Frage von MrMeeseeks:Hallöchen,
ich hätte da eine Frage an die Nutzer die mit parfokalen Objektiven arbeiten. Beim Fujinon MK 50-135mm T2.9 bekomme ich es, trotz sorgfältiger Schritt-für-Schritt-Anleitung, nicht auf die Reihe dass das Objektiv an beiden Enden eine perfekte Schärfe hat.
In der normalen Betrachtung am Monitor fällt es kaum auf aber mit der Sucherlupe ist es mehr als deutlich.
Sollte ein parfokales Objektiv an beiden Enden eine identische Schärfe aufweisen oder habe ich da einfach zu viel erwartet? Es ist ja auch eher kein hochpreisiges Objektiv dieser Art.
Antwort von cantsin:
MrMeeseeks hat geschrieben:
ich hätte da eine Frage an die Nutzer die mit parfokalen Objektiven arbeiten. Beim Fujinon MK 50-135mm T2.9 bekomme ich es, trotz sorgfältiger Schritt-für-Schritt-Anleitung, nicht auf die Reihe dass das Objektiv an beiden Enden eine perfekte Schärfe hat.
In der normalen Betrachtung am Monitor fällt es kaum auf aber mit der Sucherlupe ist es mehr als deutlich.
Sollte ein parfokales Objektiv an beiden Enden eine identische Schärfe aufweisen oder habe ich da einfach zu viel erwartet? Es ist ja auch eher kein hochpreisiges Objektiv dieser Art.
Ein parfokales Objektiv (bzw. Zoom) sollte in der Tat die Schärfe über den ganzen Zoombereich exakt halten, gerade auch das von Dir genannte semiprofessionelle Fujinon.
Wenn Dein Objektiv in der Praxis nicht perfekt parfokal ist bzw. die Schärfe nicht wirklich hält, liegt das mit praktisch 100%iger Wahrscheinlichkeit an einem Fehler der back-focus-Justierung. Die ist in der Praxis oft ähnlich schwer wie die Ausbalancierung eines Gimbals...
Das beste was Du IMHO machen kannst, ist:
- Maximal Einzoomen und Schärfe auf Unendlich stellen.
- Das Objektiv auf ein maximal weit entferntes Objekt am Horizont stellen, z.B. ein Hochhaus oder einen Sendemast.
- Back-focus so einstellen, dass dieses Objekt scharf ist, mit elektronischer Fokuslupe an der Kamera kontrollieren bzw. mit seiner Hilfe feinjustieren.
- Zur Kontrolle komplett auszoomen und die Schärfe auf Unendlich lassen, wieder durch elektronisches Einzoomen an der Kamera kontrollieren, ob das Objektiv seine Schärfe hält.
- Nach der Einstellung diese Kontrolle noch einmal bei einem Objekt durchführen, das nah vor der Kamera steht (z.B. mit 1m Abstand).
Antwort von pillepalle:
MrMeeseeks hat geschrieben:
Sollte ein parfokales Objektiv an beiden Enden eine identische Schärfe aufweisen oder habe ich da einfach zu viel erwartet? Es ist ja auch eher kein hochpreisiges Objektiv dieser Art.
Eine identische Schärfe nicht, falls Du das meinst. Es kann durchaus sein, das es an einem Ende der Brennweite etwas schärfer ist als am anderen. Trotzdem sollte der Fokus sitzen. Also sich auch am unschärferen Ende nicht noch schärfer stellen lassen.
VG
Antwort von cantsin:
pillepalle hat geschrieben:
MrMeeseeks hat geschrieben:
Sollte ein parfokales Objektiv an beiden Enden eine identische Schärfe aufweisen oder habe ich da einfach zu viel erwartet? Es ist ja auch eher kein hochpreisiges Objektiv dieser Art.
Eine identische Schärfe nicht, falls Du das meinst. Es kann durchaus sein, das es an einem Ende der Brennweite etwas schärfer ist als am anderen. Trotzdem sollte der Fokus sitzen. Also sich auch am unschärferen Ende nicht noch schärfer stellen lassen.
In der Tat ein guter Punkt - Parfokalität meint nur, dass die Fokuseinstellung über alle Brennweiten hin immer richtig sitzt und nicht verschoben werden muss; nicht, dass die Abbildungsleistung/Auflösung/optische Schärfe des Objektivs über alle Brennweiten hinweg gleich gut ist.
Bzw. anders ausgedrückt: Wenn Du nach dem Zoomen den Fokus neu einstellen musst, stimmt die Parfokalität nicht. Wenn hingegen der Fokusring nach dem Zoomen zwar weiterhin auf der richtigen Stelle steht, aber die Bildauflösung nicht mehr gleich gut ist wie bei anderen Zoomeinstellungen, stimmt die Parfokalität trotzdem.
Antwort von MrMeeseeks:
Cantsin hat schon richtig verstanden was ich meine und natürlich Danke für die ausführliche Antwort. Ich meine natürlich dass bei korrekter Fokussierung nach dem Zoomen der Fokus am anderen Ende verloren geht und nicht perfekt sitzt. Die Schärfe/Auflösung die das Objektiv erreichen kann ist definitiv vorhanden, es brauch dann aber einen minimalen Dreher am Fokusring. Recht ärgerlich weil das für mich ein wichtiger Aspekt war der zum Kauf führte.
Neu aus der Packung kommt das Objektiv mit einem kleinen Sticker der angeblich eine im Werk durchgeführte "Idealstellung" angibt aber selbst da ist das Objektiv nicht parfokal.
Ich werde das Morgen noch einmal mit deiner vorgeschlagenen Methode testen.
Antwort von klusterdegenerierung:
Ist es denn bei diesem Objektiv so, das wenn es nicht passt, man selber Hand anlegen muß/soll, oder geht man direkt den Weg zum Hersteller und lässt es neu einstellen bis es stimmig ist?
Kann hier auch die verwendete Kamera bzw Sensor Entfernung Probleme machen, oder ist es in dem Fall ausschlieslich auf das Objektiv zurück zuführen?
Antwort von cantsin:
MrMeeseeks hat geschrieben:
Neu aus der Packung kommt das Objektiv mit einem kleinen Sticker der angeblich eine im Werk durchgeführte "Idealstellung" angibt aber selbst da ist das Objektiv nicht parfokal.
Das ist auch durchaus normal, weil es bei allen Fotokamera-Mounts einfach zuviel Toleranzen bzw. Ungenauigkeit beim Auflagemaß gibt. Die sind ja gar nicht dafür konstruiert, parfokale Zooms zu unterstützen, weil Parfokalität bei Foto-Zooms normalerweise kein Thema ist bzw. nicht benötigt wird.
(Deswegen gibt's ja bei den wirklich professionellen Cine-Kameras locking mounts wie PL mit der Möglichkeit, den back focus durch Shimming zu justieren, siehe u.a.
hier.)
In welchem Mount hast Du denn das Fujinon gekauft, bzw. für welche Kamera?
Antwort von andieymi:
Hast Du mit anderen Objektiven Probleme irgendeiner Art der der Kamera? (Würde wohl nur mit vollmanuellen Weitwinkeln wirklich auffallen...)