Zu 3: Empfehlenswerte Prozessoren
Bei Intel im Workstation-Bereich würden wir aktuell zu einem i7-7820X mit 8x 3.60GHz greifen, wenn uns 28 Lanes für ein Schnittsystem bis auf weiteres ausreichen sollten. Vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis von Intels kleinstem 8 Core Prozessor mit Quad-Channel-Anbindung, der dazu noch übertaktbar ist erscheint uns gut. Aktuell (Mai 2018) kostet diese CPU rund 450 Euro. Da gute Intel 2066-Workstation-Boards mit X299-Chipsatz schon deutlich unter 200 Euro (ab ca. 170 Euro / Mai 2018) zu haben sind, wirkt der Intel Core i7-7820X in dieser Preislage gerade in Kombination mit einem passenden Mainboard nicht einmal überteuert.

AMDs TR4-Workstation Boards mit X399-Chipsatz kosten dagegen mindestens 100 Euro mehr (ab ca. 280 Euro/Mai 2018), was den Preisvorteil von AMD-Threadripper-Prozessoren bei 8 Kernen praktisch nivelliert. Denn ein 8 Core Threadripper kostete Mitte Mai 2018 noch mindestens 340 Euro, was ihn im Vergleich zum Intel Modell mit einem passenden Board nicht günstiger dastehen lässt. Dafür bekommt man bei AMD für diesen Preis bereits volle 64 PCIe-Lanes und etwas mehr Basistakt (3.8 vs. 3.6GHz). Außerdem scheinen momentan AMD-Prozessoren aktuell etwas weniger von kommenden Sicherheitspatches betroffen zu sein, die voraussichtlich die Performance von Intel-Prozessoren etwas einbremsen werden (Stichwort Spectre-NG, Spectre und Meltdown).
Extrem Interessant wird die AMD-TR4-Plattform jedoch bei 12 und 16 Prozessorkernen, denn in diesen Gefilden werden Intel-Prozessoren bei hohem Takt schnell unverhältnismäßig teuer. So gab es im Mai 2018 einen 12Core 3.50GHz Threadripper für 600 Euro und das 16 Core-Topmodell mit 16x3.40GHz für 820 Euro. Bei Intel gibt es so viele Kerne als 2066-Workstation-Prozessoren nur noch mit signifikant weniger Basistakt (2.8 -2.9GHz). Und das erst erst ab 1.000 bzw. 1.500 Euro für 12 bzw. 16 Kerne.

Wir würden daher bei der Planung eines zukunftssicheren Performance-Monsters mit 12 oder 16 Kernen definitiv zu AMD greifen. Aktuell mag das noch leicht übertrieben klingen, doch ein 16 Core-Rechner dürfte auch für kommende 6K- und 8K-Aufgaben noch lange gut gewappnet sein. Und wenn man sich schon ein System zusammengestellt, das auch einige Jahre laufen soll sollte man dazu bedenken, dass die übrigen Kosten einer Video-Workstation (Gehäuse, Netzteil, Kühler, Speicher, Massenspeicher etc.) beim Bau ziemlich konstant bleiben. Somit fallen die Aufpreise der CPU und des Mainboards meist weniger gravierend ins Gewicht als bei einer ersten groben Kalkulation.
Im Gegensatz zu Intel hat sich AMD auch deutlich der Zukunftssicherheit seiner Sockel verpflichtet. So sollen auch die kommenden Zen-Prozessoren nach einem BIOS-Update in heutigen Mainboards laufen. Voraussichtlich bis zum Jahr 2020 sollen AM4- und TR4-Sockel unverändert erhalten bleiben.




















