Frage von mediadesign:Hallo allerseits,
da ich mittlerweile meine letzten Seminare besuche und so langsam aber sicher mal eine Idee für eine Master Arbeit entwickeln möchte, will ich mich hier mal nach euren Meinungen umhören.
Ich studiere Medienbildung: Visuelle Kultur und Kommunikation im Master (Bachelor hab ich im selben Fach gemacht)
Da ich in meinem späteren Berufsfeld gern im Bereich (Werbe)Filmkonzeption arbeiten möchte, möchte ich natürlich die Masterarbeit auch daran ausrichten.
Gefordert sind schriftliche Abhandlungen, die sich wissenschaftlich mit den Beziehung zwischen Mensch und Medien (in dem Fall Film) auseinander setzen. (Der pädagogische Aspekt muss nicht zwangsläufig abgehandelt werden)
Leider fehlt mir bisher die zündende Idee, meinen bisherigen Einfällen mangelt es meiner Meinung an wissenschaftlicher Substanz und ebensolcher Quellen, nach denen ich meine Theorie auslege.
Gedanken habe ich mir z.b. schon über Themen gemacht, wie:
Bildungspotentiale historisch basierter Filme (ist mir ehrlich gesagt zu viel Pädagogik, habe sowas ähnliches aber schonmal auf Computerspiele bezogen. Natürlich müsste man dann die historische Epoche der jeweiligen Filme eingrenzen, auf das Römische Reich z.b.)
Programmentwicklung im deutschen Fernsehen (auch das muss natürlich noch eingegrenzt werden aber prinzipiell geht es mir hier um die Entwicklung angefangen bei Talkshows bis hin zum Reality TV, die Akteure werden immer Amateurhafter, worin ist diese Entwicklung begründet - ich denke hier fehlt es besonders an wissenschaftlichen Quellen, somit würde ich dieses Thema wohl noch mit quantitativen und qualitativen Studien kombinieren)
Besonders interessant finde ich auch den Vergleich mehrerer Filme, an denen dann bspw. eine Theorie eines bestimmten Sozialtheoretikers erläutert wird (Machttheorie von Michel Foucault, Themen wie Virtualität, Simulation, Cyberspace, Hyperrealität, Fundamentalismus, Terrorismus, Globalisierung usw. von Jean Baudrillard z.b. usw.)
Jetzt zu meiner Frage: Fallen euch vllt. irgendwelcher Sachverhalte innerhalb der audiovisuellen Medien ein, die interessant sind und eine nähere Betrachtung lohnenswert ist.
Antwort von mediadesign:
das Feedback ist ja ziemlich dünn hier, daher wollte ich nochmal ein bisschen input geben. Also mittlerweile steht bereits fest: Es soll etwas mit Werbung sein, weil ich dieses Thema bezüglich Nachhaltigkeit beim potentiellen Arbeitgeber im Vorteil sehe, gegenüber ausschließlich theoretischen Themen, die keine praxisrelevanten Bezüge aufweisen.
Ich würde gern ein paar thematisch kathegorisierte Werbespots im Hinblick auf eine Forschungsfrage analysieren und untersuchen. Beispielsweise könnte man sich mit der Entwicklung von Frauenbildern in Werbespots, Bildsprachliche Entwicklung von Werbung oder ähnlichem auseinandersetzen. Leider fehlt mir jedoch noch immer DIE zündende Idee. Vielleicht fallen euch ja Fragestellungen ein, die ein gewissen Potential aufweisen?
Antwort von Axel:
Schätze, man muss selbst sehr nah an deinem Fachbereich sein, um zu wissen, was dort noch nicht zu Brei zerkaut wurde. Mich interessiert zur Zeit
dieses Phänomen. Nicht die Frage der moralischen Integrität des Filmemachers, sondern die des Grillanzünder-Prinzips: Film, Webfilm, Internetvideo als Trigger für einen weltweiten
interaktiven Flashmob. Programmierung nicht von Massen, sondern aller, in einem Ausmaß, von dem Propaganda herkömmlicher Größenordnung nur träumen konnte. Falls schon über Feuilleton-Niveau hinaus beschrieben, wäre ich für einen *Link* dankbar. Falls nicht, wär das doch ein Thema.
Antwort von mediadesign:
das klingt auf jeden Fall schonmal nach Potential, danke dafür.
Antwort von Kameramensch:
Nicht die Frage der moralischen Integrität des Filmemachers, sondern die des Grillanzünder-Prinzips: Film, Webfilm, Internetvideo als Trigger für einen weltweiten
interaktiven Flashmob.
Nun gut, das ist halt sehr soziologisch und weniger Mediengestalterisch oder? Ich meine, wenn du die (handwerklichen) Instrumente an der Hand hast, warum nicht. Oder soll so etwas nur aus "technischer Sicht" (Verbreitungsmöglichkeiten, Zugang, Wichtigkeit des Themas) untersucht werden?
Antwort von mediadesign:
Laut Prüfungsordnung darf ein Medienprodukt mit eingereicht werden, wenn es (sinngemäß) einen Mehrwert für die wissenschaftliche Ausarbeitung hat. Die technische Sicht ist eigentlich kein Bestandteil. Es kommt eher darauf an, wie solche Phänomene aus medienwissenschaftlicher oder sozialwissenschaftlicher Sicht zu betrachten sind.
Antwort von Kameramensch:
Na dann. Ist halt ein sehr arbeitsintensives Thema. Wo will man an Studien herankommen? Selber eine machen? Ui. Da ich selbst schon zwei gemacht habe ist das nicht zu unterschätzen.
Antwort von mediadesign:
selber Studien erheben ist auch möglich, allerdings geb ich dir recht, dass das dann sehr aufwendig wird.
Zwei Kommilitonen, welche in ihrer Masterarbeit eigene Studien durchführen, untersuchen beispielsweise Zusammenhänge im abendlichen Fernsehkonsumverhalten. D.h. sie wollen heraus finden, inwiefern Zusammenhänge und Strukturen zwischen den einzelnen Sendungen die man sich im Laufe eines Abends anschaut zu erkennen sind. (Bspw. schaut Lieschen Müller zuerst Gladiator, zappt danach auf Phoenix und sieht sich eine Geschichtsdoku an usw.)
Jemand anderes beschäftigt sich mit der Transformation von Automobilwerbespots im Laufe der Zeit. Also wie wurde früher vermittelt und wie heute. Finde ich auch ganz interessant und sowas in der Richtung könnte ich mir auch vorstellen, natürlich nur mit einem anderen Untersuchungsschwerpunkt.
Antwort von Axel:
Besonders interessant finde ich auch den Vergleich mehrerer Filme, an denen dann bspw. eine Theorie eines bestimmten Sozialtheoretikers erläutert wird (Machttheorie von Michel Foucault, Themen wie Virtualität, Simulation, Cyberspace, Hyperrealität, Fundamentalismus, Terrorismus, Globalisierung usw. von Jean Baudrillard z.b. usw.)
Da gibt es doch schon Schnittpunkte, oder?
Muss etwas erst von anderen beschrieben werden, damit der Examensanwärter diese zitieren kann?
Ich formuliere meinen Vorschlag mal als Frage: Hat es etwas in dieser Art schon gegeben?
Antwort von mediadesign:
Muss etwas erst von anderen beschrieben werden, damit der Examensanwärter diese zitieren kann?
Ich formuliere meinen Vorschlag mal als Frage: Hat es etwas in dieser Art schon gegeben?
eigentlich habe ich mich von dieser Thematik abgewandt, da sie für mich kaum praxisbezug hat. Ich würde im potentiellen Bewerbungsgespräch meine Master Thesis auch gern "verkaufen" können (verkaufen im Sinne von anpreisen). Fürs Filme interpretieren zahlen die Kunden erfahrungsgemäß eher schlecht :)
Wie meinst du das? Wenn es noch niemand beschrieben hat, kann mans auch schlecht zitieren.