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Infoseite // Mein erstes Filmprojekt - "Oh nee, nicht wieder eine von den Reisedoku



Frage von Lisboa:


Liebe Slashcam-Forianer,

jetzt ist es soweit. Ich möchte mein Projekt dem Feedback des Forums stellen. Ich habe seit vielen Monaten immer wieder das Forum konsultiert. Immer wissenswertes für mein Projekt gefunden. Nun ist es erstmal fertig.

Am Coloring habe ich noch nichts getan. Ich weiss nämlich gar nicht, welche Richtung ich gehen soll. Kommentar ist derzeit von mir gesprochen. Erstmal möchte ich hören, ob sich für den Film Geld für einen Profi lohnt.

Feedbacks hier erscheinen mir immer sehr ehrlich und konstruktiv. Daher vorab die Info: das Projekt ist qualitativ als mehr geplant als ein reines Amateurvideo. Von daher könnt ihr entsprechend darüber kommentieren.

Hier der Link in Vimeo, da stehts mal drin: http://vimeo.com/13867149 (der schwarze Balken rechts? Keine Ahnung wieso)

Wer also Ferienlaune hat und Zeit sich 27 Minuten reinzuziehen. Klicken.

Viele Grüsse, Oliver

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Antwort von Auf Achse:

Servus!

Das ist schon eine ganz ansehliche Doku! Gut recherchiert (wahrscheinlich schon im Vorfeld und nicht erst nachher), meist sauberer Ton (hie und da Bandgeräusche), passende Musik + gut gepegelt, schöne Stimmungsbilder mit kräftigem Spätnachmittagslicht (auch dank HV40), immer brav die Kamera am Stativ und manuell belichtet, ein paar nette DOF Einstellungen, nette Interviews.
Die B/W beim Müller hat mir gut gefallen, die Kadrierung beim Müller (bei ca. 23min) hättest du besser machen können, hätte sich optisch angeboten.
Der Text ist sehr gut, aber etwas gespreizt gesprochen. Je nachdem was du mit der Doku vorhast....entweder einen Sprecher engagieren oder entspannter sprechen, denn deine Stimme ist auch recht passend.
Bei den Indoors sieht man die Verzeichnung vom Weitwinkel, geht aber leider nicht anders....
Die Landkarte wirkt leider etwas plump und vor allem in der ersten Hälfte sind mir gehäuft Standbilder aufgefallen die so statisch wie Fotos wirken.
Nachspann fehlt.
Alles in allem ein wenig brav aber trotzdem nicht langweilig, ein paar mutigere Einstellungen und Kamerafahrten hätten noch etwas Würze reingebracht.

LG, Auf Achse

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Antwort von Lisboa:

Hallo "Auf Achse"...

...auf selbiger bist du ja zum Glück grad nicht, daher danke für dein konstruktives Feedback.

Da werde ich noch was dran tun. Das mit dem Standbildcharakter ab und an passt mir auch noch nicht wirklich. Da wird nochmal nachbearbeitet.

Sprechen: Puh, als nicht Profisprecher spricht man sich echt einen Wolf... Mal sehen, was da geht.

Die Karten: Habe ich aus Copyrightgründen selber gebastelt. Das sieht man wohl zu sehr... Macht aber eh schon ne Heidenarbeit. Aber gut, da geht noch was.

Mensch der Müller. Dachte die Einstellung sei supi und dann, zack ist er raus.

Die Fahrt war in der Tat vorbereitet, was drin ist, sollte rein. Die Interviewpartner waren zum Glück alle freundlich und spontan. Aber eine HV40 erschreckt ja auch niemanden.

Viele Grüße, Oliver

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Antwort von deti:

Deine Doku ist inhaltlich gut gemacht. Mein Feedback (abzüglich der schon oben genannten Punkte):

- Kommentar:
-- Im Text wird die Silbe -ig als -ich gesprochen.
-- Nicht ganz so deutlich sprechen.
-- Mir persönlich fehlen ein paar Bässe.

- Interviews:
-- Die Bauchbinde etwas früher (erstes Interview) .
-- Ändert sich die Einstellung (z.B. bei 11:48 oder 21:30), Schnittbild einfügen
-- Mit dem Audio weich in die O-Töne rein- bzw. rausgehen, falls du mitten im Text schneidest.
-- Im dritten Interview scheint die Schärfe nicht zu stimmen

- Kamera:
-- Einige Takes sind mit deutlich zu kurzer Verschlusszeit aufgenommen. Hier ggf. mit externem ND-Filter oder besserer Kamera arbeiten.
-- Einige Takes wirken matschig - das sieht man selbst in SD. War die Blende zu weit zu (ND-Filter verwenden) - oder wurde ein Weitwinkeladapter bei hoher Brennweite verwendet (abschrauben) - oder verwendest du Pan & Zoom zu extrem (ein gutes Bild entsteht vor Ort und nicht in der Post)?

Deti

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Antwort von Auf Achse:

Das mit dem Standbildcharakter ab und an passt mir auch noch nicht wirklich. Da wird nochmal nachbearbeitet. Schlage vor dass du im Schnittprogramm ganz sachte rein- oder rauszoomst oder schwenkst damit wenigstens ein bisschen Bewegung ins Bild kommt. Diese Aufnahmen wirken deswegen so statisch weil sich absolut nichts darin bewegt. Ein Baum bei Windstille wirkt anders als bei leichtem Wind, Filmaufnahmen leben meiner Meinung nach erst mit der Bewegung.

Die Karten: Habe ich aus Copyrightgründen selber gebastelt. Das sieht man wohl zu sehr...
Die Karten passen optisch nicht zum hohen Level der anderen Aufnahmen
Mensch der Müller. Dachte die Einstellung sei supi und dann, zack ist er raus.... Dass er sich kurz mal aus dem Bildausschnitt bewegt ist kein Problem, das mein ich auch nicht. Mit Kadrierung meine ich deinen gewählten Bildausschnitt. Du hast sein Gesicht meistens in der Mitte des Bildes, von der Perspektive des Hintergrundes (Regale von rechts hinten nach schräg links vorne) und seiner Blickrichtung hätte sein Gesicht auf der rechten Seite des Bildes sein sollen. So wie die alte Frau mit dem Schloss, das war mit dem DOF sehr stimmig! Ausserdem scheint mir dass der Müller bei ca. 23min ein bisschen unscharf ist.
Die Interviews bringen viel Leben in die Doku die ansonsten etwas brav wirkt. Irgendwie fehlt es mir an "Bewegung", vielleicht hättest du auch mehr Menschen bei Tätigkeiten einbauen können. Können gerne triviale Tätigkeiten sein beim Einkaufen, Kistenschleppen,.... auch ohne Kommentar, nur mit Musik. Der Schleusenwärter zB. ist dir gut gelungen.
Es waren viele Kulturaufnahmen, ich bin da recht geduldig und interessiert, ist aber für viele Menschen wahrscheinlich grenzwertig.
Ansonsten hat es mir sehr gut gefallen, das ist für mich kein Urlaubsvideo mehr sondern schon eine Doku über ein Thema.

LG, Auf Achse

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Antwort von dagger_pca:

Also, wenn ich was sagen darf :)

Alles in allem schöne Arbeit!

Am Anfang bekommt man oft das Gefühl, man würde einer Slideshow zuschauen, was mir persönlich nicht gefählt, aber es soll nichts heißen, ist Geschmaks- und Gewöhnungssache.

Die Karte finde ich garnicht mal so schlecht, sie hat eigenen Charakter und ist paasend und gut.

Wenn du eine Sache aus unterschiedlichen Perspektiven, mit unterschiedlichen Einstellungen zeigst, wie zbs das Wasser, oder der Kirchturm, das Schild am Anfang... kommt mir das unharmonisch vor,
vielleicht liegt es daran, das ich mir das Video an einem Notebook angeschaut habe, oder du hast die Perspektive nicht stark genug verändert (Winkel und Größe). Wobei, wenn ich das 4-5 Mal hintereinander anschaue, wirds besser :)

Später erzählst du in der Stadt von Galerien ect, die man besuchen kann und zeigst die nur kurz von außen, eine Einstellung von innen und von Menschen, die die sachen sich anschauen, würden sehr viel bringen. Ich hab erwartet, dass jetzt ein Sprung nach innen kommt, wenigstens 2 weitere Einstellungen.

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Antwort von Lisboa:

Also vielen Dank an euch alle schon einmal für die detaillierte Kritik.

Erst dachte ich, na ja, schreib mal n paar Sachen auf. Jetzt warte ich lieber noch ein bisschen und mach dann schön copy/paste ins Word.

Ich selber habe zwar bei manchen Szenen auch "ein Gefühl", aber irgendwann sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Das mit den Menschen beginnt in der Tat erst nach dem "Intro". Vielleicht muss ich nochmal über den szenischen Aufbau nachdenken, damit es schon von Beginn an lebhafter wird.

Hab eigentlich versucht nicht zuviel in der post zu vermurksen. Aber die Beobachtungen sind richtig. Ich glaub, ich weiss auch ziemlich genau wo.

Wieder der Müller. Warum der nicht scharf ist? Ja eigentlich klar: weil ich nicht richtig gschaut hab.

Da kommt ja noch Arbeit auf mich zu!

lg, Oliver

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Antwort von mann:

Darf ich als Oberamateur auch noch meinen Senf dazugeben? (Ich habe allerdings nur bis ca. zur 16. Minute geguckt.) Hier mal einfach durcheinander gesagt, was mir aufgefallen ist:

In den ersten 3,4,5 Minuten sind mir die schnellen Schnitte aufgefallen; diese passen an sich kaum zur wohl eher "beschaulich" angelegten Gesamt-Komposition. Mich haben diese Schnitte irritiert. Ich würde auch kleine, nicht zu schnelle Schwenks erwarten -zum Beispiel mal von einem eindrucksvollen Detail auf Halb- oder Totale oder umgekehrt, was auch die Orientierung am jeweiligen Ort erleichtern würde.

Zum Beispiel auch an der Schleuse, es wird gezeigt, wie der Mann da kurbelt, da hätte es sich auch angeboten, daß die Kamera von ihm z.B. auf die Bewegung der Schleuse geht. Aber man sieht im Bild nur einen Teil dieser neben dem Mann befindlichen Schleuse. Statt eines oder zweier schöner Schwenks wird der Mann gleich 4mal hintereinander bei der Kurbelbewegung gezeigt!

Also (immer nur bis zur 16. Minute betrachtet) mein Augenmerk lag auf dem gesamten Schnittrhythmus, wie gesagt waren mir in den ersten Minuten zuviele schnelle und harte Schnitte, dann wurde die Montage etwas gemütlicher. Bei der wohl beabsichtigten Gesamt-Komposition hätte ich eher auch softe Überblendungen erwartet. Insgesamt gesehen wünschte ich mir eine einheitlichere Montage, also Verhältnis kurzer und längerer Einstellungen und die Art/Aufeinanderfolge der Schnitte.

An der Stelle: "Wir kreuzen nochmal die Loire..." folgt Schnitt auf ein Schild - doch damit nicht genug, es wird dreimal unmittelbar hintereinander auf jeweils ein anderes Schild geschnitten.

Dann Schnitt auf ein im Wasser liegendes Ruderboot/Boot, das sieht man nach meinem Geschmack zu lange - fast 7 Sekunden. Dabei ist es kein spektakuläres Bild - auch hier hätte sich ein visuell aufwertender Schwenk angeboten, weg vom Boot oder hin zum selbigen.

Ca. bei 'min10' Text zu den nebeligen Szenen: "zu einem Wegkreuz wandert....." - aber das Wegkreuz taucht nach meinem Geschmack viel zu knapp auf, der Text kündigt es an aber es ist nur knappe 2 Sekunden hinter dem wabernden Nebel zu sehen.

Die Farben sind durchweg flau, wahrscheinlich mittags oder am späten Vormittag gedreht?

Hoffe mein Beitrag war konstruktiv!

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Antwort von Auf Achse:

Die Farben sind durchweg flau, wahrscheinlich mittags oder am späten Vormittag gedreht?
@mann: Ich habe oben das Gegenteil angemerkt..... vielleicht liegt es daran dass dein Monitor nicht kalibriert ist....?

LG, Auf Achse

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Antwort von mann:

..... vielleicht liegt es daran dass dein Monitor nicht kalibriert ist....? LG, Auf Achse ja gut, ich hatte meine Helligkeit am Monitor nur auf 50 Prozent, damit ich nicht so geblendet werde... sieht jetzt bei 100 Prozent schon besser aus.

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Antwort von PowerMac:

Stellenweise ganz ordentlich. Da Problem ist die journalistische Qualität. Zu wenig Menschen, keine richtige Geschichte. Warum fährst du los? Was willst du zeigen? Warum begleitest du keinen Menschen? Der Text selbst ist zu geballt, handwerklich nicht wirklich gut. Zuviel Off-Text. Dein Text darf nicht 90% des Filmes zukleistern. Verringere das auch maximal 50-60%. Niemand kann dem Text folgen, um die Verständlichkeit und die Erinnerung von Off-Texten steht es beim Fernsehen sehr schlecht. Dein Film ist da ein negatives Beispiel.

Die Interviews sind ganz gut. Allerdings ist der Weiß-Blitz in die Hose gegangen. Auch die Sprache während der Interviews ist von dir ganz gut.

Du brauchst: mehr Menschen, mehr Geschichte, mehr Motivation warum du das tust, weniger Blenden, mehr Bewegung, mehr Action. In dem Film ist nichts los, es passiert zu wenig. Ein TV-Redakteur begleitet dann jemanden und zeigt an den Stationen wichtige Dinge, eingebunden in eine Geschichte oder ein Thema. Nur herumfahren und Landschaft zeigen ist zu wenig und zu wenig tragfähig für den Film. Du solltest deinen Text kürzen, sprechbarer machen, weniger sprachliche Bilder und Adjektive verwenden, niemals das Passiv nehmen. Lies doch mal das Buch TV-Journalismus oder die TV-Reportage von Witze und Rothaus, oder etwa Texten für TV von Wachel und Ordolff, gut finde ich auch das Wachtel-Buch zum Sprechen und Moderieren in TV und Hörfunk.

Am Ende kannst du einen Profi-Sprecher nehmen. Manche machen das für dich relativ günstig als Amateur. Für 600-1000 Euro solltest du das hinkriegen.

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Antwort von Lisboa:

Hallo Mann als Oberamateur,

vielen Dank. Das mit den kleineren Schwenks weg oder hin, ab und zu eingebaut, tja, das wäre was gewesen. Jetzt wo du es sagst.

Manche Takes werde ich nochmal auf Abfolge überprüfen.

Da ich ja neu beim Filmen bin, war ich mir bei vielen Dingen noch nicht so sicher. Der eine sagt, bloss nicht alles zuschwenken a la Privatfernsehen, der andere sagt: ruhige Bilder für so ein Thema, u.s.w. Und ich mittendrin...

Beim Schnittrythmus habe ich versucht, alles von vorn bis hinten durchzuziehen. Mal sehen, wo noch was gemacht werden kann. Was Schnitte selber angeht, bin ich eher ein Anhänger harter Schnitte und finde Überblendungen bei Stimmungsszenen gut.

Mannomann, fertig ist da ja wirklich noch nicht alles.

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Antwort von Lisboa:

...schluck...

...ich muss mich erstmal sammeln...

...besser mal n Kaffee machen...

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Antwort von Lisboa:

Danke PowerMac,

das mit dem Text, ja, das Ziel war so eine Drittelung: Text, O-Ton/Comment, kein Text. Ich fand selber auch, dass das Verhältnis noch nicht so ganz stimmte. Aber auf meine konkrete Frage, hat das bisher von den Testguckern keiner angemerkt. Aber ich find's auch.

Das mit der Story. Man hat nicht immer eine Person, wenn man als Nichtprofi losfährt, muss man ja schon froh sein, wenn die Leute einen überhaupt ernst nehmen. Ich dachte, ich könnte als Protegé den Fluss nehmen. Dieser reist und fährt ja in gewisser Weise auch. Ist diese Idee völlig verkehrt?

Weil ansonsten ähnelt sich ja alles. Immer fährt irgendjemand mit irgendjemandem. Na gut, ist auch n bisschen n Ausrede, weil ich niemanden hatte.

Ich habe Ideen/Konzepte im Kopf, wo ich Personen begleiten könnte. Aber um diese zu präsentieren, dachte ich, brauche ich irgendetwas, was zumindest erahnen lässt: ja, da könnte was gehen.

Äh, Powermac, sag jetzt am besten nix...

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Antwort von Auf Achse:

Da ich ja neu beim Filmen bin, . Servus!

Wenn das wirklich eines deiner ersten Stücke ist dann trotz aller Kritik herzlichen Glückwunsch! Das schaffen viele in Jahren nicht! Versuche dein eigenes Metier und deinen eigenen Stil zu finden.
Beim Schnittrythmus habe ich versucht, alles von vorn bis hinten durchzuziehen. Du kannst verschiedene Blöcke verschieden schnell schneiden, dann ists kein Einheitsbrei. Wenn was Spannendes kommt zB ein Boot kommt und die Schleuse klemmt, dann wird die Musik dramatischer und der Schnitt schneller.


Es kommt darauf an was du mit deiner Doku noch vorhast. Wenn du es in einer Multimediashow Publikum präsentieren willst könntest du einiges von den Tips noch einfliessen lassen. Aber auch da würd ichs nicht "verschlimmbessern"!!!
Wenns für dich selbst und die Familie ist würd ich nicht mehr viel dran fummeln und mich mit diesen Tips an den nächsten Film machen ...... sonst besserst du dich zu Tode und verlierst die Freude.
In diesem Sinne schon viel Erfolg für dein nächstes Projekt und hoffentlich sehen wir es wieder!

LG, Auf Achse

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Antwort von PowerMac:

(…) Ich dachte, ich könnte als Protegé den Fluss nehmen. Dieser reist und fährt ja in gewisser Weise auch. Ist diese Idee völlig verkehrt? (…)
Kommt bei mir nicht herüber. Deine Flussaufnahmen sind nicht sonderlich prägnant oder prickelnd. Im Übrigen sollte man nicht immer die besten Aufnahmen nehmen. Wenn du den Fluss für sich selbst reden lasst willst, sage du nichts und nimm die schönsten Bilder. Willst du etwas über den Fluss sagen, dann sprich du und nimm' weniger schöne Bilder. Bild und Text müssen sich abwechseln.

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Antwort von Lisboa:

Ich sags mal so: ich hatte vor diesem Projekt noch nie eine Videokamera in der Hand.

Leide aber manchmal unter der Vorstellung, dass man mit Interesse, Übung, Lernwillem, etwas Intelligenz, Lebenserfahrung und der chinesischen Fähigkeit auch einfach Dinge abzuschauen nach und nach etwas auf die Beine stellen kann - und manchmal muss.

Und gerade die Kritik im Forum, die ich super hilfreich und sehr konstruktiv finde, bringt mich wieder enorm weiter. Mit "ja, nich schlecht, weiter so, schön", ist mir ja nicht geholfen.

Danke an alle Beitragenden. Und: ich hab's ja so gewollt!

lg, Oliver

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Antwort von domain:

Habe mir das Video mit Interesse angesehen, vor allem weil ich gewisse Aspekte der Loir z.T. gar nicht kannte.
Allgemein würde ich jedoch sagen, dass es für einen Sender etwas zu unspektakulär und brav ist und vor allem fehlen interessante Farben und mehr aufregende Aufnahmen z.B. von Chambor etc. so mit Hubschrauber und Glidecam von außen und innen mit super Beleuchtung, so wie etwa die Universumfilme von Schönbrunn oder vom Stephansdom in Wien von Georg Riha.
Diese Teams verbringen aber u.U. viel Wartezeit bis mal das Licht passt, darunter geht es es offenbar nicht mehr. Man kann nicht einfach zu einer Location fahren und dort auf Gedeih und Verderb available-light Aufnahmen machen. Super-Videos zu erstellen ist eine Aufgabe von Wochen bis Monaten und unter dem tun es die meisten Sender und auch Zuseher wohl nicht mehr.
Aber man spürt die Liebe des gewissenhaften Amateurs bei diesem Video und nicht alles muss für den erweiterten Privatgebrauch ja immer sensationell sein.

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Antwort von PowerMac:

Müsste ich dieses Thema behandeln, so würde ich eventuell den Weg des Flusses als den Weg von Künstlern oder Poeten sehen. An jeder Station einen Künstler heraussuchen, den Weg von Stadt zu Stadt über den Fluss entweder mit dem Boot oder aus dem Hubschrauber. Oder am besten einen Künstler oder auch Handelsreisenden recherchieren, der dieses Weg früher ging. Bis hin zum Dokudrama mit Reenactement und literarischen Zitaten im Film.

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Antwort von Lisboa:

Ich werde mir nochmals über die Dramaturgie Gedanken machen, vielleicht lässt sich dann auch sprachlich der rote Faden besser rüberbringen, der sich bei dir nicht erschlossen hat.

Und wenn gar nichts hilft und szenischen Material fehlt, wie teilweise angemerkt, dann fahr ich eben nochmal hin und drehe nach. Aber das kostet natürlich wieder Kohle. Und Hubschrauber. Na klar, nach fünf Weizen, bzw. zwei Flaschen Wein setz ich mich da auch rein.

Für mich stellt sich eben die Frage: ganz neues Projekt mit dem Forums-Input beginnen und sozusagen auf dem wieder Gelernten aufbauen, oder das Projekt mit dem Input entprechend weiter gestalten.

Ist ein bisschen wie Altbau und Neubau. Manchmal ist der Neubau einfacher...

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Antwort von Alf_300:

Was dem Einen seine Künstler sind dem Andern seine Kneipen
so kann man das also nicht sehen.
Wichtig ist dass es Informativ und Unterhaltsam ist

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Antwort von WoWu:

@ Lisboa
Hallo Oliver.

Ich schliesse mich PMs Anmerkungen an. Die Geschichte fehlt und die Spannung bzw. der Bogen. Wenn Du an einen Verkauf denkst, denk dran, dass die Redakteure dir sagen werden, dass sie 5 Millionen Zuschauer damit fesseln müssen. Die Welt besteht nun mal aus Quote. das können wir mögen, oder nicht.
Noch ein paar weitere Anmerkungen.
1) Du hast ungefähr 5 Minuten, den Zuschauer davon abzuhalten, weiter zu zappen. Die ersten 5 min sind also extrem wichtig.
2) Lass die (teilweise) schauerliche Synthymusik. Nimm ein paar typische Phrasen mit natürlichen Instrumenten dazu. (Müssen nicht lang sein, 3- 10sec.) Einzelne Instrumente wirken besser und passen mehr zum Thema. Wiederhol die Phrasen in verschiedenen Variationen und benutze sie statt der Musikuntermahlung.
3) Bei Architektonischen Aufnahmen muss !!! die Geometrie stimmen. Schiefe Kameraufstellungen oder dezentrierte Bilder nur dann, wenn man keine Symmetrie im Bild erkennen kann (oder soll).
An sonsten .... absolut exakte Kameraausrichtung !!
Keine Blenden in laufende Schwenks. Ich weiss, das Anfahren ist schwerer, als den Schwenk auslaufen zu lassen, aber du brauchst den ruhigen Schnittpunkt.
Auch was "mann" sagte, such dir eine Blendart aus und betreibe den Schnitt konsequent.
4) Such den Sprecher danach aus, welchen Sender du ansprichst. Für ARTE brauchst Du einen andern Sprecher als für RTL & Co.
Richte die Texte danach ein. RTL&Co braucht etwas ganz anspruchsloses und leicht verständlichen Satzbau.
Ohnehin würde ich den Satzbau durch Umstellung interessanter machen.
Achte bei der Aufnahme darauf, dass er den Text nicht wie Zeitung liest. Die wollen immer schnell wieder aus dem Studio und zur nächsten Mucke.
Wenn Du dir übrigens vorher Gedanken über Auskopplungen machst, lass die geänderten Passagen vom Sprecher gleich mit machen, dann bekommst Du mehrere Versionen fürs selbe Geld. Sag, es seinen Alternativen für den Schnitt. (stimmt ja letztlich auch).

Sicher gibt es noch ein paar Dinge zusätzlich, aber ich muss sagen, man soll es mit der Kritik auch nicht übertreiben. Das Teil ist für ein Erstlingswerk und dann noch mit der Kamera, wirklich gut und es ist eine Menge Material drin, die man gut in einer kommerziellen Doku wiederfinden kann.
Du hast eine guten Blick für Perspektiven, wenn auch der Bildinhalt noch Raum für Verbesserungen aufweist.
Achte mal selbst drauf, welche Bilder Du persönlich in andern Dokus gut findest. So reagieren dann andere auf Deine Doku.

Eins noch zum Schluss. Wir sagen immer, das Wichtigste in der Doku ist die Story, dann kommt der Ton (Musik, Sprecher, Geräusche und deren geschickte Kombination), weil Du Zuschauer indirekt damit ansprichst und eine Atmospäre erzeugst, dann der Bildinhalt und die Bildkompositiuon usw.

Mach nie den Fehler, Dokus als Muster so, wie sie vorliegt, anzubieten.
Du hast meistens nur eine Chance. Investier ein paar EUR in einen guten Sprecher, wobei die 1000 wirklich zu hoch gegriffen sind. Wer das heute bezahlt, hat sich vom Sprecher über den Tisch ziehen lassen.
Aber wenn Du Ambitionen hast, kommerziell ins Geschäft zu kommen, dann betrachte das auch mal als Lehrgeld.
Mal davon abgesehen, dass Du auf den Sprechertext später auch noch Umschnitte machen kannst oder verkürzte Versionen zusammenschneiden kannst und diversifiziert anbieten kannst.
Du musst auch einwenig im Sinn haben, für welchen Sendungs- (Magazin) Typ Du die Doku eigentlich machst, um es gezielt anzubieten.
Für mich stellt sich eben die Frage: ganz neues Projekt mit dem Forums-Input beginnen und sozusagen auf dem wieder Gelernten aufbauen, oder das Projekt mit dem Input entprechend weiter gestalten. Mein Tipp, mach was draus.
Es klappt schon. Schau auch mal in Dein Footage, ob es nicht noch Menschen darin gibt. Für Zwischenschnitte reicht das allemale. Ich halte den Daumen nach oben. Das wird !!

So, ist doch länger geworden, also ich dachte. Aber so ähnlich haben wir 2004 auch mit der ersten erschwinglichen HD Kamera angefangen. Wir haben uns von vorn herein Südamerika als Themengebiet ausgesucht und heute arbeiten Teams in 4 Ländern an unseren Dokus, die wir mittlerweile über 60 TV Broadcastern anbieten (und meistens auch verkaufen).
Wer er will, der schafft es auch.
Allerdings solltest Du wissen, ob Du über dieses eine Thema hinaus auch in der Lage bist, regelmäßig und andere Themen bearbeiten zu können oder ob dies Dein Spezialthema war und nicht mehr folgt. Aber das Geld, was Du vielleicht hier noch rein steckst, bekommst Du auf alle Fälle amortisiert.

Ach, noch ein Tipp: nimm es schleunigst aus Youtube raus, wenn Du es noch kommerziell verwursten willst !!

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Antwort von Rolf Hankel:

Hallo

Ich bin ja nur ein kleiner Amateur, aber mir hat"s Spass gemacht, könnte vielleicht teilweise etwas kurzweiliger sein; aber da wird im TV manchmal nichts besseres gezeigt.
Das mit dem Einblenden der Karten hat mir persönlich sehr gut gefallen und auch am Kommentar gibt es für mich nichts auszusetzen.
Aber, wie geschrieben, ich bin "nur" ein Amateur
Weiter so

Grüsse...Rolf

http://www.youtube.com/user/sonnenscheinfilm#p/u

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Antwort von Lisboa:

So, eine Nacht erstmal erholt.

Ich denke, ich fahre nochmal hin und drehe ein paar Dinge nach.

Der Plan war, wenn ein gutes Projekt dabei herauskommt, auch andere Projekte anzugehen. Mit Ländererfahrung und Sprachen bin ich ziemlich gut aufgestellt. Habe weltweit gute Kontakte.

Aber das hilft ja nichts, wenn das erste Projekt noch nicht fertig ist.

Ich bin dennoch etwas verwirrt. Weil manchmal gucke ich eine Doku in der eine Landschaft oder ein Fluss im Mittelpunkt steht. Ab und an mal ein Interview, gut, zahlreiche Menschen zu sehen, aber letztlich keine Person als Mittelpunkt, sondern die Landschaft oder der Fluss (Wolgadelta, Rhein, Fahrt mit Zug von A nach B, etc.).

Vor ein paar Wochen hab ich eine Doku auf den Dritten über Amerika gesehen, von einer anscheinend ganz bekannten Filmerin. Da sprang es von Interview zu Interview, von Ort zu Ort. Das war mir viel zu hektisch und zu viel.

Bei mir ist's noch arg bedächtig. Das Gegenteil. Da mach ich was dran, wenn ich Sachen nachdrehe. Von der Zielgruppe her bin ich aber kein Freund der Privaten. Ich habe einen gewissen kulturellen Anspruch, auch wenn ich Jahrgang 70 bin.

Bin die nächsten zwei Wochen in Lissabon, wo ich lange gearbeitet habe. Dort werde ich mich auf ein Loire-Update vorbereiten.

Es könnte sein, dass ich immer mal wieder mit konkreten Fragen auf die Posts zurückkomme, dort, wo noch Verständnisfragen sind.

lg, Oliver

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Antwort von domain:

Du hast ungefähr 5 Minuten, den Zuschauer davon abzuhalten, weiter zu zappen. Die ersten 5 min sind also extrem wichtig. Das ist m.E. eine viel zu lange Zeitspanne. Wissenschaftlich ist z.B. erwiesen, dass die hirnmäßige Schnellbeurteilung von einem neuen Gesicht und einem neuen Menschen buchstäblich in Zehntelsekunden stattfindet.
Das kann ich mit einem gewissen verzögernden und gutwilligen Timelapse als notorischer TV-Zapper auch bestätigen. Ich gebe max. 30 Sekunden. Innerhalb dieser Zeitspanne muss mich was Wesentliches beindruckt haben.
Entweder ein Schlüsselreiz, oder eine eindrückliche Ton- bzw. Bildgestaltung. Natürlich gehe ich dann regelmäßig wieder zu diesem Sender zurück, um meinen Ersteindruck zu überprüfen.
Mir scheint allerdings, dass ich mich nach den ersten 30 Sekunden noch selten getäuscht habe. Wenn in einem Film mal 30 Sekunden fade sind, dann ist es mit größter Wahrscheinlichkeit auch der ganze Rest.

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Antwort von Axel:

@WoWu
Phantastatisch zusammengefasst.
@domain: Gebe deinem Einwand Recht: 30 Sekunden müssen es höchstens sein. Es kommt vor, dass ein Film, der mich in der ersten Minute fesselt, danach blöde wird. Unter Garantie öden mich auch die restlichen 29 Minuten an, wenn es die erste tat.

BTW: Dein schön gemachtes Intro (schöne Bilder sind schon immer ein Plus, für mich zumindest) wirkt noch ein wenig hölzern, statisch und ließe evtl. eine Diashow erwarten (die ich stilistisch manchmal ganz erfrischend finde, das wäre - für mich - noch kein Skip-Grund), aber rückblickend erfolgt genau vor Ablauf der 30 Sekunden dieses atmosphärisch sehr hilfreiche Hundegebell, der Fliegenfänger für die Seele, gut getimet!

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Antwort von WoWu:

@ domain
Ich geb" Dir auch Recht. "ist nur sauschwer, das in 30 sec. hinzukriegen.

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Antwort von domain:

Von dieser persönlichen 30 Sekundenregel kenne ich eigentlich nur eine Ausnahme bei Dokus: das sind portraitmäßig erfasste Gefühlsregungen in Großaufnahme im menschlichen Antlitz, speziell bei muslimischen Frauen, die gelernt haben, ihre Regungen hauptsächlich über die Augen und das Gesicht zu äußern. Diesen schüchternen Charm, diese Unsicherheit und ev. Angst darzustellen ist schauspielerisch einfach unmöglich und speziell bei westlichen Darstellerinnen undenkbar und schon überhaupt gar nicht bei sich ansaufenden männlichen Halbstarken in unseren Breiten, die sich in ihrer grenzenlosen Einfalt und Selbstüberschätzung permanent in Youtube und auch hier präsentieren.

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Antwort von Axel:

Von dieser persönlichen 30 Sekundenregel kenne ich eigentlich nur eine Ausnahme bei Dokus: das sind portraitmäßig erfasste Gefühlsregungen in Großaufnahme im menschlichen Antlitz, speziell bei muslimischen Frauen, die gelernt haben, ihre Regungen hauptsächlich über die Augen und das Gesicht zu äußern. Diesen schüchternen Charm, diese Unsicherheit und ev. Angst darzustellen ist schauspielerisch einfach unmöglich und speziell bei westlichen Darstellerinnen undenkbar und schon überhaupt gar nicht bei sich ansaufenden männlichen Halbstarken in unseren Breiten, die sich in ihrer grenzenlosen Einfalt und Selbstüberschätzung permanent in Youtube und auch hier präsentieren. Das ist keine Ausnahme, es ist in gutes Beispiel für die Regel. Der Anfang einer Doku ist die Einladung, sich auf etwas einzulassen. Lade ich einen mir Unbekannten ein, tue ich dies mit Respekt und Freundlichkeit, und ich versuche, einen Köder anzubringen, den er, wenn's immer geht, freiwillig schluckt. Ich schneide keine coolen Grimassen, ich fuchtele nicht mit den Händen, ich halte ihm keine Vuvuzela ans Ohr. Eine interessante Doku vertieft ein Thema, verspricht, etwas in Zusammenhängen (also komplex im Gegensatz zu einfach) darzustellen. Der Autor einer Doku hält den Atem an, wenn der erste Blick auf seinen Film fällt. Das überträgt sich - oder eben nicht.

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Antwort von Henri:

Hallo in die Runde,

ich lese seit einiger Zeit in diesem Forum interessiert mit. Dank an alle, die es mit ihren Beiträgen und Ratschlägen lebendig machen.

@Lisboa
Alle Achtung, für ein Erstlingswerk schon sehr gut,.
Dranbleiben - das geht noch besser. Vieles wurde schon genannt. Vielleicht als Ergänzung noch ein paar Punkte:

(Wahrscheinlich das Wichtigste) Die Story: Nicht vorhanden. Der Fluß als roter Faden ist ok, reicht aber nicht.

Der Text: Zuviel des Guten.

Die Atmo: Wirkt zu großen Teilen künstlich. Das Gegurre und Gepiepse klingt nicht authentisch und nervt (weniger ist mehr). Hin und wieder wird schlecht ein -und ausgeblendet, oder der Ton zu weit vorgezogen.

Schnitt: Zu monoton, das Tempo hin und wieder ändern. Warum die Bildsprünge mit dieser seltsamen Blende in den Interviews?

Musik: Bleibt Geschmacksache. Für mich klingt sie mit verlaub billig, einfach schlecht. Habe mich aber noch nicht mit GEMA freier Musik beschäftigt, weiß daher nicht, ob es Alternativen gibt.

Beste Grüße
Henri

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Antwort von WoWu:

Noch ein kleiner Zusatz zum Stichwort "gemafrei" :
Es muss nicht gemafrei sein.
Wenn ein Komponist ein paar Noten für Dich schreibt und Gemamitglied ist, dann nennst Du in den Begleitpapieren einfach den Komponist, den Verlag und die Länge des/der Musikinserts.
Der Broadcaster rechnet ohnehin mit der GEMA ab und Dir entstehen keine weiteren Kosten.
Du darfst Dir nur nicht einfach ein Stück greifen und es ohne Einwilligung des Verlages benutzen. der Verlag vertritt meistens auch den Komponisten sodass da keine weitere Einwilligung mehr vorliegen muss.
Aber mit Einwilligung geht auch gemapflichtige Musik ohne Zusatzkosten für Dich.
Manchmal kann also gemapflichtige Musik billiger sein, als gemafreie, je nachdem was der Produzent der gemafreien Musik dafür haben will.

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Antwort von 0711video:

lieber oliver!

nachdem ja alle starregisseure und chefkameramänner und hauptoberbeleuchter ihren senf dazugegeben haben, fühle auch ich mich dazu berufen, wenn auch nicht auserwählt, dein video zu besprechen:-) bitte niemand aufregen (starregisseure), ja!

idee des filmes finde ich gut und man merkt, dass du v o r h e r recherchiert hast. den film selbst finde ich auch nicht schlecht und ich denke, dass du mit einigen (!) umschnitten und änderungen das video w e s e n t l i c h verbessern kannst. im übrigen finde ich es keine auszeichnung, als ard-doku brillieren zu wollen. diese anstalten haben eine ästhethik und dramaturgie geprägt, die nicht der weisheit letzter schluss sind. im gegenteil. aber das ist ein anderes thema. vielleicht probierst du es mal bei einem offenen kanal oder in krankenhaus fernsehsendern in deutschland. kein witz!

0.00 - 0.20 du zerstörst deine schönen bilder a la brokeback mountain optik, in dem du sie komplett zutextest. gleichzeitig muss ich noch text lesen. du lässt mich als zuschauer nicht in die bilder "hineinkommen".
vorschlag: 30 Sekunden Bilder ohne Text, kurze Titel nach frühestens 10 Sekunden, kein Text. Halt die klappe! :-)

dazu der text:
"in den französischen ausläufern des zentralmassivs ... des department blabla entspringt blabla ...." für einen satz, den du nur nur e i n m a l nebenbei (vielleicht beim bügeln) hörst und nur aufs bild achtest, ist dieser viel zu lang und hypotaktisch = zuviel nebensätze und kommas.

vorschlag: die loire. 1000 km lang. der längste fluss in frankreich. bekannt für ...., und wegen .... Warum? Er durchfließt so viele sehenswerte regionen. grund genug für mich und XY, diesen Fluß von anfang bis ende zu begleiten, und auch städte und menschen, die an und von diesem fluss leben. in einer der schönsten jahreszeiten: im herbst mit seinen farbe und stimmungen.

dein text: "an diesem morgen unweit des dorfes XY begeben wir uns auf eine herbstreise" . das ist kein erzählstil, sondern eher langweiliges polizeiprotokoll.
warum sagst du nicht: es ist 8.00. meine freundin claudia und ich verlassen dieses malerische dorf und marschieren los. Von X nach Y. unsere erste etappe führt uns nach Z. schreib so, wie du es deiner oma oder deinem neffen erzählen würdest.
beim "dieses malerische dorf" sollte dann aber auch das dorf (kirche/häuser/gassen) zu sehen sein. Mit dem demonstrativ artikel "dieser/diese/dieses" kannst du text und bild ganz einfach verbinden, allerdings: dann müssen die genannten dinge/personen aber auch zu sehen sein.

text soll das bild ergänzen, sonst brauchst keine bilder mehr. text soll das sagen, was man dem bild nicht ansehen k a n n. texte auf das bild una achte darauf, dass es kein text-bild-schere gibt.

dein text: Wir befinden uns aber an der wirklichen Quelle, was das verwitterte Schild zeigt blabla.

was heißt "befinden" ? liegen - hängen - stehen - sitzen?
vorschlag: wir stehen hier direkt an der quelle der loire. das sagt zumindest das schild, das schon X jahre hier hängt.

wenn du es nicht weißt, mach aus der not eine tugend: stell eine frage:

wie lange es hier wohl schon hängen mag? mit dieser frage bindest du den zuschauer mit ein. soviel zum text!

benutze konkrete einfache klare verben, mach kurze sätze. pro satz eine information. andererseits ein satz muss auch nicht immer ein verb haben: die kirche - das zentrum des dorfes etc.

jetzt zum bild: versuche immer einen überschaubaren ort in einzelperspektiven aufzulösen mit totale, nahe und detail. detail oder nahaufnahmen sind am interessantesten, weil sie am monitor einfach groß sind und wirken. das heißt: für einen ort oder teilthema hast du fünf sechs einstellungen mit etwa 4 - 5 sekunden, das ergibt: eine sequenz mit etwa einer halben minute. so kann sich der zuschauer besser errinnern, wenn du ihm zusammenhängendes präsentierst.

und jetzt zum hauptproblem: der film ist relativ statisch, was nicht meint: vom stativ gefilmt, sondern dass in den bildern wenig passiert. auch die gassen in diesen käffern sind ja menschenleer. frankreich scheint ausgestorben. und gerade weil dieser film so unpersönlich (personenlos) ist, fände ich persönlich gefärbte kommentare von dir, der ja alles erlebt hat, so wichtig. (o-töne ausgenommen)

wenn du noch bilder von personen, gesichtern, straßenpassanten hast, schneid sie rein und nimm sie textlich auf. Wenn du noch von dir selbst bilder hast, wie du im auto oder mit dem bus oder sonstwie an der loire entlang zuckelst, dann benutze sie. der film gewinnt mit jedem gesicht und jedem menschen. erst dann bekommst du eine handlung:

nämlich oliver r. bereist und begleitet die loire.

wenn du das nicht hast: betexte die bilder s p a r s a m mit tagebucheindrücken oder kleinen geschichten.

ich finde dein projekt und deine arbeit sehr lobenswert und würde den film gern mal im vergleich als version zwei sehen.

so und jetzt ich gehe ins bett
sayonara

joachim

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Antwort von pilskopf:

Ich finds super. :D Schön gerdeht, schön gesprochen, ich mags so wie es ist und da ich als Kind all diese Orte selbst besuchen durfte oder zumindest fast alle, noch toller. Hat Spaß gemacht es anzuschauen. Klar gibt hier und da noch Haken, pfff, das weißt du wahrscheinlich selbst. Kleinigkeiten eben und bestimmt mehrfach hier schon erwähnt so wie ich die Slashcamer kenne. Und selbst wenn dein Film perfekt wäre, dann käme der Ballhaus aus seinem Loch und buttert dich runter. :D Gruß

Hier sind ja schon gute 'Einwände gekommen aber man muss schon betonen, das ganze sah schon recht gut aus, da hab ich schon wesentlich schlechteres gesehen.

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Antwort von domain:

Als ehemaliges Mitglied div. Jurien im Amateurfilmbereich kann ich mit Sicherheit sagen, dass damals eure beiden Filme (Loir u. Berlin) bei Meisterschaften sehr weit vorne gelegen hätten. Wie das Niveau heute durch die ganz anderen Möglichkeiten im digitalen Videobereich aussieht, kann ich allerdings nicht sagen. Überhaupt würde ich euch empfehlen mal eine Clubmitgliedschaft zu überdenken. Zumindest auf Clubebene bekommt man immer sehr viel Bestätigung, weil innerhalb der Club-Familie ja keiner dem anderen wirklich weh tun möchte.
Besonders in Erinnerung sind noch Filme von Dr. Houchang Allahyari, die sich doch ziemlich von typischen Amateurfilmen abhoben und der erstmals 1978 Staatsmeister wurde:
http://www.filmautoren.at/meister/pdf/s ... ARCHIV.pdf
Sein Talent war außerordentlich und schließlich wurde er Profi, hier seine Filmografie:
http://de.wikipedia.org/wiki/Houchang_Allahyari

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