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Infoseite // Warum Wechseloptik bei Camcordern nicht üblich?



Frage von markus_82:


Hallo Videoexperten,

im Fotobereich gibt es ja massenweise SLR und DSLR bei denen man problemlos die Optik tauschen kann. Was ist der Grund dafür, dass das bei Camcordern nicht so ist? Ich meine es dürfte doch nicht schwer sein, so einen Camcorder zu bauen? Ich habe gehört, bei Camcordern wäre das nur im Luxussegment üblich. Aber warum? Ist es wirklich sooo teuer, einen Camcorder mit einem Bajonett zu bauen?
Dass die Fotoobjektive nicht gut genug zum Filmen sind glaube ich eher nicht, da ja Camcorder eine viel geringere Auflösung haben...
könnte man nicht alte M42-Linsen (z.B. von Zeiss) gut zum Filmen benutzen?

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Antwort von oliver II:

Hallo Markus,

gegen den Einsatz von Wechseloptiken sprechen folgende Punkte:

1. Die Baugröße wird (auf vermeintlichen Kundenwunsch) immer kleiner
2. Das Objektiv wird (auch auf vermeintlichen Kundenwunsch hin) immer zoomstärker
3. Die wenigsten Hobbyfilmer wollen noch selbst scharfstellen
4. Weil Geiz geil ist. (Angeblich)

Wie in der Fotografie gibt es bei Videokameras eben verschiedene Segmente. Billigknipsen, gute und kompakte Kameras und eben solche mit Wechselobjektiven.

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Antwort von Schleichmichel:

Ausserdem wären M42-Objektive zu langbrennweitig. Hier eine schöne Tabelle dazu. Eigentlich müssen Objektive für kleinere Formate noch präziser gerechnet sein, als für grössere Formate. So ist das zumindest in der Fotografie von Kleinbild und Mittelformat.

Ansonsten ist die Nachfrage beim Consumer-Bereich nicht da. Schliesslich decken ja die eingebauten Objektive schon einen grossen Brennweitenbereich ab (dass das mit immer mehr Kompromissen in der Bildqualität einhergeht, sieht der Standartkonsument eh nicht...der benutzt auch fröhlich Longplay und den 999x Digitalzoom (der auch, neben der Auflösung von 6MP, das entscheidende Kaufkriterium war)).

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Antwort von Cocoa.de:

Falsche Antworten! Die Nachfrage ist sehr wohl da - siehe www.red.com. Ich selbst bin vollkmommen der Meinung. Ich sehe absolut auch keinen Grund, warum Canon nicht einfach eine EOS mit Videofunktion auf den Markt wirft. Soll doch jeder selbst entscheiden, ob es diese Funktion dann verwendet. Allerdings sähen dann ARRI, Panavision und SONY ganz schön alt aus. Denn warum eine ARRI D20 für 5.000,- am Tag leihen, wenn man diese Canon für 10.000,00 kaufen kann.

Größer Vorteil wäre natürlich dann die enorme Tiefenunschärfe der Kleinbildformates, die ja theoretisch noch über 35mm-Film liegt (hat ja nur ca. APS-C-Göße)

Michael www.high-definition-telefision.de

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Antwort von Cocoa.de:

http://www.high-definition-television.de... natürlich wie peinlich :-))

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Antwort von Schleichmichel:

Das ist dann aber auch wieder eine ganz andere Zielgruppe, Du Schelm. Frag mal die Menschen, die bei Saturn vor dem Camcorderregal stehen, ob die dieses Feature nicht vermissen. Die werden Dich angucken, als wenn Du von einem anderen Stern kommst.

Ausserdem gibt es ja genügend Kameras (die dann auch mit "K" geschrieben werden) ab 7000€ aufwärts, bei denen es ein grosses Wechselobjektivsortiment gibt. Für den Profi gibt es auch ein, zwei,... Kriterien mehr, als nur die Möglichkeit, Wechselobjektive verwenden zu können. Und auch diese Kriterien werden von Consumergeräten nicht erfüllt.

Und wer jetzt argumentiert, dass eine solche Kamera zu teuer wäre, dann frage ich mich..."Wozu will der dann Wechselobjektive? Die kosten schliesslich auch etwas..."

Der Rest Deines Beitrages ist ein wenig albern.

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Antwort von kosmonaut:

Zu Michaels Kommentar: Die "EOS mit Videofunktion" gibt es ja eigentlich schon, die Canon XL2 oder deren HDV-Nachfolgemodell... Könnte man vielleicht so nennen. Zum Thema "Tiefenunschärfe" oder "depth of field" (DOF): Das hat natürlich nichts (oder wenig, >Blende) mit dem Objektiv zu tun, sondern vor allem mit der Größe der belichteten Fläche, ergo: Bei Digitalen Kameras mit der Größe des CCD/CMOS- Sensors, welcher das Licht in Nullen und Einsen umwandelt! Hier ein Link dazu (in englischer Sprache, sehr aufschlussreich): http://www.mediachance.com/dvdlab/dof/index.htm
Viel Spaß!

kosmonaut

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Antwort von Cocoa.de:

DOF: Das ist falsch: Natürlich hat das etwas mit der Größe des Objetives zu tun. Denn die OBJETIVE wurden an die winzige Fläche der kleinen Chips angepasst und sind nun ebenfalls entsprechend winzig. Dadurch entsteht praktisch von vorn herein eine winzige Anfangsblende (im Vergleich zum Kleinbild). Daher die geringe Tiefenunschärfe.

Zudem gibt es leider KEINE einzige kaufbare Kamerea mit GROSSEM Chip/Objektiven. Ich schrieb spasseshalber mal ARRI an, was den die D20 kostet: "Ist nicht zu kaufen." :-)) Klar, die wissen schon warum, es im Endeffekt steckt nichts weiter dahiner als ein normaler APS-C-Size-Chipp, der eben nur mit 1920x1080 (bzw. 2K) ausgelesen wird.

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Antwort von oliver II:

http://www.high-definition-television.de... natürlich wie peinlich :-)) Immer noch peinlich! Klick mal Deinen Link an...

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Antwort von Schleichmichel:

Es hängt von beidem ab... Objektiv und Format. Je grösser das Format, desto mehr Tiefenunschärfe bekommt man auch in den Weitwinkelbereich. Je kleiner das Format, desto Langbrennweitiger müsste das Objektiv sein, um die selbe Tiefenschärfe zu erreichen. Wenn man ein Objektiv von einer Kamera grösseren Formates an einer "Kleinformatigeren" verwendet, erreicht man die gleiche Tiefenunschärfe...........aber es wird auch gleichzeitig wieder "Langbrennweitiger".



Dein APS-C-Size ist ein 35mm HalfFrame, wie es das auch in der gewöhnlichen Fotografie geben kann (aber selten). Also ein normales 35mm Filmformat. Deshalb ist die D20 auch zum gängigen 35mm-Objektivsortiment kompatibel. Und kaufen statt mieten ist selbst für eine Produktionsfirma in aller Regel unwirtschaftlich. Erstmal dreht man nicht ununterbrochen, und ausserdem benötigt man für jede Filmproduktion bestimmt immer irgendwelche anderen speziellen Gimmicks (und es gibt noch Steuergründe).

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Antwort von kosmonaut:

Noch ein kurzer Hinweis zum Thema DOF/Tiefenunschärfe: Wenn man sich die Arbeitsweise eine sog. "35mm-Adapters" ansieht, wird man schnell feststellen, dass man es nicht etwa nur mit einem Adapter für ein Objektiv zu tun hat - das wäre ja mit Zwischenringen o.ä. schnell gelöst. Viel mehr wird das Licht, welches durch die "35mm-Optik" fällt, auf eine Mattscheibe projeziert - in der Größe eines entsprechenden Filmmaterials. Diese Mattscheibe wird dann von der Videokamera (im Makro-Modus) abgefilmt. Nur dadurch - und nicht durch eine verlängerte Brennweite - erhält man eine DOF wie bei Aufnahmen mit einer 35mm-Kamera. Auf die weiteren technischen Schwierigkeiten will ich an dieser Stelle nicht eingehen, der o.g. Link bietet wie gesagt sehr viel Hintergrundinfo.

Zum Thema Kammeras mit "grossen" Chips: Probleme, die dort auftreten, sind u.a. die langen Auslesezeiten, die für CCD-Chips benötigt werden. CMOS ist schon besser (mit anderen Nachteilen). Bei der RED-Cam sieht man ja auch, dass der Preis in ganz anderen als Consumer-Regionen angesiedelt ist... (17.000 US-Dollar + Optik + Sucher + Speicher + etc...)

Viele Grüße,

kosmonaut

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Antwort von Cocoa.de:

Ich habe einen solchen Adapter ausprobiert (MOVIEtube - siehe auch www.high-definition-television.de) und es ist schon eine andere Welt. Wer das Ergebnis gesehen hat (und FILME mag), wird nicht zurück wollen. Der MOVIEtube ist mir zu teuer für die Übergangszeit bis es große Chips in Camcorder gibt). Ich habe mit den BREVIS35 aus den USA bestellt und ware mal ab.

Das mit der Auslesegeschwindigkeit kann ich so nicht unterstreichen, aber OK. Mir ist es auch egal, ob andere meinen, es sei wichtig oder nicht. Für MICH ist DOF wichtig, da ich aus dem Fotobereich komme. Und für die Werbung auch und für die VideoClipIndustrie und für die Filmemacher und und und... Klar wird es auch hier immer ein paar geben, die TiefenSCHÄRFE wollen und die sollen eben auch eine herkömmliche Videokamera kaufen.

Das mit RED ist so eine Sache: Teuer ist das mit Sicherheit nicht, wenn man das Ergebnis mit Panavision, ARRI oder 2/3-Chip-Cameras vergleicht. Nur... wirklich günstig können das eben nur die Monsterfirmen über die Masse bauen.

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Antwort von Schleichmichel:

Also diese Seite ist ja ganz nett. Aber um den gleichen Bildausschnitt mit meiner 16mm hinzubekommen, wie bei einer 35mm Filmkamera mit einem 50er Objektiv, sind das bei mir immernoch 25mm und nicht 14mm. Vermutlich sind die da von Kleinbild ausgegangen. Böse Falle.

Und trotzdem stimmt ja, was ich meinte.

Du hast ein Objektiv für 35mm Kleinbild. Brennweite 50mm.
Könntest Du dieses Objektiv für einen Camcorder mit einer Chipgrösse von 1/2" verwenden (nur mal theoretisch), so wird aus dem 50mm-Objektiv ein Teleobjektiv, welches im Kleinbildbereich 331mm entspricht. Der Bildausschnitt in der Mitte würde den 1/2"-Chip abdecken. Die Lichtstreuung (also Unschärfe) wäre genau die gleiche, wie bei dem "normalbrennweitigen" Kleinbildfoto. Es wäre praktisch ein vergrösserter Bildausschnitt des Fotos.

Wenn Du ein äquivalentes Objektiv einsetzt, um den selben Bildausschnitt wie bei einem grösseren Format zu bekommen, ist die DOF natürlich nicht so gross, je kleiner das Format ist.

Und zu den Adaptern...: Wenn ich eine kleinere Tiefenschärfe benötige, leihe ich mir lieber eine Kamera, die eine kleinere Tiefenschärfe ermöglicht. Einen solchen Adapter halte ich für Geldverschwendung, da dieser erstens viel Geld kostet, zweitens die Objektive auch noch was kosten (und da sollte man nicht sparsam sein...also Miete), drittens man nicht jeden Tag mit selektiver Unschärfe arbeitet. Viertens ist das Hauptkriterium (aber gilt nicht für jeden): Das Bild muss ja trotzdem noch durch die Optik des Camcorders. Kann man da noch von Qualität sprechen? Und der Lichtverlust ist ja auch nicht ganz ohne. Alles in allem eine fragwürdige (!) Investition. Aber offenbar im Semi-Bereich beliebter, als ein den Anforderungen entsprechendes adequates Format.

Ausserdem ist die Schärfe auch nicht das einzige Mittel, um die Aufmerksamkeit des Betrachters auf eine Sache zu lenken. Es gibt da noch Spitzlichter, Licht (also hell und dunkel im Allgemeinen), Farbe, Detailaufnahmen, Schwenks, Geräusche u.v.m. Man muss eben eine dem Format entsprechende Gesamtgestaltung entwerfen. Auf die Unschärfe ist man nicht angewiesen.

Und wenn doch: Eine nicht für geringe Schärfentiefe ausgelegte Kamera auf biegen und brechen mit allen einhergehenden Nachteilen und Kosten zu adaptieren, kann ich nicht nachvollziehen.

Ich kenne auch jemanden, der unbedingt so einen mini35 für seine Consumercam will. Bei ihm ist das reine Selbstverarschung. Er meint, DAMIT würde er die besten Bilder der Welt zaubern. Dabei haperts bei ihm schon in der korrekten Beleuchtung des Motives. Von vernünftigen Kadragen mal ganz abgesehen.

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Antwort von Jan:

Das ist dann aber auch wieder eine ganz andere Zielgruppe, Du Schelm. Frag mal die Menschen, die bei Saturn vor dem Camcorderregal stehen, ob die dieses Feature nicht vermissen. Die werden Dich angucken, als wenn Du von einem anderen Stern kommst. Ich nicht - Hihi - frecher Schleichmichel

Schleichmichel = Powermac ?

VG
Jan

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Antwort von Schleichmichel:

NEIN! Ich habe keine Sockenpuppe! Ausserdem ist PowerMac, glaube ich, ganz fasziniert von diesen Adaptern.

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