Frage von Daniel_:Hallo im Forum!
Ich habe mich jetzt schon länger durchs Internet gewühlt um Informationen zum digitalisieren von Video zu bekommen. Irgendwie finde ich für mein Szenario nicht die passende Lösung. Also:
Ich betreue ein Netzwerk in einer Praxis. Dort steht ein Echogerät für das immer sehr teure Backuptapes von Sony zur digitalen Archivierung gekauft werden müssen. Gleichzeitig ist dort aber auch noch ein SVHS Rekorder dran, denn früher wurde jedes Echo auf Video archiviert. Meine Idee ist jetzt das SVHS Signal abzugreifen und zu digitalisieren, um es auf einem Server zu Speichern. Vorteil wäre erstens eine Kostenersparniss und zweitens könnte man die Echos von jedem PC aus sehen.
Meine Fragen sind jetzt:
In welches Format soll ich die Daten konvertieren? Sie müssen so klein wie möglich sein, da kommt im Monat schon einiges zusammen.
Welche Software würdet ihr empfehlen? Damit müssen auch die Arzthelferinnen zurecht kommen.
Soweit ich das überblicken kann wäre eine Hardware Konvertierung die beste Lösung, aber was?
Danke und Gruß
Daniel
Antwort von coconut:
Hi,
ich fürchte Du unterschätzt die Datenmenge die da kommt noch immer gewaltig...nur mal so als Anmerkung.
Das Problem wird sein, die Datenmenge schon bei der Aufzeichung, drastisch zu reduzieren. Dazu ist teures Equipment erforderlich.
Ein normaler, gut ausgestatteter Rechner, schaft es sicher auch noch in mpeg1/2 live aufzuzeichnen, bei mpeg 4 wird das nicht mehr gehen.
Normale A/D Wandler zeichnen im DV Format auf, das hat eine Kompressionsrate von ca. 5:1. Das bedeutet ca.13GB/Std.
Einfache A/D Wandler die relativ hochwertig wandeln gibt es von canopus für relativ wenig Geld (ca.170,-teuros). Die Daten müßten dann nachträglich z.B. in mpeg4 (DivX) gewandelt werden. Das kostet eine ganze Menge zusätzlicher Zeit Dafür werden die Daten drastisch reduziert. Je nach Quali Einstellung.
Um es kurz zu machen. Die Preiswerteste und einfachste Lösung ist noch immer das Band.
Ansonsten: Kauf einen DVD Recorder und laß die Daten gleich auf DVD brutzeln, oder einen Festplattenrecorder und dann auf DVD....
Dann Brauchst Du "nur" noch ein automatisches DVD Archiv und es kann losgehen....
Ganz im Ernst. Wenn die Sony Bänder so teuer sind, dann einfach auf SVHS archivieren. Dann ist zwar kein direkter Zugriff möglich, aber die Kosten explodieren auch nicht.
Alternative: Eine DV-Cam mit analog eingang und auf DV Bänder aufzeichnen. Da kostet das Stück so um die 2 Euro.
Preiswerter bleibt aber die DVD Lösung.
Es hat übrigens seinen guten Grund warum auch heute noch das Band als Backup No.1 fungiert (in der EDV) und halt nicht nur dort. Die meisten achten darauf, das ihr Camcorder einen DV-in hat, damit die fertigen Filme wieder zurück aufs Band können, denn preiswerter und sicherer gehts nimmer.
Antwort von StefanS:
Da hast Du eine schöne Aufgabe. Es gibt sicher mehrere Wege, aber wir sollten uns schon auf einen sehr simplen und pragmatischen Ansatz beschränken, wenn wir im Auge halten, daß sich zu jedem späteren Zeitpunkt "Nicht PC- und Videoprofis" die Aufnahmen anschauen sollen.
Die für mich und damit meinen Rat an Dich alles entscheidende Frage ist, in welcher Auflösung, Größe und Qualität die Aufnahmen wieder abrufbar und anschaubar sein sollen und auf welchem Medium diese Aufnahmen angeschaut werden sollen.
Danach richtet sich dann das zu verwendende Dateiformat.
Bedenke folgendes:
1 Minute Film:
DV-AVI (das Mini-DV Format heutiger Camcorder): ca. 210 MB
MPEG2 (das DVD Format, z. B. bei 5 Mbit/sek): 35 - 40 MB
MPEG1 (das alte "VCD" Format, =1.150 Kbit/sek): ca. 9 MB
Zu anderen Formaten (DivX, Xvid, etc.) kann ich aus Kompatibilitäts- und Anwendersicherheitsgründen nicht raten.
Die Wiedergabegröße und Qualität kannst Du als Administrator eines Netzes Deinen Docs sicherlich einmal vorführen, um deren Anforderung definieren zu können.
Wenn Du das weißt, sollten wir hier weiter diskutieren, welche Software und welche Lösungen sich automatiseren lassen und sich somit für Euch eignen.
Gruß
Stefan
Antwort von Daniel_:
Ich weiss von einem anderen Arzt, der dasselbe Verfahren mit einer Typhoon TV Capture Card macht und angeblich sehr gute Ergebnisse damit hat. Er spricht von 3MB für 1 Minute Video.
Deswegen denke ich, dass die Bilder von den Echos wirklich stark komprimiert werden können.
DV ist vermute ich mal nicht geeignet, wenn dort soviele Daten zusammenkommen. In der Praxis stehen zwar ca 1 Jahr alte, aber betagte Bürorechner.
Ich vermute, auch aus Zeigründen wäre eine Echtzeit MPEG Encoding am besten. Hat man da nicht mit MPEG4 den größten Spielraum???
Danke für die flotten Antworten!
Daniel
Antwort von coconut:
TV Karte geht, aber mit Qualitätseinschränkungen.
Wenn TV-Card gleich eine die Hardware mäßig in mpeg komprimiert.
3MB für eine minute ist schon knapp.
Wie Stefan schon geschrieben hat, hängt es von der Datenrate und der Größe (= Auflösung = Detailgenauigkeit) ab, was an Daten zusammenkommt.
Wenn z.B. bei mpeg1 der Datenstrom auf 400kb/sek. begrenzt ist, kommt man mit etwa 3MB/min. hin.
Die Auflösung wäre typischerweise 352x288.
Eine DV Auflösung hat 720x576, also fast das doppelte Format=etwa 4fache Datenmenge.
SVHS hat normalerweise 352x576. Das Bild wird bei der Wiedergabe auf 352x288 "gestaucht" und ist deutlich besser in der Auflösung.
Die Angaben beziehen sich auf eine Wiedergabe mit einem normalen Fersehgerät.
Für ein Computerdisplay müßte das ganze auf eine andere Größe interpoliert werden z.B. 480x360 oder 640x480.
Dann geht aber schärfe verloren.
Ausprobieren ist da angesagt.
PS. mpeg 4 kompriemiert noch stärker, aber damit gehen auch noch mehr Details verloren. Da würde cih von abraten. Zumal es extra Aufwand bedeutet.
Antwort von Daniel_:
Welche Hardware würdet ihr zum umwandeln Empfehlen? Ich habe schon öfter gelesen das TV Capture Karten nicht so tolle Qualität liefern. Könntet ihr mir eine Karte empfehlen? Oder ist eine reine MPEG Encoder Karte doch besser? Vielleicht gibt es auch einen guten Mittelweg.
Ich denke, ich werde es dann mit MPEG1 und einer interpolierten Lösung ausprobieren. Das ganz soll nämlich nur auf Computerbildschirmen wiedergegeben werden.
Antwort von StefanS:
Ich habe schon öfter gelesen das TV Capture Karten nicht so tolle Qualität liefern. Könntet ihr mir eine Karte empfehlen? Oder ist eine reine MPEG Encoder Karte doch besser? Vielleicht gibt es auch einen guten Mittelweg.
Ich denke, ich werde es dann mit MPEG1 und einer interpolierten Lösung ausprobieren. Das ganz soll nämlich nur auf Computerbildschirmen wiedergegeben werden.
Mensch Daniel,
wer, der den ganzen Thread bis hierher gelesen hat, soll Dir denn hierauf eine vernünftige Antwort geben. Ich sehe langsam schwarz für unsere Ärzte und das Gesundheitssystem.
Auf der einen Seite hast Du gehört, daß TV Karten nicht so toll sein sollen, auf der anderen Seite setzt Du auf MPEG1 und eine interpolierte Lösung. Im Vergleich dazu ist jede aktuelle TV-Karte ja schon fast hoch auflösendes HDTV.
Definiere doch endlich einmal die Anforderung, indem Du, wie ich bereits geschrieben habe, Deinen Ärzten erst einmal einige Beispiele zeigst, so das die das bewerten können, nämlich, auf welchem Bild können die das geschallte Baby noch erkennen und auf welchem machen die aus einem Buben ein Mädel, weil der Schniedel nicht mehr zu sehen ist.
Wenn Deine Ärzte Dir dann geantwortet haben, welche Bildqualität sie benötigen (Deine Ärzte, nicht Du und nicht wir!), dann melde Dich wieder und gebe uns dies Anforderung bekannt, so daß wir hier vernünftig, d. h. zielgerichtet antworten können.
Und inzwischen sage mir bitte, in welcher Stadt Du Deine Ärzte betreust, sicherheitshalber.
Gruß
Stefan
Antwort von Anonymous:
Ich stehe nun leider vor einem Henne-Ei Problem. Wie soll ich Beispiele zeigen, wenn mir die Hardware fehlt. Und wie soll ich die Harwareanforderungen definieren, wenn ich keine Beispiele habe.
Und ich dachte aus Coconuts Beitrag entnehmen zu können, dass MPEG1 und Interpolation vielleicht geeignet sind.
Ich schreibe hier nicht ohne Grund ins Einsteigerforum.
Antwort von StefanS:
OK.
Bisher wurde jedes Echo auf S-Video archiviert.
Aus welchem Grund S-Video? Nur, weil es schick und neu war und die Kasse es bezahlt hat oder weil der Arzt den Qualitätsunterschied zu normalem VHS braucht, um sich seiner Diagnose sicher zu sein, um ausreichend Details erkennen zu können, etc.
Diese Frage wird Dir Dein Arzt wohl beantworten können.
Möglichkeit 1: VHS hätte ausgereicht
Dann wird auch bei der Digitalisierung eine Auflösung von 320 x 240 bis zur VideoCD Auflösung 352 x 288 ausreichen. -> MPEG1
Um Deinem Arzt das zu zeigen, brauchst Du nur von einem Deiner EDV Kumpels mal eine VCD, die die sicherlich irgendwo haben oder kurz erstellen können, auszuleihen und sie Deinem Doc am Computer a) im Fenster in Origignalauflösung und b) am Computer im Vollbildmodus vorzuführen.
Möglichkeit 2: S-VHS war ein Muß (sagt der Arzt!) wegen der Bildqualität
Dann sollten wir uns den VCD und kleiner Müll sparen. Wir brauchen eine MPEG2, die mindestens in S-VCD Qualität (480 x 576), besser in DVD Qualität (720 x 576 und geeignete Datenrate), vorliegt
Auch diese Beispiele sollten Deine örtlichen EDV Kumpels in der Lage sein, Dir zu geben.
Solltest Du damit Probleme haben, verrate mal Deinen Standort, denn sehr wahrscheinlich ist irgend ein Forumsteilnehmer in erreichbarer Nähe.
Unabhängig davon, wie und wo hast Du denn in dem von Dir administrierten Netzwerk vor, die einzelnen Dateien zu sichern, sie zu katalogisieren und sie für wen von wo abrufbar zu halten? Das ist nur nebensächlich, da es mit Deiner Frage nix zu tun hat, würde mich aber nach Lösung Deines Problemes durchaus mal interessieren. Und zwar deshalb, weil ich dann gleich vor der "dauerhaften" Archivierung für mindestens die restlich anzunehmende Lebenserwartung des Patienten auf einer DVD warnen kann.
Gruß
Stefan
Antwort von coconut:
da hilft wirlich nur ausprobieren.
keiner kann Dir hier sagen, wie die Anforderungen ("Deiner" Ärzte) sind.
Wenn woanders mittels eine TV Karte ausreichende Ergebnisse erzielt wurde, würde ich es zuerst damit Versuchen.
Anders wirst Du nicht weiterkommen.
Vorschlag: Besorge Dir eine TV Karte (z.B. bei ebay) und Teste....
Zum ändern der Größe bietet sich VirtualDub an. Den Filter "resize" laden und die unterschiedlichen Parameter ausprobieren.
Bis 480x360 sollte das Ergebniss (bei S-VHS) brauchbar sein.
Aber probieren mußt Du nun schon selbst und das Urteil der Ärzte einholen.
Antwort von Daniel_:
Dann werde ich jetzt zuerst mal eine VCD und eine SVCD zum vorführen besorgen. Ich konnte schon in Erfahrung bringen, dass pro Woche ca. 240 Minuten Video zusammenkommen.
Wie im ersten Beitrag geschrieben sollen die Videos auf dem Praxis-Server archiviert werden. Das ist am sichersten und man kann von jedem Computer darauf zugreifen. Von dort werden täglich per VXA-2 Backups gezogen. Dadurch ist auch die Dauerhaftigkeit der Daten gewährleistet. Allerdings, wage ich zu bezweifeln, dass das ein echtes Kriterium ist. Schliesslich wurde bis jetzt auf SVHS archiviert.
Ich habe nur Sorgen, dass durch die Videodaten der Kapazitätsbedarf in schwindelerregende Höhen steigt.
Gut, aus welchem Grund S-Video. Leider ist es im medizinischen Bereich so, dass es einige wenige Anbieter gibt, die sich den Markt aufteilen. Ich glaube, es sind sogar nur General Electric und Siemens die Echos anbieten. Ein neues Echo kostet dementsprechend. Die Geräte beginnen glaube ich bei ca. 50T€ und enden irgendwo im Bereich von 250T€. Das heißt auch, dass überall nur das "Beste" verwendet wird. Sicher kennt ihr die riesigen Geräte. Und im Kern werkelt nur ein kleiner Windowsrechner, bei dem man per Hardwaredongel daran gehindert wird ins Betriebssystem zu gelangen. Die Hersteller tun auch alles um noch mehr Kohle damit zu verdienen.
Das ist auch das kurioseste an der Geschichte: Die Daten werden digital gespeichert und analog gewandelt, damit man sie auf Video aufnehmen kann. Und ich versuche jetzt die Daten wieder zu digitalisieren, weil es keine andere Möglichkeit gibt. Die Hersteller sehen mit Absicht keine andere Möglichkeit vor. Die Netzwerkarchivlösung von General Electric kostet auch noch mal eben im mittleren 5-stelligen Bereich. Nur die Software!
Gruß
Daniel
P.S.: Ich wohne in Essen.
Antwort von StefanS:
Dann werde ich jetzt zuerst mal eine VCD und eine SVCD zum vorführen besorgen.
so langsam wird's
P.S.: Ich wohne in Essen.
@ Daniel:
Dann versuche mal in Essen den hier ausfindig zu machen:
@ Hannes:
Interesse?
Alternativ: Wenn Du den Weg nach Hückeswagen (zwischen Remscheid und Wipperfürth) nicht scheust, helfe ich ebenfalls gerne mit Anschauungsmaterial aus.
Gruß
Stefan
Antwort von rucksack:
hallo Daniel,
konntest Du Dein Problem lösen?
Stehe zur Zeit vor dem gleichen Problem. Wie kann ich SVHS-Videoaufnahmen digitalisieren, um kleine Videoclips zusammenzuschneiden