Frage von Axel:Ich weiß, war schon im Clipkanal, hab's jetzt aber parallel auf Facebook und im Fernsehen gesehen:
Bewusst in der Kategorie "Filmemachen", denn auch wenn man über den Inhalt sicherlich gut diskutieren kann, interessieren mich jetzt gerade weniger Dinge "am Rande", sondern durchaus SlashCam-affine Kriterien:
1.
Doku? Propaganda? Kommerz? (Kritik: Bisher werden zwei Drittel aller Spenden und Erlöse durch die Kampagne selbst verbraten und nur ein Drittel fließt in das in Uganda aufgebaute Frühwarnsystem). Überwiegt hier die dringend nötige Darstellung von Fakten oder die - man kann es direkt so nennen -
Botschaft?
2. Meine Ansicht: Bei einem guten Konzept, einem gekonnten dramaturgischen Aufbau und einer starken Prämisse wäre die technische Umsetzung fast zweitrangig. Ich finde Idee, Gestaltung und Umsetzung hierbei meisterhaft. Es gibt keine Kontroverse, die das Thema pusht (wogegen sollte man sein?
Jedes Kind, im Wortsinne, weiß, was zu tun ist, niemand widerspricht), es gibt stattdessen den Aufruf zu kollektivem Handeln. Remember remember, the 5th of November ...
3. Die Emotionalität des Filmemachers nehme ich ihm ab, obwohl er auch bei deren Einsatz im Sinne des Films sehr clever ist. Uneigennützigkeit darf man nicht erwarten. Sie wäre unglaubwürdig. Die Hauptenergie für seine Mission bezieht er nicht aus seiner Liebe zu den Menschen, sondern aus dem Ruhm, der ihm dadurch zufällt (arm wird ihn die Aktion auch nicht zurücklassen). Völlig in Ordnung, oder?
4. Er ist also ein Star. Er wäre es nicht, hätte er einen Beitrag für ein TV-Magazin (Ex & Hopp) gedreht. Solche TV-News-Beiträge sind in Zukunft eine Arbeit für reine Handwerker. Dieser Punkt betrifft den Vertriebsweg dieser (zynisch von mir jetzt mal so genannten) Geschäftsidee: WWW. Die Zukunft sieht so aus, dass das Net eine internationale Sprache finden muss, um das, was alle bewegt, zu bündeln. Äußerungen des Weltgeists, globale Diktate an nationale Politiker. Eine Schwarmintelligenz (die ACTA gerade -fast wie bei einem biologischen Wesen-
instinktiv bekämpft). Eine Chance, die Welt nicht nur medial zum globalen Dorf zu machen, sondern auch politisch. Und wie wir alle wissen, waren die ersten Demokratien lokal begrenzt, dörflich.
Unter Filmemachen gepostet, weil dieser Scheißkerl in Uganda ja nur eine kleine Demo dessen ist, was möglich ist. Wer Filme machen will, will auch was bewegen.
Antwort von bierbsuch:
Auch wenn dieser Artikel nicht meine Meinung wiederspiegelt, finde ich ihn lesenswert:
http://www.vice.com/de/read/news-charit ... cebookpage
Antwort von Axel:
Diese detaillierten Kritikpunkte kannte ich nicht. Finde ich irgendwie beruhigend, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn ich mir das Tri-Kit erspare. War ein bisschen zu amerikanisch-sauber, um kein Schmu zu sein.
Mir gings auch mehr um den Film.
Antwort von crassmike:
Mein erster Gedanke war:
"Wow, verdammt cooles Konzept. Geile Visualisierung. Ein offensive Fundraiser der iPad-Generation, der sein Toolkit kennt und damit ordentlich auf den Putz haut."
Die Transparenz des Projekts interessiert mich jetzt nicht erstrangig. Diese professionelle Instrumentalisierung des Webs (2.0) für NG-Organisationen ist aber neu.
Das sollte man im Auge behalten. Könnte einiges für bewährte Organisationen ändern. Wenn greenpeace einen Stand in der Fußgängerzone haben, können sie ein paar tausend Leute erreichen. Nun ist das anders und im Internet werden hunderttausende erreicht.
Doch während die etablierten und weit verbreiteten Organisationen wie "Ärzte ohne Grenzen" oder "UNHCR" die bestehenden Kanäle ausnutzen, gelingt einer jungen Organisation solch ein PR-Coup. Da sollte man sich mal davon inspirieren lassen.
Die Indie-Attitude des Films ist schon sehr dick aufgetragen - sie spiegelt aber das Gruppengefühl der von mir oben getauften "iPad-Generation" wieder. Auch wenn diese Leute finanziell nicht so stark wie ihre Eltern sind, sind sie zahlenmäßig viele. Sehr viele. Und - was die letzten Monate mit ACTA und Anonymus gezeigt haben - sollte man diese Leute in jeder Hinsicht nicht unterschätzen.
MfG
Antwort von mediadesign:
Antwort von Axel:
Ja, vielen Dank.
Wie blöd muss man sein?
Nun ja, die "CIA" bedient sich hier der Methoden der psychologischen Kriegsführung (Gegen wen? Gegen uns? Sind das nicht unsere westlichen "Interessen"?). Sie verwendet Strohmänner in Gestalt von blondgefärbten Jungfilmern mit Leihsöhnen aus der Kellog's-Reklame und hetzt die unglaublich blöden Facebooker weltweit zur Erpressung der Regierungen auf, endlich etwas zu unternehmen. Und die amerikanische Regierung frisst Kreide. Runterfahren? Nach Afrika? Wo der Hund verfroren ist? Da haben wir, Massenmörder hin oder her, keine Interessen (Das machte mich schon stutzig. Würde das ein Politiker sagen? Gegenüber Journalisten?) Aber na gut, fahren wir mal runter. Aber bloß symbolisch, kein militärisches Engagement.
Ein phantastisches Komplott. Alle Verschwörungstheoretiker haben recht. Fair is foul, and foul is fair.
Antwort von B.DeKid:
Wenn Ihr für wen in Afrika spenden wollt Spendet gefälligst für nicecam seine Gagu Zwergen Hilfe
http://www.gagu-zwergenhilfe.com/
Antwort von JoDon:
Nachdem selbstdenkenden Mitmenschen gleich klar war, dass KONY 2012 nur eine sehr dreiste Geldmacherei ist, scheint jetzt das Kartenhaus zusammen zu fallen:
‘Kony 2012′ filmmaker detained in San Diego
"Kony 2012": Kaltschnäuzige Geldmacherei statt Hilfe?
Antwort von Funque:
ich werd mir diese kony scheisse nicht ansehen genau wie die harry potter bücher, irgendwie stinkt es mir allein, dass es so einen hype um sowas gibt. mir sind sterbende kinder in afrika total egal und so despoten gibts überall auf der welt, wenn jmd so ein riesen ding stemmt, dann muss da auch dementsprechend ein wirtschaftliches interesse wo stecken. sry war OT, aber allein aus dem grund würde mich der inhalt einfach nur anwiedern, auch wenn er wohl nach aussagen anderer technisch gut gemacht ist...
Greetz
Funque
Antwort von handiro:
http://www.nbcsandiego.com/news/local/j ... 70255.html
Herrlicher Stoff für truthers....
Antwort von Frank Glencairn:
ch schätze mal die ganze Nummer hat sich eben erledigt
Jason Russel hat jetzt ein paar mehr virale Videos auf Youtube als ihm lieb sein dürfte.
Offensichtlich hat er den Verstand verloren und ist nackt und wichsend durch San Diego gelaufen, wo er dann zuerst verprügelt und anschließend verhaftet wurde.
... r_embedded
Vielleicht hat er sich aber auch nur so über den Erfolg seines Videos und die daraus resultierenden Einnahmen gefreut.
Oder er ist irischer Abstammung und das ist ein alter St Patricks Day Brauch, den wir nicht kennen.
Ich frage mich ob Joseph Kony jetzt ein virales Video gegen wichsen in der Öffentlichkeit macht.
Antwort von Axel:
Im Intro zu Magnolia werden drei kurze Geschichten erzählt, in denen es um merkwürdige Zufälle geht. Zufälle, die, so der Erzähler der Geschichten, jeder Wahrscheinlichkeit spotten und darum eine andere Erklärung haben müssen. Der Film selbst verweigert, wie wir wissen, diese Erklärung. Sie könnte dennoch mit Häuptling Seattle der Duwamish lauten: "Alle Dinge sind miteinander verbunden".
Für sich genommen finde ich bereits die Kony 2012-Kampagne zu schön, um wahr zu sein. Wedelte hier der Schwanz mit dem Hund? Nun dreht der Filmemacher durch. Dehydrierung? Vor lauter Aufregung zuwenig getrunken? Ist das, was uns die Götter ins "Fenster der Erscheinungen" projizieren, ein solcher völlig absurder Haufen Zufälle? Oder sind Zufälle manchmal in dem Sinne zu verstehen wie die Songzeile aus TheThe's This Is The Day ...: "... when things fall into place?"
Ich jedenfalls würde gerne wissen, was wirklich geschah. Wenn das nicht geht, ein Loch buddeln, rein mit der Kampagne und zuscheißen.
Ein anderes Beispiel, schonmal verlinkt, mit dem Password
Octium Inside.
Dazu der Kommentar, aus Magnolia
Antwort von B.DeKid:
....
Herrlicher Stoff für truthers....
Damit kann man ehemalige "Puppen" auch ruhig stellen.... typische Taktik !
Project MKULTRA nennt man das ;-)
Antwort von Axel:
....
Herrlicher Stoff für truthers....
Damit kann man ehemalige "Puppen" auch ruhig stellen.... typische Taktik !
Project MKULTRA nennt man das ;-)
Die Zweifel an der Authentizität der Kampagne waren der CIA zu groß geworden. Also beschloss man, das gute alte MKULTRA zu aktivieren, möglichst auffällig, damit die üblichen Konspirations-Käuze Alarm schlagen und das Ganze zu einer lächerlichen Nummer wird. Armer Russel, man sollte schon gut aufpassen, mit wem man sich einlässt.
Antwort von Frank Glencairn:
Tja, spiel nicht mit den Schmuddelkindern (vor allem wenn du nicht die Eier dazu hast).
Aber auch irgendwie beruhigend zu sehen, daß sie diese Nummern nicht mehr so einfach durchziehen können wie früher.
Antwort von dirkus:
Ich fand den Clip ehrlich gesagt nicht so berauschend. Das damit soviel Aufmerksamkeit erreicht wurde, konnte eigentlich nur einer guten Marketing Strategie zu verdanken gewesen sein.
Auf diesen Kriegsverbrecher Kony hat das US Militär sowieso schon seit einiger Zeit Special Forces angesetzt. Der wird sich also nichtmal mehr irgendwo am Ars... der Welt ungestört ne Tasse Kaffee bestellen können...
Antwort von B.DeKid:
Auf diesen Kriegsverbrecher Kony hat das US Militär sowieso schon seit einiger Zeit Special Forces angesetzt. ...
Du meinst wohl eher das man die Special Forces als " Berater" nach Uganda schickte , nachdem man festgestellt hat das die quasi mehr Öl als Saudi Arabien besitzen. So schickte man schon Soldaten nach Vietnam als "Berater" .... wir kennen das Spiel ;-)
Den Kony hat man hingegen seit 2006 nirgends mehr gesehen;-)
Aber wie schrieb ich hier schon und löschte es wieder ... Besser Die als WIR !
God bless the United States and the EU !
MfG
B.DeKid
Antwort von shodushitanaka:
Aber auch irgendwie beruhigend zu sehen, daß sie diese Nummern nicht mehr so einfach durchziehen können wie früher.
Dank dem Internet.
Aber dank dem Internet und Social Media sind neben TahirPlatz, lustigen Flashmobs und haufenweise Seelenstrips auch solche Mega-Mobilisierungen überhaupt erst möglich.
Trauriges Ende: Ein Regisseur aufs übelste instrumentalisiert, mit dem Ende, nackt auf offener Strasse verprügelt und anschliessend verhaftet zu werden. Was ein Kladaradatsch.
Und was Öl, CIA, etc. angeht; Nur die kleinen Geheimnisse müssen beschützt werden. Die großen werden von der Ungläubigkeit der Öffentlichkeit geheimgehalten.
Antwort von dirkus:
Du meinst wohl eher das man die Special Forces als " Berater" nach Uganda schickte , nachdem man festgestellt hat das die quasi mehr Öl als Saudi Arabien besitzen. So schickte man schon Soldaten nach Vietnam als "Berater" .... wir kennen das Spiel ;-)
B.DeKid
Nee, Obama scheint da wohl was persönliches dran zu liegen...;-)
Aber so oder so... Kony kann sich jedenfalls auf keinem Schlachtfeld der Welt mehr blicken lassen...und wenn doch, dann wird man sicher nicht mehr nach dem Personalausweis fragen, bevor man ihn ausknipst.