Frage von iasi:Auf zwei internationale Produktionen folgte bei den ÖR dieses Wochenende jeweils eine Vorschau auf einen deutschen Film.
Ich dachte mir: Schau schau - der Hintergrund zeigt ja schöne weiche "cinematische" Unschärfe, aber dennoch sieht das "deutsch" aus ... und im Vergleich zu der internationalen Produktion eben schlicht ...
Antwort von Frank Glencairn:
Kamera zu hoch, Objektiv zu weit, Licht zu schlecht, Setdesign kaum vorhanden.
Antwort von dosaris:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Kamera zu hoch, Objektiv zu weit, Licht zu schlecht, Setdesign kaum vorhanden.
auf was bezog sich dies jetzt konkret?
Antwort von ffm:
Vermutlich auf Kamera, Objektiv, Licht und Setdesign
Antwort von dosaris:
ffm hat geschrieben:
Vermutlich auf Kamera, Objektiv, Licht und Setdesign
in welchen Filmen?
(nu sach nich: ALLE)
Antwort von Frank Glencairn:
So gut wie alle - auch wenn ich Till Schweiger nicht ausstehen kann, er ist einer der wenigen, die wenigstens visuell, Material auf halbwegs internationalem Niveau produzieren. "You are Wanted" war auch recht gut. Dark hatte wenigstens ein gutes Setdesign, Grading und weitgehend ordentliche Kameraarbeit, ansonsten wird die Luft recht dünn.
Antwort von iasi:
Ich glaube, die hatten auch eine Kamera von Arri genutzt - wie üblich im Heimatland der Arris.
Nahaufnahmen, wie beim Film zuvor.
Handwerklich passt wohl alles.
Vielleicht auch einfach zu sehr, denn auch die dunkelste Ecke hat Zeichnung. Alles ist schön gleichmäßig ausgeleuchtet. Weiß ist weiß. ...
Antwort von dosaris:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
...Material auf halbwegs internationalem Niveau produzieren.
ein look kann ja nie "RICHTIG" sein, immer nur paradigmatisch konform.
(
DOGMA zB finde ich grauslich, handwerkliche Fehler mal außen vor gelassen)
Objektiv zu weit
Objektiv zu weit entfernt (also zu tele) od zu WEITwinkelig (also Objektiv zu nah)?
ein paar konkrete/fassbare Kriterien wären schon ganz interessant,
(nicht nur Beispiele, die man aktuell kaum nachvollziehen kann)
Antwort von 7River:
„Der Hauptmann“ ist doch auch eine deutsche Produktion. Also den fand ich schon mal vom Look her sehr gelungen.
Antwort von Frank Glencairn:
dosaris hat geschrieben:
Objektiv zu weit
Objektiv zu weit entfernt (also zu tele) od zu WEITwinkelig (also Objektiv zu nah)?
Zu weitwinklig und dadurch zu nah dran (vermeintlich weil der Zuschauer dann angeblich mittendrin ist - is natürlich quatsch und sieht gewollt aus)
Beispiel Tatort - zu weit, Exterior hässlich ausgebrannt, beschissenes Licht, kein Setdesign, "realistische" Farben vs. Daredevil - längere Brennweite, nicht so nah dran, Gesicht wird nicht verzerrt, Fenster überstrahlen (Hampshire Frost), sind aber nicht hässlich ausgebrannt, Farbkonzept, Setdesign.
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Antwort von rotwang:
HONIG IM KOPF Trailer (2019)
Wenn man überstrahlten Look mag:
https://youtu.be/wonis29i0mQ
Antwort von -paleface-:
Wir können auch Kino.
Hier z.B. U-900:
Inhaltlich kann man drüber denken was man mag. Aber optisch super.
Wir haben da damals aber auch auf 35mm gedreht und das macht meiner Meinung einfach viel aus. Hab ich ja jetzt schon öfters gesagt.
Damit meine ich vor allem was nach dem Dreh mit dem Material gemacht wird. Also....POST! ;-)
Antwort von iasi:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
dosaris hat geschrieben:
Objektiv zu weit
Objektiv zu weit entfernt (also zu tele) od zu WEITwinkelig (also Objektiv zu nah)?
Zu weitwinklig und dadurch zu nah dran (vermeintlich weil der Zuschauer dann angeblich mittendrin ist - is natürlich quatsch und sieht gewollt aus)
Beispiel Tatort - zu weit, Exterior hässlich ausgebrannt, beschissenes Licht, kein Setdesign, "realistische" Farben vs. Daredevil - längere Brennweite, nicht so nah dran, Gesicht wird nicht verzerrt, Fenster überstrahlen (Hampshire Frost), sind aber nicht hässlich ausgebrannt, Farbkonzept, Setdesign.
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Man kann noch weiter gehen:
Der grüne Vorhang und die rote Tapette drängen sich regelrecht ins Bild.
Bildkomposition? Fehlanzeige.
Wenn wenigstens im Grading noch etwas abgemildert worden wäre.
Bei Daredevil ist der Hintergund farblich zurückgenommen und in klarem Farbkontrast zur Hauptfigur. Ansonsten viel räumlicherer Bildaufbau.
Antwort von Darth Schneider:
Also dieser deutsche Look und das ganze darumherum war und ist immer noch Toll, finde ich.
Tolle Serie, hab nie verstanden warum das eingestellt wurde, das war besser gemacht als die erste Star Trek Serie.
Von der Idee, über die Umsetzung, die Effekte, Bilder, das Setdesign, nicht zu vergessen, die Schauspieler und natürlich die Musik, einfach genial.
https://youtu.be/MdURSInFoHU
Ich denke Bully Herbig sollte ein Kino Remake davon machen, das käme sehr gut.
Gruss Boris
Antwort von DAF:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
... das Setdesign, ...
Vor allem der Bügeleisengriff, mit dem sie ihr Raumschschiff fliegen. Unübertroffen!
Für die Serie ist der Begriff Kult erst erfunden worden ;)))
Antwort von klusterdegenerierung:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Beispiel Tatort - zu weit, Exterior hässlich ausgebrannt, beschissenes Licht, kein Setdesign, "realistische" Farben vs. Daredevil - längere Brennweite, nicht so nah dran, Gesicht wird nicht verzerrt, Fenster überstrahlen (Hampshire Frost), sind aber nicht hässlich ausgebrannt, Farbkonzept, Setdesign.
Links Rechts einen LED Strahler ins Gesicht und fertig is der geile Krimi.
Antwort von iasi:
Es gibt schon so manche deutsche Produktion, die international mithalten kann - und oft auch ganz vorn mitspielt. Gernot Roll oder Jost Vacano sind nur 2 von vielen, die gute Bilder liefern konnten/können.
Aber irgendwie hat man heute viel zu oft den Eindruck, dass meist "etwas nicht stimmt".
Antwort von klusterdegenerierung:
Für mich immer ein gutes Beispiel was geht, ich das finstere Tal von Andreas Prochaska, toller Film, was im miesen Trailer leider garnicht rüber kommt.
Antwort von dosaris:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Von der Idee, über die Umsetzung, die Effekte, Bilder, das Setdesign, nicht zu vergessen, die Schauspieler und natürlich die Musik, einfach genial.
besonders die "HiTech-"Bleistift-Spitzer und Bügeleisen als Steuerzentrale:
DER Knaller schlechthin.
ok,
ihr fokusiert Euch also vorweigend auf TV-Produktionen.
Interessant wäre natürlich, bei welcher Produktions-Firma sich die Probleme besonders häufen.
Spielfilme werden ja fast alle extern produziert. (siehe Abspann)
Antwort von Frank Glencairn:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
Für mich immer ein gutes Beispiel was geht, ich das finstere Tal von Andreas Prochaska, toller Film, was im miesen Trailer leider garnicht rüber kommt.
Zwar österreichisch, aber gehört eindeutig mit zu den besten deutschsprachigen Produktionen die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Der Film ist IMHO völlig unterschätzt
Antwort von thos-berlin:
Bei Orion kamen auch Wasserhähne (Wasserauslass) in der Komandobrücke zum Einsatz. Die Nutzung existierender Gerätschaften für andere Zwecke kennen wir ja auch aus Star Wars. Hier tat eine Grass Valley Mischekonsole auf dem Todesstern Dienst. Ob das eine tiefere Bedeutung hatte ? .....
Ich hätte mir auch mehr Orion-Folgen gewünscht, aber die Geschichte war ja eher wie die Haryy-Potter-Serie auf ein echtes Finale ausgerichtet. Wie hätte man da die Handlung wieder aufnehmen sollen?
Offensichtlich war man in Deutschland nicht auf dem SciFi-Trip, sonst hätte man die Serie länger angelegt. (Kann ich nicht beurteilen, bei Erstausstrahlung konnte ich gerad laufen....)
Antwort von Axel:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Beispiel Tatort - zu weit, Exterior hässlich ausgebrannt, beschissenes Licht, kein Setdesign, "realistische" Farben vs. Daredevil - längere Brennweite, nicht so nah dran, Gesicht wird nicht verzerrt, Fenster überstrahlen (Hampshire Frost), sind aber nicht hässlich ausgebrannt, Farbkonzept, Setdesign.
Oder so ausgedrückt: weil es eine Abteilung gibt, die sich Gedanken über die Wirkung dieser Elemente macht - im Vorfeld und in Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen und im Hinblick auf ein zuvor gemeinsam definiertes Ziel - ist man woanders stilsicher, während in D alles ziemlich beliebig wirkt. Auch "realistisch" genannt. In Alfonso Cuaróns Roma, seit drei Tagen auf Netflix, ist der Stilwille schon aufdringlich (nebenbei: Schwarzweiß in Dolbyvision? Seltsam) und erdrückt fast die kleine, intime Geschichte. Viel ist schon gewonnen, wenn man alle Ablenkungen im Hintergrund und Vordergrund ausblendet, Dinge, die die Geschichte nicht unterstützen. Andererseits ist die spießige Etagenwohnung mit dem trübseligen Balkonausblick und den unsympathischen Gestalten vor erbarmungslosem Reporter-Weitwinkel vielleicht
der deutsche Stil, und wenn in hundert Jahren eine Art Babylon Berlin 2018 gedreht wird, versucht man verzweifelt, dieses Grauen atmosphärisch zu rekonstruieren ;-)
Antwort von Gore:
Das finstere Tal hat mir von der Optik her auch sehr gut gefallen.
Was den deutschen Look generell betrifft, haben meine Partnerin und ich uns gestern einmal den Tag Zeit genommen und uns auf Youtube sämtliche deutsche Kurzfilme angesehen. Okay, diese Kurzfilme sind jetzt nicht wirklich mit TV und Kino zu vergleichen. Doch wir haben einfach mal geschaut, welchen Look diese Filme haben, wie lange dort irgendwelche Bilder stehen, welche Dialoge da so auftauchen, wie die Kamera geführt wird, welche Themen vorkommen, wie geschnitten wurde, usw.
Ergebnis: Fast ausschließlich kamen die Themen "Depression", "Suizid", "Hoffnungslosigkeit", "Verzweiflung" und ähnliche negative Themen vor. Nichts zum Lachen. Keine Gänsehautmomente. Keine Filme, die man gerne weiter empfiehlt. Diese Filme waren wirklich alle langweilig. Bei einigen haben wir bereits nach einigen Sekunden weiter gewischt, weil die Anfänge schon extrem depressiv waren. Die schwergängigen Themen mit oft künstlichen und gestellten Dialogen waren ab gewissen Zeitdauern auch anstrengend anzusehen. Vom Look her war alles normale Videoqualität. Man wollte oft einerseits tiefgründige Themen darstellen. Diese hat man optisch, dialogtechnisch und von den Handlungen her so ungeschickt verpackt, dass wir am Abend echt einmal eine Pause brauchten. Bei deutschen "Filmemachern" habe ich oft das Gefühl, dass man denkt, dass eine Kamera eigentlich schon ausreicht. Um den Rest (z.B. störende Hintergründe im Bild, oder z.B. passende Musik oder Ton generell) scheinen sich so manche "Filmemacher" keine Gedanken zu machen. Auch nicht, wie manche Szenen aussehen.
Die "spießige Etagenwohnung mit dem trübseligen Balkonausblick und den unsympathischen Gestalten vor erbarmungslosem Reporter-Weitwinkel", wie es hier bereits beschrieben wurde, traf recht oft zu. Da haben wir uns ernsthaft gefragt, was dafür sorgt, dass man so oft diesen tristen, depressiven, phantasie- und humorlosen Einheitsbrei zu sehen bekommt.
Antwort von -paleface-:
Gore hat geschrieben:
ich uns gestern einmal den Tag Zeit genommen und uns auf Youtube sämtliche deutsche Kurzfilme angesehen. Diese Filme waren wirklich alle langweilig. Bei einigen haben wir bereits nach einigen Sekunden weiter gewischt, weil die Anfänge schon extrem depressiv waren.
Ich hoffe da war keiner von meinen Kurzfilmen dabei! :-D
Antwort von klusterdegenerierung:
Gore hat geschrieben:
Was den deutschen Look generell betrifft,.......
Leider kann man hier immer nur einen LIKE vergeben!! :-)
Antwort von Mantas:
wow, hier wird mit schwarfen Waffen geschossen...
Alles in ein Topf geworfen.
Man könnte auch genauso sagen, dass fast jeder Hollywoodfilm gleich aussieht.
Kamera zu weitwinklig? Das ist oft eins der spannendsten Sachen, anstatt immer zusammengequetschter Matschenbrei.
Antwort von Darth Schneider:
Also es gibt das in Hollywood schon Sparten wo inzwischen alles ähnlich aussieht, z.b. die ganzen Marvel, Dc, die neuen Star Wars und Star Trek Filme, alles langsam irgendwie überdreht, zu scharf, zu pastellfarben lastig bunt, langweilig ähnlich.
Gruss Boris
Antwort von rob:
Hallo Axel,
Danke für den Hinweis zu Alfonso Cuaróns Roma auf Netflix - (Alexa 65 in S/W ...) - steht damit für die Feiertage auf meiner Film-Liste :-)
Viele Grüße
Rob/
slashCAM
Axel hat geschrieben:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Beispiel Tatort - zu weit, Exterior hässlich ausgebrannt, beschissenes Licht, kein Setdesign, "realistische" Farben vs. Daredevil - längere Brennweite, nicht so nah dran, Gesicht wird nicht verzerrt, Fenster überstrahlen (Hampshire Frost), sind aber nicht hässlich ausgebrannt, Farbkonzept, Setdesign.
Oder so ausgedrückt: weil es eine Abteilung gibt, die sich Gedanken über die Wirkung dieser Elemente macht - im Vorfeld und in Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen und im Hinblick auf ein zuvor gemeinsam definiertes Ziel - ist man woanders stilsicher, während in D alles ziemlich beliebig wirkt. Auch "realistisch" genannt. In Alfonso Cuaróns Roma, seit drei Tagen auf Netflix, ist der Stilwille schon aufdringlich (nebenbei: Schwarzweiß in Dolbyvision? Seltsam) und erdrückt fast die kleine, intime Geschichte. Viel ist schon gewonnen, wenn man alle Ablenkungen im Hintergrund und Vordergrund ausblendet, Dinge, die die Geschichte nicht unterstützen. Andererseits ist die spießige Etagenwohnung mit dem trübseligen Balkonausblick und den unsympathischen Gestalten vor erbarmungslosem Reporter-Weitwinkel vielleicht der deutsche Stil, und wenn in hundert Jahren eine Art Babylon Berlin 2018 gedreht wird, versucht man verzweifelt, dieses Grauen atmosphärisch zu rekonstruieren ;-)
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Antwort von domain:
Babylon Berlin war von den Bildern her durchaus auf internationalem Niveau, auch kein Wunder bei diesen Produktionskosten. Aber länger als 2 Minuten mochte ich beim Zappen nicht schauen.
Unerträglich und unnötig brutal, aber gleichzeitig auch langweilig und nicht ergreifend.
Eine deutsche Variante von möchtegern großem Film, der einfach daneben lag.
Antwort von achtpfund:
Weitwinkel ist nicht das Problem.
"The Revenant" wurde mit Objektiven zwischen 12mm und 21mm gedreht und sieht jetzt nicht gerade nach "Lindenstraße" aus.
Antwort von srone:
achtpfund hat geschrieben:
Weitwinkel ist nicht das Problem.
"The Revenant" wurde mit Objektiven zwischen 12mm und 21mm gedreht und sieht jetzt nicht gerade nach "Lindenstraße" aus.
da gabs aber, ausser deutscher wohnatmosphäre, einiges mehr zu sehen...;-)
lg
srone
Antwort von klusterdegenerierung:
Ist aber doch auch einfach eine Frage des Formates und die Deutschen machen nun mal viel Serien, in Filmen hat sich das ja auch schon geändert, aber so Formate wie Tatort braucht man garnicht debattieren, das ist eine eigene Welt.
Aber wo schon Lindenstraße angesprochen wurde, vor ein paar Jahren haten sie es dort auch mal mit einer gerigten Nikon DSLR versucht und das ging mir persönlich ziemlich auf den Keks, da ich als Fan den Camcorderlook auch zur orientierung in den kleinen Welten brauche.
Als sie die DSLR Aufnahmen ausstrahlten, war ich total verwirrt, plötzlich war Beimers Schrankwand unscharf und beim Griechen sah es aus wie bei der Pate.
Persönlich finde ich hat ein kleinsensor Style durchaus seine Berechtigung und auch Anmutung,
ist ja nicht so das alles ohne dof Käse ausschaut.
Antwort von iasi:
Vielleicht sollte man mal die Spreu vom Weizen trennen und die Filme sammeln (und hier aufzählen), die durch die Bildsprache bestechen.
Dann könnte man diese im Hinblick auf den Einsatz filmsprachlicher Mittel etwas genauer untersuchen.
Weitwinkel oder Handkamera muss nicht per se schlecht sein. Es kommt doch immer darauf an, mit welcher bewußten Intention etwas eingesetzt wird.
Antwort von dosaris:
iasi hat geschrieben:
Vielleicht sollte man mal die Spreu vom Weizen trennen und die Filme sammeln (und hier aufzählen), die durch die Bildsprache bestechen
ich würde davon ausgehen, dass damit - bis auf wenige Ausnahmen und "KultFilmen" -
kein Konsens erreichbar sein wird (handwerkliches mal ausgenommen)
Ich hatte ähnliches Versucht und mehrere Film-Sachbücher dazu durchgeackert:
am Schluss erschien mir das Thema noch beliebiger als zuvor.
"fachleute" standen zT diametral gegen einander und wollte partout ihre Idee der "reinen Lehre"
nach vorn stellen.
Es gab bereits keinen Konsens über die Relevanz u Evidenz der Kriterien.
so what ?
Aber wennste magst fang doch mal an...
Antwort von iasi:
Man kann Szenen protokolieren und analysieren.
Es ist wie die sprachliche Analyse eines Textes und der Wirkung der sprachlichen Mittel.
Einfach ist dies nicht. "Weib" oder "Frau" unterscheiden sich in ihrer Konnotation in heutiger Zeit z.B. weit extremer, als vor 200 Jahren. Aber es ist möglich.
Warum ein Weitwinkel und kein Tele?
Die Wirkung kann z.B. größere Distanz zwischen 2 Personen sein.
Eine Person vor unscharfem Hintergrund oder vor einer erkennbaren Menge von Menschen.
Die Wirkung kann einer Absicht der Filmemacher im Hinblick auf den Inhalt/die Aussage folgen.
Antwort von Frank Glencairn:
..und trotz allem ist quasi jeder von uns absolut in der Lage eine deutsche von einer US Produktion beim schnellen Durchzappen in einer Sekunde zu unterscheiden - our brain is amazing :-)
Antwort von iasi:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
..und trotz allem ist quasi jeder von uns absolut in der Lage eine deutsche von einer US Produktion beim schnellen Durchzappen in einer Sekunde zu unterscheiden - our brain is amazing :-)
Ist das so?
Antwort von Frank Glencairn:
Kannst du das etwa nicht?
Antwort von Daniel P Rudin:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
..und trotz allem ist quasi jeder von uns absolut in der Lage eine deutsche von einer US Produktion beim schnellen Durchzappen in einer Sekunde zu unterscheiden - our brain is amazing :-)
Könnte auch daran liegen, dass es in Deutschland gefühlt 5 Schauspieler/innen gibt.. zumindest sehe ich beim durchzappen immer die selben Nasen :-)
Antwort von Mantas:
"Daniel P Rudin" hat geschrieben:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
..und trotz allem ist quasi jeder von uns absolut in der Lage eine deutsche von einer US Produktion beim schnellen Durchzappen in einer Sekunde zu unterscheiden - our brain is amazing :-)
Könnte auch daran liegen, dass es in Deutschland gefühlt 5 Schauspieler/innen gibt.. zumindest sehe ich beim durchzappen immer die selben Nasen :-)
da drüben gibts halt 22 Nasen, ist aber auch ein größeres Land.
Antwort von dosaris:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
..und trotz allem ist quasi jeder von uns absolut in der Lage eine deutsche von einer US Produktion beim schnellen Durchzappen in einer Sekunde zu unterscheiden
da würde ich eher den Dramaturgie-Stil als Unterscheidungskriterium ausmachen,
nicht den filmtechnischen look.
Auf der Ebene wären auch die Unterscheidungen zu italienischen, britischen Filmen etc.
Antwort von Starshine Pictures:
Selbst die Sketche bei Saturday Night Live sehen aus wie direkt aus Hollywood ...
https://youtu.be/jVhlJNJopOQ
Antwort von -paleface-:
Ich habe gestern Jim Knopf geschaut.
Die bis dato teuerste Deutsche Produktion.
25Millionen hat der gekostet.
Und ja. Er ist wirklich hübsch anzusehen. Technisch bis auf ein paar Kleinigkeiten gut gemacht. Würde sagen das wenn man den auf Stumm stellt man nicht sagen könnte ob der aus Hollywood kommt oder Deutschland (abgesehen das man die Schauspieler kennt)
Schauspielerisch ist der Film aber leider eine Katastrophe. Keiner...kann überzeugen. Die spielen so als hätte man die Probe aufgenommen. Ich kenne die Produktions Hintergründe jetzt nicht. Aber es ist wirklich peinlich. Dabei glaube ich das die alle mehr können.
Antwort von cantsin:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Beispiel Tatort - zu weit, Exterior hässlich ausgebrannt, beschissenes Licht, kein Setdesign, "realistische" Farben vs. Daredevil - längere Brennweite, nicht so nah dran, Gesicht wird nicht verzerrt, Fenster überstrahlen (Hampshire Frost), sind aber nicht hässlich ausgebrannt, Farbkonzept, Setdesign.
Lustigerweise kann aber auch der Tatort das Gegenbeispiel liefern, und zwar gerade da, wo man es IMHO am wenigsten erwartet hätte, nämlich in einer Ludwigshafener Tatort-Folge, deren Kommissarin AFAIK noch länger im Dienst ist als Ballauf/Schenk:
https://www.ardmediathek.de/ard/player/ ... VkYTg1YTE/
(Man kann das Video ziemlich beliebig durchzappen und findet nie solche ausgekotzte Nicht-Ästhetik wie in dem Köln-Tatort.)
Den Look finde ich hier ausgesprochen stimmig und die Bilder (und übrigens auch die Geschichte) ziemlich gut für das, was im Rahmen so eines Mainstream-Fernsehkrimis möglich ist. Eigentlich stellt der Look genau das her, was auch Thema der Episode ist (Drohnenanschläge mit Verbindungen zur Airbase Ramstein), nämlich die Verbindung von deutscher Provinz mit Amerika, ohne dass das Ergebnis peinlich wirkt.
Antwort von Paralkar:
Das Problem sind Drehbücher, Dramaturgie und Schauspielkunst
Die Drehbücher bei den meisten ZDF/ ARD Produktionen sind langweilig, wenn es mal n Twist gibt is der total vorhersehbar, klar gibt es ausnahmen (Babylon Berlin etc.), aber das meiste fällt noch darunter,
Die Dramaturgie is einfach stinklangweilig, die ganze Zeit wird gelabert, gelabert, gelabert, und mit meist wirklich schlechten mit Nonsens & Belanglosigkeiten vollgestopfte Dialoge werden noch unerträglicher
Viele bekannte deutsche Schauspieler spielen so schlecht, die werden aber die ganze Zeit geholt, weil sie bekannt sind.
Das trifft für mich bei dem über mir genannten Tatort auch fast überall zu, dieses ewige Gelaber, die gleichen Phrasen und n unglaublich langweiliges Drehbuch. Is halt ideal fürs nebenbei schauen, du kannst aufs Klo gehen, in der Küche kochen oder dummerweise einschlafen und weißt noch immer was passiert ist, weil die Geschichte ehh nicht kompliziert ist. Und der gehört wahr. noch zu einen der besseren, fand das mit der musikalischen Untermalung ganz schick, im Vergleich zu den andern Tatorten, hatte fast schon was von nem richtigen Film in dem Moment.
Bei Kinofilmen kommen entweder Komödien raus, oder psydodramatische Komödien, die meistens sehr einfach gestrickt sind und auch sehr schnell von "Traurig" zurück zu "es ist wieder lustig" springen, also so Schweiger/ Schweighöfer Filme, die ja mittlerweile auch gern bei von allen andern kopiert werden.
Naja aber ändert sich doch langsam, dank Netflix & Co, 4 Blocks, Dark, Beat, Dogs of Berlin (klar schon sehr Abklatsch von 4 Blocks, aber konnte man sich schon gut anschauen, mit wenigen schauspielerischen Ausnahmen)
Antwort von iasi:
Deutsche verlieren sich viel zu schnell in Schemata.
Das Drehbuch soll fast nur Dialoge beinhalten. Und dies wird dann auch so verfilmt: Entsprechend dialoglastig wird das Ergebnis, denn über Filmsprache macht sich niemand mehr Gedanken. Schließlich gibt es ja auch hier die Vorgaben, die man einhalten kann.
Der dramatugische Aufbau ist natürlich auch vorgegeben - und auch hier hält sich der Deutsche strickt daran.
Themen?
Wer braucht schon eigene Themen, wenn man aus einem vorgegebenen Pool schöpfen kann.
Entsprechend blutleer und klischeehaft kommen die Themen dann auch rüber.
Und wenn dann mal jemand ein eigenes Thema hat, dann ist es meist selbstbezogen.
Sie sind technisch durchaus perfekt - die deutschen Produktionen - aber eben auch nicht mehr.
Eigentlich sollte man zunächst wieder Stummfilme drehen, damit die Deutschen auch mal wieder lernen, wie Film eigentlich erzählt.
Einer der wenigen Dialogsätze aus Wim Wenders "Der Stand der Dinge":
Filme haben einfach zu viel Reden.
Antwort von 7River:
Ich lag letztens im Krankenhaus und musste gezwungenermaßen deutsche Filme mitansehen. (...) Keine Ahnung mehr, wie die Titel hießen.
Einer war ein Krimi mit einem Psychopathen, der sich als Frau verkleidet hat und zudem Stalker war. Der andere war mehr Komödie und handelte von einem Bordell wo ein Kunde ein Herzinfarkt bekam und im Wald entsorgt wurde. Ein Vogelkundler bekam es mit und erpresste die Zuhälter später. Beide Filme waren wirklich gut.
Also, so schlecht finde ich den Deutschen Film nicht, muss ich doch gestehen. Vielleicht ist sein Ruf deshalb so schlecht, weil viele nur gewisse Filme wie die von Schweiger im Kopf haben. Und schon im Voraus den deutschen Filme keine Chance geben.
Antwort von iasi:
7River hat geschrieben:
Einer war ein Krimi mit einem Psychopathen, der sich als Frau verkleidet hat und zudem Stalker war. Der andere war mehr Komödie und handelte von einem Bordell wo ein Kunde ein Herzinfarkt bekam und im Wald entsorgt wurde. Ein Vogelkundler bekam es mit und erpresste die Zuhälter später. Beide Filme waren wirklich gut.
Beides klingt jetzt nicht gerade überzeugend.
Ein Psychopath, der sich als Frau verkleidet und Stalker ist?
Zuhälter, die einen Kunden verscharren?
Ach ja - und dann ist da noch der Vogelkundler. Ich ahne schon, wie die "Charakterzeichnung" aussah.
Bei US-Produktionen bekommt man dann wenigstens Bombast geboten. War das bei den beiden deutschen Filmen auch der Fall?
Hab neulich "Split" gesehen - da gab"s dann neben der Frau und dem Stalker noch weitere 22 Figuren, die den Psychopathen bevölkerten.
Antwort von Funless:
Der deutsche Film ist eben nicht in dem Maße industrialisiert wie es bspw. in Hollywood der Fall ist. Dort geht es schlicht und ergreifend um die absolute Gewinnmaximierung, hierzulande nicht (jedenfalls nicht so extrem).
Hierzulande geht man bei den Produktionen auf Nummer sicher, auch wenn mich sonst iasis platte Provokationssprüche auf die Palme bringen, passt hier sein
“Was der Bauer nicht kennt ...“ Spruch ganz gut auf den Punkt. Schweiger/Schweighöfer und Konsorten produzieren politisch korrekte 0815 Liebeskomodien ohne Ecken und Kanten bar jeglicher Bereitschaft des Experimentierens mit der Gewissheit einer sicheren Bank. Dass diese Art des Filmemachens dafür international wohl nicht besonders gut ankommt, sieht man aktuell an Schweigers US Remake von
Honig im Kopf, der Film wurde in den USA durchweg verrissen auch gerade wegen der Schweiger typischen Bild- und Schnittsprache und floppte an der Kinokasse.
Bis Anfang/Mitte der 1960‘er Jahren konnten deutsche Produktionen locker mit internationalen Produktionen mithalten (was sie auch taten) aber dann .... was auch immer dann passiert ist (ich weiß es nicht) verlor der deutsche Film den internationalen Anschluß.
Antwort von Jörg:
Zuhälter, die einen Kunden verscharren?
Ach ja - und dann ist da noch der Vogelkundler. Ich ahne schon, wie die "Charakterzeichnung" aussah.
naja, das war "Nachtschicht", schon wegen Armin Rohde sehenswert, , die Wörner als alternde Hu_re war gut dargestelltt.
Die Story?naja.
Antwort von iasi:
Jörg hat geschrieben:
Zuhälter, die einen Kunden verscharren?
Ach ja - und dann ist da noch der Vogelkundler. Ich ahne schon, wie die "Charakterzeichnung" aussah.
naja, das war "Nachtschicht", schon wegen Armin Rohde sehenswert, , die Wörner als alternde Hu_re war gut dargestelltt.
Die Story?naja.
Schade ist doch immer, dass es sehr gute Schauspieler auch in D gibt.
Leider werden deren Möglichkeiten dann in solchen "naja"-Storys vergeudet.
Auch ein Nick Nolte kann aus "Head Full of Honey" eben nicht mehr herrausholen, als Dieter Hallervorden aus "Honig in Kopf".
Antwort von Jörg:
Auch ein Nick Nolte kann aus "Head Full of Honey" eben nicht mehr herrausholen, als Dieter Hallervorden aus
"Honig in Kopf".
ist wohl so...
dafür macht man dann mit Nolte einen "walk in the woods", die Amis haben eben Kontrastoptionen.
Sind hier ganz selten.
Antwort von 7River:
Apropos Hallervorden: „Sein letztes Rennen“ ist glaube ich der bessere Film.
Antwort von Jörg:
Weil ja hier in einem Parallelbeitrag der Tatort/110 durchaus negativ besprochen wird;
die Tatorte mit Armin Rohde waren allesamt highlights, wenn dann noch Krol den Kommissar gibt, die story
nicht nur ansatzweise interessant ist; dann strahlt der "deutsche Beitrag" auch im internationalen Rahmen.
Es geht schon was, wenn sie denn alle nur wollen können würden dürfen.
In dem Zusammenhang kann man den HR nur beglückwünschen, auch Tukur und in Ansätzen die Kunzendorf haben
hier unendlichen Spaß gebracht.
Antwort von Starshine Pictures:
iasi hat geschrieben:
Auch ein Nick Nolte kann aus "Head Full of Honey" eben nicht mehr herrausholen, als Dieter Hallervorden aus "Honig in Kopf".
Das ist mir völlig durch die Lappen gegangen dass da ein Ami-Remake gemacht wurde. Die Kritiken sind ja der Knaller! „So lustig wie eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung!“ Hihihi ... Gut, ich war damals schon entsetzt wie gut alle diesen absoluten Mistfilm fanden. Ich hab mir den glaub gerade so mit Hängen und Würgen bis zum Schluss rein geleiert. Wie ein altes trockenes Stück Brot, weil es das letzte ist, was man zu essen im Haus hat. Und dabei stöhnt und fast erstickt.
Antwort von iasi:
"Starshine Pictures" hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Auch ein Nick Nolte kann aus "Head Full of Honey" eben nicht mehr herrausholen, als Dieter Hallervorden aus "Honig in Kopf".
Das ist mir völlig durch die Lappen gegangen dass da ein Ami-Remake gemacht wurde. Die Kritiken sind ja der Knaller! „So lustig wie eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung!“ Hihihi ... Gut, ich war damals schon entsetzt wie gut alle diesen absoluten Mistfilm fanden. Ich hab mir den glaub gerade so mit Hängen und Würgen bis zum Schluss rein geleiert. Wie ein altes trockenes Stück Brot, weil es das letzte ist, was man zu essen im Haus hat. Und dabei stöhnt und fast erstickt.
Gut fanden den wohl nur die vielen deutschen Kinogänger.
http://www.filmstarts.de/kritiken/225952/kritik.html
Antwort von Starshine Pictures:
Das ist so ein Krankenschwesternfilm: „Der war doch total lustig! Wie bei uns auf Station! Kicher kicher ... “ Alle meine Kolleginnen ausm Krankenhaus fanden den toll. Weshalb ich mich hab hinreissen lassen den Quatsch zu gucken.
Antwort von Cinemator:
Der durchschnittliche ÖR-Gucker soll wohl durch den "Deutsch-Look" ruhig gehalten werden. Die Szenen und Locations müssen möglichst durchgängig scharf und bis in alle Ecken ausgeleuchtet sein. Schatten oder Schattierungen dürfen ihn nicht erschrecken. WW lassen langweilige Wohnungen/Büros sofort als "bei uns" erkennen. Close ups verwirren nur. Hingegen darf bei Ekel und Brutalität aufgedreht werden. Die stets fürchterlich ernste Handlung wird nicht mit Bildern vermittelt, sondern durch viel erklärendes Gequatsche, gern auch Herumschreien und Fäkalsprache. Frau schreit Mann an, der gar nicht weiß, worum es geht. Zu sehen ist, wie jemand sich erbricht oder in die Hose uriniert. Jemand knallt die Tür zu. Die Spieler spielen möglichst wie auf der Bühne und nicht wie im Spielfilm. Sie sind meist empört und stets grimmig, schauen sich entsetzt an. Sprechen oft als hätten sie nie Phonetik gehabt. Nuscheln ist auch beliebt. (Dagegen sind deutsche Synchronsprecher spitze.) Der ganze Filmabend soll lückenlos realistisch wirken. Eben Alltag. Einfach nur stinknormal. Bei uns. Nichts Fremdes, nichts Unerklärliches, nichts Geheimnisvolles, nichts zum Nachdenken, nichts für die eigene Fantasie. Und bloß keine Ästhetik. Der "Deutsch-Look" ist immer da. Sobald er auftaucht, schalte ich ab.
Antwort von Frank B.:
Dazu kommt noch ein gehöriges Stück Erziehung der Zuschauer zu richtigem und Empörung bei falschem Denken. Ohne das gehts gar nicht.
Antwort von -paleface-:
Schlechte Drehbücher oder Schauspieler machen aber keinen "Look".
Tatort zu vergleichen finde ich auch etwas unfair. Da die einfach gewisse Vorgaben haben und die kommen vom Sender.
Wir haben damals in Hamburg einen gedreht und der Kameramann wurde gezwungen den Film später heller zu Graden als ursprünglich gedacht. Der hat sich ziemlich aufgeregt.
Würde also eher Deutsche Kinofilme mit Amis Vergleichen. Zb. "der Nachtmahr" fand den optisch nicht schlecht.
Antwort von Frank Glencairn:
Paralkar hat geschrieben:
die ganze Zeit wird gelabert, gelabert, gelabert
Das muß nicht per se schlecht sein - im Gegenteil, ich mag Dialog Driven Filme/Serien, wie Die bezaubernde Ms. Maisel, die von den Coen Brothers, oder Woody Allan, eigentlich sehr gern, allerdings muß man jemanden haben, der auch tatsächlich gute Dialoge schreiben kann, sonst geht's nach hinten los. Beim deutschen Film ist IMHO nicht die Menge der Dialoge das Problem, sondern die Dialoge an sich - wir haben kaum jemand der das vernünftig kann.
Cinemator hat geschrieben:
Der ganze Filmabend soll lückenlos realistisch wirken. Eben Alltag. Einfach nur stinknormal. Bei uns. Nichts Fremdes, nichts Unerklärliches, nichts Geheimnisvolles, nichts zum Nachdenken, nichts für die eigene Fantasie. Und bloß keine Ästhetik.
Da hast du einen guten Punkt. Deutscher Film ist - überberspitzt gesagt - mehr Doku, als Kino.
Womöglich hängt das damit zusamen, das viel Kameramänner und Regisseure möchtegern Alt-68er sind, die immer noch irgendwelchen Dogma und Novel Vague Fantasien hinterherhängen.
Antwort von Huitzilopochtli:
Schaut euch "Der Hauptmann" an. https://m.imdb.com/title/tt6763252/?ref_=fn_al_tt_0
Es besteht Hoffnung. Habe seit langem keinen so guten Film mehr gesehen. Er hat aber auch in Amerika "gelernt".
Antwort von Frank Glencairn:
Huitzilopochtli hat geschrieben:
Es besteht Hoffnung.
Tatsächlich.
Wenigstens der Trailer ist erstaunlich, wenn die das über den Film so durchhalten - Hut ab.
Antwort von Huitzilopochtli:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Huitzilopochtli hat geschrieben:
Es besteht Hoffnung.
Tatsächlich.
Wenigstens der Trailer ist erstaunlich, wenn die das über den Film so durchhalten - Hut ab.
allein die ersten 10 minuten sind visuell beeindruckend und inhaltlich fesselnd. fast kein dialog, aber jede menge handlung.
... und es hält an bis zum schluss.
Antwort von klusterdegenerierung:
Trailer ist fett, guck ich mir Heute an. Danke!
Antwort von Cinemator:
@Frank Glencairn
Deutscher Film ist - überberspitzt gesagt - mehr Doku, als Kino.
Treffender kann man das kaum sagen.
Kameramänner und Regisseure sind möchtegern Alt-68er, die immer noch irgendwelchen Dogma und Novel Vague Fantasien hinterherhängen.
Der Trend hält voll an.
@Huitzilopochtli
Trailer baut guten Spannungsbogen auf. SW finde ich sowieso gut. Man muß das Teil man ganz sehen...
Antwort von klusterdegenerierung:
Apropo Dialogo, habe Gestern mit meinem Sohn Zombieland geguckt und war wiedermal begeistert über die Dialoge, wir haben uns echt köstlichst amüsiert.
Kann ich nur empfehlen, nur Vorsicht der Trailer dazu ist der schlimmste aller Zeiten, kennt man den Film nicht und guckt sich den Trailer an, lässt man es auch gleich mit dem Film,
aber alleine schon das Intro ist den ganzen Film Wert! :-)
Antwort von 7River:
Den habe ich heute gesehen. Ist auch einen Blick wert. Auch die Entstehung des Films ist interessant.
https://m.youtube.com/watch?v=dsVlI2nd3bM
Antwort von handiro:
ntv.JPG
Antwort von RedWineMogul:
Ich seh mir gerade Transit an. Irgendwie hat der Film einen französischen Look.
https://youtu.be/IoRUYZUXkzU
Antwort von klusterdegenerierung:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
Trailer ist fett, guck ich mir Heute an. Danke!
So, habe ihn mir angesehen und wünschte mir im nachhinein ich hätte es nicht getan!
Keine Ahnug was der Film soll, wenn man mal unser Thema wegläßt.
Soviel Brutalität und Gewalt! Kam mir vor wie ein Propagandafilm für genau die Jungs.
Den Inhalt fand ich auch eher lasch und als es dann endlich darum ging dass das Arsch, seine gerechte Strafe bekommt, ist der Film zu Ende und ein kurzer Text wird eingeblendet das er irgendwann zum Tode verurteilt wurde, so nach dem Motto, schade, das zeigen wir dann lieber nicht mehr, denn dann ist der hero ja keiner mehr.
Weiß echt nicht was der Film sollte und für mich war es echt fragwürdig für welche Intressensgemeinschaft der Film gedreht wurde.
So filmisch fand ich ihn dann auch nicht und nur das SW konnte über viele typische Szenen hinwegretten, wie zb. fast alle Waldszenen und Szenen in Städten die aussahen wie aktuell zb das Sauerland etc.
In Summe fand ich den Film echt käse und sehr fragwürdig.
Warum jemandem ungebremst minutenlang mit Stiefeln ins Gesicht getreten werden muß, ohne das man das Gefühl hat, das es Menschen geben muß die sowas wohl geil finden, hab ich nicht verstanden und fand es unwürdig, zumindest wenn dem ganzen nichts entgegen steht, im Gegenteil, es ging ja die ganze Zeit so weiter.
Antwort von 7River:
Ich denke, dass der Film auf erschreckende Weise zeigt, wie Menschen mit Autorität umgehen. Ähnlich wie der Film "Das Experiment". Nur hat das ja wirklich stattgefunden.
Antwort von klusterdegenerierung:
7River hat geschrieben:
Ich denke, dass der Film auf erschreckende Weise zeigt, wie Menschen mit Autorität umgehen. Ähnlich wie der Film "Das Experiment". Nur hat das ja wirklich stattgefunden.
Dafür braucht man aber diesen Film nicht, das weiß man a auch so und b schwingt dort schon eine gewisse Sympathie für den asigen Protagonisten mit!
Antwort von nic:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
7River hat geschrieben:
Ich denke, dass der Film auf erschreckende Weise zeigt, wie Menschen mit Autorität umgehen. Ähnlich wie der Film "Das Experiment". Nur hat das ja wirklich stattgefunden.
Dafür braucht man aber diesen Film nicht, das weiß man a auch so und b schwingt dort schon eine gewisse Sympathie für den asigen Protagonisten mit!
Wenn alles scheinbar Offensichtliche tatsächlich evident wäre, müsste nur noch jeder anfangen Konsequenzen aus seinen Erkenntnissen zu ziehen...
Antwort von -paleface-:
7River hat geschrieben:
Ich denke, dass der Film auf erschreckende Weise zeigt, wie Menschen mit Autorität umgehen. Ähnlich wie der Film "Das Experiment". Nur hat das ja wirklich stattgefunden.
"Das Experiment" ist auch nach einer wahren Geschichte.
Antwort von Huitzilopochtli:
Zum Einen war mir das "Problem" der Desserteure im zweiten Weltkrieg und wie mit Ihnen umgegangen wird so noch nicht ganz klar. Ich denke auch nicht, dass das Thema bisher stark behandelt wurde.
Zum Anderen fand ich es sehr nachvollziehbar, wie der Protagonist im Laufe des Films zunehmend in die Rolle des Hauptmanns schlittert, obwohl er Anfangs nur den warmen Mantel anziehen wollte.
Außerdem gibt es genug Momente, in denen man merkt, dass er diese Brutalität nicht möchte, und er zunächst zögert, er aber dann zugleich realisiert, dass es hier nur noch ums nackte überleben geht. Das System läuft und alle spielen nur noch ihre Rolle. (z.B. Zitat:" Die sind doch eh schon tot.")
Antwort von Huitzilopochtli:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
... und b schwingt dort schon eine gewisse Sympathie für den asigen Protagonisten mit!
Erschreckend, nicht wahr? Frei nach Nietzsche: "Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich ..."
Das fand ich auch an Dexter so verblûffend und zeigt doch irgendwie, dass die Welt nicht aus schwarz/weiß besteht, sondern auch immer mit der Situation zu tun hat.
Antwort von Huitzilopochtli:
So filmisch fand ich ihn dann auch nicht (...)
In Summe fand ich den Film echt käse und sehr fragwürdig.
Im Grunde bin ich ein bisschen erleichtert, da sich unsere Geschmäcker und Einschätzungen bisher immer grundlegend unterschieden haben.
Antwort von Alf_300:
Heute ist Casting für Staffel 3
Gesucht werden 500 Komparsen und 40 Kleindarsteller für Dreharbeiten in Nordrhein-Westfalen - daher wird in Bonn gecastet. "Babylon Berlin" spielt in der Weimarer Republik, es gibt sehr unterschiedliche Rollen zu besetzen - etwa Gangster, Polizisten, Henker, Kneipengänger und Offiziere.
Für eine spezielle Szene werden Männer und Frauen gesucht, die bereit sind, sich leidenschaftlich zu küssen. Zudem ist man auf der Suche nach einem kleinwüchsigen Mann.
Antwort von Jörg:
Huitzilopochtli sorgt für ein fröhliches Wochenende ;-)))
Im Grunde bin ich ein bisschen erleichtert, da sich unsere Geschmäcker und Einschätzungen bisher immer grundlegend unterschieden haben.
allein die Formulierung ist köstlich, der Inhalt triffts natürlich auch...
Antwort von thsbln:
Alf_300 hat geschrieben:
Heute ist Casting für Staffel 3
...
Für eine spezielle Szene werden Männer und Frauen gesucht, die bereit sind, sich leidenschaftlich zu küssen. Zudem ist man auf der Suche nach einem kleinwüchsigen Mann.
Mist, vor 20 Jahren hab ich noch in Bonn studiert...
Antwort von 3Dvideos:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
Für mich immer ein gutes Beispiel was geht, ich das finstere Tal von Andreas Prochaska, toller Film, was im miesen Trailer leider garnicht rüber kommt.
Zwar österreichisch, aber gehört eindeutig mit zu den besten deutschsprachigen Produktionen die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Der Film ist IMHO völlig unterschätzt
Alpenwestern. Rachestory. Selbstjustiz.
Die Brisanz dieser etwas künstlichen Geschichte liegt in der Frage nach Gerechtigkeit in einem korrupten System. Das System wird hier repräsentiert durch den Großbauern ( Politik ) und den Pfarrer ( Justiz ). Sexuelle Vergehen als Todsünde: Auf Missbrauch folgt Mord. Das ist die Moral von der Geschicht'.
Antwort von Starshine Pictures:
Hab gerade einen tollen deutschen Film gesehen. Es geht um den ostdeutschen Liedermacher Gerhard Gundermann der als singender Baggerfahrer in meiner alten Heimat der Lausitz bekannt war. Er stolpert in der Nachwendezeit über seine alte SED und Stasi-Vergangenheit. Es geht um Liebe und Verlust. Toller Film, hervorragend geschauspielert, aufwändige historisch perfekte Sets und auch schön anzusehen. Kann ich nur jedem empfehlen!
https://youtu.be/rNd9Xp4lGcE
Grüsse, Stephan
Antwort von klusterdegenerierung:
Auf jeden Fall tolle Aufnahmen und Sets etc., aber das Thema ist nicht meins. ;-)
Antwort von Starshine Pictures:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
aber das Thema ist nicht meins. ;-)
Dachte ich vorher auch. War aber positiv überrascht.
Antwort von klusterdegenerierung:
Da magst Du auch Recht haben, bei mir kommt aber erschwerend hinzu, das der Perückenlastige Protagonist auch überhaupt nicht mein Fall ist, da hab ich schon nach 2min eine fehlbesetztungsallergie. ;-)