Frage von lupuscorridor:Hallo.
ich suche eine Ausrüstung die es mir erlaubt Interviews und Vorträge aufzunehmen. Voraussichtlich werde ich mir dazu den FS10 (oder FS11) Camcorder von Canon anschaffen da dieser einen Mikrofon-Eingang besitzt.
Leider habe ich absolut keine Ahnung auf was es beim Mikrofon-Kauf ankommt. Für den Anfang suche ich also ein Mikrofon, das ich dem Interviewpartner einfach vor die Nase halten kann ohne viel Einstellen zu müssen.
Welches Gerät wäre hierfür am besten und worin unterscheiden sich die unterschiedlichen Geräte? Gibt es ein brauchbares Gerät für um die 50 EUR?
Auf was muß ich sonst noch achten?
Besten Dank im Voraus für eure Hilfe!
VG
Wolfgang Schäfer
Edit vom Mod: Thread in die Rubrik "Camcorder-Zubehör" verschoben.
Antwort von Anonymous:
hallo,
ich würde dir folgendes empfehlen:
http://www.thomann.de/at/cae_20035_kamerakabel.htm
http://www.thomann.de/at/the_tbone_em_9600.htm
für den preis bekommst du nichts besseres
allerdings muss dir auch bewusst sein, dass das die einsteigerklasse ist und qualitativ minimum bedeutet.
Antwort von lupuscorridor:
hallo,
allerdings muss dir auch bewusst sein, dass das die einsteigerklasse ist und qualitativ minimum bedeutet.
Zunächst einmal Danke für die Antwort.
Wie macht sich dieses "qualitative Minimum" bemerkbar? (Ich habe absolut keine Ahnung)
Die Interviews werden nachher als Online-Videos zur Verfügung stehen was bedeutet, dass sie lediglich an PCs abgespielt (angehört) werden.
Wie viel Geld müsste man ausgeben um die Qualität zu verbessern?
Nochmals vielen Dank
Antwort von Markus:
Für den Anfang suche ich also ein Mikrofon, das ich dem Interviewpartner einfach vor die Nase halten kann ohne viel Einstellen zu müssen.
Wenn nur geringe Umgebungsgeräusche vorhanden sind, dann käme ein Elektret-/Kondensator-Mikrofon wie z.B. das Hama RMZ-10 oder das von "Gast" vorgeschlagene Modell in Frage. In lauterer Umgebung wäre dagegen ein dynamisches Mikrofon vorteilhaft, weil es nur Schallereignisse aus nächster Nähe erfasst. Bei beiden Mikrofontypen würde ich im geschilderten Fall zur Nierencharakteristik raten.
Gibt es ein brauchbares Gerät für um die 50 EUR?
Bei dynamischen Mikrofonen ja (sogar richtig namhafte Modelle), bei Elektret-/Kondensatortypen eher nein (nur Consumer und nur unterste Qualitätsanforderung).
Auf was muß ich sonst noch achten?
Aus Deinem
anderen Posting geht hervor, dass auch Vorträge aufgenommen werden sollen. In diesem Fall wird sich das Mikrofon relativ weit weg vom Camcorder befinden, was i.d.R. zu Störgeräuschen aufgrund von elektromagnetischer Einstreuung (auf das Kabel) führt. Die Zusammenhänge werden im Verlauf dieser Diskussion erläutert:
Karitative Einrichtung zur Verköstigung verarmter Schlossgeister. (Fachbegriffe lassen sich schnell in Google oder Wikipedia nachschlagen).
Abschließend noch ein paar Tonbeispiele, welchen Einfluss der Standort eines Mikrofons bei Vorträgen hat:
MP3s von drei Aufnahme-Varianten.
Antwort von Jan:
Hallo,
wenn es ein für über 70 € werden dürfte (was ich empfehlen würde) dann könnte dieser Thread helfen:
passendes-mikrofon-fur-panasonic-gs500
Oder hier ein guter Test eines Users:
mikrovergleich-tbone-9600-videomic-mke-300
mikrofon-unter-100-gesucht
Richtmikrofon wäre für Interviews vom grossem Vorteil, also Rode Videomic, 9600er oder MKE 300 - das neue MKE 400 wird wohl zu teuer sein...
Manuelle Tonaussteuerung hatt die Kamera leider nicht.
Und die Warscheinlichkeit ist leider sehr hoch bei Gebrauch eines Mono Richtrohrs (wie die 4 oben), das nur einen Tonkanal bespielt wird (das ist bei Canon leider oft so üblich zb HV 20, bei Sony und Panasonic wird der eine Kanal automatisch dupliziert man hört dann im Prinzip 2x Mono, bei Canon Consumerkameras oft nur links - rechts ist tot.
Wenn es so wäre könntest du aber per SW Programm am PC den ersten Kanal über den zweiten ziehen - eigentlich auch kein Akt. Bei reinen Stereomikros hast du das Problem nicht, leider sind die für deine Aufnahmen weniger gut geeignet, da sie das "Gebrabbel" im Saal auch mit aufzeichnen.
VG
Jan
Antwort von lupuscorridor:
Hallo,
Richtmikrofon wäre für Interviews vom grossem Vorteil, also Rode Videomic, 9600er oder MKE 300 - das neue MKE 400 wird wohl zu teuer sein...
Danke für die Tips. Richtmikrofon klinkt kompliziert. Muß man das irgendwie einestellen damit es weiß welchen Ton es aufnehmen muß? (Aufgrund des empfholenen Threads vermute ich das man nichts extra einstellen muß nur die Richtung muß stimmen, aber wie kompliziert ist es die Richtung zu erwischen wenn man das Mikro jemand vor die Nase hällt?)
Antwort von B.DeKid:
Hallo,
Richtmikrofon wäre für Interviews vom grossem Vorteil,...
Danke für die Tips. Richtmikrofon klinkt kompliziert. Muß man das irgendwie einestellen damit es weiß welchen Ton es aufnehmen muß? (Aufgrund des empfholenen Threads vermute ich das man nichts extra einstellen muß nur die Richtung muß stimmen, aber wie kompliziert ist es die Richtung zu erwischen wenn man das Mikro jemand vor die Nase hällt?)
Kompliziert / Einstellen = Im Regelfall muss man da "eigentlich" nix einstellen kann es auch meist garnicht. Da wo das Mikrofon hin geht (es seine Empfangenen Signale hin sendet. Da kann und muss natürlich geregelt und eingestellt werden.
Richtung/ Nase"=
:-0)
...Weil die hier im Forum erwaehnten "Richtmikrofone", Sachen aus der Richtung wo man Sie hin hält aufnehmen, sollte das mit etwas Übung kein Problem darstellen.
Siehe zB
Wiki
Generell um so laenger ein "RichtMicro" ist um so besser nimmt es Toene aus der Entfernung auf. Koennte man nun mal so meinen.
MfG
B.DeKid
Antwort von Markus:
Richtmikrofon klinkt kompliziert.
...muß nur die Richtung stimmen, aber wie kompliziert ist es die Richtung zu erwischen wenn man das Mikro jemand vor die Nase hällt?)
Ich sage es mal so: Man muss nicht scharfschützengenau zielen, sondern es genügt, das Mikrofon in Richtung der Schallquelle (also nicht seitlich oder gar falsch herum) zu halten.
Der übrige Ton wird ja auch nicht gänzlich ignoriert, sondern einfach nur weniger stark aufgenommen. Also selbst wenn ein Richtmikrofon mal nicht optimal ausgerichtet ist, bedeutet das nicht automatisch, dass der Ton nicht dennoch verwendet werden kann.
Antwort von Jan:
Wenn man es genau nimmt, kann man da auch ein paar Fehler mit einem richtwirkendem Mikrofon machen, richtig gefährlich wird es dann bei den extremeren Richtrohren wie zb dem Consumer T Bone 9900.
Darum sollte bei so einer Situation immer ein Kopfhörer benutzt werden, du hörst halt ob der Ton übersteuert ist, welche Entfernung für die jeweilige Person optimal ist (einer spricht leise ein anderer lauter).
Eine Tonpegelanzeige hilft auch schon im Notfall um den Pegel im Blick zu haben.
Das ist ja grad das Ärgerliche, viele Camcorder haben inzwischen keinen Kopfhörerausgang, nur ein paar eine manuelle Tonausteuerung (du stellst den Pegel der jeweiligen Situation selbst ein) wie zb Canon HV 20, 30, Panasonic GS 500 (nur Tonaussteuerung) oder Sony HC 7 & 9 oder GS 230 (nur Kopfhörerausgang).
Millimetergenau musst du das Mikrofon nicht halten, also keine Bange.
Wenn nur einer spricht, ist es eh leichter, einmal grob ausgerichtet und die gleiche Person und es passt.
Ich hab mal den Fehler gemacht, 3 Personen im Halbkreis zu plazieren, also einer vorn, einer rechts und einer links am Tisch, aufgenommen wurde von vorn, benutzt hab ich das Sennheiser MKE 300, es war per Stativ fest direkt auf den gegenüber der Kamera ausgerichtet. Sein Klangbild war richtig gut, wenn aber die beiden anderen sprachen ohne das Mikrofon zu drehen, dann hörte man sie schon, nur deutlich leiser.
In solchen Fällen könnte man vielleicht besser ein Stereo Atmo Mikrofon benutzen, weil die den "ganzen Raum" aufzeichnen (zwar mit allen möglichen Störgeräuschen - also man hört möglicherweise auch andere Leute im Raum) aber dafür sollte das Klangbild gleichmäßiger sein.
Profis nehmen in den Fällen aber eine Tonangel oder richten ihr Mikrofon in der Hand auf die jeweilige Situation korrekt aus, oder benutzen Ansteckmikros - gern per Funk und pegeln den Ton auch vorher genau aus. Sie fangen ohne Kopfhörer und manueller Aussteuerung erst gar nicht an zu drehen....
Das ist wirklich eine Erfahrungssache, da helfen auch wenige Bücher glaub ich, ich hab das erste Mal wo ich an einem Camcorder einen Kopfhörer anschloss - auch geschockt geschaut - was man da alles hören kann....
nochmal kurz
-Kugelmikrofon - oft Stereo, der Schall wird aus allen Richtungen gleichmäßig aufgezeichnet
- Nierenmikrofone (die meisten die hier aufgezählt wurden) - oft Mono - , der Schall wird hier ca nur zu 50 % von der Seite aufgezeichnet - eine Ausrichtung wäre also wünschenswert
- Keulenmikrofone - noch intensiver nach vorn ausgerichtet als die Nierenmikrofone- kaum Störgeräusche von Ausserhalb, Nachteil oft höhenbetonte Aufnahmen und eine geübte Hand wäre von Vorteil.
Ein 60 cm Keulenrichtrohr nimmt einen Ton bei einer Entfernung von ca 40 cm perfekt auf. Ein Kugelmikrofon muss bei gleicher Präsenz & gleichem Schalldruck ein paar cm von der Quelle entfernt sein, um das gleiche Klangbild aufzuzeichnen.
Keulen & Nierenmikrofone sind aber deutlich anfälliger als Kugelmikrofone auf Windgeräusche, darauf sollt man unbedingt mit Windschütz Hilfen (Schaumstoff, Fell oder Windkorb) reagieren.
VG
Jan