Magic Lantern zaubert kontinuierliche 3K/24p 14Bit RAW aus der Canon 5D Mk3

Am 1. April verkündete das Magic Lantern Team, dass es nun experimentell möglich sei mit der Canon EOS 5D Mark III in 4K RAW zu filmen. Der Hauptentwickler dieses 4K-Hacks (a1ex) hat in seinem speziellen Style dabei den 1. April als Veröffentlichungs-Datum bewusst gewählt, um den Buzz durch einen "inversen Aprilscherz" noch etwas in Höhe zu treiben. Und wem es nicht schon vorher klar, dem sei nun versichert, dass es wirklich wahr ist. Zumindest prinzipiell, denn die Nutzung der 5D Mk3 als 4K RAW-Kamera hat noch viele Tücken...


Eigentlich sind die verkündeten Funktionen auch nicht neu, sondern mehr ein Kombination aus schon länger bekannten Hacks über die wir teilweise auch schon berichtet hatten. Da war einmal die Verringerung der RAW-Bittiefe von 14 auf 10 oder 12 Bit im November 2016. Hiermit geht gleichzeitig eine Verringerung der Datenrate einher. Danach konnte a1ex im Januar auch auch noch verkünden, die RAW-Bilder nun mit dem Canon-Encoder lossless komprimieren zu können. Auch dies verringert die Datenrate auf ca. 60 Prozent. Nach unserem Wissen besteht ein großes Problem jedoch weiterhin darin, dass man die 10 und 12 Bit RAW-Modi noch nicht effektiv lossless komprimieren kann. Da die Canon 5D Mark 3 jedoch höchstens mit ca. 100MB/s auf eine schnelle CompactFlash-Karte kontinuierlich schreiben kann, sind 4K mit vollen 24fps nach wie vor nicht wirklich in greifbarer Nähe. Zumindest nicht mit mehr als ein paar Sekunden Aufnahmezeit.



Was jedoch nun wirklich möglich ist: Eine echte 3K-RAW-Aufnhame in 14 Bit bei 24fps mit einer Datenrate von aktuell 90 MB/s. Der Canon Lossless-Kompressor scheint dabei auch Aufnahme-Zeiten von 30 Minuten und mehr kontinuierlich zu verarbeiten ohne dass die Kamera explodiert. Der Crop-Faktor liegt bei der 3K-Aufnahme bei ca. 1,88. Und das Aufnahmeformat entspricht mit einer Aspect Ratio von 2,39 ungefähr Cinemascope. Ebenso werden gleichzeitig auch höhere Frameraten bis zu 60p in FullHD/2K-Auflösungen bei vollen Sensor-Readout (im 3x3 Binning-Mode oder im 1:1 Sensorfenster) möglich.



Aktuell wird jedoch noch kein mlv-Format oder CDNG geschrieben, sondern nur ein RAW-Stream, was u.a. bedeutet, dass man keinen Ton aufzeichnet. Auch gibt es noch viele viele Probleme mit der Display-Vorschau, die bestenfalls in s/w mit wenig fps angezeigt werden kann. Dazu scheint es hier und da noch korrupte Frames zu geben.



Doch wenn man ML-Projekte bislang verfolgt hat, darf man sehr wahrscheinlich damit rechnen, dass die 3K-Aufzeichung in naher Zukunft noch stabiler und besser werden dürfte. Dass dagegen noch echte 24fps/4K-RAW mit einer Canon 5D Mark 4 möglich werden ist unserer Meinung nach unwahrscheinlich. Denn selbst wenn man es noch schafft, die effektive Lossless-Kompression mit 10 oder 12 Bit zu koppeln, kann mit maximal 100 MB/s niemals eine kontinuierliche 4K-Auflösung mit 24fps möglich sein.



Doch auch die nun erreichten 3K mit 14 Bit sind schon etwas, was uns irgendwie augenzwinkernd an ARRI erinnert. Wenn man dazu bedenkt, dass der Hack prinzipiell auch auf neuere Canon-Modelle transferiert werden kann, dürfte es auch in Zukunft in den Gefilden von Magic Lantern recht spannend bleiben.


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