Infoseite // Colors: Where did they go? An investigation.
Frage von Frank Glencairn:
Why do so many TV shows and movies look like they were filmed in a gray wasteland?
If you watch a lot of movies and TV shows, you might have noticed that over the last few decades everything has gotten a lot more ... gray. No matter the kind of story being told, a sheen of cool blue or gray would wash over everything, muting the colors and providing an overall veneer of serious business.
So many TV shows and movies now have a dull filter applied to every scene, one that cuts away vibrancy and trends toward a boring sameness. Every frame’s color scheme ends up feeling the same as every other frame. And when there are so many projects using similar techniques, you end up with a world of boring visuals that don’t stand out.
Mich hat es neulich erstaunt, als ich die erste Staffel von House wieder mal gesehen hab. Das soll TV-Serie sein? TV der 90er und frühen 2000er war doch auch alles hell und bunt.
In Wirklichkeit, 1. Staffel House ist extrem moody. Harte Backlights, aber extrem viel Abfall in die Schatten - ja, so sieht halt Film aus, der nicht wie digitale Sensoren, die jedes bisschen Licht irgendwo noch aufsaugen, einfach abfällt. So sieht Film aus wenn man nicht weich leuchtet, sondern hart und auf Fill verzichtet. Das ist aber gar nicht so weit weg, von einem Look der heute modern ist, nur dass nicht mehr hart geleuchtet wird und Fill mehr als Blackfill eine Rolle spielt.
Ich stimme mit keinem genannten Grund 100% überein, aber ein paar interessante Teil-Gründe liefert Vox:
- Matrix war tatsächlich stilprägend für Kinofilme der Jahre danach bis heute. Auch wenn's das schon länger gab (Bladerunner, der Alte würde mich auf ein nicht ganz anderes Spektrum fallen), hat Matrix die heute so beliebte technisch-futuristische Dystopie (man schaue auf Streamingdienst XYZ) in diesem Stil quasi begründet.
- VFX spielen sicher eine Rolle
- Und das Gegensteuern zu Digitalbildern, von Kameras, die aus jedem noch so schwachen Lichtimpuls ein Signal generieren wollen wo Film einfach nicht reagiert hätte, ist glaub ich der größte Grund.
Hört man Hollywood-DPs ein wenig zu, beklagt jeder einzelne den ständig drohenden Kontrollverlust über die Vision eines Films. Niemand dort sitzt mit den Coloristen über die ganze Zeit der Color-Post, meist geht sich nicht mehr als das Senden von ein paar Referenz-Bildern aus. Geschweige denn gemeinsame Grading-Tage bis -Wochen. Und gleichzeitig lassen gut belichtete digitale Bilder jeden möglichen Look zu. Liefern DPs jetzt am besten noch ETR-Bilder an die Post, bedeutet das Kontrollverlust ohne Ende. Gleichzeitig sind viele Kameras so gut, dass ETTR heute nicht mehr wirklich notwendig ist um ein passables Resultat zu erzielen.
Egal welcher Cine-Podcast mit Größen der Branche das ist, jeder versucht den Look so gut es geht in camera zu bekommen, weil es dort passiert oder gar nicht in der Post. Und kaum jemand, kann ernsthaft aus dunkel hell machen. Wo umgekehrt kein Problem darstellt, ist grenzwertiges Belichten quasi die Norm, wenn kein Einfluss in der Postproduktion mehr vorhanden ist. Und in Hollywood wird mit dem immensen Möglichkeiten am Set nach wie vor alles Wichtige außer extreme Highlights und tiefste Schatten innerhalb von 6-7 Blenden geleuchtet. Das ist der Zuschauer gewohnt, das ist der kontrollierte Hollywood-Look - nämlich nicht das Ausnutzen von 14 Blenden um dann alles in möglichst viele Abstufungen zu graden. Da wird für alles wichtige versucht eine konstante 7 Blenden von Kamera - Ausgabemedium Dynamik versucht zu halten und selbst Spitzlichter sitzen im Idealfall nicht am obersten Ende der Dynamik.
Letztendlich ist es wohl auch ein Überkompensieren das von der digialen Anfangszeit übrig geblieben ist. Arri hat immer versucht digital nach Film aussehen zu lassen, mit weichem Highlight-Roll Off. Sony hat bis zur Venice eher ein naturalistisches Bild geboten, wie auch Red weitestgehend, auch die werden immer filmischer mit jeder Generation. Denkt man an Sony F65-Zeiten zurück, war der damals(!) schon von 8K downgesamplete Sensor so scharf, dass das quasi niemand das Bild schön fand wenn der Vergleich Alexa oder halt 35mm war. In dieser Phase ist ja auch hart Leuchten schon quasi verloren gegangen, weil die damalige Dynamik (ausnahme Alexa, bestes Beispiel F900) es kaum erlaubt hätte, blonden Personen überhaupt eine Spitze zu setzen, ohne dass die eine ausgefressen weiße Krone aufhaben (oder schwarz im Gesicht sind).
In der Zeit hat dann weich leuchten richtig angefangen und digitale Sensoren sind aber mit jeder Generation lichtempfindlicher geworden, was die nächsten Probleme bringt: Auf einmal ist das Umgebungslichtlevel am Tag quasi überall so hoch, dass sich Fill fast erledigt hat und wenn der Gesichtskontrast bei den üblichen 3-1,5 Blenden liegen soll, eher Blackfill angesagt ist, wenn nicht alles nach Sitcom aussehen soll.
Und irgendwo auf diesem Weg weg von hart leuchten zu weich und dafür Blackfill überall ist dann vielleicht in Summe etwas zu viel davon übrig geblieben. Weil heutige Kameras tatsächlich mit hartem Licht wieder klarkommen und tatsächlich wohl mittlerweile mehr Dynamik bieten als Film - v.a. wenn man nicht nur auf die Highlights sondern auf Nutzbare Dynamik im den Schatten schaut, da hat sich im Vergleich zu Film schon extrem viel getan.
Nicht zu vergessen, auch Monitore sind immer heller und dynamischer geworden. SDR-R709 hat ein definiertes Peak Luma von 100Nit. Kino gar nur 48. Setzt Du da die Skintones auf die unteren Mitten, sieht am hellichten Tag vor der Glotze niemand mehr auch nur ein Gesicht. In der kontrollierten Post-Umgebung, reichen die 100 Nit aber leicht aus und das Bild wirkt weder dunkel noch matt. Hat dein TV jetzt aber 1000 Nit, wieso sollte man die Skintones einer düsteren Szene auf die Daylight Exterior-ähnlichen höheren Midtones legen, wenn das auch naturalistisch keinen Sinn macht. Und der TV auf einmal selbst für die Schatten so viele Abstufungen hat wie in SDR für die gesamte Range. Nicht vergessen, der wenigste szenische Content wird für volles HDR produziert oder soll nach HDR-aussehen. Die 6-7 Blenden gelten immer noch, jetzt in größeren Bandbreiten bei der Wiedergabe.
Aber bis zum Grading spielt HDR tatsächlich selbst am höchsten Level glaub ich absolut keine Rolle. HDR-Monitoring am Set gibt es quasi nicht, Arri sagt "Wir waren immer schon HDR-fähig" (was mit LogC und 14 Blenden auch stimmt) und weder TV noch Kino (oder Heimkino dergleichen) haben für die Wiedergabe besondere Ansprüche an HDR gestellt, bis die Streamer das jetzt tun.
Spannendes Thema jedenfalls.
Antwort von Axel:
andieymi hat geschrieben: Nicht zu vergessen, auch Monitore sind immer heller und dynamischer geworden. SDR-R709 hat ein definiertes Peak Luma von 100Nit. Kino gar nur 48. Setzt Du da die Skintones auf die unteren Mitten, sieht am hellichten Tag vor der Glotze niemand mehr auch nur ein Gesicht.
Obwohl der Autor dieses Youtube-Beitrags viele Halbwahrheiten verbreitet hat (und, nebenbei gesagt, als Colorist allenfalls so, äh, gut ist wie ich: Pantone Farbwahrnehmungstest -16 als bester Versuch), sagt er hier mehr oder weniger dasselbe wie du:
Was oft übersehen wird, ist, dass wir sehr langsam, aber sicher ganz allgemein bessere Endgeräte haben und es uns leisten können, subtiler zu sein. Ich war immer schon eher ein Fan des "Dunklen Modus", ich bevorzuge Caravaggio, Lynch, Berlin Alexanderplatz (Fassbinder) und den düsteren Alien vor Camerons hellem Aliens. Und die erwähnten Beispiele kommen uns heute gar nicht mehr so dunkel und farbgedämpft vor.
Possible answer No. 4: We’re obsessed with the end of the world
Es mag sein, dass wir davon besessen sind, aber der Absatz unter der Hypothese entkräftet diese schon halb. Die Darstellung der Apokalypse, von der man im Mittelalter sogar noch besessener war als heute, war immer schon schaurig-chic. Und klar eher dunkel so im Vergleich zum Himmel danach. Das Graubraun und gelegentliche Schwarz (wegen der im Vergleich zu LED-Displays noch schlechteren Dynamik eher "Spacegrey") diente schon Bosch (der sich selbst für einen guten Katholiken hielt, dessen Gemälde aber häufig von Schmerz und Lust handeln, der also wohl eine sadomasochistische Ader hatte) als Kontrast zu leuchtenden Farben, Feuer-Orangegelb, Blutrot.
Das wirkliche Weltenende könnte auch unter einem azur-strahlenden Himmel stattfinden, der sich um Sendefähigkeit einen Dreck schert. OT: Tutorial zum Direkt-Sättigen auf dem Vektorskop mittels des Colorwarpers:
Antwort von cantsin:
Dramatischer Kinofilm war schon immer dunkel/low key - siehe den deutschen Expressionismus (von Doktor Caligari bis Fritz Langs "M"), den nicht grundlos so heißenden amerikanischen und französischen film noir/Gangsterfilm und alle späteren Updates dieser Ästhetik z.B. bei Blade Runner, Matrix und Joker.
Hell bzw. high key waren schon immer Komödien, Heimatfilme, Kinderfilme und der gleichen - was sich dann in der Reality TV-, Daily Soap-, Cartoon- und Gameshow-Ästhetik fortgesetzt hat.
IMHO gibt's im durchschnittlichen Fernsehprogramm immer noch mehr "high key"-Bilder der obigen Kategorie, vor allem auf den kommerziellen Sendern.
Man könnte sogar behaupten: Deren Ultrahell-Ästhetik ist so prägend geworden und ja selbst technisch in die Konstruktion heutiger TV-Geräte eingegangen (mit ultrahochgezogener Bildhelligkeit, künstlich verstärkten Bonbonfarben und Soap-Opera-Zwischenbildberechnung), dass der durchschnittliche TV-Zuschauer kein low key mehr akzeptiert - obwohl es das früher im TV (Stichwort: Schwarzweissfernsehen, Krimiserien) selbstverständlich gab.
Antwort von Axel:
cantsin hat geschrieben:
Dramatischer Kinofilm war schon immer dunkel/low key ...
Das stimmt alles. Ist dann eventuell das hier beschriebene Phänomen nur "gefühlt"? Das wäre dann in der Tat ein Hinweis auf die Verdüsterung der Menschen. Trübe Stimmung.
Antwort von roki100:
"Frank Glencairn" hat geschrieben: Why do so many TV shows and movies look like they were filmed in a gray wasteland?
If you watch a lot of movies and TV shows, you might have noticed that over the last few decades everything has gotten a lot more ... gray. No matter the kind of story being told, a sheen of cool blue or gray would wash over everything, muting the colors and providing an overall veneer of serious business.
So many TV shows and movies now have a dull filter applied to every scene, one that cuts away vibrancy and trends toward a boring sameness. Every frame’s color scheme ends up feeling the same as every other frame. And when there are so many projects using similar techniques, you end up with a world of boring visuals that don’t stand out.
aaha, der Sony-Look also... ;)
Antwort von Darth Schneider:
Ob sie die Panavision Kameras wegen dem Sony Sensor aussuchen…hm…
Ich denke eher nicht.
Und wenn doch dann ist er womöglich gut..
Gruss Boris
Antwort von Axel:
Ich stieß noch auf weitere Gereimtheiten im Zusammenhang mit der dunklen Leinwand. Das Prinzip des Dualismus, des Schattens, Yin & Yangs, ist ja nicht neu. Wohl aber etwa die Deutung des protzigen und bunt-goldenen, *scheinbar* lebensbejahenden Rokoko-Stils in z.B. Schloss Versailles (die sehr empfehlenswerte BBC-Kunstreihe Perspectives). Diese Auswüchse sind eigentlich logisch nur erklärbar als Abgrenzung zu Armut und den Pestilenzen der Zeit. Äußerer übertriebener Überfluss deutet auf seelische Verarmung. Darauf, dass ein regelrechter Horror aufwändig kaschiert werden musste. Das ausgehende Rokoko brachte dann Kunst hervor, die diese Alpträume so heftig wie nie bannte:
Das hätte auch unter "Was hörst du gerade" stehen können. Jocelyn Pook ist die, die in Eyes Wide Shut die Mucke für diese verklemmte String-Tanga-Orgie komponiert hat, bei der sich Q-Anon-Kultisten wahrscheinlich Hillary Clinton vorstellen, wie sie gemeinsam mit Tom Hanks Babyblut trinkt.
Umgekehrt, wenn es so etwas wie eine gefällige, chice, moderne Untersättigung und Düsterkeit gibt, dann deutet das nicht an erster Stelle auf Untergangsbesessenheit, sondern auf Übersättigung und Überreizung durch Heile-Welt-Highkey, durch "Pushed-Look".
Anders gesagt, das eine Extrem ist immer in dem anderen enthalten.
Antwort von Frank Glencairn:
andieymi hat geschrieben:
Mich hat es neulich erstaunt, als ich die erste Staffel von House wieder mal gesehen hab. Das soll TV-Serie sein? TV der 90er und frühen 2000er war doch auch alles hell und bunt.
In Wirklichkeit, 1. Staffel House ist extrem moody. Harte Backlights, aber extrem viel Abfall in die Schatten - ja, so sieht halt Film aus, der nicht wie digitale Sensoren, die jedes bisschen Licht irgendwo noch aufsaugen, einfach abfällt. So sieht Film aus wenn man nicht weich leuchtet, sondern hart und auf Fill verzichtet. Das ist aber gar nicht so weit weg, von einem Look der heute modern ist, nur dass nicht mehr hart geleuchtet wird und Fill mehr als Blackfill eine Rolle spielt.
Ja, das war die Zeit der crushed shadows - war ma ne Weile ganz en vouge.
Antwort von Darth Schneider:
Also in der Mode ist allgemein bekannt das eigentlich alle Mode Trends immer wieder in irgend einer Form zurück kommen.
Also was man früher im Jahr 2000, oder im Jahr 1940 gemacht hat, wird früher oder später wieder en Vouge sein…
Also mir persönlich gefällt beim Film hartes Licht genau so gut wie weiches…und pechschwarze harte Schatten genau so gut wie, weiche graue….
Bunte Filme genau so wie solche in Schwarz Weiss, oder in orange and teal..
Die Farben und die Lichtstimmungen sollten in erster Linie die Handlung unterstützen und den Zuschauer visuell verführen.
Das war gestern so und wird morgen nicht anders sein.
Wobei die natürlich immer grösser, heller, schärfer werdenden Screens und TVs und die immer höher auflösenden Kameras die immer lichtempfindlicher werden, Tendenz ist eindeutig steigend. Die haben einen Einfluss darauf das heute schon anders geleuchtet und coloriert wird als früher.
Und nicht zuletzt verändert sich mit der sich sehr schnell entwickelnden neuen Technik zwangsläufig auch die Sehgewohnheiten des Publikums dem entsprechend schneller.
Gruss Boris
Antwort von Axel:
"Darth Schneider" hat geschrieben: Wobei die natürlich immer grösser, heller, schärfer werdenden Screens und TVs und die immer höher auflösenden Kameras die immer lichtempfindlicher werden, Tendenz ist eindeutig steigend. Die haben einen Einfluss darauf das heute schon anders geleuchtet und coloriert wird als früher.
Ich empfehle dazu meinen HDR-Thread. "Darth Schneider" hat geschrieben: Und nicht zuletzt verändert sich mit der sich sehr schnell entwickelnden neuen Technik zwangsläufig auch die Sehgewohnheiten des Publikums dem entsprechend schneller.
Bei Sehgewohnheiten denken wir ja grundsätzlich an das Prinzip "Nachfrage regelt Angebot". Dass das Publikum aufgrund von positiv besetzten Assoziationen zu einer ausgestorbenen Technik eine Erwartungshaltung hat und dass dieser entsprochen werden muss.
Wenn das so wäre, würde sich ja nie grundsätzlich etwas ändern. Wir könnten aufhören, hier den technischen Kram weiter zu verfolgen. Dehancer, und gut is. BT2020? Videolook für ein paar Japanische-Olympiade-8k-Spinner!
In Wirklichkeit sind die Sehgewohnheiten, was die Ästhetik betrifft, nur vergleichbar mit der Nostalgiewelle, die die Inhalte korrumpiert und Hollywood seit einem halben Menschenleben nur noch Aufgüsse produzieren lässt. Zwischen der Rückwärtsgewandtheit, der wir hier im Forum allein schon aus demografischen Gründen frönen und der radikalen Erneuerung (wie originell "vom Ursprung her" bedeutet, bedeutet radikal "von der Wurzel her") gibt es noch den Mittelweg. Technische und ästhetische Auffrischung mit etwas nach fermentierten Friedhofsblumen duftendem Filmlook auf einem Adjustment-Layer.
20-Jährige kennen nicht mehr den Geruch nach muffigem Popcorn auf den Velour-Polstern im schummrigen Halbdunkel, geschweige denn den von Kaugummi, Bier und Kippen (das lange abgerissene Vorstadtkino, das einer Stadtbibliothek Platz gemacht hat, die einer privaten Kita Platz gemacht hat). Die können sich ohne weiteres etwas anderes vorstellen. Oder könnten. "Frank Glencairn" hat geschrieben:
Ja, die schwarzen Balken links und rechts am Bildschirm/TV haben schon was ;-)
So, wie es nur einem Promillebruchteil der Bevölkerung je vergönnt sein wird, eine Aufführung von Mahlers Sinfonie der 1000 zu erleben, wäre genuines IMAX mit 4:3 AR nur wenigen vergönnt. Das "IMAX light", in dem ich zum Beispiel Dune sah, fand ich recht überzeugend (1:1,90).
16:9 ist der Kompromiss für die modernen Content-Konsumenten, und ich persönlich finde ihn geglückt, als jemand, der auf Jahrzehnte Breitbild zurückblickt. Und der halt auch weiß, dass, wenn es um Wolkenkratzer, Berge oder Dinosaurier geht, man auch in Breitbild so kadrieren ("blocken") kann, ohne am Seitenverhältnis etwas zu ändern. Allerdings ist auch auf einem OLED/QLED/Mini- oder Micro-LED-Schirm ein 4:3-Bild oder sogar ein 9:16-Bild nicht mehr unerhört, weil das tiefe Schwarz der von Frank erwähnten Balken die perfekte Bildmaske/der perfekte Leinwandkasch ist. Man verschenkt dann Bildgröße? Und es ist unwahrscheinlich, dass sich Fernseher wie Computermonitore um 90° drehen werden?
In 10 Jahren werden wir ganz normale Brillen tragen, ob wir Brillenträger sind oder nicht. Ein einem 16k-Bild entsprechendes Miniaturbild wird auf unsere Netzhäute projiziert (in Wirklichkeit kann die Auflösung unter 1k liegen, weil das Brillen-Betriebssystem weiß, wo unsere Fovea sitzt, die pro Millisekunde nicht mehr auflösen kann). Was für einen Einfluss wird das haben auf die relative Helligkeit und Sättigung?
Antwort von Darth Schneider:
Warum hält man eigentlich so an 16:9 fest…?
Eigentlich ansich ein hässliches Format….Zu viel Fleisch oben und unten….
Nicht breit genug..
Viele Filme und Serien haben dann wieder die Balken und ein Viertel des Bildschirms ist für die Katz und schwarz….
Genau so wie früher auch schon…
Warum bauen die Hersteller neben den 16:9 TVs nicht endlich auch breitere, bezahlbare, Fernseher speziell für Filme und Serien halt Widescreen Content ?
Gruss Boris
Antwort von Axel:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Warum hält man eigentlich so an 16:9 fest…?
Eigentlich ansich ein hässliches Format….Zu viel Fleisch oben und unten….
Nicht breit genug..
Breit genug wofür?
Dafür, dass das Format unser (wegen zwei neben- und nicht übereinander angeordneter Augen) eher breites als hohes Gesichtsfeld sprengt?
Die Sehgewohnheiten von 99% aller Otto Normalzuschauer sind noch immer der Logen- bzw. Feldherrenblick, d.h. die Ränder des Bildes, auch wenn es Cinemascope ist, auch wenn es gottverdammtes Polyvision (1927, Seitenverhältnis von 3 x = 1:4) ist, bleiben sichtbar. Die Bilder sind größer geworden, damit relativ beeindruckender, aber der Kunde will sie noch immer als Bilder sehen, auf die er blickt, nicht, von denen er umgeben ist. Virtualität (Metaverse) ist ein Konzept für ein alternatives Leben, nicht für Geschichtenerzählen.
Immersion kam nie durch Sinnestäuschung, auch und erst recht nicht bei 3D. Ergo ist Scope auch nur eine Erzählkonvention und auf Konsumentenseite eine Sehgewohnheit. Der Medien-Nutzer wählt und akzeptiert das Endgerät und dessen Eigenschaften, gegebenenfalls und tendenziell immer mehr auch im Hochformat. Das Angebot regelt die Nachfrage. Einmal akzeptiert, lässt er sich drauf ein, und damit haben wir die Immersion. "Darth Schneider" hat geschrieben: Warum bauen die Hersteller neben den 16:9 TVs nicht endlich auch breitere, bezahlbare, Fernseher speziell für Filme und Serien halt Widescreen Content ?
Taten sie (21:9), und es waren Ladenhüter. Wie gesagt, 16:9 sind ein Kompromiss, weniger nett gesagt eine Notlösung. Und über "Balken" jammern eigentlich nur noch LED-SDR-TV-Besitzer.
Antwort von Darth Schneider:
Ich denke ( ev. naiv )einfach es wäre intelligenter wenn die Screens grundsätzlich immer breiter wären als für das Format nötig.
Weil lieber Beschneiden und Balken nur auf der Seite als immer oben und unten…Irgendwie…;)
Wenn grosse 16:9 Bildschirme, oben und unten noch beschnitten sind macht sie das schnell mal klein.
Wenn diese breiter wären, dann wäre das gar nicht erst nötig…
Nur meine 5 Cents.
Gruss Boris
Antwort von Axel:
"Darth Schneider" hat geschrieben: Wenn grosse 16:9 Bildschirme, oben und unten noch beschnitten sind macht sie das schnell mal klein.
Wenn diese breiter wären, dann wäre das gar nicht erst nötig…
Wahrscheinlich ohne es zu merken sagst du damit, dass dir die Höhe wichtiger ist als die Breite. Wahrscheinlich sieht deine Mona Lisa so aus:
Ich habe mich schon immer am Kopf gekratzt, was jemanden reiten kann, einen scopigeren Fernseher als 16:9 zu kaufen.
Die Dinge werden in kleinerer Stückzahl produziert, kosten also ein gutes quentchen mehr im Vergleich zum qualitativ ebenbürtigen, klassischen 16:9-Modell mit gleicher Breite, welches jedoch höher ist. Das ergibt ein größeres Bild für 97% aller Sendungen und orientiert sich in der Regel an der nativen Bildgröße der Distributionsmedien.
Ich habs mehrfach durchgerechnet, weil sich mein Schwager so ein Gerät aufschwatzen lassen liess. Du zahlst mehr für ein kleineres Bild. Und die paar Scope-Filme kannste auf dem 16:9-Bildschirm genau so gut gucken...die Breite ist ja da.
Ich selbst hab auch noch genug 1,33:1-Inhalte (oder eben 1,55; 1,66...), die ich gerne sehe. Alles besser mit einem 16:9-Bildschirm. Bin also definitiv nicht die Zielgruppe.
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