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Infoseite // Gespräch mit DoP Linus Sandgren über »Babylon: Rausch der Ekstase«



Frage von ruessel:


Gedreht auf Film, weit überwiegend mit Orion-Anamorphoten.
Für den Hauptteil der Produktion wählte Sandgren eine 35-mm-Kamera von Arri des Typs Arricam LT, die mit Atlas Orion Anamorphic- Objektiven ausgestattet waren (D-Vertrieb der Objektive: Xinegear). Das von Camtech in L.A. bereitgestellte Aufnahmepaket umfasste zudem auch eine weitere Arri-Filmkamera, eine Arriflex 435 mit sphärischen Objektiven. Mit dieser Kamera wurden die Schwarzweiß-Sequenzen des Films im Seitenverhältnis 1,33:1 gefilmt und auf Kodak Eastman Double-X Schwarzweiß-Negativfilm 5222 in 35 mm belichtet. »Die Lichter (sollten) wirklich ausbrennen und die Lichtreflexe bei den verschiedenen Lichtverhältnissen, die wir schaffen oder vorfinden wollten, aufblühen.«
»Die Orion-Anamorphoten sind robuste, leistungsstarke Kinoobjektive, die technisch hervorragend sind«, sagt Sandgren. »Sie sind bis in den letzten Winkel scharf, selbst bei den Weitwinkelobjektiven, wenn ich eine klare Schärfe bei großen Totalen haben wollte — und sie sind selbst bei den Close-Ups nicht so dramatisch verzogen, wie andere traditionelle Anamorphoten. Sie haben zudem auch gute Nahfokus-Fähigkeiten und das ermöglichte es uns, mit einem 32-mm-Objektiv zu drehen und auf bis zu wenige Fuß Abstand an Gesichter ranzufahren.«
https://www.film-tv-video.de/production ... r-ekstase/



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Antwort von iasi:

Da hat er also die Vorteile von Negativfilm in den Lichtern schön ausgereizt.

Schade nur, dass den Film nur wenige im Kino sehen wollen.

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Antwort von markusG:

iasi hat geschrieben:
Da hat er also die Vorteile von Negativfilm in den Lichtern schön ausgereizt.
Geht so. Der Film hat viel "Bildfehler" stehen gelassen, die geschrieben haben "seht her, ich bin auf Film gedreht, wie zu Anfangszeiten von Hollywood, mit ganz vielen Fehlern und unzulänglichkeiten". Also Filmlook auf die Fehler beschränkt - ordentlich CAs, ordentlich ausgebrannte Lichter. Und halt jede Menge Blooming. Passt natürlich zum Setting des Films, aber Vorteile wurden da keine genutzt...

Hat mich ein bischen an Battlestar Galactica (das Remake) erinnert, wo sie so ne Art "atomverstrahlte Planeten" dargestellt haben...

Das vor der Kamera war dagegen doch recht unterhaltsam, und wie der Titel vermuten lässt auch ein ziemlich wirrer Ritt. Gefällt vielleicht nicht jedem.

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Antwort von iasi:

markusG hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Da hat er also die Vorteile von Negativfilm in den Lichtern schön ausgereizt.
Geht so. Der Film hat viel "Bildfehler" stehen gelassen, die geschrieben haben "seht her, ich bin auf Film gedreht, wie zu Anfangszeiten von Hollywood, mit ganz vielen Fehlern und unzulänglichkeiten". Also Filmlook auf die Fehler beschränkt - ordentlich CAs, ordentlich ausgebrannte Lichter. Und halt jede Menge Blooming. Passt natürlich zum Setting des Films, aber Vorteile wurden da keine genutzt...

Hat mich ein bischen an Battlestar Galactica (das Remake) erinnert, wo sie so ne Art "atomverstrahlte Planeten" dargestellt haben...

Das vor der Kamera war dagegen doch recht unterhaltsam, und wie der Titel vermuten lässt auch ein ziemlich wirrer Ritt. Gefällt vielleicht nicht jedem.
Im Trailer sieht es danach aus, dass sie mit den Lichtern an die Grenzen gegangen sind - z.B. ein weißes Shirt, das digital furchtbar geclippt wäre.

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Antwort von markusG:

Schau dir den Film einfach mal im Kino an, dann weißt du was ich meine. Ist im Trailer schon ansatzweise sichtbar, aber auf großer Leinwand natürlich nochmal exponierter.

p.s. Babylon steht nicht für "perfekt" oder "steril". Eben "unvarnished", "unsanitized" ;)

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Antwort von Darth Schneider:

Also mir gefällt der visuelle Stil, und auch der Trailer macht doch Laune, ich werd mir den Film auf jeden Fall noch im Kino anschauen.

Wobei das Video da oben, empfinde ich schon sehr stark als nur Werbung für Kodak..
Immer diese zig Statements„ Analoger Film ist doch eindeutig am besten und schönsten aus zig Gründen……
Ist ja schon voll ok auch Werbung zu machen, aber spätestens wenn sie dann was sagen von wegen, in der Art:
„Das nur echter chemischer Film die Emotionen zum Publikum herüber transportieren könne….“
Muss ich dann schon etwas schmunzeln….


Weil ja nicht die Kodak Filmrollen transportieren Emotionen zum Publikum, sondern die tollen Schauspieler, die Sets, Kostüme, die Musik, der Sound, und das Licht..;)))
Gruss Boris

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Antwort von ruessel:

Wobei das Video da oben, empfinde ich schon sehr stark als nur Werbung für Kodak.. Kommt ja auch von einer Kodak Filmmaterialseite.

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Antwort von Darth Schneider:

Klar
Also die ganzen Arri Spots finde ich, (die ja auch nur reine Werbung sind) finde ich sind diesbezüglich schon etwas differenzierter…

Aber Kodak kann einem ja auch Leid tun, haben es wahrscheinlich heute schon nicht mehr so so einfach…Da ja immer mehr nur noch digital gedreht wird.

Ich frag mich schon lange, warum bauen die von Kodak eigentlich keine eigenen Film Kameras ?
Ein kleiner Markt wäre dafür bestimmt vorhanden.
Bei dem Namen den sie ja schon längst haben…
Gruss Boris

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Antwort von lensoperator:

Ich finde es interessant das die sich für Analog entschieden haben.
Klar das Bild ist sicherlich organisch und passt super zum Film.

Aber der Film ist turbulent, wild und dynamisch. Da hätte ich jetzt gesagt, es schränkt eher ein, eine so dicke Kamera + Filmmagazin hinten dran, zu bewegen, als im Gegenzug z.B. ne kleine kompakte RED.

Denke durch diese Entscheidung sind die Rigs und kosten vom Film definitiv nach oben gegangen.

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Antwort von andieymi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Aber Kodak kann einem ja auch Leid tun, haben es wahrscheinlich heute schon nicht mehr so so einfach…Da ja immer mehr nur noch digital gedreht wird.
Kodak hat das völlig selbst verschuldet:
https://archive.nytimes.com/lens.blogs. ... al-moment/

Wenn ein Filmhersteller die erste digitale Kamera baut, quasi das Prinzip von CCD-Elektro-Output als Bild zu lesen erfindet und dann die Entwicklung nicht genügend nutzt (das heißt selbstständig wirklich und mit Eifer vorantreibt) um das eigene Geschäftsmodell zu schützen, wird es ein anderer tun und dein Geschäftsmodell ruinieren. So geschehen. Da helfen nicht einmal die Patent-Lizenzierungs-Erträge, um das wieder aufzuholen.

Ich sag jetzt nicht, dass das jetzt schon ein Problem ist, aber bei Canon räumt die Bürosparte (Drucker) anteilsmäßig seit Jahren mit der Fotografie auf. Wo sind die Innovationen? (ein kurzes Bajonett, ernsthaft?) Erstaunlich, dass Digitalisierung das zulässt, aber scheinbar eher noch den Verkauf von Druckern als dem Verkauf von Foto-Equipment. Das könnte sich mit R/RF jetzt schon auch ändern, aber was ist Canons langfristige Perspektive in einem Bereich, wo selbst Sony schon glaubt dass computergestützte Fotografie mit DSLMs aufräumen könnte? Und wir reden jetzt nicht über High-End-Fotografie, auch Canon macht den meisten Umsatz mit Consumergeräten.
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Ich frag mich schon lange, warum bauen die von Kodak eigentlich keine eigenen Film Kameras ?
Ein kleiner Markt wäre dafür bestimmt vorhanden.
Es gibt 12 IMAX-Kameras, weltweit. Glaubst Du Kodak spielt R&D wieder rein (plus neuer Re-Positionierung als wieder Film-Kamerahersteller) wenn sie jemandem eine 13. und eine 14. verkaufen? Oder siehst Du den Markt für 50 IMAX-Kameras weltweit?

Filmkameras sind ja so ca. seit der Moviecam/Arricam ausentwickelt. Klar kannst Du denen eine 4K-Tape-Ausspielung geben, aber das dürfte dann irgendwie auch der Punkt sein, wo niemand mehr das Film-Mojo glauben oder verkaufen kann. Und so bedient der Markt jetzt die Nachfrage. von den 16-35mm Mühlen dürfte es noch genügend geben und da sich die Verleiher auch immer mehr konsolidieren, hast Du in den kleinen Märkten halt keine und die Netzwerke schieben die paar Bodies die sie haben zwischen den Nachfrage-Hotspots hin- und her.

Aber weil Du es sagst, Kodak wollte vor ein paar Jahren (2016?) mal eine Super-8-Kamera rausbringen:
https://www.kodak.com/en/motion/page/super-8-camera
Ist scheinbar immer noch in Development, kein gutes Zeichen für Technik, völlig etabliert ist.

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Antwort von Darth Schneider:

Kodak sollte eine grosse Filmkamera bauen bei der man die Wahl hat, Film , oder digital….Oder gleich beides zusammen. Natürlich nicht mit Super 8, besser gleich 35mm und am besten gleich noch Super 16mm….
Das gibt es noch nicht.
Oder doch ?
Gruss Boris

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Antwort von Funless:

Ich persönlich stehe auch nach wie vor sehr auf den Look von analogem Filmmaterial.

Aber im Jahr 2023 käme ich als Hobbyfilmer im Leben nie auf die Idee mir heutzutage eine analoge Filmkamera anzuschaffen um damit Projekte zu realisieren die außerhalb von "einfach-so-aus-Spaß-an-der-Freude" angesiedelt sind. Die Kosten für die Filmrollen, die Wartezeit bis die belichteten Aufnahmen entwickelt und digitalisiert wurden und dann erst anfangen mit dem Schnitt und sonstigen post Gedöhns? No way!

Heutzutage hat man doch bitte echt genügend Möglichkeiten diesen Look mit digitalen Möglichkeiten zu simulieren und bei denen 99% der normalen Zuschauer Null Unterschied zwischen echtem analogen und digital simulierten Material erkennen würden.

Ob in der post (sogar via "Knopfdruck" mit Tools wie Dehancer oder Film Convert) oder sogar gleich in-camera wie bei Fuji (s. sooc Beispielbild) da gibt es genügend Möglichkeiten heutzutage.

Example2.JPG
Wenn sich heutzutage eine Film/Serien Produktion dazu entschließt analog zu filmen, dann ist das IMHO eine rein künstlerische Entscheidung und nicht weil es technisch alternativlos wäre.

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Antwort von Darth Schneider:

@Funnless
Heute machen wir ja gefühlt nix anderes als mit digitalen Kameras und Computer Technik den echt tollen Film Look der alten Kisten bestmöglich zu imitieren.

Und das gelingt genau mal hier (fast) nur nem Frank, freezer, Kluster, dem Pianisten, und den anderen erfahrenen Profis, die sich damit schon Jahrzehnte wirklich intensiv beschäftigen….

Oder war der jetzt zu hart ? ;)))
Aber ist doch genau so.
Gruss Boris

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Antwort von Funless:

Das ist deine Meinung dazu und das respektiere ich aber ich habe eine andere Meinung dazu.

Nur mal so zum nachdenken ...

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Antwort von pillepalle:

Kodak hatte ja anfangs auch Digitalkameras gebaut (u.a. für Canon und Nikon). Die DCS1 war nur nicht wirklich ein Verkaufshit und damals schon schweineteuer. Das war wirklich nur was für Nerds die unbedingt das neueste haben wollten, denn wirklich gut waren die nicht. Andere haben das dann mit der Zeit besser und günstiger gemacht.

https://www.digitalkameramuseum.de/en/c ... s-dcs-1-de

VG

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Antwort von Darth Schneider:

@Funnless
Liegt doch in der Natur des Menschen nicht zwangsläufig gleicher Meinung zu sein.
Das macht es doch erst interessant.

Und ich respektiere ja eigentlich jede Meinung…

Auch mal zum darüber nachdenken.
Gruss Boris

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Antwort von andieymi:

pillepalle hat geschrieben:
Kodak hatte ja anfangs auch Digitalkameras gebaut (u.a. für Canon und Nikon). Die DCS1 war nur nicht wirklich ein Verkaufshit und damals schon schweineteuer. Das war wirklich nur was für Nerds die unbedingt das neueste haben wollten, denn wirklich gut waren die nicht. Andere haben das dann mit der Zeit besser und günstiger gemacht.

https://www.digitalkameramuseum.de/en/c ... s-dcs-1-de

VG
Das meine ich nicht unbedingt. Sie haben das zu einem Zeitpunkt getan, ein Jahr nachdem sie gemeinsam mit Apple(!) schon eine Consumer-Digitalkamera probiert hatten. Das war damals eine Computerfirma mit vermutlich keinerlei Kamera-Know how, im gleichen Jahr brachte dann auch Casio eine Digitale-Consumerkamera raus.

Lustig, dass meine Kritik auch quasi 1:1 im Beschreibungstext der Kodak/Apple-Kamera steht:
https://www.digicammuseum.de/kameras/de ... ktake-100/

Sie haben mit den Digitalrückteilen halt größtenteils versucht niemanden zu vergraulen, keine Produkte zu bauen die in Kameras kommen, mit denen die Kunden nicht auch noch die eigenen Filme fotografieren können, Revolution sieht anders aus... das wäre in etwas so als hätte Tesla zuerst Austauschmotoren für den 1.5L 4-Zylinder um die Ecke gebracht und sich dann beschwert, dass diese Entwicklung an ihnen vorbeigegangen ist. (Ich weiß schon, dass Elektromotoren an den Achsen sitzen und nicht in der Motorhaube und "tauschen" nicht geht, hab nur gerade keinen besseren Vergleich parat.)

Hätte Kodak die Erfindung von Herrn Sasson früher in relevante Produkte für eine breite Masse umgesetzt, hätten sie heute nicht das Standing, dass sie haben sondern wären möglicherweise Marktführer bei Kameras überhaupt. Wer weiß?

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Antwort von Frank Glencairn:

Zumal Kodak einige echt gute Sensoren entwickelt hatte, die tatsächlich zukunftsfähig waren.
Abkehr vom Bayer-Pattern: Kodaks neuer Bildsensor

Der nun entwickelte, hochempfindliche Sensor beinhaltet zusätzliche panchromatische Sensoren, die nur die Helligkeit registrieren. Ein Zwölf-Megapixel-Sensor enthält dabei sechs Mio. panchromatische Pixel, drei Mio. grüne und je 1,5 Mio. rote und blaue Pixel. Mithilfe eines speziellen Software-Algorithmus wird wiederum das Farbfoto errechnet,



zum Bild


Naaa - kommt jemandem das Pixelmuster bekannt vor? ;-)

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Antwort von cantsin:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:

zum Bild


Naaa - kommt jemandem das Pixelmuster bekannt vor? ;-)

zum Bild


Da hat Blackmagic wohl mal wieder elegant um ein Patent herum gearbeitet.

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Antwort von Darth Schneider:

Das ist auch gut so das Blackmagic das Sensor Konzept ein wenig abgeguckt hat…

Sie haben wenigstens etwas daraus was cooles gemacht was man kaufen, in die Hand nehmen und damit schön filmen kann.
Kodak ist absolut selber schuld,
weil die hätten das ja auch selber machen können…
Gruss Boris

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Antwort von markusG:

Editors on Editing Podcast w/ “Babylon” Editor Tom Cross
On this episode of Editors on Editing Glenn is joined by Tom Cross, editor of Babylon. Tom has edited such superb films as Whiplash for which he won the Oscar, the Independent Spirit Award and the BAFTA, La La Land, for which he won the Eddy and was nominated for both the Oscar and the BAFTA and No Time to Die, for which he was nominated for the Eddy, and won the BAFTA with Elliot Graham. Now Tom has crafted the highly anticipated spectacle, Babylon.
https://www.provideocoalition.com/edito ... tom-cross/

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Antwort von andieymi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Sie haben wenigstens etwas daraus was cooles gemacht was man kaufen, in die Hand nehmen und damit schön filmen kann.
Kodak ist absolut selber schuld,
weil die hätten das ja auch selber machen können…
Ja, man wünschte sich fast, sie hätten das mit größeren Sensel auf 6-8K und ohne Dynamikeinbußen bei den niedrigeren Auflösungen versucht.

Ich weiß, es gibt jetzt garantiert 2 Leute, welche die 12K gut finden - aber Blackmagic wäre eher gedient gewesen, auf dem guten 4,6K Sensor aufzubauen statt ein völlig neues Konzept mit vervielfachter Auflösung und in Summe weniger Dynamik rauszubringen.

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Antwort von Frank Glencairn:

andieymi hat geschrieben:

Ja, man wünschte sich fast, sie hätten das mit größeren Sensel auf 6-8K und ohne Dynamikeinbußen bei den niedrigeren Auflösungen versucht.

Ich weiß, es gibt jetzt garantiert 2 Leute, welche die 12K gut finden - aber Blackmagic wäre eher gedient gewesen, auf dem guten 4,6K Sensor aufzubauen statt ein völlig neues Konzept mit vervielfachter Auflösung und in Summe weniger Dynamik rauszubringen.
Ich hatte seinerzeit mit einem der Entwickler deswegen gesprochen, und die Idee dahinter war wohl, daß bei szenischen Drehs das Licht meistens sowieso zu 100% kontrolliert ist, und der DR des Sensors damit immer noch weit mehr als ausreichend ist, da hat man dann lieber auf die anderen Vorteile des neuen Sensors gesetzt (Color Separation usw.), als nur DR zum Maßstab zu machen.

Ich denke auch daß das mit weniger als 12K Auflösung auch nicht funktioniert hätte. Die Luminanzpixel nehmen ja schon die doppelte Fläche ein, wobei dadurch auch noch der Abstand zwischen den bunten größer wird. Das kann man fast nur durch eine entsprechend hohe Pixel/Sensel Anzahl auf der gleichen Fläche lösen, wenn man am Ende ordentliches 4K haben möchte.

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Antwort von andieymi:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Ich hatte seinerzeit mit einem der Entwickler deswegen gesprochen, und die Idee dahinter war wohl, daß bei szenischen Drehs das Licht meistens sowieso zu 100% kontrolliert ist, und der DR des Sensors damit immer noch weit mehr als ausreichend ist, da hat man dann lieber auf die anderen Vorteile des neuen Sensors gesetzt (Color Separation usw.), als nur DR zum Maßstab zu machen.
Wenn man Arri heißt und mindestens echte 14 Blenden rausspuckt stimmt das, dann kann man sich darauf auch ausruhen. Die 12K dürfte nach allem was ich gesehen habe aber wohl keine echten 12 machen und mehr auch nur, wenn man in den nativen 12K aufnimmt (statt in der Kamera runterzusamplen) und dann runterrechnet, was als Workflow halt oft inakzeptabel ist.

Ich hör gern dem DP zu, der von einem nicht-Studio-Projekt berichtet wo das Licht zu 100% kontrolliert war - was in dem Fall sogar normalerweise heißt, dass die Zeit dafür quasi unendlich zur Verfügung stand. Ich drehe hauptsächlich mehr oder weniger szenische Spots, oft mit 3-5 Leuten für Licht & Grip und meines Erachtens nach sind 90-95% Kontrolle über Licht durch die üblichen Strukturen zu erreichen, aber um 100% zu erreichen hilft das nicht, denn dann drehen sich die Crew/Overtime/Zeitplan-Kosten-Hebel deutlich um. Da ist halt dann das Gegenteil hilfreich, wenn ich mich allein eine Woche hinstellen kann und jeden Tag zur gleichen Zeit eine Stunde drehen kann (wenn das Licht gerade ideal ist), dann hab ich das vielleicht sogar ansatzweise mehr, aber das geht halt wirklich nur allein. Sonst muss in einem Drehtag die Sache erledigt sein.
Und ich kenne und rede mit vielen Leuten von Spielfilm bis Werbung, man kann Deakins & Co online zuhören und selbst auf dem Level gibt es Fälle, wo die 100% einfach weit nicht erreicht werden. Deshalb reite ich jetzt nicht auf nur Arri & 14-Blenden herum, aber echte 12 (was jede Red inkl. einer Komodo liefert, eine Venice aber keine FX6-9, etc.) sollten es dann doch sein - und das schafft nach wie vor kaum jemand außer die großen 3: Arri, Red & Sony (letzere auch nur bei der Venice und mit dem besseren 6K Sensor).

Denn letztendlich richtet sich der ganze Workflow nämlich an dem Fitzelchen aus, dass Du nicht kontrollieren kannst und um das Du herumarbeiten musst und weil das quasi eine Konstante Wird (100% vom Drehtag im Gegenlicht wär super!) - und die gibt's außerhalb eines Studios quasi immer als Problem.

Ich glaube nicht an die 100%, egal auf welchem Level. Und ja, das heißt jetzt nicht, dass Kameras heute nicht gut sind. Aber ich hinterfrage halt schon die Policy mancher Hersteller: Sei das Sony, die halt auch schauen müssen, dass sie noch Venice verkauft kriegen wenn es eine FX12 mit Venice Light Technologie gäbe und umgekehrt auch noch FX6en, wenn die A7SIII zu gut wird - oder aber Blackmagic, welche halt auch seit dem 4,6K Sensor nicht viel verbessert haben in der Zeit außer dem Upgrade auf die G2. Der 12K-Sensor war das wirkliche Upgrade glaube ich halt auch nicht.
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Ich denke auch daß das mit weniger als 12K Auflösung auch nicht funktioniert hätte. Die Luminanzpixel nehmen ja schon die doppelte Fläche ein, wobei dadurch auch noch der Abstand zwischen den bunten größer wird. Das kann man fast nur durch eine entsprechend hohe Pixel/Sensel Anzahl auf der gleichen Fläche lösen, wenn man am Ende ordentliches 4K haben möchte.
Gut möglich, aus dem Grund bin ich kein Kameraentwickler, sondern nur Nutzer und wenn die Technologie in erster Linie nur einfacheres internes Downsampling bei schlechterer Dynamik ermöglicht (oder sagen wir qualitativ besseres Lineskipping? Nicht ganz ernst gemeint, aber vom Prinzip...) dann ist das aus Nutzersicht vielleicht nicht die Schlüsseltechnologie und es wäre ein herkömmliches Upgrade vom 4,6K vielleicht sinnvoller gewesen? Und ich widerspreche Dir nicht per se, aber glaubst Du nicht, dass 4,6-5K auf der Architektur mit ner halben Blende mehr nicht möglich gewesen wären? Der Sprung von 4,6K auf 12K scheint schon so, also ob es trotz der neuen Architektur mit den Luminanzenseln noch einen Mittelweg gegeben haben könnte? Offensichtlich geht die Rechnung ja auch nicht wirklich auf, wenn ein Produkt so im Preis fällt wie da die 12K, dann hat sich da vielleicht auch BMD ein wenig verkalkuliert?

Andere (wie Kinefinity, welche ihre eigenen Probleme haben, aber als Vergleich taugts: Stichwort Golden Mode - das ist jetzt Jahre her) schaffen es mit Binning hoher Auflösungen im Raw die Dynamik zu steigern, wieso BMD nicht?

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Antwort von Darth Schneider:

Nun ja, die Ursa Mini Pro Kameras sind doch für Profis mit nur 6000€ verhältnismässig gar nicht teuer. Da könnte man sich doch auch einfach überlegen, halt gleich die 4.6K und die 12K Ursa, also gleich beide Kamera Bodys zu kaufen.
Wenn man sie eh oft braucht. Dann hat man doch mehr Möglichkeiten.
Von dem her finde ich eigentlich den Weg den Blackmagic gewählt hat, sehr smart…
Oder ?
Gruss Boris

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Antwort von Frank Glencairn:

andieymi hat geschrieben:

Die 12K dürfte nach allem was ich gesehen habe aber wohl keine echten 12 machen und mehr auch nur, wenn man in den nativen 12K aufnimmt (statt in der Kamera runterzusamplen) und dann runterrechnet, was als Workflow halt oft inakzeptabel ist.
Ich hab in der Praxis mit der 12K jetzt nicht wirklich irgendwelche drastischen Einschränkungen wahrgenommen.
Aber wahrscheinlich gibt es schon Grenzsituationen wo es mal eng werden kann.
andieymi hat geschrieben:


Und ich kenne und rede mit vielen Leuten von Spielfilm bis Werbung, man kann Deakins & Co online zuhören und selbst auf dem Level gibt es Fälle, wo die 100% einfach weit nicht erreicht werden. Deshalb reite ich jetzt nicht auf nur Arri & 14-Blenden herum, aber echte 12 (was jede Red inkl. einer Komodo liefert, eine Venice aber keine FX6-9, etc.) sollten es dann doch sein - und das schafft nach wie vor kaum jemand außer die großen 3: Arri, Red & Sony (letzere auch nur bei der Venice und mit dem besseren 6K Sensor).
Da hab ich ne Challenge für dich: Dreh auf Kodak Ektachrome 100 - der hat 4-5 Blenden DR und 100 ASA :D

Das sieht dann so aus:



Was ich damit sagen will, wenn ich mit 4-5 Blenden DR auf Ergebnisse wie in dem Trailer komme, dann denke ich ist ne Blende mehr oder weniger nicht das Ende der Welt beim Dreh.

Und ja, haben ist natürlich immer besser als brauchen - gilt natürlich auf für DR.
Aber wie gesagt, ich fand's jetzt bei der 12K gar nicht so tragisch.

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