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Infoseite // Ideen für Film über Fahrradexpedition



Frage von ernst1101:


Liebe Community

Ich nehme nächstens die Ruta Panamericana unter die Räder meines Fahrrads (Alaska nach Feuerland) und will darüber einen Film drehen, der ev. ins Fernsehen soll.

Mit diesem Post möchte ich gerne ein paar Ideen sammeln, was ihr in so einen Film reinpacken würdet. Wie würdet ihr ihn aufbauen? Ich hab ne Idee mit zwei Erzählsträngen, z. B. der letzte Tag der Tour als Grundgerüst der Story (ich erzähle auf dem Rad fahrend), mit Rückblenden auf die ganze Tour.

Was meint ihr? Wie würdet ihr die Story spannend rüberbringen?
Wichtig ist mir sicher auch die Schönheit der Landschaften und des Daseins des Reisenden darzustellen.

Wie würdet ihr die ergreifende, meditative und einsame Ruhe des Daseins eines monatelang allein reisenden Radlers darstellen - ohne dabei langweilig zu werden?

Freue mich auf eure Antworten
Liebe Grüsse
Ernst

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Antwort von B.DeKid:

Hmm gute Frage

Also Du solltest aufjeden Fall soviel wie möglich aufnehmen - und das aufgenommene immer wieder auf die von mir angesprochenen ( viewtopic.php?p=540520#540520 ) Trancend Jet Store absichern ( sobald DU PC zugang hast)

Anhand fortlaufender Photos und VideoAufnahmen ( Dateinummern) und den EXIF Datein die in beiden enthalten sind ) kannst Du daheim dann die Strecke / Aufnahmen zu ordnen .

ICh hab damals meine AUfnahmen (Vido/Film) direkt eingepackt und nach D Land zu meinen Eltern geschickt.

So geht auch nix verloren kostet auch nicht wirklich viel.

....................

Ob du dann am letzten Tag selbst auf die Kamera sprichst ... hmm Idee ist lustig nur hast Du wohl kaum das richtige Sound Equipment dabei so das der Sound recht "scheisse" wird. Ich würde eher daheim dann nen Off Set Text verfassen und Ihn einlesen/sprechen (lassen) das kommt besser.

viewtopic.php?t=96364

Kuck dir die Doku mal an, da haben die das auch so gemacht wenn Du die Doku nicht mehr findest leg ich sie dir auf nen Server ab.

....................

Sich vorher nen Paar Grund Gedanken Notizen zu nem Film zu machen ist ok - nur muss man schauen ob man das so beibehalten kann vor Ort

Nen Fischer SpacePen und nen kleines Tage Buch ist aufjeden fall zu empfehlen ( auch diese kleinen Bücher solltest mit ner Festplatte heim schicken.)

Ach ja und wenn deine Eltern via AlwaysSync daheim die Platte geleert / ueberspielt haben ( auf jeweils 2 Festplatten) dann sollten sie dir die leere kleine Wechselplatte an nen Hotel schicken was auf deiner Strecke liegt.

MfG
B.DeKid

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Antwort von mann:

Hey da gab's doch letzte Woche, ich glaube auf NDR, nachts dreieinhalb Stunden die Panamericana, da die Route natürlich nicht gerade wie ne Fluglinie war, kamen lockere 36.000 km zusammen..... Dürfe mit dem Fahrrad ähnlich so weit sein.

Habe beim Anschauen noch tiefsinnig zu mir selbst gesagt: "Wie kann man 36.000 km in 3 Stunden reinpacken, eeh das ist doch ein total beliebiger Zusammenschnitt, wie geht das denn?" (Zitat Ende)

Also Du fragst, "wie man die ergreifende, meditative und einsame Ruhe des Daseins eines monatelang allein reisenden Radlers darstellen kann - ohne dabei langweilig zu werden."

Mach ein Kunstprojekt draus, z.b. einen 36 Stunden-Film - da kannste reichlich "meditative und einsame Ruhe" reinpacken... ;-)

Oder versuch nach RTL-reality-Manier ein paar kleine, spannende Geschichtchen (ungefähr aus jedem Land eine...) zu konstruieren (können ja ruhig gestellt sein, müssen nur echt wirken), die schnippelst Du dann mit ein paar ruhigen Einstellungen "Fahrrad gleitet sanft die Hügel der Cordilleren runter" zusammen und fertig iss. :-)

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Antwort von WoWu:

Hallo Ernst.

Das kannst Du nicht planen.
das fällt Dir während der Fahrt schon ein.
Mach nicht so viel Landschaft ..... Menschen, Gesichter, Lachen, Skurriles , Ereignisse, Feste, Beerdigungen.
Lass Menschen vor der Kamera etwas sagen.
Landschaften interessieren Niemanden und erst Recht keinen RTL Zuschauer.
Ansonsten kann man das Material hinterher nur sichten und versuchen, mehrere unterschiedliche Geschichten daraus zu machen.
Auf jeden Fall hast Du 'ne Menge vor.
Wann soll's denn losgehen ?
Und noch 'ne Frage ... fährst Du allein, oder in einer Gruppe ?

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Antwort von ernst1101:

Mach nicht so viel Landschaft ..... Menschen, Gesichter, Lachen, Skurriles , Ereignisse, Feste, Beerdigungen.
Lass Menschen vor der Kamera etwas sagen.
Wann soll's denn losgehen ?
Und noch 'ne Frage ... fährst Du allein, oder in einer Gruppe ? Da haste Recht!
Ich fahr allein rum. Hat sich so ergeben, weil: wer will schon so leben? Jahrelang ohne zu Hause, ohne nennenswerten Besitz, stets unterwegs. Hab noch niemanden getroffen, der - oder besser die - auf Dauer so leben möchte.
Mai oder Juni Start (bzw. Fortsetzung) in Alaska oder Yukon. Bis Panama dauerts sicher bis Ende Jahr ...
www.ernst-christen.ch
Email folgt

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Antwort von B.DeKid:

...
Ich fahr allein rum. Hat sich so ergeben, weil: wer will schon so leben? Jahrelang ohne zu Hause, ohne nennenswerten Besitz, stets unterwegs. Hab noch niemanden getroffen, der - oder besser die - auf Dauer so leben möchte..... Hallo darf ich mich vorstellen ;-)

Hätte Ich nich mittlerweile mir Hunde und Haus gekauft ( um für kommende Zeiten / Familie zu tranieren zwecks Aufenthalt an einem Ort)

ICH würde nur draussen Unterwegs sein;-)
Obwohl es doch recht schwer ist nach langer Zeit allein draussen unterwegs , irgendwo wieder in ner quasi Zivilisation zu leben.

MfG
B.DeKid

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Antwort von der_kleine_techniker:

@Ernst1101:

Mir stellen sich einige Fragen
- Hast Du Erfahrung mit solchen RadTouren?
- Hast Du garantierte Abnehmer für deine Produktion, oder hoffst Du nur, das jemand deine gefilmten Abendheuer kauft.
- Würde die Finanzierung auch stehen, ohne das danach eine Verwertung mittels Filmverkauf stattfindet?

Wenn ich so im Internet schaue, dann gibt es diverse Reiseberichte mit Film und Fotoaufnahmen. Die meisten haben nur ein Webseite, wenige kommen ins Tourenmagazin, die meisten, die es bis ins Fernsehen schaffen, werden von Produktionsfilmen begleitet, die auch Storyerstellung und Vermarktung machen. Es gibst Ausnahmen wie den Moppedfahrer, der mit seiner BMW und der Freundin duch die Gegend gefahren ist und anschliessend sein Fimaufnahmen und Diavorträge verkaufen konnte, aber der Markt ist irgendwann auch gedeckt.

Wie man es machen kann, damit es auch ins Fernsehen kommt, siehe hier:

http://www.michael-martin.de/

Seine Partnerin Elke Wallner hat die phantastischen Aufnahmen gemacht.

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Antwort von ernst1101:

Mir stellen sich einige Fragen
- Hast Du Erfahrung mit solchen RadTouren?
- Hast Du garantierte Abnehmer für deine Produktion, oder hoffst Du nur, das jemand deine gefilmten Abendheuer kauft.
- Würde die Finanzierung auch stehen, ohne das danach eine Verwertung mittels Filmverkauf stattfindet? Erfahrung: Ja, fahre schon jahrelang über die Kontinente (siehe www.ernst-christen.ch).
Abnehmer: Nein, habe ich keine. Hab bisher Bücher und Artikel für Zeitungen und Magazine geschrieben über meine Touren.
Finanzierung: Der Film ist da kein Thema. Die Finanzierung der Tour steht.

Der Film soll interessante und schön sein. Der kommerzielle Erfolg muss nicht sein, darf aber. An Film, Buch und Artikel habe ich professionelle Ansprüche ... an das Marketing nicht.
Ich habe nicht vor, meine Abenteuerreisen so weit zu vermarkten, dass ich davon einen Job habe. Mein Ding ist Rad fahren, fotografieren und schreiben.

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Antwort von B.DeKid:

@ der_kleine_techniker

"They do it for the Soul and the Fame"
Ich habe nicht vor, meine Abenteuerreisen so weit zu vermarkten, dass ich davon einen Job habe. Mein Ding ist Rad fahren, fotografieren und schreiben. True

MfG
B.DeKid


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Antwort von domain:

Zitat:
„Wie würdet ihr die ergreifende, meditative und einsame Ruhe des Daseins eines monatelang allein reisenden Radlers darstellen - ohne dabei langweilig zu werden?“

Diese ZEN-Mentalität in langen nabelbeschauenden Selbstgesprächen und Bildern rüberzubringen dürfte an sich schon ein Problem sein und vermutlich nur eine Minderheit interessieren. Was Menschen viel mehr interessiert sind andere Menschen und weniger Landschaften verbunden mit einer Einsamkeitsphilosophie.
Ein weiteres Problem sehe ich im notwendigen Eqipment, das im heute üblichen professionellen Bereich der Dokumentationen ja gar nicht mehr mit Foto verglichen werden kann. Ohne eine Kamera mit XLR-Anschlüssen, eine Funkstrecke für Selbstaufnahmen aus einer gewissen Entfernung, einem Stativ und zumindest einem Glider ist da kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Wie willst du das auf einem Fahrrad transportieren?
Was aber bei uns immer noch gut geht sind Dia-Vorträge mit Life-Kommentar. Habe vor einiger Zeit mal einen bei mir veranstaltet, von einem Freund, der monatelang in Laos und Kambodscha mit dem Fahhrad unterwegs war.
Kein Vergleich mit einem Video, viel lebendiger und im Gegensatz zu unzähligen Dokus im Fernsehen auch wirklich in Erinnerung bleibend.

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Antwort von Axel:

Diese ZEN-Mentalität in langen nabelbeschauenden Selbstgesprächen und Bildern rüberzubringen dürfte an sich schon ein Problem sein und vermutlich nur eine Minderheit interessieren. Das stimmt. Allerdings haben speziell Interessierte auch eine größere Aufmerksamkeitspanne als andere. Mithilfe eines Erzählers, mithilfe von gut montierten Bildern, mithilfe von Tönen (kennt noch jemand die Draisinenfahrt aus Stalker, durch die "Zone", minutenlanges Bahnschwellenklackern, das sich rhythmisch überlagert, hypnotisch? Erinnert sich jemand an die minutenlangen Atemgeräusche aus 2001, als der Astronaut in der Einsamkeit des Weltalls die Kommunikationseinheit austauscht? Auch einsames Radeln hat seine Zen-sationen) kann man Zuschauer schon auf Meditatives einstimmen. Klar skippen diejenigen weiter, die es interessiert, warum Gabi hundert Kilo Übergewicht hat und ob Justin beim Wettsingen weiterkommt, aber man kann es nicht jedem recht machen.

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Antwort von ernst1101:

Zitat:
"Allerdings haben speziell Interessierte auch eine größere Aufmerksamkeitspanne als andere. Mithilfe eines Erzählers, mithilfe von gut montierten Bildern, mithilfe von Tönen ..."

Seh ich auch so. Ich hab nicht vor eine Doku für RTL und/oder PRO7 Zuschauer zu drehen. Da ich mich eh zum ersten Mal an Filmprojekt wage, backe ich doch vorerst eher "kleine Brötchen".
Klar muss zwingend auf Land und Menschen eingegangen werden, andererseits ist so ne Fahrradtour sehr von ergreifenden Landschaften und meditativer Einsamkeit bestimmt ... das MUSS im Film Platz haben ... und lässt sich filmisch sicher auch umsetzten, ohne das Thema zu ersticken.

Wer da gute Ideen beisteuern kann, soll sich ruhig melden. Danke.

Diashows sind für mich (zumindest im Moment) kein Thema ... später vielleicht.

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Antwort von der_kleine_techniker:

Ok, hab mir seine Webseiten angesehen.

Zur Filmstruktur, wie man es angehen könnte.

Lineare, den Radweg folgende Erzählstruktur, Erzählerstimme aus dem OFF später im Studio, immer Originalsound mitnehmen, kann später immer noch in den Hintergrund gelegt werden.

Möglichst viel Material aufnehmen. Auswertung und Schnitt später zusammen mit professionellen Cutter besprechen.

Beispiel: Einsamkeit des Radfahrers auf endloser Landstrasse:

Kamera auf Stativ mit grossser Brennweite schaut die Strasse entlang. Die Strasse flimmert, die grosse Brenntweite zieht die Perspektive zusammen. Im Bild taucht hinter einem Hügel ein Hut auf. Daraus wird Gesicht, Oberkörper, Fahrrad, Gepäck, Strasse. Unterlegt nur mit den Rauschen des Windes. Je näher das Fahrrad der Kamera kommt, unterlegt man dann das Suren der Reifen auf dem Asphalt mit dem Wind.

oder

Kamera 90 Grad zur Landstrasse. Grossartiger Blick auf irgendeinen schneebedeckten Berg. Während man noch das Panorama bewundert, durchquert ein Radfahrer das Bild von Rechts nach Links.

Weitere Möglichkeiten für Material:

- Zubereitung von Mahlzeiten (eigene auf dem Campingkocher und die von Gastgebern)
- Schwierigkeiten einer Radreparatur
- Menschen
- Kultur
- Einladungen zum Essen
- Abseits des Wegens: Nomaden, Viehhüter, Goldwäscher,
- Zeltaufbau/Abbau

Gerade was man täglich macht, und einem, weil Routine, nicht aufzeichenswert ist, kann für den Zuschauer interessant sein.

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Antwort von wenzel chris:

Liebe Community

Ich nehme nächstens die Ruta Panamericana unter die Räder meines Fahrrads (Alaska nach Feuerland) und will darüber einen Film drehen, der ev. ins Fernsehen soll. der evtl ins fernsehen soll ?
hm...ich bin absolut kein profi und weiss nicht wie das doku-profis handeln...
aber ich habe bei meinen mini-dokus immer im vorhinein vertrag mit tv gemacht...dann kann man schon im vorhinein gewisse sachen festlegen: wer schneidet, wer vertont, o-ton oder nicht, was wäre wirklich interesant...
je nach sender gibt es sicher andere vorlagen, zb wäre rtl mehr an dir und deiner person interesiert, für arte zb wäre es vielleicht wichtiger landschaft und leute ?
wie gesagt, ich bin nur anfänger, aber du solltest mal leute fragen, die von so was leben, wie die das handhaben

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Antwort von ernst1101:

an: der_kleine_techniker

Gute Tipps, danke.

Zitat: "Gerade was man täglich macht, und einem, weil Routine, nicht aufzeichenswert ist, kann für den Zuschauer interessant sein."

Guter Hinweis! Bin genau einer von denen, der gerade Solches für nicht aufzeichenswert hält. Werde darauf achten. Danke.

Eine Idee für technisch anspruchsvolle Aufnahmen ist, in günstigen Ländern eine professionelle Filmcrew anzuheuern, die in schönen Landschaften mit Glidern und so ne Sachen ein paar schöne Clips dreht
- z. B. Radfahrer, Kamera folgt mit Weitwinkel in Nahaufnahme
- Radfahrer zieht davon
- Kamera steigt in die Höhe und zeigt den sich entfernenden Rad fahrer auf der Strasse und in der Totale der Landschaft.

Solche Clips werten einen Film sehr auf. Ich weiss allerdings nicht, was für ein Equipment dazu notwendig ist.
In Nordamerika sind solche Aufnahmen wohl kaum bezahlbar. In Lateinamerika könnten sie aber durchaus finanzierbar sein ...
Abgeklärt habe ich aber diesbezüglich noch nichts ...

Space


Antwort von dirkus:

Es wäre auch gut, wenn du dir vor Ort die passende Musik für dein späteres Video besorgst...dann hast du später keine Probleme mehr mit der Nachvertonung und du hast zugleich auch etwas landestypisches für die Aufnahmen. Gerade in unterentwickelten Ländern, sollte es kein Problem sein von einem Strassenmusiker gegen kleines Geld etwas selbst gespieltes zu bekommen. Das macht hinterher richtig gute Atmosphäre in deinem Video.


Grundsätzlich denke bei deinen Aufnahmen immer an 3 Dinge

Zu jeder Aufnahme entweder:

1. ein passendes Geräusch mit aufzunehmen

2. eine typische Melodie hinterlegen

3. oder einen informativen Kommentar einspielen


Wenn du an diese 3 Dinge schon während der Aufnahme denkst und sie gezielt an einen der genannten Punkte ausrichtest, dann werden deine Bilder immer igrendwie interessant sein.

Viel Spass und alles Gute für die Reise!

Space


Antwort von der_kleine_techniker:

Beim Durchdenken fällt mir noch einiges ein.

Schon jetzt anfangen, sich mit der Kamera\Videotechnik vertraut zu machen

Man müßte schon jetzt anfangen, die Vorplanungen mit aufzuzeichnen. Also Der Besuch beim Arzt zur Malaria-Prophylaxe. Die Gespräche mit dem Radtechniker zwecks Anbau von Taschen, Gepäckträger etc. Besuche im Outdoor Shop (Werbung auf deinen Webseiten haste ja schon am laufen), Gespräche mit eventuellen Abnehmern.
Als Abschluß dann der Abschied von Familie und

- Verladung von Gepäck und Fahrrad
- Eincecken im Flieger

Damit kann man schon die ersten 45 min füllen
Als Beispiel mag

Die nächsten 45 min kann man dann füllen mit

- Ankunft
- Zollformalitäten
- Hotel
- Fahrrad auspacken
- Beginn der Fahrt
- Erste Probleme (erster Platten nach dem ersten Kilometer)

----

Füllmaterial: Du wirst zum Essen eingeladen. Es gibt irgendein Fisch. Also geht man mal einen Tag mit und filmt mit, wie der Fisch gefangen wird. Dann Zubereitung und Anrichtung, und wie der Fisch gemeinsam am Familentisch verputzt wird.

Irgendein Stand am Fahrweg hält selbstgebastelte Kunstwerke bereit, oder Melonen oder Früchte. Mal die Ernte oder Herstellung zeigen. Sind oft nur 5 min Film, aber interessant. Das ist das, was mit Menschen zeigen gemeint ist.

----

Als zweites einen Blog- oder Twitter Kanal aufmachen, dort dann jeden Tag den Stand reporten.

---

Dazu gehört eine gewisser Narzissmus, sich selber nach aussen darzustellen, so ähnlich wie in

http://de.wikipedia.org/wiki/Super_Size_Me

Space


Antwort von Auf Achse:

Servus Ernst!

Tolles Projekt das du da vorhast! Meine Tips:

Du benötigst zwischen den schönen und meditativen Bildern unbedingt auch spannende Erlebnisse bei denen der Zuschauer mitfiebern kann! Also zB Zelt aufstellen im Gewittersturm, Pannen mit dem Fahrrad, dein Kampf mit dem Fahrrad auf der knietiefen verschlammten Straße, usw... also genau DAS wo man üblicherweise die Kamera NICHT mehr in die Hand nimmt! Präg dir ein daß du genau dann wenns am allerbeschissensten ist die Kamera zur Hand nehmen mußt. Dann darfs auch gerne verwackelt oder unterbelichtet sein.
Beschaff dir dazu einen Regenschutz für deine Kamera, vielleicht sollte man für solch widrige Umstände eine GoPro mitnehmen.

Ansonsten produziere / stelle Überleitungen für Themenwechsel. ZB: Stell die Kamera aufs Stativ und filme wie du in eine Einfahrt einer Estancia einbiegst. Somit hast du eine Überleitung von Landschaft + Unterwegs zu übernachten + unter Menschen. Dabei spielt es keine Rolle ob es auch dieselbe Estancia ist wo du übernachtet hast und den Kontakt mit den Einheimischen gefilmt hast.
Oder als weitere Überleitungen das Auffahren auf Fähren, Einfahren in Ortschaften, auf Märkte ....
Du benötigst solche Szenen nicht mehrmals, wenns einmal gut gelungen ist dann reichts. Außer die Landschaft paßt nicht zum Rest der Story.

Filme dich auch selbst bei den verschiedensten Tätigkeiten. Die Zuseher wollen dich sehen, dein Gesicht und nicht nur das was du gerade tust zB Kochen ...

Stelle Erlebnisse die passiert sind nach. Reifen flicken ist nur mittelmäßig interessant. Aber wenn man sieht wie du über einen spitzen Stein fährst und dann die Luft rauszischt und man dich dann Reifen flicken sieht dann ist die Story komplett.

Solltest du durch den Westen Argentiniens kommen kann ich dir El Bolson sehr empfehlen. Dort leben Klaus + Claudia, ein ehemaliges deutsches Motorrad - Weltumrunderpärchen. --> ABGEFAHREN Die beiden haben sich dort niedergelassen und sind Weltreisenden sehr aufgeschlossen und geben gegen einen kleinen Obolus gerne Unterkunft und auch technische Hilfe. Wir haben 2007 bei ihnen übernachtet, du solltest dich aber rechtzeitig bei ihnen ankündigen. Außerdem kann ich dir ihr Buch nur wärmstens ans Herz legen, ich denke du wirst dich in ihrem Zugang zum Reisen wiederfinden!

Bitte lass unbedingt wieder von dir hören wenn du zurück bist, ich bin sehr neugierig auf deine Geschichten!
Apropos zurück: Sollte es dir gelingen einen TV Sender für deine Geschichte zu begeistern dann kläre vorher das / die Senderformate. Produziere nicht vorher die fertige Doku und dann hätte es besser eine 45min oder 90min ... Variante sein sollen.
Versuche jemanden zu finden der beim Zugang zu den Sendern behilflich ist, denn ohne halbwegs gute Connections wirst du das nur schwer schaffen.
Lass dich nicht vom allgegenwärtigen "das ist nicht sendefähig" abblocken. Das ist in vielen Bereichen eine von den Sendern aufgestellte Hürde um die vielen "ich will auch ins Fernsehen - Menschen" abzuhalten. Wenn dein Inhalt + die Story paßt und interessant sind dann ist es egal ob "nur AVCHD".

Ich wünsch dir eine Gute Reise und komm gesund wieder nach Hause!

Viele Grüße,
Auf Achse

Space



Space


Antwort von ernst1101:

Hallo Auf Achse

Danke für die Tipps. Es sind die kleinen Sachen, die du oben beschrieben hast, die eine gute Erzählung ausmachen (z. B. platter Reifen, Abzweigen in ne Hacienda, etc.). Ich seh schon, dass eine Erzählung in Text oder Bild etwas ganz anderes ist.

Bei Interesse: Ich hab nen Newsletter zu der Tour. Falls du dich anmelden möchtest ...

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Antwort von domain:

Ich seh schon, dass eine Erzählung in Text oder Bild etwas ganz anderes ist. Eine Erzählung in Bild und Wort in einem Film ist was so dermaßen anderes als die Momentaufnahme eines Fotos, dass du es dir vermutlich noch gar nicht vorstellen kannst und es zu einer wirklichen stressigen "Arbeit" während der Reise ausarten könnte, wenn du es ernst nimmst.
Ich bin mir deshalb nicht so sicher, ob es das Richtige für dich ist.
So sind mir z.B. noch etliche Fotos des Laos bereisenden Freundes im Sinne, die er mit plastisch geschilderten Ezählungen zu richtigem Leben erweckte und die ich noch heute im Kopf habe, z.B. das dort übliche Wasserfest.
Du kannst davon ausgehen, dass Filmen ungefähr 10-100 mal schwieriger ist als Fotografieren. Da selektiert man einfach die besten Fotos und schreibt einen Text dazu in einem Fotoalbum oder Buch. Sehr gute Fotos zu zeigen ist nicht so schwer, aber einen halbwegs erträglichen Film zu machen ist ein ganz anderes und viel schwierigeres Kapitel, das auf Reisen ziemlich belasten kann.

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Antwort von Auf Achse:

Da kann ich domain nur vollends zustimmen, es könnte in viel Arbeit ausarten wenn man jeder Geschichte nachläuft! Aber wenn ich mir die Route und den Zeitplan von Ernst ansehe dann hat er erstens genug Zeit. Andererseits hat er bei so einer riesigen Reise soooo viele Gelegenheiten zu wirklich guten Geschichten, da genügt es wenn er jede 20. mitfilmt. Da mache ich mir bei seiner gemütlichen Einstellung zum Reisen keine Sorgen.

Ich erinnere mich an unsere Brasilienreise von Natal bis in den Amazonas. Da bin ich mit 27 Stunden Material heimgekommen. Und die warten seit einem Jahr auf die Verarbeitung. Eigentlich viel zu viel Material, aber für mich ist das Filmen ein BESTANDTEIL des Reisens und keine lästige Aufgabe!

Grüße,
Auf Achse

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Antwort von bernie_r:

Hi,

man kann schon versuchen, die Monotonie zum Programm zu machen. Z.B. immer wieder die sich drehenden Pedale filmen. Wenn man das gut hinkriegt hat das was meditatives :-) vor allem mit der richtigen Musik dazu. Schwarz-Weiß-Aufnahmen könnten den Effekt noch unterstreichen

Schön ist sicher auch: Kamera mit Cam (möglichst weitwinkelig) ins Gelände stellen und vor schöner Kulisse durchs Bild zu radeln.

Ansonsten, wie schon von meinen Vorschreibern angemerkt: Persönliche Erlebnisse, Pannen, Unfälle, Begegnungen, Sehenswürdigkeiten...

In diesem Film hier sind auch ein paar sehr schöne Einstellungen, von denen man sich stilistisch etwas abschauen kann: http://www.amazon.de/H%C3%B6llentour-To ... B0006TROAY.

Viel Spaß bei Deinem Abenteuer
Bernie

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Antwort von ernst1101:

es könnte in viel Arbeit ausarten wenn man jeder Geschichte nachläuft Zeit habe ich tatsächlich genug. Einzig muss ich mich umgewöhnen vom Fotografieren aufs Filmen und ab und zu ein paar Stunden investieren, wenn es sich lohnt (die Reise dauert sicher an die 12 Monate).
das Erzählen habe ich vom Schreiben einigermassen drauf ... an Stelle von Text muss es halt im Bild festgehalten werden ... das mösste klappen.

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Antwort von domain:

Hi,man kann schon versuchen, die Monotonie zum Programm zu machen. Z.B. immer wieder die sich drehenden Pedale filmen. Dass das interessant ist, kann ich mir durchaus vorstellen. Habe mal bei so einer inbrünstigen Session mit Beduinen mitgemacht. Ich glaube, ich habe eine 1/2 Stunde lang in einer Kette mit ihnen eingehängt getanzt und "Allah el akbar" gerufen, zum Schluß war ich wirklich schon halbwegs umnebelt und in Trance. Gar kein schlechtes Erlebnis.

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Antwort von ernst1101:

Danke an alle, die sich hier eingebracht haben.

Es sind tatsächlich ein paar gute Ideen zusammengekommen. Merci!

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Antwort von Fenek:

Wie währe es mt einer Cooperation mit einem sagen wir
Solarfahradhersteller ??
Dann hättes Du zusätzliche Transportkapazität und
würdest auch noch einen Umweltaspekt mit hineinbringen können....
Oder wenigstens für eine Teilstrecke ?

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Antwort von Alf_300:

am 25.1.2012 SR Fernsehen - Mit dem Fahrad über die Anden

Vielleicht gibts das was zu sehen ;-)

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Antwort von Der Nick:

Ich kann das oben gesagt nur bestätigen:

Ich war vor einiger Zeit mit zwei Freunden unterwegs.
Wir hatten nichts mit außer unseren Perso und das Kamerazeug.
War eine sehr spannende Reise, allerdings filmt man oft die wirklich spannenden Sachen nicht, weil man so eingenommen von den Ereignissen ist. Man muss gut abwägen: Möchte ich die Reise genießen, oder einen Film machen, den die Zuschauer genießen?
Beides hinzukriegen ist glaube ich ein sehr schwieriger Balanceakt.

Viel Glück bei der Reise.
Klingt nach einem coolen Projekt.

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Antwort von Bodis.tv:

Hi Nette Sache die du da machst.
bin vor einigen Jahren selber mal von Seattle nach Santa Cruze mit dem Rad gefahren.

und jetzt grade bin ich von einer 2 Wöchigen Tour mit LKWs in die Sahara zurück gekommen.
20Std +20 Std Gopro Material mit gebracht.
daraus soll eine Doku für Arte werden, die haben großes Interesse.
Bei denen soll es über eine Stunde dauern, damit sie es senden, was auch hinterher viel arbeit bedeutet.

Es passiert immer viel, planan kann man das ganze eh nicht, aber ein paar Punkte kann man sich machen. ich war extra als Kameramann mit dabei, was die Sache für das Team deutlich vereinfacht hat, aber alleine ist es schon eine Herausforderung.
wünsche dir viel Glück

aber kann man den Beitrag über die Kletterer von Arte noch mal irgendwo sehen , online gehts leider nimmer.

Space


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