Interne Speicheroptionen
Erfreulicher Weise lässt sich der RAM-Speicher am MacBook Pro sehr einach selbst wechseln. Mit 4GB sind wir am maximalen Limit angelangt, so dass keine Erweiterung in Sachen RAM notwendig sein dürfte. Anders sieht es in Sachen Festplatte aus. Auch wenn das meiste Videomaterial auf externen Festplatten am sichersten untergebracht sein dürfte, zeigt die Praxis, dass man gerne auch mal die interne Festplatte als Zwischenspeicher nutzt. Mit den 150 GB kommt man jedoch in Sachen Videobearbeitung nicht wirklich weit. Der Einbau einer 250 GB Festplatte empfiehlt sich hier auf jeden Fall. Leider ist der Einbau einer Festplatte am MacBook Pro nicht so einfach gehalten, wie bei den aktuellen MacBooks. Bei letzteren müssen nur ein Paar Schrauben an einer Blende am Batteriefach entfernt werden und die Festplatte kann auf einen Schlitten geschraubt und quasi per Plug&Play eingesetzt werden. Beim MacBookPro verhält sich dies anders. Hier ist eine kniffelige Operation nötig, die, wenn unsachgemäß ausgeführt zum Erlöschen der Garantie führt. Die Empfehlung Apples geht hier klar in Richtung autorisierter Werkstatt. Schade, denn wer einmal mitbekommen hat, wie einfach sich Festplatten an den MacBooks tauschen lassen, fragt sich, weshalb das am MacBook Pro nicht genauso einfach gehen kann.
Externe Speicheroptionen
Wer ernsthaft mit dem MacBook Pro Videomaterial bearbeiten möchte, sollte sich um externe Speicherlösungen kümmern und hier stehen eine Vielzahl unterschiedlicher Optionen parat, die je nach Geldbeutel und benötigter Datenrate skalierbar sind. Die kostengünstigste Alternative stellt das gute alte Firewire 400, bzw. USB 2.0 dar, die mit maximalen Transferraten von 400Mb/s keine Probleme mit DV, HDV, DVCPROHD oder XDCAM HD haben. Letztere sollten jedoch nicht über zwei parallele Streams gehen. Wer komplexere Projekte mit DVCPROHD oder anderen Profiformaten stemmen möchte, bei denen mehrere Videospuren zum Einsatz kommen, sollte zur nächst-schnelleren Lösung Firewire 800 greifen. Das 17" MacBook Pro ist mit einem entsprechenden Port ausgestattet und die Anzahl an externen Raid-Systemen, die Firewire 800 anbieten ist in den letzten Monaten immens gewachsen. Hier sollte jeder seins finden (oder selbst basteln) können.
Komplizierter wird es, sobald unkomprimiertes Video, sei es HD oder SD über SDI oder Komponente gecaptured werden soll. Anbieten tuen sich hierfür die auf Firewire 400, bzw. Firewire 800 aufsetzenden AJA I/O Capture-Boxen. Unkomprimiertes SD Video liegt bei 270 Mb/s, kann also entsprechend über den normalen Firewire-Port gesendet und auf eine externe Speicherlösung aufgespielt werden. Hier muss jedoch darauf geachtet werden, nicht den gleichen Firewire-Bus für das Capturen wie für das Speichern zu benutzen, denn es steht hier mit angehängter AJA-Box jeweils nur eine Richtung zur Verfügung. Wer also auf Nummer sicher gehen möchte und auch noch etwas Bandbreite extra dabei braucht (empfehlenswert weil die 400Mb/s bzw. 800 Mb/s in der Praxis sowieso nie erreicht werden), sollte die schnellste I/O Verbindung des MacBooks Pro nutzen: den PCIe/34 Slot, der entweder mit einer 800Mbit Firewire Karte oder, wer das Optimum an Geschwindigkeit benötigt, mit einer SATA Karte bestückt wird, die mittlerweile von mehreren Herstellern Angeboten wird. Mit einem Raid-System mit Port-Multiplyer lassen sich mehre Terrabyte über das MacBook capturen.



Somit ist es derzeit tatsächlich möglich über HD-SDI mit Realtime Konvertierung durch die IO HD Box nach ProRes 422 unkomprimiertes HD Material hantierbar auf einem Laptop zu capturen und in 10Bit 4:2:2 zu verarbeiten.
Stelle sich nur noch die Frage nach dem Sinn eines entsprechenden Setups. Die meisten HD-Produktionen, die unkomprimiertes HD-Material über SDI einlesen und am Set bearbeiten wollen, haben durch die HD Produktion bereits einen solchen Wust an Technik dabei, dass ein stationärer Rechner mit entsprechender PCI-Express Karte mit HD-SDI-In im Vergleich zu einem Laptop nicht wirklich ins Gewicht fällt, dafür jedoch den Vorteil der stabileren Umgebung bringt und mit einem eingebauten Festplattenraid dazu auch noch insgesamt kompakter ist.
Vielleicht gibt es ein Paar spezielle Freelancer-Konfigurationen, wo das HD-Material aus dem Post-Pro-Studio mit einer I/O Box via Laptop auf ein externes, mobiles Raid Sinn macht. Wer nicht ständig mit entsprechendem Material zu tun hat, sondern nur gelegentlich, kann hier also ohne den Kauf eines stationären Rechners dem Kunden HD 4:2:2 (ProRes) Verarbeitung anbieten.
Konsequenter Weise unterstützt das MacBook in der uns vorliegenden Konfiguration im Display mit maximalen 1900x1200 Pixeln die volle HD Auflösung. Mit entsprechenden I/O Boxen angeschlossen wird aus dem MacBook also auch ein HD-Monitor. Noch eleganter dürfte die rein Software-basierte Lösung ScopeBox (Divergent Media) in Sachen MacBook als Kontrollmonitor sein. Hier wird derzeit jedoch (noch) kein HDV unterstützt, sondern in Verbindung mit Final Cut Pro 6 vor allem DVCPRO HD, bzw andere HD-Formate, die dann jedoch wiederum andere Anschlüsse als Feed-In benötigen dürften... Die optionale HD-Auflösung des MacBooks ist trotzdem eine eigene Überlegung wert...