Chromatische Aberration
Hier scheint eine der Hauptstärken von Objektiv und Codec zu liegen, denn chromatische Aberrationen waren so gut wie nicht auffindbar. Auch Verzeichnungen liessen sich kaum ausmachen - ein Objektiv der Spitzenklasse.
Der 4:2:2 DVCPROHD Codec
Hier gilt es ein wenig Klarheit zu schaffen. In Diskussionen um die Möglichkeiten von HDV wird häufig der DVCPRO HD Codec mit seinem magischen Farbsampling von 4:2:2 als eine Art Wunderwaffe für Filmlook aus dem Ärmel geschüttelt. Nun, der DVCPRO HD Codec ist mit Sicherheit ein sehr gutes robustes Videoformat, das viele Vorteile in Sachen full-frame-basierter Aufzeichung, Metadaten, frei wählbare Bildraten etc. mit sich bringt - aber er ist im Zusammenspiel mit dem Bildwandler der HVX200 kein Zauber-Hokus-Pokus Filmlook Codec. Die Bilder der HVX200 sind auf gleichem Niveau wie die anderen Cams der Prosumer HDV Klasse, teilweise etwas weniger scharf, teilweise mit weniger MPEG-Artefakten, im Gesamteindruck sehr realistische, gut abgestimmten Farben - aber das war es dann auch schon. Etwas anderes würde auch keinen Sinn für Panasonic machen, wollte man nicht die Verkäufe der Pro-Cams kannibalisieren. Auch die neu vorgestellte HPX 500 mit einem im Gegensatz zur HVX200 größerem Chip (2/3) dürfte einiges mehr an Bildqualität bringen als die HVX 200. Also noch einmal in aller Klarheit: Das Bild der HVX200 ist auf sehr gutem Niveau – absolut vergleichbar mit anderen Cams dieser Klasse, nicht mehr und nicht weniger.


Greift man zu extremer Farbkorrektur des Materials, so offenbaren sich die MPEG-Blockstrukturen bei HDV schneller als entsprechende Kompressionsartefakte bei DVCPRO HD. Doch auch dies bewegt sich in einem recht minimalen Bereich. Schlußzufolgern, dass die 4x höhere Datenrate ein 4fach-farbschärferes Bild liefert ist unzutreffend. Der Farbkorrekturspielraum ist geringfügig größer.