Frage von ArnAuge:Hallo beisammen,
bin ja seit kurzem glücklicher Besitzer einer HV30. Läuft ganz wunderbar, aber ein bisschen erschrocken war ich schon, wie klein, leicht und spielzeughaft die Kistchen heute sind.
Habe deshalb aus Schrottteilen ein Schulterstativ gebastelt mit dem das Handling jetzt ganz gut ist. Wäre sicher auch eine gute Lösung für Nikon D90 und Canon MarkII.
Etwas frontlastig ist das ganze Ding noch. Hat jemand eine Idee, was man sinnvollerweise hinten drauf packen könnte (Akkupack - passend zu HV30, größere Akku-Leuchte)?
Schönen Tag!
Arno
Antwort von jazzy_d:
Hey ..... cooles Teil :-)
Wir wohl schwierig hinten noch was drauf zu packen. Weiss nicht, ob es für die kleinen Cams Akkupacks gibt und eine Leuchte gehört nach vorne und nicht nach hinten. Vielleicht etwas bauen um auf der Brust abzustützen. Oder einfach Gewicht (Bleiplatten) draufpacken.
Ist das nun ein Telefon oder eine Dusche die Du da noch angebaut hast (Scherz)?
Antwort von Modellbahner:
Da ist man mal froh, das man nicht soviel zu schleppen hat, und dan sowas. Da kann man dann auch ne große Camera nehmen.
Bernd
Antwort von Jitter:
Welche Funktion haben die Anbauten im vorderen Teil. Vor allem das Teil, das am vorderen Griff angekettet ist?
Antwort von ArnAuge:
Das Ding wurde in den 60er Jahren von einer amerikanischen Firma hergestellt und war praktisch ein Lichtgeweih :-)
Rechts vom Griff befand sich der gleiche Ausleger (habe ich weg geflext) und in den Dosen war je eine normale E27-Lampenfassung. Man hatte also ein Gerät mit vier Glühbirnen - besser man verwendete Reflektorlampen. In dem Kasten überm Griff befand sich der Schalter (Off-Dimm-2-4).
Ich habe das Teil ausgehöhlt und hier verbaut weil der Schwanenhals extrem stabil ist und sich damit die Position für die linke Hand sehr flexibel einstellen lässt (für Kameraposition über Kopf oder in Bodennähe).
Irgenwie ist das ganze Gerät für meine Zwecke flexibler einzusetzen, als alle kaufbaren fertigen Lösungen, die ich bisher gesehen habe.
Schöne Grüße
Arno
Antwort von Secretstar:
Hallo Arno,
erst einmal ganz großes Lob für ein DIY Projekt. Da hast Du Dir echt Mühe gegeben. Nur leider verschwende nicht Deine Zeit soetwas hier in diesem Forum zu posten - siehe Anwort von Bernd.
Da ist man mal froh, das man nicht soviel zu schleppen hat, und dan sowas. Da kann man dann auch ne große Camera nehmen.
Bernd
Bernd klingt für mich jenseits von 40 und sagt doch alles.
Habe hier sowieso den Eindruck in einem Opa-Forum alter Schmalfilmer gelandet zu sein.
Schau doch lieber mal bei http://www.hv20.com/ vorbei.
Dort findest Du viele ähnliche Projekte rund um HV30 und HV20.
Und ich denke der Zuspruch wird auch einiges größer sein.
Schau mal hier:
LG Maren
P.S. Deine HV30 sieht mit ihrem Zubehör haargenau wie meine aus. ;-)
Antwort von ArnAuge:
Hallo secretstar (M),
na, damit kann ich schon leben. Bin selber schon über 40, aber noch ganz fit ;-)
Wenn Du das gleiche Setup hast, interessiert Dich vielleicht, wie es weiter gegangen ist in meiner "Entwicklungsabteilung". Mit dem Rode oben direkt auf der Kamera drauf waren mir die Laufwerksgeräusche zu laut.
Da ich hinten eh mehr Gewicht haben wollte, habe ich eine Manfrotto-Universalklemme mit dem Mini-Magic-Arm angeschraubt. Jetzt ist das Mifrofon an einer Art Mini-Angel wieder genau über der Kamera, aber mit 10-20cm Abstand nach oben. Die störenden Geräusche sind deutlich reduziert und die Balance des Stativs ist besser.
Ist vom Handling jetzt richtig gut. Nur, als ich beim ersten Einsatz mangels Bewegungsfreiheit eine halbe Stunde am Stück filmen musste - wo man also wirklich lieber ein stationäres Stativ genommen hätte -, das ging dann schon auf die Bandscheibe. Wäre aber unter 40, glaube ich auch nicht besser ausgegangen ;-)
LG Arno
Nachtrag: Das Bild hab ich erst nachher gesehen - macht ja richtig was her! :-)
Antwort von Secretstar:
Hihi, sollte nur ein scherz sein. Bin ja auch schon 39.
Such mal im HV20.com Forum, da beschreibt der junge Mann sein Setup. So wie ich gelesen habe sitz hinten auf dem Stativ ein geoßer Akku, der die ganze Technik versogt.
@Bernd
Kleine Cam ist gut, nur willst Du laufend Akkus wechseln?
Die kleinen Cams haben nunmal kleine Akkus.
LG Secretstar
Antwort von ArnAuge:
Dann gehen wir einfach mal davon aus, dass Modellbahner-Bernd schon über 50 ist. ;-)
Den Artikel schau ich mir an. An so eine zentrale Stromversorgung hatte ich ja auch schon gedacht.
LG Arno
Antwort von Modellbahner:
Danke für die Komentare, werde als über 60jähriger und als alter Schmalfilmer und Videofilmer meine Schnauze halten. Wer so einen Umbau einstellt, darf sich nicht wundern wenn diverse Postings kommen. Es gibt heute die Cameras, die alle Möglichkeiten haben die man braucht. Aus alten Schwanenhälsen und Blech soetwas heutzutage als Innovation einstellen entspricht bestimmt nicht der Wirklichkeit. Dicke Akkus brauchte man früher, aber bei der heutigen Technik ist das überholt.
@Secretstar
Mein kleinster Akku hält 1Stunde das reicht ersatzakkus sind immer dabei. Wiegen nichts mehr.
Übrigens die alten Schmalfilm Opas haben die ganze Entwicklung und die wissen von was sie reden.
Gruß Bernd
Antwort von ArnAuge:
Hallo Bernd,
das ist nicht bös gemeint. Langjährige Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Sicher hast Du dann aber auch schon die Erfahrung gemacht, dass beim Freihandfilmen zwei Faktoren für ein ruhiges Bild wichtig sind:
1. Gewicht=Masse=Trägheit=Ruhe statt Gezappel. Deshalb sehe ich es immer mit gemischten Gefühlen, wenn Marketing-Abteilungen mit der Leichtigkeit ihrer Produkte werben.
2. Physikalisch ist es ein Tatsache, dass Du eine Kamera ruhiger halten kannst, wenn Du sie erstens mit beiden Händen hältst und zweitens diese möglichst weit voneinander entfernt sind.
Dies gilt alles für die Fälle, wo man sich oder die Kamera halt mal nicht aufstützen kann.
Schöne Grüße
Arno
Antwort von Modellbahner:
Ok wäre es dann nicht besser gewesen für Freihandfilmen eine Schulterkamera zu benutzen, oder war es doch zuerst die kleine, leichte Camera die den Ausschlag gab, den kauf zu tätigen. Aber mal im Ernst, wenn ich mir das Bild von Secretstar anschaue meine ich immer es geht zur Eroberung von fremden Welten ala Stargate. Aber jeder soll nach seiner Fasson selig werden, ich bin froh das die Cameras heute so leich und klein sind gegenüber den ersten Videokameras oder Filmkameras, die ja noch aus besten Stahl bestanden und dann schon ihr Gewicht hatten. Wenn man zu der damaligen Zeit als Filmer auf Brautschau ging, mußte man darauf achten, das die Begleiterin auch das ganze Equipment schleppen konnte (Stativ, Tonbandgerät, Mikros, Filme Ersatzakkus für Kamera und Tonausrüstung) das waren schon ein paar Kilo. Der Filmer hatte ja genug mit seiner Kamera zu tun und konnte sich nicht auch noch mit dem schleppen des Zubehör abgeben. Die Zeiten haben sich geändert und das ist auch gut so.
Nochmals Sorry das ich das
Da ist man mal froh, das man nicht soviel zu schleppen hat, und dan sowas. Da kann man dann auch ne große Camera nehmen.geschrieben hatte.
Gruß Bernd
Antwort von ArnAuge:
Hallo Bernd,
ich bau das gerade sozusagen als neuen Unternehmenszweig auf und wollte bzw. konnte für den Anfang nicht so groß einsteigen. Und eine Schulterkamera wäre für meine Zwecke schon etwas übertrieben bzw. sehe ich heute da keine Notwendigkeit mehr. Eher lege ich mir noch was in der Größe meiner Sony VX1000 zu.
Der Vorteil bei meiner Lösung ist aber auch der, dass man praktisch beides hat: Die kleine HV30 solo, wenn man ins Gebirge damit muss und als Pseudo-Schulterkamera, wenn Gewicht und Platz keine Rolle spielen, dafür das freihändig gefilmte Bild aber möglichst ruhig sein soll. Übrigens ist die Konstruktion erstaunlich leicht.
Ich weiß nicht, was der Sternenkrieger auf dem Bild mit dieser Bewaffnung alles vorhat. Da frag ich mich, ob eine Steadycam dann nicht gleich die bessere Lösung wäre.
Schöne Grüße
Arno
Antwort von Modellbahner:
Hallo ArnAuge, schreckt der Selbstbau nicht die Kunden ab, wenn sie das sehen und sind dann der Meinung das dabei nichts rauskommen kann. Wäre nicht ein Profischulterstativ ansprechender und würde auch bei den Kunden einen besseren Eindruck machen. Das soll keine Kritik sein, aber wenn ich mit meinem Auto in eine Werkstatt komme wo es nur einen Knarrenkasten vom Discounter gibt, schrecke ich auch zurück, was natürlich keine Rückschlüsse auf die Qualitäten des Anwenders gibt. Aber Kunden sind manchmal etwas komisch.
Gruß Bernd
Antwort von ArnAuge:
Mit diesem Argument hast Du durchaus Recht. Deshalb habe ich mich ja bemüht, es so zu bauen, dass möglichst professionell aussieht. :-)
Ich habe aber generell bei mir im Fotostudio die Erfahrung gemacht, dass Eigenbau-Lösungen zwar nicht immer günstiger sind, wenn man die eigene Arbeitszeit richtig ansetzt, dafür hat man dann aber was Maßgeschneidertes.
Antwort von videotomi:
Hallo,
tja....so unterschiedlich ticken die Kunden.
Wenn ich bei meinen Kunden mit dieser Konstruktion ankäme, würde ich müde belächelt und nach Hause geschickt werden ;-(
Ich habe mir kürzlich das ShoulderMount von "RedrockMicro" leisten dürfen - ist schon klasse.
"Ne echte Schultercam und prof. Zubehör ist bei meinen Kunden die Erwartung (schön für Dich, wenn weniger als ausreichend angesehen wird).
Bis denne
Tomi
www.videotown.tv
Antwort von ArnAuge:
@ videotomi
Sieht gut aus bis auf die blauen Griffe aus dem Barbie-Land. :-) Trotzdem hat mein Stativ demgegenüber ein paar Vorteile:
Durch die Abstützung vorne sitzt es fast von selbst auf der Schulter und der linke Griff ist wesentlich flexibler. So kann man ihn für Szenen in Bodennähe nach oben klappen. Gehalten wird das Ganze dann mit der rechten Hand an dem zusätzlich angebrachten MagicArm, der auf meinem Bild noch nicht mit drauf ist. Und es ist auch bei der normalen Haltung auf der Schulter von Vorteil, dass man den Schwanenhals je nach Situation stufenlos frei einstellen kann.
Aber ich sage nicht, dass meine Konstruktion schon perfekt ist und verkaufen will ich sie hier auch nicht ;-)
Antwort von tillbaer:
Also ich finde alle DIY-Lösungen klasse. Das ist das Salz in der Suppe. Ich kann daraus viel lernen, dass diese hier eingestellt werden. Außerdem glaube ich, dass jeder der so etwas selbst bastelt, eine Menge über Physik, Mechanik usw. lernen kann. Und so jemand beherrscht manchmal eher sein Equipment als einer, der sich die teuersten Geräte fertig kaufen kann. Schließlich geht es vielen hier auch schlichtweg ums Geld. Ich kenn z.b keine Schulterkamera, die qualitativ gleichwertig zu einer HV30 für vielleicht 1200,-- € zu bekommen wäre. In den 1200,-- € sind dann nämlich schon der Weitwinkel, das Micro, die Grau- und IR-Filter, sowie solche Eigenbaulösungen enthalten.
Was die Wirkung beim Kunden angeht, so meine ich dass es hier mehr um das eigene Kameramann-Wert-Gefühl geht, als um die Kundenmeinung. Die wenigsten Kunden kennen sich in dieser Thematik aus. Und die, die sich auskennen, wissen dass nur entscheidend ist was hinten rauskommt.
Wenn mich jemand wegen meiner HV30 Sets anspricht, dann zeig ich ihm einfach was damit möglich ist - und Schluss.
Aber klar, hätte ich 30.000,-- € übrig, würde ich auch zu anderem Equipment greifen.
Liebe Grüße - Til.
Antwort von ArnAuge:
Hallo Til,
danke, - so sehe ich das auch.
Und dadurch, dass sowas hier gepostet wird, können wir untereinander von unseren Ideen zu bestimmten Themen/Problemen profitieren und es muss nicht jeder für sich das Rad neu erfinden bzw. dann halt "blechen".
Eine besondere DIY-Kultur hat sich ja - nebenbei bemerkt - damals in der DDR aus der Not heraus gebildet. Was ich da schon gesehen habe - und das Zeug hat teilweise super funktioniert.
Viele Grüße
Arno
Antwort von Maze:
Einerseits finde ich es auch toll wenn Leute hier ihr selbstgebasteltes Zeug einstellen, da es einfach inspiriert und gerade Filmtechnik Equipment hoffnungslos überteuert ist. Andererseits ist genau der angesprochene Aspekt "Eindruck des Kunden" extrem wichtig.
Im Prinzip ist es so:
Hast du ne Mattebox auf der Kamera, kannst du gleich 100 Euro mehr pro Stunde nehmen.