Frage von lxRox:hallo
ich hab ein ziemlich komplexes problem.
mein großvater schrieb vor ca. 25 jahren ein dokumentar-buch über eine große lawinenkatastrophe in unserem ort im jahr 1954.
dafür sammelte er natürlich auch bildmaterial.
die originalfotos sind jetzt alle im familienbesitz. ob und was für rechte er damals einräumte ist unklar.
ich habe das ganze archiv digitalisiert und bekomme jetzt immer wieder anfragen für fotos der lawinenkatastrophe.
z.Zt. möchte ein dt. öffentlich-rechtlicher sender bildmaterial von mir für eine dokumentation über lawinen im allgemeinen.
wie und zu welchen bedingungen kann oder soll ich die bilder weitergeben? kann ich dafür geld verlangen? wieviel pro bild?
andererseits plane ich selber eine dokumentation über diese katastrophe, weil ich wie oben erwähnt, im besitz der ganzen archivs bin (und so vieles an recherche wegfällt). ein autor hat einen teils fiktiven roman, der im rahmen der katastrophe spielt, geschrieben der verfilmt werden soll.
die hintergrundinformationen erhielt er von unserer familie und ich möchte auf den zug aufspringen, und die passende "so wars wirklich" dokumentation dazu produzieren.
aber um zur eigentlichen frage zurückzukehren, wie soll ich die fotofrage lösen?
es eilt leider, habe heute abend ein gespräch mit dem produzenten!
vielen dank
lxrox
Antwort von Anonymous:
bildrechte einer naturkatastrophe
Die hat denke ich wenn Gott...
Nein, Scherz beiseite. Wir reden von Urheberrechten an Bildern.
Rechtsauskunft kann dir im Forum hier niemand geben.
Deshalb das einfachste du wendest dich an einen Anwalt. Aber das ist ein bisschen knapp..
Nur soviel: Geld verlangen kannst du für die Bilder grundsätzlich schon.
Mit Vertrag, und so weiter, was der Produzent mit den Bilder anstellen darf. Meist räumst du ihm das "räumlich und zeitlich uneingeschränkte recht blabla.."... und dieses Recht kannst du dir eigentlich auch ordentlich was kosten lassen...
Zum Rest: Bist du dir sicher, dass du einen Dok-Film drehen willst, allerdings schon im Vorfeld an solchen Fragen scheiterst?
Antwort von Anonymous:
ob und was für rechte er damals einräumte ist unklar.
Das scheint das Hauptproblem zu sein. Die Frage ist wohl, ob damals zeitlich uneingeschraenkte Exklusivrechte eingeraeumt wurden.
Antwort von Quadruplex:
dafür sammelte er natürlich auch bildmaterial.
Hat er die Fotos von anderen Leuten gesammelt oder selbst geschossen?
Wenn er sie gemacht, haben die Erben (also wohl Du) die Rechte daran. Die kannst Du im Prinzip so teuer verkaufen, wie Du willst. In der Praxis wird sich für solche Fotos (es sei denn, er hätte die Explosion vom Krakatau 1883 geknipst UND überlebt) wohl nicht allzuviel rausschlagen lassen.
Ich mußte zwar beim Lesen des Betreffs an Michael Jackson denken, aber wenn's "nur" 'ne Lawine war - da gibt's wahrscheinlich auch woanders Bilder.
Ist aber auch wurst. Wenn Du die Sachen selbst für Veröffentlichungen verwenden willst, solltest Du tunlichst NICHT alle Rechte an andere verkaufen, sondern nur Nutzungsrechte für das jeweilige Projekt einräumen.
Antwort von lxRox:
aber wenn's "nur" 'ne Lawine war - da gibt's wahrscheinlich auch woanders Bilder.
... ist eine der tragischsten lawinenkatastrophen überhaupt.
von ca. 350 einwohnern des dorfes, kam ca. 1/4 der bevölkerung leider ums leben....
..nunja, es sind sicher einige fotos von ihm selbst dabei, aber auch eine vielzahl von anderen. es handelt sich um ca. 300 fotos.