Frage von jojolikar:Hi!
ich bin zur Zeit auf der Suche nach einer Lösung um bei einem Dreh (Spielfilm), möglichst gut und natürlich auch preiswert, den Ton aufzuzeichnen.
mir ist klar das am besten eine Kamera mit XLR Eingängen wär, aber es ist nicht sicher ob wir so eine noch bekommen, denn sonst müssen wir uns mit einem, ich sag mal normalen Camcorder zufrieden geben.
Dieser verfügt zwar über einen 3,5 mm Klinken Mikro eingang, aber der is ja nicht sonderlich zu gebrauchen, denn man kann ihn nicht aussteuern und natürlich keine Phantomspeisung.
So, um zum Punkt zu kommen, ich hab herumgesucht und bin schlussendlich zu folgender Zusammenstellung gekommen:
- Mobiles Mischpult Behringer Ubb 1002
- Gemini Ikey USB Recorder
- Mikro ev. T-Bone EM9900
dabei würde ich auf einen preis von knappen 300 Euro kommen.
Jetzt würd ich mir gern ein paar Meinungen einholen, oder vielleicht auch bessere Lösungen, mit dieser denk ich bin ich sehr flexibel, was auch die anzahl an mikros anbelangt, und was mir va. wichtig ist, die mobilität ohne gleich einen Generator mitschleppen zu müssen.
Eine Frage hätt ich noch, was ist wenn ein Mikro nur 19V Phantomspeisung (im Batteriebetrieb dieses Mischpultes) anstatt den 48V bekommt?
Vielen Dank für eure Meinungen!
lg
Jojo
Antwort von Frank B.:
Hallo,
von dem Ikey würde ich Dir abraten. Ich hatte mal so ein Teil. Ein guter Ansatz, aber die Audioqualität war miserabel. Kann sein, dass es ein Defekt war. Ich hatte leider kein 2. Gerät zum Vergleich. Was mich besonders gestört hat, war die mangelhafte Aussteuerungsanzeige. Nur eine LED, die eine Übersteuerung durch Aufblinken anzeigt. Das reicht nicht.
Die Firma hat zwar inzwischen ein neues Gerät auf dem Markt, was ich allerdings nicht kenne. Ich würde Dir (wenns denn so um die 300 Euro liegen muss) zu einem kleinen Multitracker oder einem Pocketrecorder raten:
http://www.musik-service.de/fostex-mr-8 ... 725de.aspx
oder
http://www.musik-service.de/zoom-h-4-pr ... 961de.aspx
Der Händler ist rein zufällig gewählt. Ich kenne ihn nicht, daher kann ich auch keine Empfehlung aussprechen, dort einzukaufen. Es gibt die Geräte aber bei so ziemlich jeden Musikerbedarf - Händler. Recherchieren lohnt sich, da oft deutliche Preisunterschiede zu finden sind. Es gibt natürlich noch eine Fülle mehr an solchen Sachen. Nach oben sind preislich und natürlich auch qualitativ kaum Grenzen gesetzt. Ich persönlich besitze den obigen Fostex und bin damit sehr zufrieden (portable, mit Batterien zu betreiben, XLR Anschlüsse, schneller Datenaustausch mit dem PC). Ob das Teil aber für einen Spielfilm reicht ;) ?
Frank
Antwort von jojolikar:
Hi!
Danke für deine Antwort, von diesem Multitracker hör ich jetzt zum ersten mal, hört sich gut an.
eine Frage hab ich, 8 Spur multitracker, heißt das dass der acht spuren aufnimmt? aber bei nur zwei Eingängen... irgendwas versteh ich da sicher falsch...
aber diese Lösung gefällt mir ganz gut, auch wegen der schnellen übertragung zum PC.
was du wahrscheinlich gemeint hast, das neue von Ikey, da gibts das ziemlich selbe modell, aber auch ua. mit kopfhörerausgang, gut zum pegeln, das gerät is aber gleich einen 100er teuerer...
Antwort von rush:
hey,
warum nicht direkt auf der kamera aufzeichnen?
ich würd dir ein gutes richtmikro und 'nen kleinen minimischer empfehlen... mikrofon im preisrahmen wäre vllt. ein rode ntg2, da kommt auch direkt die speisebatterie rein und brauchst keine extra speisung.
das ganze dann per xlr zu 'nem minimischer ala beachtek und dann in die kamera... oder halt über so'n behringer-teil wobei ich da keine ahnung hab wie das qualitativ ist.
btw. bei diesem multitrackern solltest du schauen das die geräte 48khz samplerate unterstüten, da ansonsten im schnittprogramm meist alles wieder nach 48khz gewandelt werden muss...
Antwort von Frank B.:
Hallo Jojo,
ich habe das Teil bisher nur ein bis zwei Mal nur als Stereorecorder für zusätzliche externe Tonaufnahmen benutzt. Meines Wissens sind auch immer nur zwei Spuren gleichzeitig aufzunehmen. Die anderen Spuren kann mann dann in einem der nächsten Durchgänge aufnehmen. Man muss es aber nicht. Bei Stereoaufnahmen kann man halt länger aufnehmen. Mehr als 2 Spuren brauchst Du nur, wenn Dein Film in Surround sein soll. Aber wird das eigentlich schon bei Dialogen gemacht? Doch eher bei Atmo und Musik.
Rushs Argument bezüglich der Samplerate stimmt natürlich. 48kHz sind immer besser. Jedoch muss man dann etwas tiefer in die Tasche greifen.
Für einfache Sprachaufnahmen und auch für die meisten Musikaufnahmen reichen die 44,1 Khz auch aus. Das ist immerhin CD-Qualität und CDs werden ja auch in die Nachvertonung einbezogen. Ich denke, dass man das Gerät auch als Mischer zur direkten Aufnahme in den Camcorder einsetzen kann, evtl. sogar bei gleichzeitiger Aufname auf CF Card. Da würde man ja noch die Ausgabe für einen portablen Mischer sparen.
Ich bin mir aber diesbezüglich nicht ganz sicher, muss es noch mal bei Gelegenheit ausprobieren.
Frank
Antwort von thos-berlin:
48kHz sind immer besser. .... Für einfache Sprachaufnahmen und auch für die meisten Musikaufnahmen reichen die 44,1 Khz auch aus.
Wenn möglich, sollte man immer im geplanten Zielformat aufzeichnen, für die DV-Bearbeitung mit 48KHz. Manche Schnittsysteme reagieren etwas "allergisch" gegen gemischte Soundformate....
Antwort von Anonymous:
Es gibt ja auch XLR adapter für camcorder, die speziell für 3,5mm kamera mikro eingänge gefertigt sind, und 48V Phantomspeisung bieten, viele auch aussetuereungsanzeige und gain potis.
Antwort von Frank B.:
Klar kann man den Ton auch sehr gut mit dem Camcorder selbst mitschneiden.
Ich persönlich, geprägt durch eigene negative Erfahrungen, würde bei wichtigen Audioaufnahmen jedoch immer eine parallele Aufnahmequelle zur Kameraaufnahme mitlaufen lassen. Ansonsten kann mit einem kleinen Drop- out, neben der Bildaufnahme auch noch die einzige Soundaufnahme verloren sein, was u.U. tragischer sein kann als ein paar Frames Bildverlust.
Von daher würde ich den Ansatz des Thread-Starters voll unterstützen.
Frank