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Infoseite // Im Westen nur Genuschel: Warum deutsche Filme ein Tonproblem haben



Frage von ruessel:


https://www.rnd.de/medien/deutsche-film ... obal-de-DE
Fans des Netflix-Hits "Im Westen nichts Neues" beschweren sich über die schlechte Sprachverständlichkeit des Films. Ein Problem, mit dem Fernsehfilme wie der "Tatort" und "Polizeiruf 110? schon länger zu kämpfen haben.
Soundexperte: "Ich bin regelmäßig ganz entsetzt"

Einer, der es wissen muss, ist Jörg Lensing. Der Professor ist seit 1996 für den Bereich Tongestaltung und Sounddesign an der Fachhochschule Dortmund tätig. Hier bringt er auch Studierenden bei, wie sie Tonprobleme in ihren künftigen Produktionen vermeiden können – sollten sie auch auf eine Oscarnominierung schielen. Und das Problem mit schlecht verständlichen Schauspielerinnen und Schauspielern hört Lensing nicht zum ersten Mal.

Er sei regelmäßig "ganz entsetzt", wenn er sich Produktionen von Kolleginnen und Kollegen anschaue, sagt Lensing dem RND. Bei "Im Westen nichts Neues" habe er die fehlende Sprachverständlichkeit auch ausgemacht. Noch schlimmer allerdings sei das Problem bei den Produktionen der öffentlich-rechtlichen Sender – also etwa die Primetime-Produktionen "Tatort" oder "Polizeiruf 110?, sagt Lensing. Und der Worst Case: Vorabendserien wie etwa "Rote Rosen".


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Antwort von 7River:

ruessel hat geschrieben:
Fans des Netflix-Hits „Im Westen nichts Neues“ beschweren sich über die schlechte Sprachverständlichkeit des Films.
Ist mir gar nicht so aufgefallen. Dafür aber das z. T. schlechte ADR in „Manta Manta zwoter Teil“.

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Antwort von MK:

7River hat geschrieben:
das z. T. schlechte ADR in „Manta Manta zwoter Teil“.
In Fachkreisen als Til Schweiger Effekt bekannt.

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Antwort von cantsin:

7River hat geschrieben:
ruessel hat geschrieben:
Fans des Netflix-Hits „Im Westen nichts Neues“ beschweren sich über die schlechte Sprachverständlichkeit des Films.
Ist mir gar nicht so aufgefallen.
Wir hatten diese Diskussion ja schon etliche Male. Und eigentlich auch alle Faktoren identifiziert:

- Die eingebauten Blech-Schepper-Lautsprecher von Flatscreen-TVs, die ohne Soundbar oder Kopfhörer betrieben werden, und dass es sich vor allem unter Normalverbrauchern noch nicht rumgesprochen hat, dass man mit den heutigen eingebauten Lautsprechern nicht weit kommt.

- Kino-Abmischungen von Kinofilmen oder sonstige Surround-Abmischungen, die von den Geräten schlecht - oder bei diversen händischen Konfigurationen oft auch: falsch - automatisch auf Stereo runtergemischt werden.

- Die heute üblichen komplexeren Soundmischungen mit übereinander gelagerten Geräusch-, Musik- und Sprachebenen, die nicht auf allen Endgeräten gut funktionieren.

- Der Sprechstil von Schauspielern, der sich seit den Nouvelle Vague und New Hollywood (und im deutschen Fernsehen auch seit Schimanski & Co.) von Bühnendiktion auf umgangs-/alltagssprachlich umgestellt hat, womit eine Generation, die noch mit dem 50er/60er-Jahre Film und 70er/80er-Jahre-Fernsehen aufgewachsen ist, ihre Probleme hat; darunter auch die Tatsache, dass nicht- oder halbverständliche Sprache auch ein Stilmittel der Regie bzw. Dramaturgie sein kann (gerade wenn zwei Soldaten halbtot in einem Graben liegen....)

- Die Tatsache, dass vermehrt ältere Semester vor den Fernsehern sitzen, aber oft unterschätzen, dass sie nicht mehr so gut hören wie früher.

EDIT (vergessen):
- Die Tatsache, dass Hollywood- und andere ausländische Filme mit extrem cleanen Studioton synchronisiert werden, was dazu führt, dass Zuschauer diesen Ton gewöhnt sind, erwarten, und daher am Set geangelten Ton von einheimischen Produktionen nicht mehr gut verstehen. (Diese Zuschauer würde dasselbe Problem haben, wenn sie die Filme in der originalsprachlichen Fassung mit dem dort am Set geangelten Ton sehen/hören würden; kann man sehr einfach testen, wenn man bei einem amerikanischen Film oder einer Serie zwischen deutscher Synchronspur und Originalton umschaltet. Das klingt fast immer so, als wenn im Radio von einem Interview-O-Ton auf einen Studiosprecher umgeschaltet wird).

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Antwort von Jörg:

Absolut richtig.
Auch wir waren der Meinung, dass die schlechte Tonqualität zunimmt.
Die beiden Funk Sennheiser haben dies widerlegt.
Es sind die Lautsprecher der flatscreens...

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Antwort von poki1000:

Jörg hat geschrieben:
Absolut richtig.
Auch wir waren der Meinung, dass die schlechte Tonqualität zunimmt.
Die beiden Funk Sennheiser haben dies widerlegt.
Es sind die Lautsprecher der flatscreens...
Das widerlegt nicht die Tatsache, dass es wohl alle anderen wie die Deutschen besser können.

Ein Trick ist, wenn Sprache/Dialog und Musik/Effektsounds zusammenkommen, die Musik/Effektsounds auf eine Mischpultgruppenspur zu routen und diese im Bereich der Telefonfrequenzen (ca 400-3500Hz), weich und breitbandig ca 3-6db abzusenken.

Dadurch erhöht sich die Sprachverständlichkeit enorm.

Nennt sich Frequenzselektives Mischen, im Gegensatz zum Raumselektiven Mischen, wie zb bei Orchesteraufnahmen.

Man kann beides auch gekonnt kombinieren, nimm ein DinA4 Blatt quer, dein Soundfeld, oben die Höhen unten die Bässe, Links und Rechts versteht sich im Stereofeld von selbst, nun sollte keine Audioquelle, gedanklich eingezeichnet in dieses Blatt eine andere "Überschreiben".

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Antwort von Cinemator:

Auf deutschen Bühnen ist es fast genauso - viel sprachliche Notdurft. Umso verwunderlicher, dass die deutschen Synchronsprecher durch die Bank weg klasse sind.

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