Frage von urmel:Hallo Leute!
Ich habe zu einer Zeit Videoschnitt am PC gerlernt, als DV und DVD noch nicht wirklich ein Thema waren. Nun habe ich beruflich wieder damit zu tun, ich kümmere mich quasi nebenbei um diverse Probleme, die bei Filmprojekten anfallen (eigentlich arbeite ich hauptsächlich als Grafikdesigner im Printbereich).
Trotz Basiswissens gibt es immer wieder Fragen, die auch nach längerer Rechereche für mich nicht zu 100% beantwortet sind, wie z.B. die folgende:
(Vergebt mir, wenn das hier schon irgendwo beantwortet wurde - dann habe ich's nicht gefunden)
Wenn ich eine Mini-DV mit einem einfachen Camcorder (hier Sony DCR-PC 100) und einem JVC SR-VS 10 (Recorder mit Mini-DV und S-VHS Schacht) über firewire kopiere, bekomme ich dann eine exakte 1:1 Kopie?
Kann sich am Format (16:9 oder 4:3) irgendwas ändern, weil das Signal über einen Bildverarbeitungschip läuft, oder gehen die Daten einfach direkt durch?
Hintergrund: Die Geräte haben beide keinen expliziten 16:9 Modus. Wir haben Kopien eines 16:9 Mini-DV Tapes (wie oben erzeugt) an zwei Fernsehsender verschickt.
Sender 1 sagt: das Material wurde in AVID-Software eingelesen und sieht wie einwandfreies 16:9 Material aus.
Sender 2 sagt: Format wäre verzerrt (Zitat "4:3 auf 16:9 gezogen, aber dann auf 4:3 ausgespielt .... horizontal gestaucht")
Es sind aber wie gesagt Kopien vom selben Band.
Wenn mir jemand die Frage definitiv bantworten könnte, würde mir das sehr helfen.
Viele Grüße,
Holger
Antwort von Axel:
Wenn ich eine Mini-DV mit einem einfachen Camcorder (hier Sony DCR-PC 100) und einem JVC SR-VS 10 (Recorder mit Mini-DV und S-VHS Schacht) über firewire kopiere, bekomme ich dann eine exakte 1:1 Kopie?
Im Prinzip ja. Die Software mag den DV-Codec unterschiedlich verpacken, aber die Daten werden alle gespeichert.
Kann sich am Format (16:9 oder 4:3) irgendwas ändern, weil das Signal über einen Bildverarbeitungschip läuft, oder gehen die Daten einfach direkt durch?
Wenn du 16:9 Material als 4:3 Material behandelst, ergibt sich die typische Stauchung. Am Originalmaterial ist nichts verändert, nur die Interpretation des Pixel-Seitenverhältnisses ist falsch.
Sender 2 sagt: Format wäre verzerrt (Zitat "4:3 auf 16:9 gezogen, aber dann auf 4:3 ausgespielt .... horizontal gestaucht")
Dämlich. DV Pal ist immer 720x576, sowohl in 4:3 als auch in 16:9 sind die Pixel nicht quadratisch. Ohne das Material zu kennen, vermute ich: Bei Sender 2 hat kein Techniker geantwortet.
Antwort von Anonymous:
Danke!
Dann habe ich es wohl richtig verstanden. Die Darstellung am Bildschirm hängt letzten Endes nur am Trägersignal (oder an dem manuell gewählten Modus), richtig?
Da am Video-PC momentan nur ein älterer Portable als Monitor hängt, kann ich nicht so einfach kontrollieren, ob das 16:9 Trägersignal korrekt im Filmmaterial eingerechnet ist.
Im Prinzip wäre das für das Einlesen in Schnittsoftware aber auch egal, oder? Premiere zieht eingelesenes Material ja eh immer auf die ganze Fläche, Avid vermutlich auch (?? - hab leider keine Avid Software). Zumindest müßte es m. E. irgendwie möglich sein, auch Material ohne Trägersignal korrekt weiter zu verarbeiten.
Viele Grüße,
Holger