Newsmeldung von slashCAM:Buchkritiken: Buchkritiken: Filmen wie Ballhaus. Basics der Bildgestaltung. von heidi - 14 Nov 2012 13:02:00
>Lernen von Profis ist meist eine gute Sache, doch Michael Ballhaus ist nicht nur Profi, sondern geradezu prominent. Stellt sich die Frage, ob man auch von Prommis etwas lernen kann, oder ob es sich bei dem Buch vor allem -- wie es die Aufmachung nahelegt -- um einen Fanartikel handelt...
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Antwort von CameraRick:
"Denn letztlich geht es ja darum, warum man wann welche gestalterische Entscheidung trifft, und dies wird hier schön
thematisisert"
Das lockt einem schon ein Schmunzeln hervor :)
Innerhalb der Zoom gibt es ja auch die Artikel-Reihe "Filmen wie Ballhaus". Auch dort werden immer Sachen Anhand von Filmen erklärt - wisst ihr zufällig ob es sich lohnt, das Buch zu kaufen, wenn man diese Artikel auch immer verfolgt?
Oder erfährt man schon auch "neues"?
Liebe Grüße
Antwort von Regisseur:
Ich sag euch, kauft euch das Buch nicht! Es ist genau der gleiche Inhalt wie in der Zoom-Zeitschrift. Also kauft euch lieber die Zoom (eine wirklich sehr zu empfehlende Zeitschrift). Für blutige Anfänger in Ordnung (7/10 Sternen), aber sonst nee lieber nicht.
Ach ja das Buch ist überhaupt nicht von Michael Ballhaus geschrieben. Leiht euch lieber die alten Zoom-Zeitschriften in der Stadtbibliothek oder kauft sie euch.
Antwort von NEEL:
Das Problem der Zoom ist IMHO schon durch deren landserhafte Titelbildinszenierung erkennbar:
http://www.zoom-video.de/
Ein Magazin für Narzisten und für Leute, die gerne was mit Medien machen wollen. Ich lese die Zoom regelmässig, aber hauptsächlich weil es so gut wie keine Zeitschrift in Deutschland gibt, die sich über das gesamte Spektrum an Macher richtet, was ich mir eigentlich wünschen würde und was das Versprechen dieser Zeitschrift ist. Die Ballhaus Inhalte in der Zoom sind - wie fast alle Artikel - von Amateuren für Amateure aufgeschrieben, gehen über reine Kadrage und Allgemeinplätze kaum hinaus. Die Frage ist, wieso Zoom ausgerechnet mit einem Kaliber wie Ballhaus im Rücken ein Amateurbuch herausbringen muß - wer jemals am Set mit Regisseuren bzw. guten Kameraleuten zusammengarbeitet hat, weiß wie vielschichtig die Fragestellungen sein können. Eine gute Einführung hingegen war die Kodakreihe der Neunziger auf VHS, die an Filmhochschulen verteilt wurde und ausschliesslich auf die Wechselwirkung von Licht, Set und Schauspiel ausgerichtet war - so etwas in aufgearbeiteter Ausführung wäre wirklich klasse. Ich werde in das Buch mal reinschauen, wenn es im Handel erhältlich ist, aber verspreche mir nicht viel.
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Antwort von Skeptiker:
Das Problem der Zoom ist IMHO schon durch deren landserhafte Titelbildinszenierung erkennbar:
http://www.zoom-video.de/
Ein Magazin für Narzisten und für Leute, die gerne was mit Medien machen wollen. ...
... Ich werde in das Buch mal reinschauen, wenn es im Handel erhältlich ist, aber verspreche mir nicht viel.
Ich musste beim Titelbild spontan an 'Superman' denken: Der blaue Pullover mit ausgeschnittenem Hals, der rot (das 'Cape'!) hinterlegte Schriftzug 'Ein Traum wird wahr' (Filmstudium in Hollywood), die amerikanische Flagge unscharf rechts im Hintergrund, der Blick, der leicht entrückt und visonär in die Ferne schweift.
Wie auch immer - eine Helden-Pose.
Und einen echten Hollywood-Helden hat man ja auch zum Aushängeschild der Zeitschrift 'ZOOM' gemacht und jetzt auch auf den Titel des Buchs gesetzt.
Das eigentlich von Timo Landsiedel geschrieben ist und nicht von Michael Ballhaus. Aber offenbar zahlreiche Beispiele aus seinen Filmen enthält.
Derselbe Timo Landsiedel, dessen Namen ich über geschätzten 80% der Beiträge im aktuellen ZOOM 6/2012 lese, seines Zeichens 'ZOOM'-Redakteur. Es ist quasi eine 'ZOOM - Timo Landsiedel Special Edition'.
Ich kenne das Buch (noch) nicht.
Aber wie stark der Nutzen und die Beurteilung eines solchen Buchs vom Leser und dessen Erfahrung abhängt, zeigen z.B. die 3 Beurteilungen von Käufern auf amazon.de
http://www.amazon.de/Filmen-wie-Ballhau ... 3938619058.
Zwei äusserst positive Rückmeldungen, die so glatt formuliert sind, dass schon fast ein Verdacht aufkeimen könnte und eine eher kritische Beurteilung, indem jemand schreibt:
ZITAT:
"Wer das Buch "Das fliegende Auge" von Michael Ballhaus im Gespräch mit Tom Tykwer gelesen hat, wird die meisten Filmbeispiele kennen.
Ich persönlich halte diese Buch für total überteuert. € 19,90 wären für den gebotenen Inhalt angemessen
(Hinweis: Es kostet EUR 39,95). Hier hat sich ein Autor mit dem Namen von Ballhaus geschmückt und Bildgestalltungs Basics anhand von Filmbeispielen von Ballhaus erklärt.
Die kochen alle nur mit Wasser. Wer auf "den" Profi Trick wartet, sucht vergebens."
ZITAT ENDE
Fazit:
Ich werde - als Nicht-Profi (und unregelmässiger Leser der Zeitschrift ZOOM) - gerne mal einen Blick ins Buch werfen, wenn es in einer Buchhandlung aufliegt !
Ein Gedanke zum Schluss:
Dass sich jemand mit der Erfahrung von Ballhaus für den Filmer-Nachwuchs im Land einsetzt, finde ich sehr positiv (ohne, dass ich ihn persönlich kenne). Dass jemand, der gutmütig bzw. freigebig (oder für gutes Geld ?) seinen 'Marken-Namen' für dieses übergeordnete Ziel zur Verfügung stellt, vielleicht das eine oder andere Mal ZU VIEL mit etwas verknüpft wird, mit dem er SO direkt gar nicht verknüpft ist, wie es zunächst den Anschein hat, ist eine Nebenerscheinung dieser Art von Werbung.
Vielleicht sollte Michael Ballhaus in Zukunft vermehrt darauf achten, dass - wo 'Ballhaus' drauf steht - auch 100% Film-Ballhaus drin ist.
Sonst erleben wir am Ende noch 'Kochen wie Ballhaus', 'Gärtnern wie Ballhaus' oder 'Wandern mit Ballhaus'.