Also
diese Seite ist ja ganz nett. Aber um den gleichen Bildausschnitt mit meiner 16mm hinzubekommen, wie bei einer 35mm Filmkamera mit einem 50er Objektiv, sind das bei mir immernoch 25mm und nicht 14mm. Vermutlich sind die da von Kleinbild ausgegangen. Böse Falle.
Und trotzdem stimmt ja, was ich meinte.
Du hast ein Objektiv für 35mm Kleinbild. Brennweite 50mm.
Könntest Du dieses Objektiv für einen Camcorder mit einer Chipgrösse von 1/2" verwenden (nur mal theoretisch), so wird aus dem 50mm-Objektiv ein Teleobjektiv, welches im Kleinbildbereich 331mm entspricht. Der Bildausschnitt in der Mitte würde den 1/2"-Chip abdecken. Die Lichtstreuung (also Unschärfe) wäre genau die gleiche, wie bei dem "normalbrennweitigen" Kleinbildfoto. Es wäre praktisch ein vergrösserter Bildausschnitt des Fotos.
Wenn Du ein äquivalentes Objektiv einsetzt, um den selben Bildausschnitt wie bei einem grösseren Format zu bekommen, ist die DOF natürlich nicht so gross, je kleiner das Format ist.
Und zu den Adaptern...: Wenn ich eine kleinere Tiefenschärfe benötige, leihe ich mir lieber eine Kamera, die eine kleinere Tiefenschärfe ermöglicht. Einen solchen Adapter halte ich für Geldverschwendung, da dieser erstens viel Geld kostet, zweitens die Objektive auch noch was kosten (und da sollte man nicht sparsam sein...also Miete), drittens man nicht jeden Tag mit selektiver Unschärfe arbeitet. Viertens ist das Hauptkriterium (aber gilt nicht für jeden): Das Bild muss ja trotzdem noch durch die Optik des Camcorders. Kann man da noch von Qualität sprechen? Und der Lichtverlust ist ja auch nicht ganz ohne. Alles in allem eine fragwürdige (!) Investition. Aber offenbar im Semi-Bereich beliebter, als ein den Anforderungen entsprechendes adequates Format.
Ausserdem ist die Schärfe auch nicht das einzige Mittel, um die Aufmerksamkeit des Betrachters auf eine Sache zu lenken. Es gibt da noch Spitzlichter, Licht (also hell und dunkel im Allgemeinen), Farbe, Detailaufnahmen, Schwenks, Geräusche u.v.m. Man muss eben eine dem Format entsprechende Gesamtgestaltung entwerfen. Auf die Unschärfe ist man nicht angewiesen.
Und wenn doch: Eine nicht für geringe Schärfentiefe ausgelegte Kamera auf biegen und brechen mit allen einhergehenden Nachteilen und Kosten zu adaptieren, kann ich nicht nachvollziehen.
Ich kenne auch jemanden, der unbedingt so einen mini35 für seine Consumercam will. Bei ihm ist das reine Selbstverarschung. Er meint, DAMIT würde er die besten Bilder der Welt zaubern. Dabei haperts bei ihm schon in der korrekten Beleuchtung des Motives. Von vernünftigen Kadragen mal ganz abgesehen.