Frage von Auf Achse:Ich bräuchte die Hilfe von Leuten die sich mit Brennweiten, Betrachtungswinkel usw auskennen.
Bei meiner alten H3 Black möchte ich gerne ein anderes Objektiv ausprobieren. Bei meinen Anwendungen benötige ich so gut wie nie den maximalen Weitwinkel, meistens filme ich mit der Narrow Einstellung und selbst das ist mir noch zu weitwinkelig. Und die Tonnenwölbung geht mir sowieso auf den Geist.
Abgesehen von der Weitwinkeligkeit hat meine H3 im Gegensatz zu den beiden H4 Silver grausame chromatische Aberrationen und ist wesentlich mehr IR empfindlich. Jetzt soll meine H3 BE für diesen Versuch herhalten, ich hab mir diese Seite rausgesucht. Die Beschreibung der optischen Eigenschaften klingen gut, auch was die IR Vergütung betrifft.
https://www.vision-dimension.com/de/obj ... 2.html/205
Ich würd von den Objektiv - Spezialisten unter euch gerne wissen wie sich dieses Objektiv mit 60° Winkel auf das Blickfeld auswirkt. Ich hab hier eine Seite gefunden wo das Blickfeld in den jeweiligen FoV Modi in Grad angegeben ist. Für mich sind die untersten 3 Zeilen interessant, also 16:9 in weit, mittel und eng, immer der horizontale Betrachtungswinkel. Mit dem originalen Objektiv 118, 94 und 64 Grad.
Bedeutet daß das 60° Objektiv nun 60° schon in der weit - Einstellung hat? Welche Winkel hat es dann in mittel und eng? Wenn weit = 60°, lieg ich richtig wenn ich es einfach anhand der Original - Winkel hinschätze auf mittel = ca 46°, eng = ca. 32°
https://de.gopro.com/support/articles/h ... nformation
Vielen Dank + Grüße,
Auf Achse
Antwort von Jan:
60° Winkel auf Kleinbild gerechnet hat keine einzige Gopro. Das entspricht 37mm Kleinbildbrennweite, selbst der nahe Winkel (Narrow) dürfte unter 24mm Kleinmbildbrennweite liegen und das wären 84°. Man muss natürlich bei solchen Datenblättern aufpassen, auf welchen Sensor sich der Winkel bezieht, bei APS-C wären 60° nämlich schon 23mm Original-Brennweite.
VG
Jan
Antwort von Auf Achse:
Naja, die oben verlinkte Seite mit den Winkeln ist die GoPro - eigene Seite. Und ich denk die werden doch die korrekten Winkel bezogen auf ihren Sensor angeben.
Das mit den 60° in Narrow Einstellung stimmt ungefähr, hab ich auf ganz simple Weise ausprobiert --> wenn ich die Kamera aus drei Metern Entfernung gegen eine Wand halte krieg ich etwas mehr als drei Meter Bildbreite drauf.
Wie geht das jetzt weiter mit einem 60° Objektiv, weiß wer bescheid? Ich wär mit einer ganz simplen Erklärung zufrieden, bleiben wir gleich bei meinem obigen Beispiel. Wie viele Meter Wand hab ich dann auf dem Bild mit dem 60° Objektiv (bei 3m Abstand)?
Danke + Grüße,
Auf Achse
Antwort von Jan:
Ich habe gerade die neue 5er GoPro getestet, der Weitwinkel eng entspricht ca. 28mm Kleinbildbrennweite. GoPro sagt außerdem, dass sie 170° Videos bei Ultrawide machen, was aber viele Videomagazine widerlegten. Kann man auch sehr einfach mit einer Digitalkamera testen.
VG
Jan
Antwort von domain:
http://www.bswals.at/wrl-z1/rech/wink/wink0.htm
In zwei rechtwinkelige Dreiecke mit 30 Grad Öffnungswinkel aufspalten und dann
GK= AK *tan(alpha)
GK= 3*0,5774 und das ganze verdoppeln also insgesamt
3,464m
Jedenfalls nach meiner Rechnung, Mathe schon länger her.
Antwort von Auf Achse:
Heasd, du kommst ma jetzt mit so komplizierte Rechnereien daher .... :-))
Kann vielleicht jemand was zum 60° Objektiv sagen?
Grüße,
Auf Achse
Antwort von domain:
Ja schon kompliziert: Abstand zur Wand wissen, Objektiv-Winkel halbieren, eintippen und dann tan-Taste auf dem Taschenrechner drücken, Wert mit Abstand multiplizieren und verdoppeln.
Gilt aber nur für Gopro ;-)
Antwort von Jan:
Wie schon gesagt sind es bei der 5er Gopro bei Einstellung eng ca. 75° (Kleinbild). Mich würde es aber wundern, wenn bei der alten 3er die engeren 60° zu verzeichnen sind, was 37mm Kleinbildbrennweite entspricht, aber wer weiß. Als Vergleichsmodell wurde eine Sony RX100 M1 (28mm Weitwinkel) mit 16/9-Einstellung benutzt, der Sichtbereich zur Gopro Hero 5 Black bei Eng-Einstellung war fast gleich.
http://www.tamron-usa.com/lenses/learni ... arison.php
VG
Jan
Antwort von Auf Achse:
Hab mir endlich die Zeit genommen und an diesem Projekt weiter gearbeitet. Statt der oben verlinkten Linse hab ich diese gekauft, ist vom selben Händler und hat auch 60°. Wichtig ist mir der Hinweis auf IR Sperrschicht und mit f=2,5 ist sie sogar lichtstärker als die Originallinse (f=2,8).
https://www.vision-dimension.com/de/obj ... ro-set/196
Vorhin hab ich die Drehbank angeworfen und ein Klemmwerkzeug gedreht um die Originallinse beschädigungsfrei auszubauen (weil wenn ich mir die yT Tutos anschau wo die mit der Rohrzange werken ... uuahh). Der Ausbau hat super geklappt, ist eine Angelegenheit auf drei Minuten. Neue Linse rein und gespannt auf den prognostizierten Blickwinkel!
Statt der GoPro H3 Black hat meine H4 Silver die Ehre der neuen Linse (die H3 werd ich günstig verkaufen oder sie landet im Müll wenn sie niemand will).
Ergebnis: Bei FoV whide mit der neuen Linse ist der Blickwinkel nur geringfügig kleiner als FoV narrow mit Originallinse! Genau DAS hab ich erhofft, zusätzlich noch keinerlei tonnenförmige Verzeichnungen!
Morgen werd ich bei Tageslicht die Schärfe einstellen, die IR (Un) Empfindlichkeit testen und mich weiter damit beschäftigen. Aus jetziger Sicht bin ich absolut zufrieden!
Grüße,
Auf Achse
Antwort von Jost:
"Auf Achse" hat geschrieben:
Hab mir endlich die Zeit genommen und an diesem Projekt weiter gearbeitet. Statt der oben verlinkten Linse hab ich diese gekauft, ist vom selben Händler und hat auch 60°. Wichtig ist mir der Hinweis auf IR Sperrschicht und mit f=2,5 ist sie sogar lichtstärker als die Originallinse (f=2,8).
https://www.vision-dimension.com/de/obj ... ro-set/196
Vorhin hab ich die Drehbank angeworfen und ein Klemmwerkzeug gedreht um die Originallinse beschädigungsfrei auszubauen (weil wenn ich mir die yT Tutos anschau wo die mit der Rohrzange werken ... uuahh). Der Ausbau hat super geklappt, ist eine Angelegenheit auf drei Minuten. Neue Linse rein und gespannt auf den prognostizierten Blickwinkel!
Statt der GoPro H3 Black hat meine H4 Silver die Ehre der neuen Linse (die H3 werd ich günstig verkaufen oder sie landet im Müll wenn sie niemand will).
Ergebnis: Bei FoV whide mit der neuen Linse ist der Blickwinkel nur geringfügig kleiner als FoV narrow mit Originallinse! Genau DAS hab ich erhofft, zusätzlich noch keinerlei tonnenförmige Verzeichnungen!
Morgen werd ich bei Tageslicht die Schärfe einstellen, die IR (Un) Empfindlichkeit testen und mich weiter damit beschäftigen. Aus jetziger Sicht bin ich absolut zufrieden!
Grüße,
Auf Achse
Habe das mit einer DJI durch: Vom 20mm- auf ein 47mm-Objektiv umgebaut.
Dein Objektiv hat eine ~31,5mm-Brennweite nach KB.
zum Bild
Hier kannst Du Dir die unterschiedlichen Blickwinkel ausrechnen lassen:
https://www.peauproductions.com/pages/lens-calculator
Ich hatte mir damals vom Verkäufer die Entfernung nennen lassen, auf die das Objektiv scharf gestellt werden soll. Bei mir waren das 4,34 Meter. Also etwa 5 Prozent unter der Hyperfocalen Distanz.
Die Testcharts dann in der angegebenen Entfernung aufgehängt, die DJI festgetapt und DNG-Fotos gemacht. Nachgestellt, bis die maximale Schärfe erreicht war.
Testcharts zum Ausdrucken und Hintergrundwissen gibt es hier:
http://www.normankoren.com/Tutorials/MTF5.html
Einfach geht es mit dem USAF 1951 Test.
Hier gibt es Bilder, die man ausdrucken kann:
https://www.google.de/search?q=The+US+A ... 94&bih=744
Das war das erste Bild damals. Eingestellt nach Augenmaß:
zum Bild
In der Vergrößerung sah es so aus:
zum Bild
Am Ende landete ich hier:
zum Bild http://fs5.directupload.net/images/170106/3huxrwuh.jpg
Der Einstellbereich zwischen unscharf-scharf und scharf-unscharf liegt ungefähr bei 50 Grad.
Das neue Objektiv habe ich erst ohne Teflonband eingesetzt. Es lässt sich so leichter justieren. Das Vor und Zurück beim Einstellen sorgt außerdem dafür, dass das Teflonband nicht mehr richtig hält.
Nach dem Einstellen habe ich den Winkel an Objektiv und der Halterung mit Bleistift markiert.
Die Markierungen habe ich als Hilfe genutzt, um die Zahl der Umdrehungen beim Herausdrehen zu ermitteln. Anschließend Teflontape auf das Gewinde, neu eingesetzt, kontrolliert, fertig. Ich war nach etwa 90 Minuten durch.
Gutes Gelingen
PS: Adobe bietet den DNG-Codec zum Download an, dann muss man nicht mehr in die Bildbearbeitung, sondern kann sich die DNGs direkt im Viewer anschauen und mit dem Mausrad vergrößern. Das spart eine Menge Zeit.
http://supportdownloads.adobe.com/produ ... rm=Windows
Per Screenshot die Ergebnisse festhalten und vergleichen.
Antwort von Auf Achse:
Servus Jost!
Du bist ein Schatz! Danke für deine Infos und Erfahrungen, die kann ich gut gebrauchen.
Ich geb bescheid sobald ich mit meiner GoPro weitere Erfahrungen hab.
Grüße,
Auf Achse
Antwort von Jost:
"Auf Achse" hat geschrieben:
Servus Jost!
Du bist ein Schatz! Danke für deine Infos und Erfahrungen, die kann ich gut gebrauchen.
Ich geb bescheid sobald ich mit meiner GoPro weitere Erfahrungen hab.
Grüße,
Auf Achse
Blöd ist nur, dass Du offenbar den gleichen Fehler gemacht hast wie ich: keine Ausgangsfotos mit dem alten Objektiv.
Es fehlt jetzt der Vergleich, ob das neue Objektiv an die Abbildungseigenschaften des alten Objektives heranreicht.
Bei mir sah es am Ende in der Praxis so aus (DNG, unbearbeitet):
zum Bild
100 Prozent Ausschnitt aus den Baumgipfeln
zum Bild
100 Prozent Ausschnitt vom Hochhaus im Hintergrund
zum Bild
Ob das jetzt ein gutes Ergebnis ist, vermag ich mangels Vergleich nicht zu sagen.
Am Hochhaus erkennt man Aberrationen, die man in Lightroom oder Resolve aber spurlos verschwinden lässt. Das Rauschen ebenso. Dann wirkt das Foto noch etwa schärfer und klarer.
Gleichwohl bin ich er Ansicht, dass man mit Handysensoren nicht wirklich scharf fotografieren oder filmen kann.
Mein 47er Objektiv bekomme ich nicht schärfer und bin dennoch der Ansicht, dass alles irgendwie noch unscharf ist.
Es fehlt mir der letzte Knack, um wirklich von scharf sprechen zu können.
Aber man muss auf keinen Fall fürchten, dass man durch einen Objektivwechsel zwangsläufig die Schärfe verliert.
Gutes Gelingen