Frage von Roddie:Kurze Frage:
Wer hat Erfahrungen mit Linux im semiprofessionellen/professionellen Bereich zur Videobearbeitung als Online- /Videojournalist? Ggfs. auch für gelegentliche kurze Filme?
Oder wäre da eine günstigere Gebrauchtsoftware / gebrauchter Mac sinnvoller?
Antwort von kili:
Hallo,
nach meiner Erfahrung gibts für Linux im Konsumerbereich an "brauchbarer" Software nur "Blender". Kino, Yashaka und wie sie alle heißen, haben mich nicht überzeugt. Und "Blender" ist eigentlich eher eine 3D-Animations-Software als ein Schnittprogramm (auch wenn das damit möglich ist).
Ich bin aus dem Grund von Linux weggekommen (auch wenn ich prinzipiell ein Fan von Open Source Software bin).
Viele Grüße!
Antwort von domain:
Ein ganz allgemeines Problem von Open-Source-Software im professionellen Bereich ist, dass es häufig keinen Ansprechpartner und keinen wirklich Verantwortlichen bei Problemen gibt. Daher eigentlich nur im Amateurbereich für "Bastler" bedingt zu empfehlen, wo es nicht auf Zuverlässigkeit und Produktivität ankommt.
Antwort von Mylenium:
Wer hat Erfahrungen mit Linux im semiprofessionellen/professionellen Bereich zur Videobearbeitung als Online- /Videojournalist? Ggfs. auch für gelegentliche kurze Filme?
Wo nix ist, kommt nix hin... Linux ist völlig unbrauchbar für alles, was mit Bewegtbild zu tun hat. Das fängt schon mit dem Fehlen bestimmter CoDecs and und hört bei der Eigenartigkeit der wenigen verfügbaren Software auf... finger weg! Reine Zeitverschwendung.
Mylenium
Antwort von deti:
Wer hat Erfahrungen mit Linux im semiprofessionellen/professionellen Bereich zur Videobearbeitung als Online- /Videojournalist? Ggfs. auch für gelegentliche kurze Filme?
Obwohl es immer wieder vielversprechende Software-Projekte zur Videobearbeitung gibt, sind alle bisher vorhandenen Lösungen nicht voll zufriedenstellend.
Einzig Kdenlive kann ich empfehlen - hier ist immerhin das Niveau einer Einsteigersoftware erreicht. Sowohl die Leistungsmerkmale als auch Stabilität lassen für einfache Projekte kaum Wünsche offen. Bei Kdenlive, sollte die jeweils aktuelle Version verwendet werden - diese ist nicht Bestandteil der jeweiligen Distribution, sondern muss anhand der Beschreibung auf
http://www.kdenlive.org/ bezogen werden.
Deti
Antwort von deti:
[Wo nix ist, kommt nix hin... Linux ist völlig unbrauchbar für alles, was mit Bewegtbild zu tun hat. Das fängt schon mit dem Fehlen bestimmter CoDecs and und hört bei der Eigenartigkeit der wenigen verfügbaren Software auf... finger weg! Reine Zeitverschwendung.
Du hast offensichtlich Linux nicht selbst im Einsatz! Gerade die Codecs sind bei Linux durch das Paket ffmpeg (libavformats und libavcodecs) vollständig abgedeckt. Linux-Software ist auch nicht "eigenartig" oder schlecht verfügbar. Es ist sogar so, dass viele Projekte im Bereich der Bildverarbeitung ihren Ursprung in Linux hatten und später erst nach Windows portiert wurden. Gerade der Media-Player VLC ist ein prominentes Beispiel - genauso die beliebten Codecs ffdshow oder die Grafikbearbeitungssoftware Gimp.
Deti
Antwort von deti:
Ein ganz allgemeines Problem von Open-Source-Software im professionellen Bereich ist, dass es häufig keinen Ansprechpartner und keinen wirklich Verantwortlichen bei Problemen gibt.
Das stimmt nicht. Jedes Open-Source-Projekt hat Mailinglisten, bei denen jedem Fragesteller schnell und kompetent geholfen wird. Meistens findest man dort auch schon die Antwort auf individuelle Probleme. Auch werden Bugs in der Software schnell und unkompliziert behoben.
Nur weil viele von euch Windows-Nutzer sind und sich mit Linux bestenfalls nur oberflächlich auskennen, muss man noch lange nicht andere Leute mit Halbwissen belehren.
Deti
Antwort von Bernd E.:
Für professionelle Videobearbeitung würde ich Linux auch nicht als sinnvolle Alternative zu Mac OS X oder Windows ansehen, aber vielleicht wird ja aus diesem Projekt mal irgendwann etwas:
viewtopic.php?t=86517
Bis auf Weiteres ist es allerdings nach eigenen Aussagen nur für "Entwickler und hochgradig abenteuerlustige Anwender" geeignet. Der Weg zu professioneller Tauglichkeit dürfte also noch sehr lang sein.
Antwort von deti:
Für professionelle Videobearbeitung würde ich Linux auch nicht als sinnvolle Alternative zu Mac OS X oder Windows ansehen, aber vielleicht wird ja aus diesem Projekt mal irgendwann etwas:
Warum auf ein aussichtsloses Projekt verweisen, wenn es schon Kdenlive gibt? Die Software ist absolut verwendbar und man kann sehr wohl damit gut arbeiten.
Deti
Antwort von B.DeKid:
LINUX basierte Systeme machen nur Sinn wenn man Zeit aufwenden kann / darf. ICh würde mir also erstmal ein Windows basierten Rechner kaufen und zB ein Magix Video Progi.
Auf nen etwas älteren Rechner würde Ich dann zum einarbeiten Linux Komponenten installieren und mich einarbeiten.
Ich hab lange Zeit Linux Progis neben her meist zum skripten / rendern benutzt , aber eigentlich immer auf "Test Rechnern".
Sofern ist meine Antwort ein klares: Jaein - auf deine Frage.
MfG
B.DeKid
Antwort von domain:
... es häufig keinen Ansprechpartner und keinen wirklich Verantwortlichen bei Problemen gibt.
Das stimmt nicht. Jedes Open-Source-Projekt hat Mailinglisten, bei denen jedem Fragesteller schnell und kompetent geholfen wird. Meistens findest man dort auch schon die Antwort auf individuelle Probleme. Auch werden Bugs in der Software schnell und unkompliziert behoben.
Nur weil viele von euch Windows-Nutzer sind und sich mit Linux bestenfalls nur oberflächlich auskennen, muss man noch lange nicht andere Leute mit Halbwissen belehren.
Damit bestätigst du ja genau das, was ich gesagt habe. Für Profis ist diese Vorgangsweise indiskutabel. Nicht selten werden von Ausstattern ganze Schnittsysteme inkl. Hardware zusammengestellt und ev. sogar mit Produktionsausfallsversicherung geliefert. Wenn dann was nicht funktioniert, hat man wenigstens einen Hauptverantwortlichen und muss nicht selbst anfangen herumzubasteln.
Antwort von B.DeKid:
@ domain
Zählt dazu auch der Rosa Riese ? Ich glaub du willst garnicht wissen wie das so ist wenn man da mal anrufen muss weil ne Standleitung nicht funzzt;-))
Desweiteren ist dem wie du das gerade beschrieben hast nicht immer so , bei Hardware mag das durchaus noch so sein bei Software ist dem aber zu 90% nicht so.
Da wird man dann mit so Aussagen wie " .... haben sie das neuste Update schon installiert .... haben sie die Temp Datein gelöscht .... etc" abgespeisst.
Also das Argument kann man nur bedingt zählen.
Trotzdem bin ich auch der Meinung das LINUX im Pro Bereich der Video Verarbeitung kaum eine Rolle spielt weil eben die meisten Firmen auf Produkte zurück greifen welche sich bewährt haben.
Bedeutet aber nicht das LINUX basierte Anwendungen Sinn machen .
MfG
B.DeKid
Antwort von Mylenium:
Du hast offensichtlich Linux nicht selbst im Einsatz! Gerade die Codecs sind bei Linux durch das Paket ffmpeg (libavformats und libavcodecs) vollständig abgedeckt.
ProRes? DVCPro? BMD? AJA? Avid? AVCHDPro? P2? Wie soll ein angehender Bildjournalist, der ständig derart kodierte Materialien auf den Tisch geknallt kriegt, vernünftig arbeiten? ffmpeg mag zwar vieles unterstützen, ist aber weit davon entfernt, proprietäre, kommerzielle CoDecs nun auch auf Linux anzubieten. Es mag ja sein, dass es das eine oder andere trotzdem wiedergeben kann, aber dann sind wir beim nächsten Punkt: Metadaten und Workflowintegration. Dein Argument dreht sich spätestens an dem Punkt im Kreis, weil das alles verloren geht oder inkompatibel zu anderen Systemen ist. Sorry, Linux ist jenseits spezieller vorkonfigurierter Storagesysteme weitestgehend nutzlos für professionelle Videobearbeitung. Und komm mir nich mit GIMP... Die meisten Ex-GIMP-User, die ich kenen und die auf Photoshop umgestiegen sind, würden GIMP nie wieder anfassen...
Mylenium
Antwort von Mylenium:
Das stimmt nicht. Jedes Open-Source-Projekt hat Mailinglisten, bei denen jedem Fragesteller schnell und kompetent geholfen wird.
Ja, eben. Warum sollte das jemand tun, der sich bei Avid oder einem Apple Pro Reseller ein rundum sorglos Paket kaufen kann? Und ich glaube auch echt nicht, dass Mailinglisten oder Foren ein ausreichendes Supportsystem für Software sind, die den Anspruch hat mit jahrelang gereiften kommerziellen Produkten zu konkurrieren. Mal davon abgesehen nerven diese häßlichen kleinen Kriege der OpenSource-Szene und die daraus resultierende gegenseitige Selbstzerfleischung schon gewaltig. Nützt mir überhaupt nix, wenn ein Feature morgen nicht mehr funktioniert, nur weil ein Coder ein Projekt im Streit verlassen hat und kein anderer übernimmt. So gesehen gibt es verdammt viele Projekte die bei Version 0.1 stecken geblieben sind... Ich halte es auch fragwürdig, den User als Dauer-Betatester in Stellung zu bringen. Nichts anderes ist es letzten Endes, wenn die "Bugs eben mal schnell gefixt werden". Viel zu viel Ärger für Otto Normaluser... Ja und klar - was passiert, wenn sich die MPEG LA 's mal anders überlegt und plötzlich Geld sehen will? Was, wenn sich die Lizenzbedingungen für Qt, KDE und andere Libraries ändern? Was, wenn die Hardwarehersteller keine Treiber mehr beisteuern? Es gibt da so viele Unsicherheiten, das ist schlichtweg für jemanden, der mit seiner Arbeit Geld verdienen muss, keine Alternative...
Mylenium
Antwort von jwd96:
In Sachen Video ist Linux nicht unbedingt das Beste,aber im 3D Bereich sehr beliebt (Maya) viele lassen Maya auf Linux laufen, denn Linux ist eindeutig sicherer, unanfälliger und vorallem kostenlos.
Antwort von deti:
ProRes? DVCPro? BMD? AJA? Avid? AVCHDPro? P2?
- DVCPro - Ja.
- Avid DNxHD - Ja.
- AVCHD (Pro) - Ja.
- XDCAM EX/HD - Ja.
- P2 (AVC-Intra) - Nein.
- ProRes und Co. - Nein, aber die braucht's auch nicht zum "professionellen" Arbeiten.
Wie soll ein angehender Bildjournalist, der ständig derart kodierte Materialien auf den Tisch geknallt kriegt, vernünftig arbeiten? ffmpeg mag zwar vieles unterstützen, ist aber weit davon entfernt, proprietäre, kommerzielle CoDecs nun auch auf Linux anzubieten.
Ich hab dort oben geschrieben:
Obwohl es immer wieder vielversprechende Software-Projekte zur Videobearbeitung gibt, sind alle bisher vorhandenen Lösungen nicht voll zufriedenstellend.
Insofern rennst du mit deiner Argumentation bei mir offene Türen ein. Nur sollte man Linux auch nicht gleich verteufeln.
Sorry, Linux ist jenseits spezieller vorkonfigurierter Storagesysteme weitestgehend nutzlos für professionelle Videobearbeitung. Und komm mir nich mit GIMP... Die meisten Ex-GIMP-User, die ich kenen und die auf Photoshop umgestiegen sind, würden GIMP nie wieder anfassen...
Das ist in erster Linie eine Frage des Budgets und nicht der persönlichen Vorlieben. Wer sich Photoshop nicht leisten kann und auf geklaute Software verzichten möchte, hat hier eine gute Alternative. Ich persönlich mag Gimp sehr gern und setze es sogar unter Windows und MacOS X ein, obwohl wir auch Photoshop haben.
Deti
Antwort von Roddie:
Danke für die zahlreichen Antworten, die ein gutes Meinungsbild liefern. Ich werde wohl auf gebrauchte Windows-Software zurückgreifen. Ein schönes Wochenende noch :-)
Antwort von Tinker:
Das ist in erster Linie eine Frage des Budgets und nicht der persönlichen Vorlieben. Wer sich Photoshop nicht leisten kann und auf geklaute Software verzichten möchte, hat hier eine gute Alternative. Ich persönlich mag Gimp sehr gern und setze es sogar unter Windows und MacOS X ein, obwohl wir auch Photoshop haben.
Deti
Der wahrscheinlich wichtigste Ansatz in dieser Diskussion. Ich selber arbeite auch mit GIMP, hatte mal eine Lizenz fuer Photostyler (wem das denn noch was sagt OHNE zu googlen). Zum Thema Open Source, GNU und Linux etc.: Viele Sachen sind PROJEKTE! Angeleiert von Professoren und wiss. Mitarbeitern um Studenten auf den rechten Weg zu bringen. Sie muessen offen sein zwecks transparenz was sie aber auch verletzlich macht. Im Klartext: wenn im OS Bereich jemand als Studi eine gute Idee hat und veroeffentlicht die, wird sie geklaut (entschuldigung : adaptiert) und taucht bei grossen Firmen unter als nicht OS bzw. mit vermeintlichen Rechtsmitteln geschuetzt ( Patent und Gebrauchsmusterschutz). Als Ingenieur in einer Firma gehoert ihm sein Wissen nicht mal und sollte er soweit oben stehen, dass er es veroeffentlichen muss um sich auch zu schuetzen, braucht er auch wieder viele andere die helfen.
Generell eine Win-Win Situation.
Ein "Profi" wird einen Filmschnitt NICHT unter Linux machen.
Warum? Ganz einfach : der hat vom Schneiden Ahnung aber nicht von Software und SPEZIELL mit Sicherheit nicht von den Algorithmen, die da benoetigt werden. Einer dieser Profis wohnte bei uns in der Nachbarschaft und ist leider an nicht zahlender Kundschaft Pleite gegangen. Die Kuindschaft sind ungefaehr die Typen, die glauben mit geklauter Software und ohne Ahnung alles zu koennen , nur eine Stufe weiter. Damit waeren wir wieder bei dem obrigen Thema.
Als Amateur KANN ich mir das leisten, meine Filme zu verunstalten wie ich will. Ich leiste es mir auch. Ich benutze zum runterziehen dvgrab. Das auf dem gleichen Rechner problemlos laeuft auf dem Pinnacle Performanceprobleme hat. Fuer meine XM2 seit 2003 einfach Spitze. Umwandeln damals mit transcode heute schnell mit ffmpeg (man wird faul). Natuerlich habe ich mir mal angeschaut was Pinnacle kann und Linux Software noch vermissen laesst. War ja auch kein Kunststueck nachdem hier in unserem ehemaligen Buero ein kleines Studio fuer Interviews eingerichtet wurde. Transcode 2004 war auch noch in den Kinderschuhen und das Kompilieren von Transcode ein P.I.T.A. . Natuerlich freue ich mich auf neue Projekte und ich kann mir das leisten denn ich bin Amateur! Logisch finde ich Sachen wie Kino toll auch wenn sie nicht wirklich guter Software das Wasser reichen koennen. Weil ich gut finde das Leute sowas machen. Mauler,Kaputtredner und Mietmaeuler (sogenannte EXPERTEN oder Dieter Buergis fuer Windows) gibt mittlerweile ueberall genug. Nicht ein Institut, das wirklich Prime Science abliefert, faehrt operational mit Windows. Die haben Sun, HP, frueher noch Alphas und gut ist. Klar die Verwaltung arbeitet mit Windoof. Es ist halt billiger als alle nochmal umzuschulen. Mittlerweile werden bei uns die Sachen nach und nach durch Linux Rechner ersetzt OBWOHL MS alles versucht hat um da rein zu kommen. Sogar die Voice Loops laufen seit Jahren digital unter Linux. Soviel zum Thema Echtzeitfaehigkeit.
Was in dem Thread gesagt wurde mit dem Maschinendesign projektbezogen kann ich nur bestaetigen. Da dreht es sich aber auch um echte Gelder und es gibt einen Anforderungskatalog, der erfuellt werden muss. Da macht das aber auch Sinn. Dort steht aber der "Profi" auch am unteren Ende der Nahrungskette. Der darf dann hinterher auch mal schneiden und ist dann ganz stolz, das er da mal dran durfte. Oder sieht jemand die Realitaet anders. Ich kann dann gerne mal bei Fernsehteams, die hier regelmaessig kommen mal nachfragen .