Was für was?
Als Systemplatte in einem PC oder MAC sollte es auf jeden Fall eine SSD sein, denn hier spürt man den Unterschied gegenüber einer Festplatte deutlich. Praktisch gar nicht spürbar ist hier jedoch der Unterschied zwischen SLC-, MLC- und TLC-Modellen.
Wer im Rechner einen Cache für RAW-Bearbeitung anlegen will sollte dagegen am besten auf NVMe-SSDs mit möglichst schnellem Speicher setzen. Diese NVM-SSDs werden direkt über PCIe angesprochen und erlauben aktuell Datenübertragungsraten von ca. 3.000MB/s. Gerade in Resolve macht so ein Cache einen großen Unterschied. Ein aktueller Test von Samsungs neuesten NVMe-SSDs der 970er Reihe zeigt jedoch, dass der Unterschied zwischen MLC und TLC mittlerweile auch stark geschrumft ist. Der Preisunterschied allerdings auch.
Wer szenisch arbeitet und dabei auf komprimiertes RAW oder ProRES setzt, schafft es in der Regel dagegen bei den aufgezeichneten Datenraten um die 100 MB/s zu bleiben. In diesem Fall können auch besonders günstige Festplatten als Speicher für die RAW-Daten beim Schnitt eingesetzt werden (solange man nicht Multitrack-Editing benötigt).
Hierbei sollte man allerdings beim "befüllen" darauf achten, die genutzten Festplatten nicht sonderlich fragmentiert werden. Dies erreicht man einerseits damit, dass man möglichst wenig Daten löscht und die Festplatte folglich auch nicht als Speicher für sonstige, viele kleine Dateien nutzt. Oder indem man das Laufwerk von Zeit zu Zeit defragmentiert, was auch im Hintergrund stattfinden kann. Jedoch sollte man tunlichst nicht während der Schnitt-Arbeit defragmentieren, weil es hierbei ziemlich sicher zu Rucklern beim Playback kommt.
Netzteile
Bei der Wahl des Netzteils gibt es weniger Pauschales zu empfehlen. Formfaktor und Anschlüsse müssen natürlich zum Gehäuse und zum Mainboard passen. Spannender wird es bei der Dimensionierung. Grundsätzlich sollte man die Watt-Zahl nicht zu knapp an den eigenen Komponenten dimensionieren. Dazu sind die Angaben zur Dauerleistung bei den Herstellern nicht immer zuverlässig. Wenn man plant über die Lebensdauer des Rechners immer wieder Komponenten auszutauschen, sollte man das Netzteil eher großzügig überdimensionieren sowie einen Markenhersteller wählen. Der Preisunterschied zwischen guten Marken-Netzteilen und No-Name Marken ist meistens gemessen am Gesamtbudgets eines Rechners vernachlässigbar. Den Aufpreis für herausragende Modellen bezahlt man meistens für außergewöhnlich gute Effizienzwerte sowie für einen sehr geringen Geräuschpegel. Schlechte, meist auffällig günstige Netzteile können dagegen die Ursache für schwer abzugrenzende Systemabstürze sein. Meistens liefern solche Netzteile keine sehr gleichmäßigen Spannung und können Lastspitzen schlecht ausbügeln. Beim Netzteil den letzten Euro zu sparen halten wir daher nicht für empfehlenswert.
Wer seinen Rechner selber zusammenschraubt (oder auch später oft erweitern will), sollte auch auf die Modularität des Netzteils achten. Hierunter versteht man, ob alle Kabel frei absteckbar (vollmodular) oder teilweise fest mit dem Netzteil verbunden (teilmodular) sind. (Teil)modulare Netzteile sorgen für weniger Kabelsalat im Gehäuse und für besser planbare Strom-Verzweigungen (u.a. für mehrere GPUs).

Beim Kauf von fertig konfigurierten Rechnern mit (teil)modularen Netzteilen, sollte man außerdem darauf achten, dass der Händler die nicht verbauten Kabel separat mitgeliefert. Sonst müssen diese bei späterem Bedarf als teure "Ersatzkabel" separat nachgekauft werden. Natürlich sollte man aus dem selben Grund ungenutzte Kabel auch für die Lebenszeit des Computers an wieder auffindbarer Stelle aufbewahren.