Frage von motionmanager:Hallo,
Auf der Suche nach Hard-, Software- & einem Workflow für eine EBU R 128 Mischung bin ich auf folgenden Clip gestossen - könnte einigen helfen - scheint eine gute Einführung zu sein:
Wie sieht Euer Workflow bei der Audio Mischung aus? Ich verwende FCP 7 und stelle mir grad mal die Frage ob ein Hard- oder Software basierendes Loudness Meter? Was habt Ihr für Erfahrungen?
Lg Chris
Antwort von carstenkurz:
Ich fürchte, Hardware wird erstmal unbezahlbar.
Man wird davon ausgehen können, dass die zunehmende Verwendung dieses Systems auch mehr praktikable Softwarelösungen dafür ausspucken wird.
Wir haben ja kürzlich erst in einem anderen Thread zwei sehr bezahlbare bis kostenlose Plugin Lösungen andiskutiert.
Gegenüber bisherigen reinen Echtzeit VU-Meter Ansätzen ist Software da auch grundsätzlich die bessere Variante, da sie z.B. grundsätzlich im Hintergrund dauernd die Lautheit über alle Spuren mitprotokollieren und entsprechend auch visuell über den gesamten Projektverlauf darstellen kann. Das wird Hardware in dieser engen Kopplung nicht können.
Ich stelle mir vor, dass man z.B. basierend auf einer solchen Darstellung eine zusätzliche Automationskurve nicht für Pegel, sondern für Lautheit über die gesamte Timeline hin wird modifizieren können.
- Carsten
Antwort von Pianist:
Gegenüber bisherigen reinen Echtzeit VU-Meter Ansätzen ist Software da auch grundsätzlich die bessere Variante, da sie z.B. grundsätzlich im Hintergrund dauernd die Lautheit über alle Spuren mitprotokollieren und entsprechend auch visuell über den gesamten Projektverlauf darstellen kann. Das wird Hardware in dieser engen Kopplung nicht können.
Genau das wäre auch meine Hoffnung. Wobei ich sagen muss, dass ich üblicherweise keine Fernsehtonmischungen mache, so dass ich an sich nicht verpflichtet bin, die R 128 anzuwenden. Aber ich halte das für eine vernünftige Sache und mache es deshalb auch für andere Verbreitungswege. Ich habe ja einen TM 3 und natürlich muss man sich da erst mal herantasten und ggf. mehrmals den Film durchlaufen lassen, bis man am Ende auf dem Zielwert angelangt ist. Das geht mit Software vielleicht irgendwann mal einfacher.
Aber es kommt noch was zweites hinzu: Ich meine, dass Dinge, die gleich sind, auch gleich behandelt werden müssen. Beispiel: Ich habe drei Einspieler für eine Veranstaltung zu machen. Mein Setup habe ich so eingestellt, dass mein Kommentarton im Durchschnitt automatisch auf dem Zielwert landet. Sind nun aber verschiedene O-Töne in den Filmen, kann es trotzdem sein, dass ich am Ende bei unterschiedlichen Ergebnissen lande. Dann finde ich es nicht richtig, wenn man am Kommentarton was verändert, sondern dann nehme ich die Anpassungen ausschließlich bei den verschiedenen O-Tönen vor. Es reicht ja schon, wenn da jemand mit leichten Pausen spricht, schon geht der Durchschnittswert runter.
Man muss sich eben einfach rantasten und Erfahrungen sammeln. Fakt ist aber, dass die Mischungen wirklich besser klingen.
Matthias
Antwort von Jalue:
Ich habe mich auch in das Thema reingefummelt (und bin hier im Forum gut beraten worden - danke dafür!). Mein Workflow sieht jetzt so aus:
-Vormischung wie ehedem auf (ungefähr) -9dBFS am Avid MC
-Loudness - Endmischung mit Hilfe des RTW TM3
-Zur Sicherheit nochmal Grimm Level Norm über den Downmix rendern.
Zugegeben, ich habe mit dem Verfahren noch keine TA beim Sender überstanden, da ich momentan ausschließlich für Online-Kunden arbeite, aber messtechnisch sollten die Ergebnisse soweit im Rahmen liegen. Einige Sachen sind mir aufgefallen:
-Erstens, dass eine Loudness-Mischung gar nicht so viel anders klingt als eine ordentlich durchgeführte Mischung nach den alten Vorgaben – zumindest bei journalistischen Beiträgen ohne komplexe Tonebene.
-Zweitens, dass ich mir genau aus diesem Grund die Anschaffung des TM 3 möglicherweise (vorerst) hätte sparen können. Profi Cutter und Ton Ing’s. werden jetzt zu Recht protestieren – schon weil ein Plug In wie Level Norm nur wenige Einstellungen zulässt, während die technischen Normen der Sender im Detail doch recht unterschiedlich sind. Aber ich denke, zum "Herantasten" reicht erstmal eine günstige Softwarelösung, zumal ja AVID und Co irgendwann mit integrierten Lösungen nachziehen dürften.
-Drittens –und das gefällt mir gut: Man gewöhnt sich eine andere Form des Mischens an. Einmal das "Ankersignal" (z.B. O-Töne) auf den richtigen Level bringen, und der Rest läuft nach Gehör. Jedenfalls starre ich nicht mehr so sklavisch auf die "grünen Balken" ;-)
Antwort von hannes:
> Einmal das „Ankersignal“ (z.B. O-Töne) auf den richtigen Level bringen, und der Rest läuft nach Gehör.
aber genau da liegt doch Hund der begraben.
Ich normalisiere die Kommentare in Audacity auf -6 dB.
Das ist quasi mein "Ankersignal.
Ich mische die O-Töne dann da drauf mit Kopfhörer (wg. der "Umwelt")
Dann Höre ich das Ergebnis über Nahfeld-Monitore: MIST
Dann gehe ich damit an den Fernseher: Großer Mist
Die schlimmsten Stellen werden noch mal bearbeitet, obwohl sich die mit Kopfhörer besch... anhören. Am Fernseher gehts, aber auch nur so la la.
Was kann man da besser machen?
Antwort von Pianist:
Ich normalisiere die Kommentare in Audacity auf -6 dB.
Also zunächst mal reden wir hier gerade über Lautheitsnormalisierung, während Du über Spitzenpegelnormalisierung redest.
Aber davon mal abgesehen: Warum gerade auf -6 dB? Und weißt Du auch, dass das in Wirklichkeit reiner Blindflug ist? In vielen Aufnahmen gibt es einzelne Peaks, die total aus dem sonstigen Programm herausknallen. Wenn die als Marke für die Pegelnormalisierung dienen, dann wird der Rest viel zu leise. Du musst Dich also erst mal entscheiden, nach welchem Konzept Du pegeln möchtest: So wie früher, dann brauchst Du einen RTW 1206D mit 10 ms Integrationszeit. Oder so wie heute, dann brauchst Du einen TM 3 und die Spitzenpegel sind Dir egal, so lange sie nicht über -1 dBTP gehen.
Und was meinst Du mit "klingt scheiße"? Die Pegel im Verhältnis zu einander? Oder der Klang an sich? Dann liegt das Problem vermutlich nicht im Bereich der Mischung, sondern vielleicht hast Du einfach schlechte Mikrofone und schlechte sprechende Leute vor diesen Mikrofonen? Das lässt sich aus Deinem Text nicht herauslesen.
Matthias
Antwort von Jalue:
Hannes,
was genau ist denn "Mist"? Zu laut, zu leise, falsches Mischungsverhältnis?
Sorry, aber ohne Angaben zu deinem Setup (Hard- / Software) und Hörprobe wird dir hier wohl kaum jemand helfen können.
LG,
Jan
P.S.
Upps... Pianist war schneller.
Antwort von motionmanager:
Arbeitet jem. auf Mac? Bei mir scheitert es schon dran die Software richtig einzustellen - habe Orban Loudness Meter installiert und kann in den Settings entscheiden wie die Loudness gemessen wird
1. Built in Mic
2. Built in Input
3. iMic (das ich über USB drah hängen hab)
Möchte aber eigentlich die Lautstärke der Files messen die auf meiner Timeline liegen - wo ist da mein Denkfehler? Oder ist die Software nicht die richtige?
Schnittprogramm FCP 7
Danke!
Lg Chris
Antwort von hannes:
> Also zunächst mal reden wir hier gerade über Lautheitsnormalisierung, während Du über Spitzenpegelnormalisierung redest.
Korrekt.
"Lautheitsnormalisierung" möchte ich gerne machen, kann es aber derzeit nicht.
Deshalb habe ich meine derzeitige! Vorgehensweise beschrieben, die keinesfalls zufrieden stellend ist.
Nachtrag: vor der Normalisierung eliminiere ich die Spitzen von Hand. Türknallen, Autohupe, Husten neben der Kamera...
> was genau ist denn "Mist"? Zu laut, zu leise, falsches Mischungsverhältnis?
Falsches Mischungsverhältnis.
Stelle ich den Fernseher auf die Kommentare, ist der O-Ton zu laut, die Musik zu leise, manchmal auch umgekehrt...
Es macht einfach keinen Spaß!
Über Kopfhörer von der Timeline ist alles wunderbar.
Reiseberichte z.B. auf ZDF NEO sind meist umgekehrt.
Das hingehauchte Nuscheln der Kommentatoren geht im O-Ton völlig unter. Setze ich die Kopfhörer auf, hört sich das alles ziemlich normal an, zumindest erträglich.
Unter diesen Umständen macht Videoschnitt nun wirklich keinen Spaß mehr.
Alles klar?
Antwort von Alf_300:
Meine Messungen mit den verschiedenen Plugins haben ergeben dass alles was ich mit Dolby abspeichere paßt, zudem kann ich mir nicht vorstellen dass bei den TV-Anstalten nun weil EBU alle Filme angepaßt werden
Antwort von ostiii:
Wenn ich einen Beitrag auf die neue EBU Norm mische - dann lege ich erstmal die O-Töne auf rund 23 LUVS an. Die anderen Töne passe ich auf Ohr an.
@motionmanager
Du brauchst Soundflower - damit kannst Du alle Deine Aus- und Eingänge frei routen und auch messen. Leider läuft das nicht immer stabil.
Antwort von Pianist:
Unter diesen Umständen macht Videoschnitt nun wirklich keinen Spaß mehr.
Erst mal eine grundsätzliche Frage: Machst Du das hobbymäßig oder handelt es sich um bezahlte Aufträge? Davon hängt es ja ab, was man für Ratschläge gibt, denn die haben ja meist was mit Geld zu tun.
Matthias
Antwort von carstenkurz:
Falsches Mischungsverhältnis.
Stelle ich den Fernseher auf die Kommentare, ist der O-Ton zu laut, die Musik zu leise, manchmal auch umgekehrt...
Es macht einfach keinen Spaß!
Naja, was heisst Spaß? Keiner zwingt dich, zum Spaß auf EBU R128 zu mischen. Deine Probleme mit unterschiediichen Abhören haben aber nix mit Loudness zu tun. Dein Fernseher ist ebensowenig eine Referenz wie deine Kopfhörer. Der Kopfhörer ist gut zum analytischen Arbeiten während der Mischung, aber danach solltest Du ihn weglegen. 'Fernseher' dagegen haben heute so unterschiedliche Soundsysteme und Einstellungsoptionen an Board, dass man sie bestenfalls mal als Crosscheck anhängen kann, um spezielle Stereo/Mono oder 'VirtualSurround' Situationen auszuleuchten.
Beschäftige dich mal mit Limitern, De-Essern und Kompressoren. Und dann musst Du dich zumindest mal ein bißchen in die Theorie der Lautheitsmessung bzw. R128 einlesen, um zu verstehen, worum es da geht.
So wie sich das Thema gegenwärtig entwickelt, wird es sehr schnell in allen NLEs und Audioeditoren integrierten Support dafür geben. Alleine was es mittlerweile an kostenlosen Plugins gibt, wundert mich aktuell etwas. Als ich das letzte Mal danach geschaut habe, war fast nichts zu finden.
- Carsten
Antwort von carstenkurz:
Meine Messungen mit den verschiedenen Plugins haben ergeben dass alles was ich mit Dolby abspeichere paßt, zudem kann ich mir nicht vorstellen dass bei den TV-Anstalten nun weil EBU alle Filme angepaßt werden
Das ist ja auch nicht nötig. Aber für die Zukunft wird es halt bei Abnahmen Pflicht. Und auch für Leute, die nicht dazu verpflichtet sind, ist eine Mischung auf Loudness kein Fehler bzw. liefert gute Anhaltspunkte. Jedenfalls bei entsprechender NLE Integration.
- Carsten
Antwort von Pianist:
Und auch für Leute, die nicht dazu verpflichtet sind, ist eine Mischung auf Loudness kein Fehler bzw. liefert gute Anhaltspunkte.
So sehe ich das auch. Von mir aus kann man das gerne auch im Hörfunk und im Internet einführen. Im Internet sind ja die Sprünge noch viel größer als sonstwo, weil da zum Teil auf 0 dB normalisiert wird. Also der Loudnesswar ist dort in vollem Gange.
Ich finde, dass die R 128 eine absolut sinnvolle Sache ist, die Mischungen werden wirklich besser und die Zuschauer haben echt was davon, weil die starken Sprünge zwischen den Sendern weggefallen sind. Vermutlich die wichtigste Neuerung seit Einführung der Stereophonie.
Matthias
Antwort von hannes:
> Erst mal eine grundsätzliche Frage: Machst Du das hobbymäßig oder handelt es sich um bezahlte Aufträge?
98% Reisen, Hobby und Familie, 2% Industrie, aber unbezahlt, aus Gefälligkeit.
Das Thema ist für mich also nicht "lebenswichtig", es wurmt mich viel mehr, dass ich das alles nicht gescheit hin bekomme.
Auf den BDFA-Wettbewerben haben fast alle die gleichen Probleme. Anscheinend stört die das aber nicht.
Ich dachte allerdings, dass die neue Norm und die erforderlichen Hilfstools mich ein wenig näher an mein Ziel bringen:
Von der Timeline raus rechen und ab auf den Beamer.
Da sitzen und sich freuen. (;-)))
Kommt sicher noch.
Antwort von Pianist:
Wenn Du da irgendwelche grundsätzlichen Schwierigkeiten hast, warum mischst Du nicht einfach genau in der Umgebung, in der Du dann auch die Filme anschaust? Häng da zwei vernünftige Lautsprecher ran und mach das nach Gehör, Du musst ja dann gar keine Richtlinien einhalten. Du kannst auch einfach mal den Fernseher anschließen und als Referenz nutzen, während Du mischst. Einfach alles mal ausprobieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
Berühmte Dirigenten lassen sich auch gerne mal nach der Aufnahme eine CD machen, gehen raus und setzen sich ins Auto, um zu testen, wie es dort klingt.
Matthias
Antwort von Frank B.:
Habe ich den Sachverhalt richtig verstanden, wenn ich sage, dass es sich bei der EBU R 128 um eine Richtlinie handelt, die man nicht zwangsweise einhalten
muss, dass diese nur relevant ist, wenn die Produktion von einem Fernsehsender ausgestrahlt wird und dass die Verantwortlichen dort (in der Sendeanstalt) im Nachhinein die Anpassung noch vornehmen können?
Antwort von Pianist:
Naja, also ganz genau genommen steht das "R" für "Recommendation", also es handelt sich um eine "Empfehlung", deren Anwendung jedoch von den ARD-Anstalten, dem ZDF, dem ORF und dem überwiegenden Teil der Privatsender verbindlich festgelegt wurde.
Daran gebunden sind also Leute, die für die EBU-Mitgliedsanstalten produzieren, und die Privatsender hängen sich (zum Glück) an diese technischen Regeln ran, das war schon immer so. Und für diese Auftraggeber muss man dann natürlich die Mischungen entsprechend machen, sonst fliegt man durch die technische Abnahme. Nachträglich per Software werden dort nur vorhandene Produktionen angepasst.
Wer für Hinz und Kunz produziert, muss sich sowieso an überhaupt nichts halten. Aber es ist ja sinnvoll, vernünftige Standards dann auch generell einzuhalten. So sind meine Filme im Internet genauso laut wie zum Beispiel eine Tagesschau.
Matthias
Antwort von Frank B.:
Danke, Matthias!
Ich bin ja Amateurfilmer und von daher werden meine Sachen nicht fürs Fernsehen produziert. Aber manchmal hat es sich ja schon ergeben, dass Fernsehanstalten auch auf Amateurmaterial zurückgreifen - nicht nur bei den Pannenshows ;). Dann können die ja nicht verlangen, dass der Amateurfilmer vorher die Normen und Bestimmungen einhält. Von daher meine Frage, ob die das im Nachhinein noch anpassen können.
Antwort von Pianist:
Es geht doch dabei sowieso immer nur um komplette fertige Sendungen. Wenn Du als Amateur mal Rohmaterial anlieferst, dann ist der Tonpegel vollkommen egal, die schneiden das in einen Beitrag rein und dann wird da zum Schluss die Tonmischung gemacht.
Matthias
Antwort von hannes:
> Wenn Du da irgendwelche grundsätzlichen Schwierigkeiten hast, warum mischst Du nicht einfach genau in der Umgebung, in der Du dann auch die Filme anschaust?
Jau ey, dat iss et!
Spaß bei Seite, hast du Familie? Welchen Raum belegt die?
Dein Vorschlag in Ehren aber er ist praxisfern.
Antwort von Jalue:
Hannes,
deinen Posts entnehme ich, dass du a) schon vorher Probleme hattest, eine Mischung gut hinzubekommen und b) sich auch professionell gemischte TV - Beiträge auf deiner TV-Abhöre (für dich) nicht gut anhören.
Klingt nach mindestens zwei Baustellen: Abhörbedingungen und Abläufe bei der Mischung.
Zunächst mal würde ich dein TV, bzw. die daran gekoppelte Anlage kritisch unter die Lupe nehmen. Dass sich z.B. eine ZDF-Doku wie von dir beschrieben anhört, ist ganz sicher nicht normal. Ist deine TV – Abhöre vielleicht auf irgend einen Surroundmodus gestellt? Sind die Boxen in Ordnung und richtig platziert? Dann zum Schnittplatz. Hast du da anständige Boxen oder nur "Geiz ist Geil-Hupen"? Und die Kopfhörer: Setzt du Studiokopfhörer ein? Die haben nämlich einen linearen Frequenzgang, was eine unverfälschte Soundwiedergabe ermöglicht. Consumer - Kopfhörer sind oft "gepimpt", damit die Kiddies ihre Mucke schön basslastig hören können. Für Tonmischungen sind die Dinger ungeeignet. Gilt auch für Billig-Boxen.
All das mal durchchecken. Natürlich kannst du dir jetzt wahrscheinlich kein Profi-Equipment hinstellen. Aber im Rahmen des Möglichen alles optimal einstellen und gute Kopfhörer sind das Mindeste. Ziel sollte sein, dass sich eine professionell abgemischte Referenztonquelle auf deiner "TV-Abhöre" im Wohnzimmer und am Schnittrechner zumindest ähnlich anhört. Die EBU hat Testfiles veröffentlicht, die du dafür benutzen kannst: Guckst du hier:
http://tech.ebu.ch/loudness
Danach sind deine Probleme vielleicht schon gelöst. Wenn nicht, geht’s weiter mit der Mischung. Vergiss mal kurz Loudness und Co., lerne erstmal traditionell nach "Spitzenwert" zu pegeln, aber bitte so, wie es ursprünglich mal gedacht war, also ohne Normalisierung, bzw. Kompressorengedöns unserer werbetreibenden Freunde. Orientierungswerte: Interviews / Sprecher auf -9dBFS, Musik auf ca. -5, Atmos auf etwa -20, dann schön nach Gehör nachpegeln, bis es für dich gut klingt. Wenn du DAS auch in Griff hast, kannst du mit R128 Plugins rumexperimentieren. Eine gute, konventionelle Mischung wird durch die ganz sicher nicht zerschossen. Umgekehrt gilt natürlich: Eine schlechte Mischung wird auch mit R128 nicht besser!
Zum Schluss noch ein Tipp zur Tonaufnahme selbst: Besorg dir wenigstens ein anständiges externes Mikrofon (Gut und günstig: Rode NTG-2) und schalte bei der Tonaufnahme die Automatik aus – du wirst sehen, die Aufnahmen klingen viel dynamischer, sauberer und weniger komprimiert.
Antwort von hannes:
Klingt nach mindestens zwei Baustellen: Abhörbedingungen und Abläufe bei der Mischung
...wenn nicht sogar drei (:-)))
Die dritte sind meine Ohren. Ich gehe auf die 80 und da fehlt so manche Frequenz bereits. Deshalb ja auch die Kopfhörer, die erhöhen die Silbenverständlichkeit ganz erheblich.
Nun hatte ich mir gedacht, den Ton neutral zu mischen, nicht nach dem Gehör sondern nur nach Messwerten. Bleibt aber wohl ein Wunschtraum.
Ich gehe nicht mehr in die Kneipe, weil ich in dem Gebrabbel nix mehr verstehe, und werde mich wohl über kurz oder lang auch aus der Videoszene zurück ziehen müssen.
(Ob wohl mir dann sicher etwas fehlen würde. Die Kneipe vermisse ich nicht)
In dem Zusammenhang fällt mir immer Beethoven ein.
Der war so taub, dass er dachte, er würde malen.
Antwort von hannes:
Klingt nach mindestens zwei Baustellen: Abhörbedingungen und Abläufe bei der Mischung
...wenn nicht sogar drei (:-)))
Die dritte sind meine Ohren. Ich gehe auf die 80 und da fehlt so manche Frequenz bereits. Deshalb ja auch die Kopfhörer, die erhöhen die Silbenverständlichkeit ganz erheblich.
Nun hatte ich mir gedacht, den Ton neutral zu mischen, nicht nach dem Gehör sondern nur nach Messwerten. Bleibt aber wohl ein Wunschtraum.
Ich gehe nicht mehr in die Kneipe, weil ich in dem Gebrabbel nix mehr verstehe, und werde mich wohl über kurz oder lang auch aus der Videoszene zurück ziehen müssen.
(Ob wohl mir dann sicher etwas fehlen würde. Die Kneipe vermisse ich nicht)
In dem Zusammenhang fällt mir immer Beethoven ein.
Der war so taub, dass er dachte, er würde malen.
Antwort von Pianist:
Ich gehe auf die 80 und da fehlt so manche Frequenz bereits.
Also zunächst mal finde ich es super, dass Du Dich in diesem Alter (da fällt es mir fast schon ein wenig schwer, Dich zu duzen) so detailliert mit diesen Dingen beschäftigst. Mein Vater ist zehn Jahre jünger als Du und käme nie auf die Idee, sich mit einem Computer oder sonstigen technischen Dingen (mit Ausnahme von elektrischen Werkzeugen) zu beschäftigen.
Allerdings muss ich auch sagen: Verlange Dir selbst nicht zu viel ab. Mach das einfach so, dass es den Leuten gefällt, lass vielleicht mal von Sohn/Tochter/Enkel/Enkelin reinhören und ggf. ein wenig nachregeln, mehr wird kaum gehen. Aber das macht doch auch nichts.
Matthias
Antwort von hannes:
zu nächst mal danke für die aufmunternden Worte. (;-)))
Verlange Dir selbst nicht zu viel ab. Mach das einfach so, dass es den Leuten gefällt
Aber so wie ich es mache gefällt es den Leuten eben nicht.
Wie schon beschrieben, das Verhältnis von Kommentar, O-Ton und Musik stimmt meistens nicht, ob wohl es mit Kopfhörer in meinen Ohren absolut o.k. ist. Ich werde mir mal andere Kopfhörer ausleihen. Die haben ja auch unterschiedlich Frequenzgänge. Ich habe fast den Eindruck, die betonen die Höhen, was mir natürlich sehr entgegen kommt. Am Fernseher sind die dann nicht so ausgeprägt, was die Silbenverständlichkeit drastisch reduziert.
lass vielleicht mal von Sohn/Tochter/Enkel/Enkelin reinhören und ggf. ein wenig nachregeln
Ist nicht zu machen. Die schauen sich das zwar an, lehnen aber aus "Zeitgründen" die Mitarbeit ab.
Unter XP konnte ich sehr schön mit Software VU-Metern arbeiten, für Win7 habe ich aber nichts gefunden, was wirklich läuft. Mache mich aber noch mal auf die Suche. Vielleicht sollte ich auch mal wieder mein altes VU-Meter raus kramen und versuchsweise dran hängen.
Danke für eure Hilfe.
(und euer Verständnis)
Antwort von handiro:
Was mir immer geholfen hat aber ohne gute Ohren nicht einfacher wird, ist zu lernen wie gute Aufnahmen AUSSEHEN. Man kann schon an der grafischen Darstellung sehr viel erkennen, wenn man geübt ist. Gerade was die Verhältnisse verschiedener Audiospuren betrifft, kann man viel an den Kurven sehen. Zur Not würde ich in Deinem Fall mit leichter Kompression arbeiten und vor alem mt "Ducking", das ist eine Methode bei der ein Kompressor durch ein zweites Audiosignal gesteuert werden kann, so dass die Atmo oder Musik leiser wird, sobald gesprochenes wichtig wird. Welche Video Programme ausser FCP und Avid so etwas zulassen, weiss ich allerdings nicht.
Antwort von domain:
Hannes, ich glaube kaum, dass die EBU 128 Empfehlung überhaupt eine Rolle für dich spielen könnte, denn das sind nach meinem Verständnis Integrale der Lautstärke über eine bestimmte Zeitspanne und nicht Empfehlungen für die Spitzenwerte, die in einem Integral ja kaum eine Rolle spielen.
Meine ersten Videos wurden wegen des Tons auch ziemlich kritisiert, weil man praktisch während des Betrachtens andauernd die Lautstärke am Wiedergabegerät hätte verstellen müssen.
Eine nachträglich Analyse hat viele Fehler ergeben, die aber auch im Ton-Schnitt selbst lagen, habe viel zu heftig die Loudness-Kurven manipuliert. Der Ton verträgt keine schnellen Änderungen und kann keinesfalls dem Bildschnitt mit seiner oft rasanten Bildfolge folgen.
Die Hauptursache war aber, dass ich mit einem (zwar hochwertigen) Kopfhörer in der Nacht geschnitten habe. Besonders der Kopfhörer ist u.U. problematisch. Man braucht allgemeine Umgebungsraumgeräusche als Referenz für das Ohr, die man im Kopfhörer aber nicht wahrnimmt.
Wieso hängt ein Software-VU-Meter eigentlich mit dem Betriebssystem zusammen?
In der Regel ist ein ordentlich großes ja im NLE enthalten oder zumindest dort aufrufbar.
Antwort von hannes:
Man kann schon an der grafischen Darstellung sehr viel erkennen, wenn man geübt ist.
das ist richtig, und deswegen rechne ich die Tonspuren auch raus und bearbeite sie in Audacity. Da "sieht" man schon eine ganze Menge.
Man braucht allgemeine Umgebungsraumgeräusche als Referenz für das Ohr, die man im Kopfhörer aber nicht wahrnimmt.
deshalb werde ich mich ja auch mal nach einem "offenen" Kopfhörer umsehen.
Wieso hängt ein Software-VU-Meter eigentlich mit dem Betriebssystem zusammen?
das frage ich mich auch. Tatsache ist aber, dass die von mir genutzten in Win7 nichts anzeigen, zumindest nicht, wenn ich von der Timeline abspiele.
In der Regel ist ein ordentlich großes ja im NLE enthalten oder zumindest dort aufrufbar.
...wie in Edius oder NEO.
Ich nutze aber in letzter Zeit fast nur noch PD10.
Gefällt mir irgendwie besser. Vor allem ist es auf einem i7 sauschnell.