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Infoseite // Schärfe und Bildstabi-Typ



Frage von jenss:


Ich habe in meiner Sony A65 ja nun einen elektronischen Bildstabi, aber ich packe das Thema hier her, weil es ein allgemeines Thema ist. Ich habe auch einen optischen Stabi im Sigma-Objektiv und so kann ich wählen, welchen Stabityp ich nehme. Der elektronische stabilisiert sehr ruhig, doch einiges spricht für den optischen Stabi im Objektiv. Ich denke, der optische Stabi verbessert die Schärfe bei langen Belichtungszeiten, während der elektronische die Schärfe nicht verbessert. Wenn ich z.B. 25p einstelle und manuell auf 1/25 Sek. einstelle, dann dürften die 25 Einzelbilder beim optischen Stabi noch recht scharf sein, vergleichbar mit Fotos, die bei 70 mm (mit Crop 1,8 sind das ca. KB 125 mm) mit 1/25 Sek. noch scharf sind. Beim elektronischen jedoch sind diese verwackelt. Sicherlich ist das eine allgemein längst untersuchte Begebenheit in der Videotechnik und so möchte ich hier nur fragen, ob ich damit richtig liege, dass der optische Stabi im Gegensatz zum elektronischen Stabi die Schärfe bei langen Belichtungszeiten verbessert.

Mir ging das durch den Kopf, weil mir bei einem Vergleich von Kameras manche dargestellten Einzelbilder nicht scharf vorgekommen sind. Ich denke, die Qualität und Bauart (opt./elektr.) des Stabis kann bei solchen Vergleichen Einfluss haben (was jedoch vielleicht vergessen wird). Richtig?
j.

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Antwort von soan:

In deinen Überlegungen musst du auch die Belichtungszeit berücksichtigen: 1/25 ist recht lang für Bewegtbild, da kommt es schnell mal zu Bewegungsunschärfen die fälschlicherweise als optische Mangelerscheinung eingestuft werden.

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Antwort von jenss:

Ja, ist klar, aber genau darum geht es ja :). Auch 1/50 Sek. verwackelt immer noch etwas, wenn man in Tele-Stellung filmt.
j.

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Antwort von Tiefflieger:

Der optische Stabilisator ist eine bewegliches Linsenelement und kann Wackler bis 10 Hz kompensieren.
Elektronisch können leichtes Zittern und der Bildausschnitt stabilisiert werden.

Als Faustregel gilt, die 1/"Kleinbildbrennweite" ist die Verschlusszeit ohne Stabi.
Mit Stabi kannst Du 1/4 davon nehmen.

Bsp. 400mm -> 1/400s davon 1/4 -> 1/100s Verschlusszeit.

Gruss Tiefflieger

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Antwort von Jan:

Hallo,

du hast keinen elektronischen Stabilisator in der Kamera eingebaut, sondern einen Mechanischen !

Wie schon Tiefflieger schrieb wird bei einem optischen Stabilisator eine Linsengruppe oder das komplette Objektiv (neue Sony 7er Videokamera Serie) bewegt.

Bei Dir wird nichts im Objektiv bewegt, sondern der Sensor wird hin und hergeschoben. Ausser natürlich in Deinem Sigma Objektiv.


Ein optischer Stabilisator arbeitet in der Regel einen Tick besser (+ 1 EV = einen Lichtwert mehr Reserve) hat aber auch Nachteile.

Hier mal ein paar Pro und Contra"s von mir:

optischer Stabilisator

+ etwas effektiver
+ Sucherbild wird stabilisiert

- nicht so kälteempfindlich
- teilweise leicht qualitätsverschlechternd (da die Linsengruppe das Licht anders streut)
- ein Stabilisatorobjektiv kostet in der Regel etwas mehr als ein gleichwertiges Objektiv ohne Stabilisator

mechanischer Stabilisator in der Kamera

+ effektiver bei Kälte
+ jedes Objektiv wird stabilisiert, das kostet weniger beim Kauf von neuen Optiken

- Sucherbild wird nicht stabilisiert
- bei den Alpha Modellen kann / wird die Filmzeit kürzer, weil sich die Kamera aufheizt, besonders ab 25°



Aber bitte nie beide Stabilisatoren einschalten, sondern immer nur für einen Stabilisator entscheiden !


VG
Jan

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Antwort von jenss:

Da bist du nicht ganz auf dem aktuellen Stand. Die A55 hatte noch den Sensorstabi im Video. Der ist bei der A65 abgeschaltet (nur bei Foto aktiv). Es wird elektronisch stabilisiert. Vorteil: Keine Aufheizung. Die 29 Min. Laufzeit werden locker erreicht. Nachteil: Crop 1,8 statt 1,5.

Der elektronische Stabi arbeitet eigentlich sehr gut, aber...

Nun scheint mir der optische Stabi im Sigma-Objektiv (ich habe das 17-70/2,8-4,0 OS) die Einzelbilder im Video auch zu stabilisieren und nicht nur Erschütterungen über die Zeit auszugleichen wie der elektronische. Das bedeutet, dass das Video mit optischem Stabi mehr Schärfe aufweist als mit elektronischem Stabi, sofern die Belichtungszeit der einzelnen Frames in ungünstigem Verhältnis zur Brennweite steht, also 1/Brennweite *1,8.

Ist das nun allgemein bekannt, dass optische Stabis schärfere Videos produzieren, sofern die Umgebung nicht so hell ist und die Cam lange Zeiten wählt? Oder irre ich mich? Ich muss das nochmal genauer vergleichen.
j.

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Antwort von tommyb:

Ein optischer Stabilisator produziert schärfere Bilder. Man nehme einfach nur das übliche Verwackeln:

Der optische:
Kompensiert das Verwackeln mit einer entsprechenden Gegenbewegung, ergo kein Verwackeln sichtbar und der Sensor nimmt auch kein Verwackeln auf.


Der elektronische:
Schiebt nur den Ausschnitt an die richtige Stelle. Der Sensor kriegt aber die volle Breitseite an "Bewegungsunschärfe" die durch das Verwackeln entsteht.


Ein optischer Bildstabi ist bei DSLR im Videomodus daher definitiv von Vorteil.

Desweiteren sieht man durch die elektronische Stabilisierung bei den Alphas ziemlich stark das Lineskipping in Form von Aliasing an schrägen Kanten. Selbst wenn der Bildausschnitt still steht, die Kanten wabbern hin und her was auf den elektronischen Stabilisator hinweist.

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Antwort von domain:

Eigentlich wäre es vernünftiger, zwischen mechanischer- und nichtmechanischer Bildstabilisierung zu unterscheiden. Die nichtmechanische erfolgt ausschließlich über die Verkleinerung des aktiven Bildausschnittes am Sensor, quasi synthetisch über eine Art Motion-Tracking in der Kamera. Natürlich gibt es auch hier die Inertialsensoren, die die Steuerung des Bildausschnittes auf dem größeren Sensor übernehmen. In dem Fall kann es tatsächlich zu mehr Unschärfeeffekten im Vergleich zur mechanischen Stabilisierung kommen.
Bei der mechanisch/optischen Stabilisierung (OIS) gibt es zwei Varianten. Entweder werden Linsen im Objektiv verschoben oder der Sensor in der Kamera, beides ist OIS und beide funktionieren über Inertialsensoren und Stellmotoren.
Bei Sony gibt es häufig die Sensorvariante, speziell bei den preiswerten Digiknipsen (z.B. HX9V), vermutlich zusätzlich aber auch noch die synthetische, nichtmechanische Bildstabilisierung, erkennbar daran, dass der Bildausschnitt bei Videoaufnahmen geringfügig kleiner wird.
Ein Erkennungsmerkmal für sensorbewegte OIS ist übrigens angeblich, dass sie immer erst dann aktiv wird, wenn der Auslöser angetippt wird. So ist es bei der HX9V auch der Fall.

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Antwort von jenss:

Ein optischer Stabilisator produziert schärfere Bilder. Man nehme einfach nur das übliche Verwackeln:

Der optische:
Kompensiert das Verwackeln mit einer entsprechenden Gegenbewegung, ergo kein Verwackeln sichtbar und der Sensor nimmt auch kein Verwackeln auf.

Der elektronische:
Schiebt nur den Ausschnitt an die richtige Stelle. Der Sensor kriegt aber die volle Breitseite an "Bewegungsunschärfe" die durch das Verwackeln entsteht.

Ein optischer Bildstabi ist bei DSLR im Videomodus daher definitiv von Vorteil. Ah, ok., das bestätigt meine Einschätzung. Mit fiel es zwar noch nicht so konkret auf in meinen Filmen, aber die Theorie ist eigentlich eindeutig. Erst, wenn es richtig hell ist, so dass die Frames kurze Belichtungszeiten bekommen (mit AF nur Vollautomatik), arbeitet der elektronische Stabi wohl auch vergleichbarem Niveau. Bei meinem Zoom kann ich ja umschalten, habe auch einen Stabi im Objektiv. Nur bei Festbrennweiten geht das natürlich nicht. Da nehme ich dann den elektronischen.

Elektronisch stabilisiert sind von mir z.B.:



In Zukunft nehme ich wohl mehr den optischen, obwohl der elektronische super ruhig stabilisieren kann. Unter http://www.effendibikes.de/A65/#videofunktion habe ich auch 3 Originaldateien abgelegt.
Desweiteren sieht man durch die elektronische Stabilisierung bei den Alphas ziemlich stark das Lineskipping in Form von Aliasing an schrägen Kanten. Selbst wenn der Bildausschnitt still steht, die Kanten wabbern hin und her was auf den elektronischen Stabilisator hinweist. Ich werde mal drauf achten. RollingShutter ist mit 50p aber kein Problem.
j.

PS: Hier ist dieser Aspekt nicht konkret erwähnt, nur ein bisschen am Rande: https://www.slashcam.de/info/Bildstabil ... 05506.html
Ich muss es nochmal selbst genauer untersuchen, bin mir da unsicher. Eigentlich bin ich mit dem elektronischen Stabi auch nicht schlecht gefahren. Manche sagen ja auch immer, dass Bewegungsunschärfen erwünscht sind. Bei Vergleichen gibt es hier oft Standbilder verschiedener Camcorder/DSLR, deren Schärfe man vergleicht. Ist das überhaupt sinnvoll?

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Antwort von tommyb:

In Zukunft nehme ich wohl mehr den optischen, obwohl der elektronische super ruhig stabilisieren kann. Wenn man nicht zuuuuu extreme Brennweiten hat, ist der nicht mechanische Stabilisator vollkommen in Ordnung. So wie er auch an der A77 arbeitet, ist wirklich erstaunlich.

Nur wenn man aus der Hand schwenkt, dann ist es etwas schwierig und mal eben ausschalten ist auch kaum möglich, weil er im Menü vergraben ist.

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Antwort von Angry_C:

Desweiteren sieht man durch die elektronische Stabilisierung bei den Alphas ziemlich stark das Lineskipping in Form von Aliasing an schrägen Kanten. Selbst wenn der Bildausschnitt still steht, die Kanten wabbern hin und her was auf den elektronischen Stabilisator hinweist. Ich besitze die Alpha 77 und das Aliasing ist mit abgeschaltetem Stabi auch nicht weniger.

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Antwort von carstenkurz:

Selbst wenn man das bei hochwertigeren Kameras nicht so deutlich sieht, sind optische Stabilisatoren im Objektiv auch tauglich, um RollingShutter und Jello Effekte schon vor dem Sensor zu unterdrücken.

Bei >15 Megapixel Point&Shoot Kameras mit optischer Stabilisierung macht das schon einen deutlichen Unterschied bei handgehaltener Kamera.

- Carsten

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Antwort von jenss:

Habe jetzt noch mal verglichen. Wenn ich gehe und die Kamera vor der Brust halte, ist das Bild mit dem elektronischen Stabi besser, weil ruhiger, als mit dem OS des Sigma-Objektivs... Mann, schwierig zu entscheiden, die Qual der Wahl :).
j.

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Antwort von tommyb:

Desweiteren sieht man durch die elektronische Stabilisierung bei den Alphas ziemlich stark das Lineskipping in Form von Aliasing an schrägen Kanten. Selbst wenn der Bildausschnitt still steht, die Kanten wabbern hin und her was auf den elektronischen Stabilisator hinweist. Ich besitze die Alpha 77 und das Aliasing ist mit abgeschaltetem Stabi auch nicht weniger. Weniger ist es nicht, aber es fällt einem nicht so sehr ins Auge, weil die Zitterbewegung der Hand das gesamte Bild in Bewegung hält. Dann sind flackernde Linien nicht so auffällig, als wenn das Bild stehen würde.

@jenss
Der digitale Stabilisator ist gut, sicher sogar besser als die optischen. Und dennoch bleibt es dabei: er stabilisiert nur das, was am Sensor angekommen ist, während der optische dieses vor dem Sensor gerade biegt.

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Antwort von jenss:

Ja, beim elektronischen Stabi gibt es manchmal etwas nachziehen der Objekte bei Schwenken etc.. Das ist beim optischen besser. Dafür ist der optische jedoch weniger ruhig... schwierig zu entscheiden, was ich in Zukunft nehme.
j.

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Antwort von Jan:

Da bist du nicht ganz auf dem aktuellen Stand. Die A55 hatte noch den Sensorstabi im Video. Der ist bei der A65 abgeschaltet (nur bei Foto aktiv). Es wird elektronisch stabilisiert. Vorteil: Keine Aufheizung. Die 29 Min. Laufzeit werden locker erreicht. Nachteil: Crop 1,8 statt 1,5. Das ist korrekt. Eben wie beispielsweise bei der A 57 / 65 und A 77.


Eigentlich hatte ich das auch hier schon gelesen, wohl aber in meinem Gehirn nach Hinten gekramt.

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, steht in der runterladbaren Anleitung bei Sony.de mit 120 Seiten gar nichts darüber, in der Bedienungsanleitung von der CD, die im Karton enthalten ist, ich meine die mit 229 Seiten in Deutsch, habe ich nur einen Satz gefunden "Bei Aktivierung des Stabilisators wird der Weitwinkel kleiner..."

Ok, klar findet man das ganz einfach raus, in dem man in die Sony eine Speicherkarte einsetzt und den Filmknopf drückt.....


Trotzdem keine Art von Sony, das zu verschweigen.


Aber ein was wundert mich noch, selbst wenn der Stabilisator im Videomenü ausschaltet wird, ist immer noch ein Crop im Vergleich zum Fotomodus zu sehen.

Das würde mich mal interessieren Warum ?


VG
Jan

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Antwort von jenss:

Finde es auch etwas blöd, dass Sony da keine klaren Infos gegeben hat. Hätte es auch gerne, dass der Crop 1,5 ohne Stabi bleibt. Aber ich denke, man will die externen Stabis von Sigma überflüssig machen. Das geht nur, wenn man ihnen keinen Vorteil (Crop 1,5) lässt.
j.

Space


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