Kleine Geschwister
Nicht jeder braucht die komplexen Funktionen der 2000Euro-Versionen. Und so haben beide Hersteller eine etwas abgespeckte Variante im Angebot: Pinnacle verkauft sein Liquid 6 (ohne Broadcast) für 499 Euro, die USB2.0-Box lässt sich für noch einmal 499 Euro nachrüsten. Verzichten muss der Kunde dafür auf die Unterstützung von mxf und dadurch auch auf XDCam und P2. Außerdem fehlt die Kommunikationsmöglichkeit übers Netzwerk sowie die Möglichkeit MPEGs auch in einer höheren Farbauflösung als 4:2:0 zu rendern. Wer jedoch nur mit DV oder HDV arbeitet, bekommt mit Liquid 6 ein nahezu komplettes Profiprogramm zum äußerst günstigen Preis.
Avid bietet als kleinen Bruder das ExpressDV an, zur Drucklegung noch in der Version 4.5.1. Mit 729 Euro zwar ebenfalls deutlich billiger, allerdings mit einem größeren Verlust an Funktionen: Die Mojo-Box wird nicht unterstützt, ebenso wenig die daran gebundene Hardware-Beschleunigung. Die Video-&Audiospuren sind auf jeweils acht begrenzt, außerdem fehlen einige Effekte. Verschiedene Videoformate dürfen in der Timeline nicht gemischt werden, 24p sowie Multicam wurde ebenfalls gestrichen. Die Zubehörsoftware von Boris&Co fiel auch dem Rotstift zum Opfer, einzig Sonic gibt noch die kleinere Ausgabe DVDit SE dazu. Einziger Vorteil: Aufgrund des geringeren Funktionsumfanges fordert es weniger Rechenpower. Notebook-Besitzer werden daher eher auf ExpressDV setzen. Aufpassen sollte man auch beim unterschiedlichen Lieferumfang für PC und MAC: So sind die Sonic DVD-Produkte sowie der WindowsMedai 9-Export nur für WindowsXP. Dafür bietet ExpressDV MAC als kleines Schmankerl den Export Richtung iDVD oder DVDStudioPro.
