Künstliche Schärfe
Ein Problem für alle Camcorder-Messungen stellt die künstliche Schärfe (sog. Kontour) dar. Denn fast jeder Camcorder setzt heute eine Art künstliche Schärfung ein, bevor das Bild aufgezeichnet oder ausgegeben wird. Und natürlich beeinflusst eine solche Kontour auch direkt die Schärfemessung. Je mehr Kontour, desto besser das Messergebnis auf dem Papier.
Dies führt zu Ergebnissen, dass eine Billig-Kamera mit übertrieben eingestellter Schärfe im Messlabor deutlich besser abschneidet, als eine vernünftig eingestellte Profikamera. Bei Einsteiger-Kameras unter 1000 Euro lässt sich die künstliche Schärfe dazu oft nicht justieren, was die Vergleichbarkeit noch einmal deutlich erschwert. Und Umgekehrt: Ein Schuss wohl dosierte Contour macht jedes Bild knackiger, jedoch ist es reine Geschmackssache, wie viel der Hersteller hier als Standard-Einstellung wählt.

Um dennoch einen fairen Vergleich aller Modelle untereinander zu gewährleisten haben wir in unserem Messverfahren eine empirisch ermittelte Kontour-Korrektur eingebunden, die aus dem Messergebnis die zusätzlich addierte Schärfe wieder heraus rechnet. Um Verwirrung zu vermeiden, wird in unseren realen Messreihen ausschließlich diese Linie zur Camcorder-Beurteilung abgebildet und zur Beurteilung herangezogen.