Frage von fabchannel:Hallo,
vorweg: ich bin ziemlicher Laie beim Videofilmen. Ich habe eine Panasonic HC-V777 und bisher meistens in 1080/28M gefilmt und war zufrieden. Jetzt habe ich mir neulich Aufnahmen, die bei wenig Licht gemacht wurden, auf einem großen Fernseher angesehen und bemerkte eine leichte Körnigkeit. Einfach als Versuch und Irrtum habe ich den Camcorder auf 1080/50M umgestellt und hatte den Eindruck, daß unter gleichen Bedingungen das Bild schärfer war.
1. Bilde ich mir das ein?
2. Falls nein, wie kommt das? Ist die Belichtungszeit bei 1080/50M länger?
Grüße von
Jürgen
Antwort von Jott:
28M - 50M - was soll das sein? Wohl die Datenrate, 28Mbit bei AVCHD und 50Mbit bei mp4, richtig? Hat nichts mit Belichtungszeiten zu tun.
Dass eine fast doppelt so hohe Datenrate - also deutlich weniger Kompression - zu besser aussehenden Bildern führt, ist
nicht unlogisch.
Antwort von Jalue:
Jott hat geschrieben:
Dass eine fast doppelt so hohe Datenrate - also deutlich weniger Kompression - zu besser aussehenden Bildern führt, ist nicht unlogisch.
Sicher, dennoch finde ich die Frage des TO berechtigt, denn wie relevant die Datenrate von Codex XY wirklich ist, dazu findet man kaum Informationen. Was gewinne ich wirklich, wenn ich einen 100M statt einem, sagen wir 50M Codec verwende? Und wie groß ist der Qualitätsverlust (in welcher Hinsicht), wenn ich stattdessen auf 28M drehe?
Hier z.B. hat mal ein netter Mensch aller Codecs der Lumix S5 durchgetestet und zumindest mir fällt es schwer, da irgendwelche Unterschiede zu erkennen:
https://www.youtube.com/watch?v=ZzrB0RDf-PI
Ich muss auch gestehen, die Codec Auswahl ist bei mir immer ein stückweit Kaffeesatzleserei und bei meinen Kunden scheint es ähnlich zu sein. Da gibt's welche die wollen "High End" als Produktionsformat, aber anliefern sollst du bitte ein H.264 MP4 mit 10 M, weil sonst ihr Netzwerk die Grätsche macht ....
Nach welchen Kriterien wählt ihr den Codec für die jeweilige Produktion aus?
Antwort von Jott:
Nun ja, schlechter werden 50 statt 28 Mbit (beides H.264) nicht sein.
Wie auch immer: in unserem Metier (Auftragsfilm, nicht TV-Zulieferung) interessiert sich kein Mensch für Codecs. Wir können also unbehelligt schalten und walten. Immer nur LongGOP, damit das Archiv nicht platzt, und gerne H.265 - mehr Bums pro Mbit. Gerne dürfen andere auf externe und störende ProRes-Recorder und dergleichen schwören. Im laufenden (!) Bild, also in der Realität, sieht man heute den Unterschied nicht mehr, wenn in der Post Production nichts verkackt wird. Haue ich mal so raus! :-)
Zum Threadstarter: nichts spricht gegen die höhere Qualitätseinstellung. Es sei denn, du bist ein Kartensparfuchs.
Antwort von Jalue:
Gebe dir recht, bei Corporate Video ist das meist wumpe. Dafür hast du dann andere Problem, z.B. dass ein Creative Director o.ä. unbedingt mit ner bestimmten Sony, Canon wasweißich drehen will, weil er/sie mal aufgeschnappt hat, das sei die "beste Kamera der Welt" ;-)
Antwort von cantsin:
Bei allen heutigen Hybridkameras ist IMHO/AFAIK die Qualität der 150Mbit/s-LongGOP-4K-Codecs (bei den Standard-Bildwiederholraten 24/25/30p) so gut, dass es da keine wesentlichen Unterschiede zu externer Prores- oder DNxHR-Aufzeichnung gibt - nur noch Raw macht da (neben seiner Bittiefe) einen relevanten Unterschied, weil Bildqualitätsabstriche heute nicht mehr in den internen Codecs sitzen, sondern im kamerainternen Debayering sowie den kamerainternen Entrauschungs- und Nachschärfungsalgorithmen. (Aber selbst da ist die Frage, ob diese Unterschiede für das Ausgangsmaterial relevant sind und im Zielmedium sichtbar bleiben.)
Antwort von klusterdegenerierung:
Jott hat geschrieben:
28M - 50M - was soll das sein? Wohl die Datenrate, 28Mbit bei AVCHD und 50Mbit bei mp4, richtig? Hat nichts mit Belichtungszeiten zu tun.
Dass eine fast doppelt so hohe Datenrate - also deutlich weniger Kompression - zu besser aussehenden Bildern führt, ist
nicht unlogisch.
Herr Oberstudienrat Kotzbrocken kommt wieder in seinem üblichen Lehrer Besserwisser Tonfall daher.
Besser wäre Du würdest entweder partizipieren das es sich um einen Anfänger handelt, oder Du überlässt das Antworten denen die mehr Feingefühl für solche Anfragen haben,
denn ihm nützt es nix, ausser das auch er bestätigt wird das dies ein Haus voller Irrer ist!
Antwort von Jott:
Jalue hat geschrieben:
Dafür hast du dann andere Problem, z.B. dass ein Creative Director o.ä. unbedingt mit ner bestimmten Sony, Canon wasweißich drehen will, weil er/sie mal aufgeschnappt hat, das sei die "beste Kamera der Welt" ;-)
Zum Glück nicht, mit solchen Leuten arbeiten wir nicht. Kam auch noch nie vor, da wir selber Producer/Creative Directors sind. So macht's am meisten Spaß.
Antwort von Jott:
klusterdegenerierung hat geschrieben:
Herr Oberstudienrat Kotzbrocken kommt wieder in seinem üblichen Lehrer Besserwisser Tonfall daher.
Ist das so? Meint das der Threadstarter auch, dem ich seine Frage doch beantwortet habe? Der Kotzbrocken musste wirklich erst überlegen, was "1080M28" sein soll.
Antwort von fabchannel:
Also ich nehme aus euren Unterhaltungen untereinander mit, daß 50M ca. halb so stark komprimiert ist wie 28M und dadurch mehr Platz auf dem Speicherchip verbraucht wird. Letzteres stört mich nicht, ich habe immer große Reserven an Chips dabei. Ich werde mal probeweise zwischen den beiden Modi hin- und herschalten und dann sehen, ob sich auf der Restspeicheranzeige die verfügbare Restzeit halbiert / verdoppelt.
Grüße von
Jürgen
Antwort von Jott:
Natürlich ist das so.
Antwort von klusterdegenerierung:
Jott hat geschrieben:
Natürlich ist das so.
Geil!
Antwort von fabchannel:
Hallo,
danke für eure Hinwweise. Ich sehe hier nicht mehr rein, weil für mich erst mal geklärt ist, was hier möglich war.
Grüße von
Jürgen