Frage von Bernd E.:Nicht jeder Kameramann bekommt die Gelegenheit, acht Wochen in der Antarktis zu drehen. Interessant ist es aber wohl allemal, einen derartigen Erfahrungsbericht zu lesen, zumal sich die Produktion nach einem Vergleich von Super16mm, P2, Varicam und XDCAM HD für letzteres entschied:
www.xdcamhdantarctica.blogspot.com
Gruß Bernd E.
Antwort von Pianist:
Klingt gut - wieder ein Argument mehr für die PDW-F350.
Matthias
Antwort von mdb:
zumal sich die Produktion nach einem Vergleich von Super16mm, P2, Varicam und XDCAM HD für letzteres entschied:
Obwohl wir ja auch 100 oder mehr XDCAMs gekauft haben, scheint mir P2
im Hinblick auf digitalen Workflow sinnvoller
Antwort von Bernd E.:
scheint mir P2 im Hinblick auf digitalen Workflow sinnvoller
Das kommt meines Erachtens sehr auf die jeweilige Aufgabenstellung an. Mit Blick auf die kommende HPX500 würde ich mir sehr wünschen, dass ich mich mit dem P2-System anfreunden könnte, doch leider ist es da wegen der bekannten Schwächen (z.B. Weitergabe von Medien oder Archivierung) keine Alternative. Und warum vier SD-Karten in einem PCMCIA-Gehäuse über 1000 Euro kosten müssen, seh ich auch nicht ganz ein.
Gruß Bernd E.
Antwort von Pianist:
Obwohl wir ja auch 100 oder mehr XDCAMs gekauft haben, scheint mir P2 im Hinblick auf digitalen Workflow sinnvoller
Du möchtest also für knapp 5.000 EUR fünf P2-Karten kaufen, auf denen Du dann insgesamt nur 40 Minuten drehen kannst?
Sowas mag für Situationen interessant sein, wo die Teams sich nur so weit vom Sender entfernen, dass sie immer noch die Kirchturmspitze sehen. Und wo bei der Rückkehr das Material sofort auf einen Server kopiert wird und nur der gesendete Beitrag archiviert wird. Also zum Beispiel für das ARD-Hauptstadtstudio dürfte das eine sehr gute Lösung sein.
Bei mir sind die Anforderungen jedoch ganz anders: Eine Woche Rundreise durch Deutschland oder Europa, alles Mögliche drehen, und einfach eine beliebige Menge XDCAM-Cartridges dabeihaben. Und diese dann ins Archiv stellen, weil ich an all meine Originalaufnahmen auch Jahre später noch rankommen muss. Kein Umkopieren nötig.
Mir ist nach wie vor nicht wohl bei dem Gedanken, mir das Archiv voller Festplatten zu stellen.
Matthias
Antwort von mdb:
Mir ist nach wie vor nicht wohl bei dem Gedanken, mir das Archiv voller Festplatten zu stellen.
Warum? Glaubst Du, die Lebensdauer der Disks ist höher als die einer Wechselfestplatte im Regal? Oder eines RAID-5-Arrays mit entsprechender Backup-Strategie? Ich bin mir da nicht so sicher.
Bei uns war ein Argument für die Disk, das der Autor was zum Mitnehmen (und in den Schrank stellen) hat. Wenn ich so zurückdenke, wie oft verzweifelt Material (damals noch Kassetten) gesucht wurde, halte ich das eher für kontraproduktiv.
Was den Preisfaktor angeht: da wird sich auch was tun. Ab wieviel Gigabyte ist ein Laptop mit P2-Leser und externen Festplatten billiger als die entsprechende Kapazität in Disks?
Kamera mit Festplatte wie Ikegami ist vielleicht noch sinnvoller (bei der Festplattenpreisentwicklung).
Antwort von Pianist:
Kamera mit Festplatte wie Ikegami ist vielleicht noch sinnvoller (bei der Festplattenpreisentwicklung).
Die Editcam HD ist mit Sicherheit die bessere Kamera, kostet aber auch das Dreifache. Und es stellt sich die Frage: Braucht man die noch höhere Qualität wirklich? Ich bin da stark am Zweifeln. Zumindest für meine Filme scheint mir die Qualität von XDCAM HD ausreichend zu sein, ich habe bei den bisherigen Probeaufnahmen keine Störungen oder Schwächen entdeckt.
Und zu den Festplatten: In meinem Archiv haben sich in den vergangenen 12 Jahren insgesamt 800 Betacam-SP-Cassetten angesammelt. Gehen wir mal davon aus, dass die nicht randvoll sind, sondern im Durchschnitt 30 Minuten drauf sind. Und gehen wir desweiteren davon aus, dass man von den 800 Cassetten bei strenger Betrachtungsweise etwa 200 Cassetten hätte erneut benutzen können, weil die Originalaufnahmen nicht so wichtig waren, dass man sie hätte archivieren müssen. Bleiben immer noch 600 Cassetten zu je 30 Minuten, also 18.000 Minuten. Bei einer Minute pro GB wären das 18 TB für die kommenden 12 Jahre. Also nach derzeitigem Stand 36 Festplatten zu jeweils 500 GB. Das halte ich in Bezug auf die Risikoverteilung für ziemlich gewagt. Geht eine Platte kaputt oder ist nicht mehr lauffähig, sind 500 Archivminuten futsch. Also müsste man doppelt sichern, dann sind wir schon bei 72 Festplatten.
Gehen wir mal von 200 EUR für eine Festplatte aus, sind das 14.400 EUR für Festplatten in 12 Jahren. Da kann man aber sicher erwarten, dass die Preise weiter sinken.
600 XCDAM-Cartridges kosten auch etwa 15.000 EUR, das nimmt sich also nichts. Da würde ich auch erst mal auf die doppelte Archivierung verzichten, weil die Risikoverteilung günstiger ist.
Mir wäre auch nach wie vor schleierhaft, wie man die Festplatten von außen vernünftig lesbar beschriften soll, bei dem vielen Inhalt. So dass man dann auch die richtige Festplatte aus dem Archiv holt, wenn man eine bestimmte Szene haben will.
Matthias
Antwort von mdb:
Braucht man die noch höhere Qualität wirklich?
Die Editcam ist ja nur ein Beispiel. Auch eine XDCAM könnte Wechselplatten enthalten, statt des optischen Laufwerkes.
Mir wäre auch nach wie vor schleierhaft, wie man die Festplatten von außen vernünftig lesbar beschriften soll, bei dem vielen Inhalt. So dass man dann auch die richtige Festplatte aus dem Archiv holt, wenn man eine bestimmte Szene haben will.
Die bekommen eine Nummer, nach Titeln und Inhalten sucht man im Rechner, in dem auch das Vorschaumaterial liegt.
Antwort von Pianist:
Die bekommen eine Nummer, nach Titeln und Inhalten sucht man im Rechner, in dem auch das Vorschaumaterial liegt.
Dann bin ich aber schon bei einem richtigen Archivsystem und muss sehr viel Zeit in die Verwaltung stecken. Bei den XDCAM-Cartridges bleibe ich dabei, die Cassetten thematisch (und innerhalb des Themas chronologisch) nebeneinander ins Regal zu stellen. Das ist für mich die beste Lösung, weil ich der einzige bin, der an das Material rangeht. Wäre das anders, würde Deine Lösung natürlich die Richtige sein.
Matthias
Antwort von mdb:
Das ist für mich die beste Lösung, weil ich der einzige bin, der an das Material rangeht. Wäre das anders, würde Deine Lösung natürlich die Richtige sein.Bei uns sind es natürlich viele verschiedene, die mit dem Dreh gar nichts zu tun hatten.
Antwort von PowerMac:
Ich weiß nicht, ob XDCAM-HD immer reicht. Für Reisereportagen ja, für Event und Industriefilm ja. Aber für Hochglanzzeug und Szenisches ist HDCAM(-SR) wohl besser. Auch heute wird ja viel auf DVCAM gemacht, aber einiges immer auf Digibeta in 16:9. Für die Ausgabe auf PAL wird XDCAM-HD reichen. Aber sogar die Ö.-R. werden 2008/2009 langsam auf HD umsteigen. Dann kann man denen HD überteuert verkaufen... ;)
Antwort von Pianist:
Aber für Hochglanzzeug und Szenisches ist HDCAM(-SR) wohl besser.
Tja - und was bedeutet HDCAM SR konkret? Dass Du mit einer Arri D20 drehen musst und dann über Strippe auf einem abgesetzen Recorder aufnimmst. Also keine Lösung für mobiles Arbeiten. Abgesehen davon werde ich wohl niemals irgendwelche szenischen Sachen machen.
Daher meine ich, dass die PDW-F350 für mich die richtige Kamera ist und ich damit für meine Auftraggeber HD realisieren kann, ohne die Preise erhöhen zu müssen.
Matthias
Antwort von wolfgang:
Also nach derzeitigem Stand 36 Festplatten zu jeweils 500 GB. Das halte ich in Bezug auf die Risikoverteilung für ziemlich gewagt. Geht eine Platte kaputt oder ist nicht mehr lauffähig, sind 500 Archivminuten futsch. Also müsste man doppelt sichern, dann sind wir schon bei 72 Festplatten.
Nee, sowas würdest du vermutlich sinnvoller im Raid5 Verbund aufwärts sichern - etwa mit Raid 5, wo du ganz grob gesagt zirka 1/4 Kapazität verlierst, und bei dem Ausfall einer Platte noch immer alle Daten hättest. Verdoppeln dürfte sich der Plattenbestand also kaum.