hintergrund: Zu häufig werden bei günstigen Einzellösungen Spannungs-Spezifikationen nicht korrekt eingehalten bzw. ist häufig schwer nachvollziehbar, wie die Spannungswandlung von den 14V der V-Mount-Akkus hin zur Betriebsspannung der Kamera (z.B. 7.2V bei GH6) zwischen Verteilerplatte und Dritthersteller Dummy-Akku aufgeteilt wird. Wer hier dann eine Kombination wählt, die schlecht aufeinander abgestimmt ist, kann die Funktionsfähigkeit seiner Kamera riskieren.
Unser Tip:
Wer sicher gehen will, dass Dummy-Akku und V-Mount Verteilerplatte optimal aufeinander und die jeweilige DSLM abgestimmt sind, greift zu vorkonfigurierten Sets aus (kameraspezifischem) Dummy-Akku und (universeller) Verteilerplatte.
Wieviel Aufnahmezeit bringt ein V-Mount DSLM Rig?
Um auch ein Paar Richt- und Erfahrungswerte aus der Praxis mit einfließen zu lassen, haben wir hier mal die Nonstop Aufnahmezeiten eines typischen DSLM-Setups mit V-Mount Akku und Verteilerplatte getestet.
Als Basis dient uns hier die Panasonic GH6 im 10 Bit V-Log Betrieb mit 4K 25p mit einem Atomos Shinobi 7“ Monitor (50% Helligkeit) inkl. V-Log LUT Preview via HDMI. Hinzu kommen ein XLR-Adpater, das Sennheiser MKH 8060 mit Phantomspannung - gepegelt auf ca. -12 db und ein angeschlossener Kopfhörer.

Als V-Mount Verteilerplatte nutzen wir das aktuell zum Test bei uns befindliche J-Box Kit von Shape inkl. Shape Dummy-Akku, Baseplate und 135 Wh Shape V-Mount Akku.Die GH6, die XLR-Lösung sowie der 7“ Monitor werden bei diesem Setup alle vom V-Mount Akku via Verteilerplatte mit Strom versorgt.
Nach 5h und 3 Minuten Nonstop-Aufnahme zeigte unser V-Mount Akku bereits längere Zeit nur noch 1 Strich. Da wir keinen harten Stromabriss riskieren wollten, haben wir nach den 5 Stunden die Kamera heruntergefahren und den Akku wieder an unser Anton Bauer Ladegerät gehängt. Dies zeigte 0% Akku Restkapazität an. Für uns ergibt sich mit diesem Setup ein guter Richtwert von 5 Stunden Aufnahme pro 135 Wh V-Mount Akkuladung.
Durch den nahe an der Kamera befindlichen V-Mount Akku liegt das V-Mount Rig deutlich besser ausbalanciert in der Hand, als wenn wir getrennte Akkus für den Monitor und die Kamera nutzen.
5 Stunden für Nonstop 4K 10 Bit Kameraaufnahme, 7“ Monitor via HDMI, XLR Adapter, Phantomspeisung, Kopfhöreroutput etc. sind ein solider Wert. Rechnet man einen On/Off Betrieb mit ein, kann man - je nach Anwendung - bereits mit einem Akku über einen ganzen Drehtag kommen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Besser tariertes Gesamtsystem, keine unterschiedlichen Akku-Typen für Monitor und Kamera sowie keine unterschiedlichen Ladegeräte im Gepäck. Um auf die gleiche Laufzeit für die Kamera zu kommen, müssen wir mind. 3 Kamera-Akkus dabei haben und dann noch einmal 3 NPF-750 Akkus à 5.200 mAh für den Monitor.
Beim reinen Akkugewicht landet die individuelle 6-Akkulösung mit insgesamt ca. 837g bemerkenswerter Weise über dem 135 Wh V-Mount Akku (737g). Bei Letzterem kommen dann natürlich noch die Verteilerplatte, Rods etc. dazu.
Sofern nicht hochmobile Minimal-Setups oder eine dezentrale Ausfallsicherheit benötigt werden, sehen wir vom Kamera-Handling, dem Energiekonzept und dem Lade-Workflow vor Ort mehr Vor- als Nachteile bei der V-Mount Lösung.
Soweit erstmal unsere Überlegungen und Erfahrungswerte zum Thema V-Mount-Akkukonzepte für die DSLM.
Was sind eure Erfahrungen hiermit? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen ...