Frage von Jürgen Krämer:Hallo.
Bin gerade dabei mich in die Welt des Videoschnitts einzuarbeiten. Kleinere Clips habe ich bereits erfolgreich mit Adobe Premiere Pro gemeistert. Nun steht aber ein grösseres Videoprojekt an: Ich habe einige Tapes (MiniDV) von meiner letzten Reise in Südamerika, die ich nun in einer Art Dokumentation verarbeiten möchte. Das Zielmedium soll in erster Linie eine DVD sein, die man am Fernseher bzw. via Beamer anschauen kann.
Aufgrund der Länge des gewünschten Films (ca. 45min) möchte ich die Doku in mehreren Kapiteln / Abschnitte gliedern.
Meine Fragen hierzu:
A. Würdet Ihr mehrere (verschachtelte) Sequenzen -quasi pro Abschnitt eine Sequenz- erstellen oder alles in eine Sequenz rein? Bei verschachtelten Sequenzen kann ich ja später nicht alles in einem Rutsch exportieren (oder sehe ich das falsch) und muss das wieder irgendwie auf der DVD zusammenfügen (Authoring-Tool?).
B. Muss ich etwas beim (De-)Interlacing beachten ?
C. Natürlich sollte die Qualität auf der DVD bestmöglich sein :) Lohnt es sich einen anderen MPEG-Encoder zu kaufen (z.B. Mainconcept MPEG Pro >>
http://www.mainconcept.de/mpeg_pro.shtml) oder etwas von Canopus? Sind die Unterschiede sichtbar?
D. Habt ihr sonstige Tipps worauf man achten sollte?
Herzlichen Dank für Eure wertvollen Tipps! -Jürgen.
Antwort von Stefan:
A/ Ich mache für logisch zusammenhängende Abschnitte sogar eigene Projekte. Der Finalfilm wird dann als ein Projekt angelegt, in das die anderen kleineren Projekte importiert werden. Exportieren kann ich in einem Rutsch das Finalprojekt. Mir gefällt diese Arbeitsweise gut, weil ich nicht immer mit dem Riesenberg Material hantieren muss.
B/ Ja: Lass es (das Deinterlacing) sein.
C/ Der Mainconcept MPEG Encoder ist doch bei APP dabei, oder irre ich mich da? Extra Geld ausgeben würde ich nur, wenn ich mit einer Testversion signifikante Unterschiede erkenne.
D/ Automatisches Speichern solltest du anstellen mit nicht zu langen Abschnitten. Keine MP3 Dateien in die Schnittleiste bringen. Füsse regelmäßig waschen.
Viel Glück
Der dicke Stefan
Antwort von Andre Steiger:
Hallo Jürgen,
schau Dir mal den Artikel von Bruno an, ich denke da werden einige deiner Fragen beanwortet ?
http://www.hennek-homepage.de/video/premierepro.htm
Hope that helps! Andre.
Antwort von Gul Dukat:
A/ Ich mache für logisch zusammenhängende Abschnitte sogar eigene Projekte. Der Finalfilm wird dann als ein Projekt angelegt, in das die anderen kleineren Projekte importiert werden. Exportieren kann ich in einem Rutsch das Finalprojekt. Mir gefällt diese Arbeitsweise gut, weil ich nicht immer mit dem Riesenberg Material hantieren muss.
..
Das halte ich für eine ungeschickte Lösung. Ich habe jetzt erstmals unter PPro ein 1,5h Beitrag fertiggestellt und muss sagen: PPro eignet sich wahrscheinlich für kleinere Projekte (Urlaubsfilm, Hochzeit, Kurzfilm und Kurzdoku), aber alles was mal länger als eine halbe Stunde wird sehe ich kritisch.
Bei Deiner Vorgehensweise muss PPro jedes Mal die Renderdateien wieder neu anlegen (jeweils für die Teilprojekte und das "Final Assembly"). Das ist m.E. unnötige Ressourcenverschwendung, da die (Render- und Medien-) Dateien ja einmal unter dem Teil- und dann noch unter dem Hauptprojekt angelegt werden - sowohl in Hinblick auf Plattenplatz, vor allem aber vom Zeitaspekt totaler Blödsinn.
Hinzu kommt, dass die Vorgehensweise auch viel zu unflexibel ist. Wenn man beim Final Assembly bemerkt dass noch was zu korrigieren ist, kann man das eben nicht im Hauptprojekt machen und glaubt mir, eine Kleinigkeit lässt sich immer finden ;-)
Zudem bläst sich PPro bei grossen Projekten richtig auf - ich hatte öfter das Problem dass die Meldung kam dass mein Speicher langsam knapp wird (und das bei 2GB RAM). Hä???
Ich fürchte, dafür gibt es auch nicht DIE Lösung. Was naheliegend wäre ist die Vorgehensweise, ein Hauptprojekt zu haben und innerhalb dieses Projekts die Teilprojekte jeweils in separaten Schnittfenstern dann aufzubauen - AEBR: Schlecht für die Übersicht / schlecht wegen des o.g. Speicherproblems. Vielleicht sind meine Projekte einfach auch zu gross (im Schnitt habe ich an die 50-70 GB DV-AVI zu verwursten...), oder wer hätte einen konstruktiven Lösungsvorschlag. Oder wie sieht es mit anderen Software-Lösungen aus, sind Final Cut Pro und Co. vielleicht etwas geeigneter dafür??
Grace. Gul Dukat
Antwort von AndyZZ:
Ich finde Adobe Premiere Pro durchaus für große Projekte geeignet. Alles nur eine Frage der Organisation.
Beispiel Autotreffen, 4 Tage, 7 h DV-Videomaterial.
Vor Beginn der ganzen Capture und Schnittarie: Gedanken machen, wie man den Film in Kapitel aufteilen könnte: erst nach Tagen, dann nach Events am jeweiligen Tag => Ordner anlegen und das eingespielte Material entsprechend in die Ordner kopieren.
Projekt anlegen.
Sequenzen entsprechend den festgelegten Kapiteln anlegen. Import der Dateien in entsprechend den Kapiteln gekennzeichneten Ordnern. Und dann fleißig eine Sequenz nach der anderen bearbeiten. Die Einzelsequenzen nachher zu einer Komplettsequenz zusammenfassen. Gerendert wird erst beim Ausspielen, in den seltensten Fälle mal zwischendurch ein Spezialeffekt (Ausnahme!).
Ich habe keine Probleme mit Speicher oder Stabilität.
Ätzend ist nur, wenn du die 5 oder 7 h hintereinander in eine Sequenz legst und dort arbeiten möchtest, das wird dann ewig langsam. Wäre ja aber eine idiotische Vorgehensweise...
Antwort von Gul Dukat:
...Sequenzen entsprechend den festgelegten Kapiteln anlegen. Import der Dateien in entsprechend den Kapiteln gekennzeichneten Ordnern. Und dann fleißig eine Sequenz nach der anderen bearbeiten. Die Einzelsequenzen nachher zu einer Komplettsequenz zusammenfassen. Gerendert wird erst beim Ausspielen, in den seltensten Fälle mal zwischendurch ein Spezialeffekt (Ausnahme!)...
Das Problem der Unflexibilität bleibt. Du merkst beim finalen Rendern, dass eine Überblendung zu kurz oder der Sprecherton etwas zu leise gemischt ist:
Teilprojekt öffnen > Effekt bearbeiten > Teilprojekt speichern > Hauptprojekt öffnen. Und lass das jetzt ein paar Kleinigkeiten sein, das ist doch umständlich (wenn man bedenkt wie lange PPro auch immer pro Projekt zum Laden braucht).
Grace. Gul Dukat.
Antwort von Markus:
Hallo zusammen,
jeder entwickelt mit der Zeit seinen eigenen Workflow und ich finde es interessant, sich mit anderen auszutauschen. Allerdings sollte jeder das tun, was er für richtig und sinnvoll hält. Niemand kennt seinen Schnittplatz und seine Projekte so genau wie der jeweilige Anwender.
Ich persönlich arbeite auch lieber mit einem Hauptprojekt anstatt mit vielen kleinen, aber spätestens wenn andere Programme ins Spiel kommen (z.B. für Musik, SFX oder 3D), muss eine durchdachte Organisation her.
Antwort von Gul Dukat:
Ok...und wenn man fragen darf: Wie organisierst Du Deine Projekte??
Hast Du tatsächlich EIN Hauptprojekt - auch wenn dies umfangreicher ist?
Grace. Gul Dukat
Antwort von Axel:
Andy vertritt hier die Position des gesunden Verstandes, und eigentlich gibt es nichts hinzuzufügen, höchstens nochmals in Bezug auf den Projektumfang zu differenzieren:
Bei kurzen Projekten ist die Organisation einfach. Bei langen (alles über 20 Minuten ist "lang") Projekten muß man strukturieren, um den Überblick zu behalten. Ich empfehle eine Analogie zum Buch. Kurzgeschichten: Keine Exzesse, höchstens in Absätzen (eine Szene) strukturiert. Romane bis dreihundert Seiten: Kapitel (Sequenzen innerhalb desselben Projekts). Epische Dramen: Teile (Projekte) mit Kapiteln und Absätzen.
Bei dieser Diskussion geht es ja ohnehin nicht um die Struktur des Endprodukts, sondern um eine handhabbare Größe der beim Schnitt bearbeiteten Segmente (=Gruppen aufeinanderfolgender Clips). Die Aufteilung ist nur vorläufig, und der Aufbau der Schnittprogramme erlaubt, ermutigt, legt nahe, eine einmal gemachte Zuordnung rückgängig zu machen, eine Sequenz in eine offene Timeline zu ziehen, Gruppen von Clips, Kompositionen und Effekten zu nesten, eine komplette Sequenz an jeder beliebigen Stelle zu teilen und alle diese Aktionen auch jederzeit wieder rückgängig zu machen. Wer diese fast unbegrenzten Arbeitserleichterungen nicht nutzt, wenn es gerade einfacher ist, ist selbst schuld und macht sich nur das Leben schwer.
Antwort von Markus:
Hast Du tatsächlich EIN Hauptprojekt - auch wenn dies umfangreicher ist?
Ja und nein. Das letzte umfangreichere Projekt (ein klassisches Konzert) hatte eine Laufzeit von mehr als zwei Stunden und ein Volumen von 6 Videospuren und 8 Audiospuren. Bis auf den Abspann (-> AE-Komposition) blieb alles in einem Projekt.
Antwort von Clas_76:
Ja und nein. Das letzte umfangreichere Projekt (ein klassisches Konzert) hatte eine Laufzeit von mehr als zwei Stunden und ein Volumen von 6 Videospuren und 8 Audiospuren. Bis auf den Abspann (-> AE-Komposition) blieb alles in einem Projekt.
Hallo Markus.
darf ich mal indiskret fragen mit welcher Rechnerkonfiguration Du arbeitest ?
Danke. Clas.
Antwort von Markus:
Hallo Clas,
bei mir läuft Premiere 6.5 mit der Matrox RT.X100 und dazu ein paar große Festplatten. Der Rechner selbst ist mehr als zwei Jahre alt und der Prozessor hat nur 2,4 GHz. Aber der tut es noch immer. ;-)
Antwort von Flashlight:
...Sequenzen entsprechend den festgelegten Kapiteln anlegen. Import der Dateien in entsprechend den Kapiteln gekennzeichneten Ordnern. Und dann fleißig eine Sequenz nach der anderen bearbeiten. Die Einzelsequenzen nachher zu einer Komplettsequenz zusammenfassen. Gerendert wird erst beim Ausspielen, in den seltensten Fälle mal zwischendurch ein Spezialeffekt (Ausnahme!)...
Das Problem der Unflexibilität bleibt. Du merkst beim finalen Rendern, dass eine Überblendung zu kurz oder der Sprecherton etwas zu leise gemischt ist:
Teilprojekt öffnen > Effekt bearbeiten > Teilprojekt speichern > Hauptprojekt öffnen. Und lass das jetzt ein paar Kleinigkeiten sein, das ist doch umständlich (wenn man bedenkt wie lange PPro auch immer pro Projekt zum Laden braucht).
Grace. Gul Dukat.
Das stimmt nicht ! Ein Doppelklick auf die jeweilige Sequenz im Folder (sprich im importierten Teilprojekt) öffnet das Projekt als Sequenz mit allen Editiermöglichkeiten wie wenn Du in diesem Projekt arbeiten würdest. Es ist nicht nötig, das (Teil-)Projekt an sich zu öffnen, man kann alles im Hauptprojekt bewerkstelligen. Probier es aus - zumindest ist es im PP2.0 so (bin mir aber sicher dass 1.5 das auch schon kann).
Grüße von Flash.