Frage von fischi:Hallo,
Ein Video Dummy hat eine Frage an euch wegen der Anschaffung eines Camcorders.
Dazu beschreibe ich euch am besten was meine bisherige Erfahrung mit Video war:
Ich habe Video bisher im Rahmen des Rudertrainings zur Visualisierung und Auswertung der Rudertechnik mit meinen Mannschaften verwendet. Dazu wurden mit einer einfachen Videokamera (MiniDV) die Mannschaften gefilmt, und danach am Fernseher die Videos angsehen und mit Einzelbildern und Zeitlupe analysiert.
Die dabei entstandenen Aufnahmen wurden im allgemeinen nicht weiterbearbeitet, geschnitten und weiterverwendet. Also entweder überspielt oder im Datengrab verwahrt.
Ich möchte nun auf einfachem Weg den Mannschaften kurze Videoclips auf USB Stick oder zum Download von einer Webseite zur Verfügungstellen. (Wegen der Dateigrößen wohl besser in DV Auflösung)
Ich habe das schon mal mit einer Firewirekarte und Capturing von einem MiniDV Camcorder gemacht, fand den Aufwand aber doch recht groß.
Nun steht die Neuanschaffung eines Camcorders an, und ich frage euch für welches System ich mich entscheiden soll.
Der Preisrahmen für die Kamera bewegt sich bei max 850 EUR.
Für mich stellen sich jetzt folgende Grundlegenden Fragen:
1. DV, HDV oder AVCHD??
Für die Weitergabe der Videoclips wäre es aufgrund der größe wohl am Besten ich würde beim DV Format bleiben. Die höhere Auflösung und Bildqualität der HDV Geräte reizt mich natürlich schon.
2. HD, SD oder MiniDV format.
Ich bin davon ausgegangen das bei Camcordern die mit Dateisystemspeicherung arbeiten ganz einfach eine Weitergabe von Videoclips möglich sein müßte. Sound ist für mich bei diesem Szenario nicht wichtig.
Ich stelle mir folgenden Workflow vor:
1.Videosequenzen auf die Festplatte ziehen.
2a. Evtl. ein Paar sekunden am Anfang wegschneiden oder zwei Videosequenzen zu einem Videoclip mergen, aber das ist optional.
2.In die Gewünschte Auflösung sampeln.
3.Als AVI, wmf, mpeg, o.ä. weitergeben.
Am besten sollte das unter Linux passieren. Wenn das nur unter Windows zu erledigen ist, dann o.k. wäre aber für Softwaretipps dankbar.
Oder ist das ein Wunsch der so nicht zu erfüllen ist.
3. Ist mit den modernen HDV Kameras eine betrachtung direkt von der Kamera auf einen Fernseher möglich.
Nötig ist eine Steuerung der Kamera mit einer Fernbedienung inkl. Einzelbild, Einzelbild vor/zurück, Zeitlupe vor/zurück.
Ich hatte jetzt mal den Panasonic HDC SD 5 in die engere wahl genommen. Wäre das Ding für meine Wünsche geeignet oder habt ihr andere Tips. Auch eine Canon HG10 würde mir sehr gefallen.
Vielen dank fürs lesen und für alle Antworten.
Schöne grüße
Andreas
Antwort von Quadruplex:
Du solltest wissen, was Dir wichtig ist:
Möglichst hohe Bewegungsauflösung, um Ruderfehler (ich drück mich mal laienhaft aus) analysieren zu können - falls ja, bleib bei DV. Alle anderen Standard-PAL-Alternativen mit DVD, Speicherkarte oder Festplatte lösen Bewegungen schlechter auf.
Möglichst hohe Schärfe - dann kommt es im Wesentlichen auf Deinen weiteren Arbeitsablauf an.
HDV kannst Du nur in Echtzeit auf den PC kopieren, von dort aus aber recht problemlos in alle gewünschten Zielformate (auch fürs Web) weiterverwursten.
AVCHD oder andere MPEG-4-Speicherkarten-Camcorder: Recht flotter Transfer auf den PC, aber danach beginnt das Grauen...
Langer Rede kurzer Sinn: Ich würde den PAL-DV-Camcorder behalten und mir im Zweifelsfalle mehr Gedanken darüber machen (bzw. hier gezielt fragen), wie Du Deine Videos weiterverwursten kannst. Ich würde der Mannschaft die Videos als Video-DVD brennen. Hast Du ein geeignete Authoring-/Encodersoftware?
Fürs Web bitte hier mal suchen: Da gibt's keine Ideallösung. MPEG-1 läuft überall, ist aber vergleichsweise platzfressend, Windows Media Video oder Quicktime hat auch nicht jeder, dito DivX.
Antwort von fischi:
Hallo,
vielen dank für deine Antwort.
Du solltest wissen, was Dir wichtig ist:
Möglichst hohe Bewegungsauflösung, um Ruderfehler (ich drück mich mal laienhaft aus) analysieren zu können - falls ja, bleib bei DV. Alle anderen Standard-PAL-Alternativen mit DVD, Speicherkarte oder Festplatte lösen Bewegungen schlechter auf.
Danke, das ist ja schon mal interessant zu hören. Ruderbewegungen sind warscheinlich im Vergleich zu Skateboardern sehr langsam, aber trotzdem ist die Bewegungsauflösung sehr wichtig. Vor allem sind mir gute Einzelbilder sehr wichtig.
Schließt du damit jetzt auch HDV und AVCHD aus?
Möglichst hohe Schärfe - dann kommt es im Wesentlichen auf Deinen weiteren Arbeitsablauf an.
HDV kannst Du nur in Echtzeit auf den PC kopieren, von dort aus aber recht problemlos in alle gewünschten Zielformate (auch fürs Web) weiterverwursten.
AVCHD oder andere MPEG-4-Speicherkarten-Camcorder: Recht flotter Transfer auf den PC, aber danach beginnt das Grauen...
Fürs Web bitte hier mal suchen: Da gibt's keine Ideallösung. MPEG-1 läuft überall, ist aber vergleichsweise platzfressend, Windows Media Video oder Quicktime hat auch nicht jeder, dito DivX.
Im Moment besitze ich keinen eigenen Camcorder. Bisher habe ich immer geliehene Geräte (Verband, Verein, usw.) benutzt.
Die Übernahme von einem MiniDV Camcorder habe ich schon mal mit Kino unter Linux durchgeführt, war allerdings vom Handling/Zeitaufwand eher entäuscht.
DVD's würde ich eigentlich nicht so gerne brennen, da die bei mir daheim schon in massen rumliegen. Ich bevorzuge eigentlich eher den Dateiaustausch.
Ich komme eigentlich mehr aus der Fotoecke und dort klappt die Veröffentlichung von Digitalfotos eigentlich sehr einfach.
1. Von der Kamera auf den PC Ziehen.
2. Sichtung
3. evtl. kurze bearbeitung
4. Auf eine WebGallery übertrage. alles in allem eine Sache die in null komma nix erledigt ist.
Habe mir einen ähnlichen Workflow eigentlich auch für Videos gewünscht.
Zu welchem Camcorder würdet ihr mir dann Raten.
Wichtig ist mir beim Camcorder Zubehör auch eine gute Fernbedienung.
schöne grüße
andreas
Antwort von Quadruplex:
Vor allem sind mir gute Einzelbilder sehr wichtig. Schließt du damit jetzt auch HDV und AVCHD aus?
HDV nicht prinzipiell, AVCHD allerdings - aber aus anderen Gründen. Dazu bitte hier die Suche nutzen. Für Web-Filmchen oder die Verteilung auf USB-Sticks dürften aber alle HD-Bilder zur Zeit eher ungeeignet sein bzw. nur, wenn man sowohl die Bildgröße als auch Bewegungsauflösung wieder stark herunterrechnet - und dann sieht man von HD nichts mehr.
Die Übernahme von einem MiniDV Camcorder habe ich schon mal mit Kino unter Linux durchgeführt, war allerdings vom Handling/Zeitaufwand eher entäuscht.
Steht Dir eine Kiste mit Windoof XP oder Mac OSX zur Verfügung? Linux (genau: die dafür verfügbaren Programme) ist für Videobearbeitung momentan nicht so der Hit - leider...
DVD's würde ich eigentlich nicht so gerne brennen, da die bei mir daheim schon in massen rumliegen. Ich bevorzuge eigentlich eher den Dateiaustausch.
Du willst Deine Videos doch auch an andere verteilen? Kannst Du mal sagen, wie lang das typische Video ist? Du scheinst Dir noch keine Vorstelllung darüber zu machen, welche Speicher-/Datentransferraten auf dem Webserver anfallen werden...
Ich komme eigentlich mehr aus der Fotoecke und dort klappt die Veröffentlichung von Digitalfotos eigentlich sehr einfach.
1. Von der Kamera auf den PC Ziehen.
2. Sichtung
3. evtl. kurze bearbeitung
4. Auf eine WebGallery übertrage. alles in allem eine Sache die in null komma nix erledigt ist.
Habe mir einen ähnlichen Workflow eigentlich auch für Videos gewünscht.
Ich lasse mich gern korrigieren - aber so einfach geht es meines Wissens mit Video nicht. Und, wie gesagt: Du scheinst Dir über viele der kommenden Probleme noch nicht im klaren zu sein.
Antwort von Anonymous:
Hallo,
vielen Dank für deine Antworten, ich hoffe ich nerve die anderen Froumsnutzer nicht zu sehr mit meinen Laienhaften fragen.
Nun zu den Antworten auf die gestellten Fragen:
Ja, ich habe eine Windows Installation auf meinem Rechner.
Die Typischen Videos werden so ca. 2 - 5 min. lang sein. Bei meinen ersten Versuchen habe ich Dateien von ca. 60 - 150MB erhalten. Das kann ich doch leicht auf einen USB Stick packen.
Damit ich eine ungefähre Vorstellung von den anfallenden Problemen bekomme, bin ich ja hier.
Aber ich habe inzwischen tatsächlich den Eindruck das es wohl eher ein DV als HDV Camcorder werden wird.
schöne grüße
Andreas
Antwort von Quadruplex:
Ja, ich habe eine Windows Installation auf meinem Rechner.
OK. Ich nehme an, Du hast einen Rechner mit Firewire-Kontakt. Neben dem Moviemaker gibt's noch zwei andere, kostenlose Windows-Programme, die DV auf die Festplatte überspielen können. Das kostenlose VirtualDub bzw VirtualDubMod können's auch - meines Wissens aber mit etwas weniger Komfort. Zum letzten Punkt dürfen sich gern andere äußern - sicher bin ich da nicht.
Wenn's nur ums Kürzen und Zusammenkopieren von Szenen geht, würde VirtualDub auch reichen - oder eben der Moviemaker, falls Du wenigstens Version 2.x auf der Platte hast.
Die Typischen Videos werden so ca. 2 - 5 min. lang sein. Bei meinen ersten Versuchen habe ich Dateien von ca. 60 - 150MB erhalten. Das kann ich doch leicht auf einen USB Stick packen.
Sicher nicht mehr als DV-Material. Du weißt nicht zufällig, in welchem Format Du Deine Videos exportiert hast?
Wie auch immer: Mit installiertem DivX-Codec könntest Du direkt aus VirtualDub in DivX exportieren, für MPEG-1 (wie gesagt: Das läuft auch auf zehn Jahre alten Mühlen ohne Murren) mit dem kostenlosen TMPGEnc. Du kannst Dir auch den ebenfalls kostenlosen Windows Media Video Encoder herunterladen.
Wichtig für PC-Anwendungen: An irgendeiner Stelle mußt Du mit passender Software den Zeilensprung entfernen, neudeutsch: de-interlacen. Tust Du's nicht, sehen Deine Videos auf dem PC-Monitor scheiße aus. Für VirtualDub gibt's 'nen Zusatz, DivX und meines Wissens auch der Windows Media Encoder bieten aber auch 'ne entsprechende Option.
Die Originalaufnahmen (DV-Bänder kosten nix) würde ich archivieren.
Antwort von fischi:
Ja, Firewire Karte ist vorhanden.
Wie gesagt hat das capturen schon mal geklappt.
Ich hab die Videos damals als avi Dateien exportiert. Codec hab ich grad gesucht: War DIVX mit einer Auflösung von 640*480.
Was kann man denn von einem Normalen DV Camcorder für eine Auflösung erwarten?
Würden dir den Beispielaufnahmen was bringen?
Die Frage die sich jetzt mir stellt, auch etwas in die Zukunft gesprochen ist die:
Würdet ihr mir jetzt eher eine Kamera wie die Canon HV20 oder so etwas wie die Panasonic NV320 oder noch etwas ganz anderes empfehlen?
schöne grüße
andreas
Antwort von Quadruplex:
War DIVX mit einer Auflösung von 640*480. Was kann man denn von einem Normalen DV Camcorder für eine Auflösung erwarten?
720 x 576. Der wesentliche Unterschied zwischen DV und anderen Formaten ist: DV arbeitet nur mit einer milden Datenreduktion innerhalb der Einzelbilder - für die Bewegungsanalyse ideal. Alle anderen Formate - egal, ob MPEG-s (DVD, HDV) fassen immer mehrere Bilder zusammen, Bewegungen verwischen deshalb schneller mal.
In Deinem Fall kommt noch ein weiteres Problem dazu: Fast alle Camcorder nehmen Bilder mit Zeilensprung auf (-> Suchfunktion). Auf dem TV-Bildschirm stört der nicht, am PC-Monitor sehr. Wenn Deine Leute sich ihre Filmchen vom USB-Stick anschauen sollen, mußt Du sie vorher, wie beschrieben, de-interlacen, was die Bewegungsauflösung nicht verbessert. Ich würde fürs Verteilen unter den Mitruderern DVDs nehmen - mit 'nem guten Encoder (ProCoder) bei maximaler Bitrate und Zeilensprung-Kodierung gibt das die beste Qualität.
Würdet ihr mir jetzt eher eine Kamera wie die Canon HV20 oder so etwas wie die Panasonic NV320 oder noch etwas ganz anderes empfehlen?
HDV ist 'ne feine Sache, aber mit den genannten (geringen) Einschränkungen bei der Bewegungsauflösung. Du kannst Dir das Teil kaufen und es als in Investition in die Zukunft betrachten. Als Verteilmedium sind zur Zeit nur PAL-kompatible Medien/Bildauflösungen sinnvoll. Mit anderen Worten: Wenn Ihr im Vereinsheim Eurer Ruderer einen hochauflösenden Bildschirm habt, kannst Du Deinen Jungs (und Mädels?) die Aufnahmen dort in voller Schärfe vorführen (direkt vom Camcorder eoder einem geeigneten Notebook). Nach Hause nehmen sie bis auf Weiteres was mit normaler PAL-Auflösung mit. Wird sich in ein, zwei Jahren ändern. Es ist also ein Rechenexemempel. Frü den Augenblick reicht für Dich PAL-DV.
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Antwort von fischi:
Hallo,
erstmal wieder vielen Dank für deine Antwort.
O.k. also soll es wohl ein DV Camcorder werden.
Welche empfehlung könnt ihr mir da geben.
Wichtig sind wie gesagt: Gute Standbild bzw. Einzelbilder. Gutes Handling der Fernbedienung zur schnellen Auswertung der Videos am Fernseher.
Dann noch eine Frage zur Videobearbeitung:
ihr habt mir jetzt ja schon einige Programme empfohlen: ProCoder, VirtualDub, VirtualDubMod, TMPGEnc.
Wie schneiden da im Vergleich die Linux Video bearbeitungsprogramme ab, und zwar vor allem bezogen auf das Ergebnis bzgl. Bildqualität?
Ich habe bis jetzt verwendet: Kino, dvgrab, ffmpeg.
Wäre schön wenn ihr mir dazu auch noch was sagen könnt.
schöne grüße
andreas
Antwort von Quadruplex:
Welche empfehlung könnt ihr mir da geben.
DCR-HC96E oder
Panasonic NV-GS230EG-S oder NV-GS230EG-S
Wichtig sind wie gesagt: Gute Standbild bzw. Einzelbilder. Gutes Handling der Fernbedienung zur schnellen Auswertung der Videos am Fernseher.
Jetzt kommst du mit den wichtigen Details - bisher war nur von Weitergabe auf Speichermedien oder im Web die Rede...
Es ist nicht so, daß DV-Band sofort kaputtginge, wenn man Standbilder oder Suchlauf benutzt - aber es strapaziert Band wie Camcorder. Wegen der präzisen Bewegungsauflösung rate ich Dir zwar immer noch zu MiniDV. Ich gehe ja auch davon aus, daß Du das bisher schon mit DV-Camcordern gemacht hast. Für Dauerstandbilder solltest Du Deine Bänder aber aufs Notebook überspielen und von dort aus vorführen (setzt einen Videoausgang am Notebook oder ein Flach-TV mit funktionierendem PC-Kontakt voraus). Oder Du nimmst die schlechtere Bewegungsauflösung in Kauf und filmst auf (Würg! Ächz!) DVD oder Festplatte.
Wie schneiden da im Vergleich die Linux Video bearbeitungsprogramme ab, und zwar vor allem bezogen auf das Ergebnis bzgl. Bildqualität?
Ich habe bis jetzt verwendet: Kino, dvgrab, ffmpeg.
Kino kenne ich nicht. DVGrab klingt nach 'nem reinen Überspielprogramm - das ändert per Definition die Qualität nicht - es kann nur funzen oder nicht funzen. ffmpeg gibt's auch für Windoof.
Geh aber davon aus, daß Schnittprogramme DV-Material bei harten Schnitten unverändert lassen und nur bei Bildänderungen (Blenden, Titeleinblendungen, Tricks) überhaupt die Qualität beeinflussen. Bei DV-Ausgangsmaterial ist die Bildqualität normalerweise kein Thema - da stehen eher Bedienbarkeit und Stabilität der Software im Vordergrund.