Frage von ultrasonic:Hallo,
eine rein theoretische Frage. Ich habe die 60D seit gestern und mir viel auf dass der Speicherbedard bei 1080 _und_ 720P der Gleiche ist. Das bedeutet eigentlich dass die Auflösung bei 720 entschieden besser ist.
Hat das jemand mal ausprobiert? Ich habe nur meinen billigen HD computer monitor und kann da keine ausdrucksfähigen Vergleiche anstellen.
Antwort von alwin:
50fps vs. 25fps
Antwort von ultrasonic:
ach ja natürlich - danke!
Antwort von tommyb:
... wobei bei h264 "doppelte Bildrate" nicht automatisch "doppelte Bandbreite notwendig" bedeutet.
Antwort von Der mit dem Pinguin tanzt:
Bitte bedenken:
niemals bei 50p filmen! Verhunzt idR nur das Video, weil mehr Artefakte, Moiré und Aliasing, und noch weniger Auflösung.
Antwort von tommyb:
Und wenn man unbedingt eine Zeitlupe braucht? Dann lieber twixtor-Artefakte oder wie?
Antwort von Der mit dem Pinguin tanzt:
Wieso legt hier jeder alles auf die Goldwaage?
Ich merke das nur an, bevor man denkt, dass man doch einfach alles bei 50p filmt. Die Limitierungen müssen gekannt werden.
Ausnahme und Regel und so.
Antwort von tommyb:
Sein Format wählt man abhängig von den Anforderungen des Projektes. Eine goldene Regel für das beste Format gibt es nicht. Und solange es die nicht gibt, gibt es hier auch eine Goldwaage.
*ausgenommen sind natürlich Kameras die nur ein einziges Format beherrschen
Antwort von Der mit dem Pinguin tanzt:
Ne, gibt es nicht. Aber es gibt Dinge, die man vorher wissen sollte.
Wenn die Anforderung also sei, man will 720p und 50 Vollbilder, hast schon mal verloren. Jetzt ein mercedes-Kühlergrill im Bild und 50 Vollbilder, verloren. Leicht Kariertes Hemd, verloren.
Informationen sind ungleich Regeln.
Antwort von jwd96:
Warum ist das Moiré bei 50p stärker?
Antwort von Der mit dem Pinguin tanzt:
Die Auflösung wird im 720p-Modus noch mal drastisch reduziert, dennoch wird der gesamte Chip genutzt. Kleinere Auflösung über den gesamten Chip bringt ergo noch mehr Line-Skipping, und dadurch ein "schlimmeres" Moiré.
Mit den Vollbildern hat das nichts zu tun, bei den SLRs geht es aber damit einher :)
Antwort von WoWu:
... mal abgesehen davon, dass kein Lineskipping gemacht wird, sondern Binning ... und ob Moire stärker oder schwächer wird hängt völlig vom Objektiv ab, wie sich die Auflösung zur Nyquest Frequenz verhält. So pauschal kann man das also nicht sagen!
Es kann sein, muss aber nicht.
Und mit der Bildfrequenz hat das natürlich nichts zu tun.
Antwort von Der mit dem Pinguin tanzt:
Oh, das ist mir nun neu. Ich lese nur vom Line-Skipping. Habe ich mich wohl vertan.
Ich habe lediglich bei 720p50 sehr viel stärkeres Moiré bei gleichen Objektiven erkennen können, aber dann habe ich mich wohl geirrt :)
Liebe Grüße
Antwort von WoWu:
Nein das kann schon sein, weil die Objektivleistung ohnehin vermutlich deutlich zu hoch ist und dann verstärkt eine geringere Auflösung diesen Effekt natürlich. (Wenn wirklich der Gesamte Sensor auf 720 gebinnt wird, was ich nicht so recht glauben kann.) Meistens wird das Bild runter gerechnet, was die Moirebildung zwar optisch verändert, aber nicht unbedingt vermehrt.
Allerdings haben geringe Auflösungen auch Vorteile, weil die Objektive weiter im linearen Bereich arbeiten und somit mit einer besseren MTF aufwarten können.
Mit dem Lineskipping ist das ein hartnäckiges Gerücht, aber eben falsch und selbst Canon spricht von Binning, anders wäre auch das relative hohe SN Ratio nicht hin zu bekommen.
Antwort von Tuffy:
Wie genau geht denn dieses "binning", und wieso kommt dann das massive Aliasing?
Antwort von WoWu:
Es gibt unterschiedliche Binning-Arten. Dabei werden auf dem Chips Pattern der einzelen Pixel gebildet und zu Gesamt Pixels quasi aufaddiert, die dann wieder ein größeres Mosaik ergeben.
Je nachdem, welche Methode angewandt wird (einige sind patentrechtlich geschützt), entstehen Teilbereiche, z.B. in Grünpaterrern, das für die Luminanz zuständig ist, die gar nicht berücksichtigt werden. Dadurch entstehen Artefakte, die man für Line-Skipping halten kann, weil sie ähnlich aussehen. Würde man das Grünpattern durch andere Kombination des Binnings anlegen, entstünden diese Artefakte nicht.
Nun entsteht durch das Binning natürlich eine relativ "grob" auflösender Sensor. Aliasing entstehet in einer Kamera immer dann, wenn die Objektivauflösung nicht etwa 10% unter der Nyquistfrequenz des Sensors liegt, sonder höher.
Nun haben wir es mit einem Fotoobjektiv zu tun, dass über die ganze Fläche des Sensors eine relativ hohe Auflösung, angepasst an die Fotoauflösung des Sensors, leistet. Für Video verringern wir aber plötzlich durch das Binning die Auflösung. Dadurch ist die Auflösung des Objektives für die neue, geringe Auflösung viel zu hoch und es entstehe die bekannten Artefakte.
Auf Binning kann man aber nicht verzichten, weil nur so der drastisch bessere Störabstand gegenüber Vollabtastung zu erzielen ist und damit die hohe Lichtempfindlichkeit.
In meinem Buch ist das Thema (und die Abhängigkeiten) ausführlich behandelt, einschliesslich unterschiedlicher Binning-Methoden.