Frage von ChrisHH:Hallo,
schon vor einiger Zeit fragte ich hier im Forum, wie dieser gewisse Look bei - zum größten Teil - Comedysendungen entsteht.
Sehr weiche, sanfte, (verwaschene) Bewegungen, im Gegensatz zum "harten" Look des normalen DV-Materials. (Ich meine nicht die Farbkorrektur oder Ähnliches, auch keine Pro Mist-Filter etc.)
Dass dieser Look erst in der Postproduction entsteht, ist mir damals schon bei "Mensch Markus" aufgefallen, da die Outtakes den ganz normalen DV-Look hatten, die Sendung an sich aber den Kinolook.
Nun habe ich mit einem Bekannten gesprochen, der beim großen Öffentlich-Rechtlichen im Norden arbeitet, er meinte, das während der Postproduction "Halbbilder entfernt" werden, er konnte mir aber nichts Genaueres sagen, da er nur Redakteur, kein Cutter ist.
Hat jemand mehr Informationen darüber und/oder kann jemand nachvollziehen, was ich meine?
Gruß
Chris
Antwort von Schleichmichel:
Er hat recht. Ein Halbbild zu entfernen trägt viel dazu bei, dass die Bewegungen dem näher kommen, wie Film Bewegungen wiedergibt. Aber das Thema hat wirklich einen SEHR langen Bart! Bitte Forensuche konsultieren!
Antwort von MarcBallhaus:
Na so lange ist der Bart nun auch nicht. Das Werkzeug was du brauchst nennt sich De-Interlacer, und den gibt es in After Effects, Premiere, FCP, eigentlich so ziemlich überall. Auch in Virtualdub gibt es einen.
Wichtig ist, adaptiv zu deinterlacen und nicht einfach zusammenzumatschen. Also halte einfach Ausschau nach einem adaptiven Deinterlacer für deine Software und gut ist.
Was aber trotzdem hinzu kommt, ist Farbdiffusion und Bleach-Bypass Simulation. All dies in Verbindung mit einem Deinterlacer ergibt genau das, was du erzielen möchtest. Aber Kinolook ist das noch lange nicht.
MB
Antwort von alexanderdergrosse:
http://www.redgiantsoftware.com/product ... let-suite/
Hallo, hier habe ich folgende Software PlugIns für die Filmlooksimulation gefunden. Finde aber, dass von vorne weg alles stimmen muß, ohne in der Postpro viel auszubessern brauchst.
Die Kontrast- und Helligkeit-Spiele in der Postpro tragen ebenfalls zum Filmlook bei. So kompliziert ist die Filmlooksimulation nicht.
Hauptsache sind gute Kamera (24p), gute Auflösung (1080x1920), gutes Licht und gute Schnittsoftware da. Erst wenn das stimmt, erst dann kann ich einen Filmlook realisieren (in Postpro).
Antwort von Schleichmichel:
Hallo Herr Ballhaus,
ich weiss ja nicht, wie lange Du schon vorher hier unregistriert im Forum warst, aber der älteste, mit der Forensuche erreichbare Eintrag zu diesem Thema ist auf den 20. Juni 2001 datiert. Die Antwort verweist auf ein altes, nicht mehr verfügbares "Filmlook"-Tutorial von Slashcam, welches mal in den letzten Jahren immer mal wieder aktualisiert wurde. Ich entsinne mich aber schon, dass das Thema De-Interlacing dort auch angeschnitten wurde.
Also, wenn hier irgendein Thema einen langen Bart hat, dann dieses! Erst letztens habe ich irgendwo kurz überflogen, dass jemand festgestellt hat, dass der Begriff "Filmlook" (oder eben "Kinolook") ja immer schwammiger werde... Das ist er aber schon seit jeher, und darüber wurden hier in den letzten Jahren schon manche Threads geflutet, ob das nun ein Unwort ist (der Meinung bin ich zumindest), oder nicht.
Antwort von MarcBallhaus:
Hauptsache sind gute Kamera (24p), gute Auflösung (1080x1920), gutes Licht und gute Schnittsoftware da. Erst wenn das stimmt, erst dann kann ich einen Filmlook realisieren (in Postpro).
24p ist quatsch, ebenso wie HD Auflösung und gute Schnittsoftware. Was für ein Unsinn. Ebensowenig Magic Bullet Looks. Ein Deinterlacer + Natress Film Effects (wegen Bleach Bypass) für 69 EUR + Farbkorrekturtools tun es auch.
Man braucht DOF, gutes Licht und Grading. Und vor allem Ahnung von der Materie.
Hallo Herr Ballhaus,
ich weiss ja nicht, wie lange Du schon vorher hier unregistriert im Forum warst, aber der älteste, mit der Forensuche erreichbare Eintrag zu diesem Thema ist auf den 20. Juni 2001 datiert. Die Antwort verweist auf ein altes, nicht mehr verfügbares "Filmlook"-Tutorial von Slashcam, welches mal in den letzten Jahren immer mal wieder aktualisiert wurde. Ich entsinne mich aber schon, dass das Thema De-Interlacing dort auch angeschnitten wurde.
Also, wenn hier irgendein Thema einen langen Bart hat, dann dieses! Erst letztens habe ich irgendwo kurz überflogen, dass jemand festgestellt hat, dass der Begriff "Filmlook" (oder eben "Kinolook") ja immer schwammiger werde... Das ist er aber schon seit jeher, und darüber wurden hier in den letzten Jahren schon manche Threads geflutet, ob das nun ein Unwort ist (der Meinung bin ich zumindest), oder nicht.
Ich war vorher garnicht in diesem Forum, und sorry, ich habe "Bart" mit "Rattenschwanz" verwechselt.
Die Leute die den Unterschied vom deutschen zum Amerikanischen Film nicht erkennen, werden immer wieder behaupten dass es sowas wie Filmlook nicht gibt und angeblich verwaschen ist. Das Gegenteil ist der Fall, Kameras wie RED, 35er Adapter und auch 5DMKII zeigen doch immer klarer auf, was es damit auf sich hat. Fettes DOF ist eine Grundvorraussetzung. Im übrigen finden sich solche Diskussionen in US Foren nicht, oder zumindest nicht in dem Maße wie in deutschen Landen. Und, ich finde dass die meisten deutschen Kameramänner furchtbares Zeug machen. Von daher sind mir solche Meinungen extremst egal.
Antwort von Schleichmichel:
Ich erkenne einen Unterschied zwischen amerikanischen und hiesigen Produktionen. Denk nur, ich sehe sogar Unterschiede zwischen zwei amerikanischen Produktionen. Selbst, wenn das gleiche Team in Folge arbeitet. Sogar im Verlauf einer Serienausstrahlung erkenne ich Verbesserungen, wie auch ggf. Verschlimmbesserungen.
Ich bin aber nicht so kühn und schränke einen Look auf so oberflächliche Parameter, wie "geringes" DoF etc. - und weite den Begriff gleichzeitig auf eine ganze Industrie aus. Ich sehe einen "Look" eher beschränkt auf eine einzige Produktion und sehe auch ein, dass es mit den benutzen Kameras, Objektiven, Dekorationen usw. nicht getan ist, den Look auf gewisse Dinge zurückzuführen... Ausserdem habe ich genug Respekt vor der Arbeit deutscher Kamerafrauen und -männer und weiss auch um die Einschränkungen, die sie teilweise bei aktuellen Produktionen kompensieren müssen. Zudem gab es schon immer deutsche Filme, in denen die Produktion nicht versucht hat, dem Film ein derivatives amerikanisches Gesicht zu verpassen, sondern in der das Team dem Zeitgeist und überhaupt der Logik der Geschichte folgte, und daraus resultierte immer ein ganz eingenständiger Look, den man vorher nur schlecht planen kann. Es ist einfach zu abstrakt. Deshalb ist jede Diskussion über einen Begriff, wie "Filmlook" einfach nur absurd.
Weniger absurd ist die Frage, wie man den "Look" von -was weiss ich- "Eyes Wide Shut" beschreibt. Da kann man Szenen analysieren und zu Schlüssen kommen. Und das kann man nutzen, um diese Elemente der eigenen Bildsprache beizufügen. Diesen Look nachzubilden, und ob das für das eigene Projekt Sinn macht, ist wieder eine andere Geschichte.
Antwort von Axel:
IWeniger absurd ist die Frage, wie man den "Look" von -was weiss ich- "Eyes Wide Shut" beschreibt.
... und dann landet man vor allem bei der Frage, wie dort das Licht gesetzt wurde. Meine Augen waren auch weit geschlossen, bevor ich einen unverfänglichen Satz von dir las, in dem du das vorschlugst.
Also dann:
Ein Bild aus Eyes Wide Shut mit Licht nachempfinden. Alles ist erlaubt, auch Farbkorrektur. Nur die Harten kommen in"n Garten!
Antwort von MarcBallhaus:
Wenn ein Laie von Kinolook spricht, dann meint er vor allem zwei Dinge: Progressiv und DOF.
Weiss nicht warum man das immer so verkomplizieren muss.
Antwort von ChrisHH:
De-Interlacing, sprich "Interlacing: Progressiv", mehr steckt nicht dahinter? Toll, das kann ja sogar Magix.
Danke für die Hilfe! :-)
Gruß
Chris
Antwort von Axel:
De-Interlacing, sprich "Interlacing: Progressiv", mehr steckt nicht dahinter? Toll, das kann ja sogar Magix.
Doch, es
steckt mehr dahinter. Interlace-Bilder fand ich schon immer zum Kotzen, aber ehrlich gesagt sind sie auf einem guten LCD oder Plasma manchmal gar nicht ohne weiteres zu erkennen. Kleine Schärfentiefe ist cool, aber absolut
alles, was das Motiv vom Hintergrund isoliert (weniger eine Technik, als ein bewusst gestalteter Bildaufbau), erzeugt intensivere Bilder und vermeidet Videolook. Für mich heisst Videolook, der Filmer sieht was, hält die Kamera drauf und macht eine
Aufnahme. So realistisch und ohne jede Magie wird das dann aussehen. Filmlook übersetze ich mit: Er sieht was, überlegt sich, wie er es am besten präsentiert und macht ein
Bild.
Das ist die ganze Wissenschaft.
Vorschläge (Selbstzitat aus altem Thread):
- Den Hintergrund schwächer ausleuchten als das Motiv.
- Den Hintergrund heller ausleuchten als das Motiv.
- Ein Spitzlicht setzen (helle Kontur durch Licht schräg von hinten)
- In der Postpro eine leicht unscharfe Vignette um das Motiv legen.
- Vordergr. und Hintergr. mit unterschiedlicher Farbtemperatur (Rossini)
- Allgemein Abheben durch kontrastierende Farben
- In der Bildkomposition das Motiv prominent herausstellen
- Das Motiv mit der Kamera verfolgen. Der Hintergrund wird dabei durch Bewegungsunschärfe geblurrt.
- Offene Blende, Tele und großer Abstand von Motiv und Hintergrund
- Mit einer Nebelmaschine den Raum ordentlich einnebeln
- Ein Darsteller, der intensiv rüberkommt, macht die profane Zimmereinrichtung von alleine zur Nebensache (Al Pacino kann auch zwischen Yuccapalme und Billy Regal punkten, mit einem Einchipper gefilmt, während Onkel Jörg auf dem tiefenunscharfen Set von Der Pate uns nichts sagen wird ...)
Antwort von PowerMac:
Wenn ein Laie von Kinolook spricht, dann meint er vor allem zwei Dinge: Progressiv und DOF.
Weiss nicht warum man das immer so verkomplizieren muss.
Nein, das denke ich nicht. Man müsste Menschen qualitativ befragen dafür. Meine Vorschlag: ein weicher, natürlicher Bildeindruck mit ästhetischen Farben.
Antwort von domain:
Für mich heisst Videolook, der Filmer sieht was, hält die Kamera drauf und macht eine
Aufnahme. So realistisch und ohne jede Magie wird das dann aussehen. Filmlook übersetze ich mit: Er sieht was, überlegt sich, wie er es am besten präsentiert und macht ein
Bild.
Das ist die ganze Wissenschaft.
Vorzügliche Beschreibung. Sieht man auch am Moroi-Trailer. Wenn jemand wirklich was von Bildgestaltung versteht, dann stellt sich die gesamte Dilettantenfragerei nach dem "Filmlook" überhaupt nicht mehr, die Bilder sehen einfach nur gut aus, also durchdacht und bewusst gestaltet.
Antwort von MarcBallhaus:
Warum mache ich dann ständig die Erfahrung, dass Kunden jedesmal behaupten die Farben wären besser, und alles sieht ja ganz anders und viel toller aus, wenn ich aus dem 50p Rohschnitt einfach nur die Hälfte der Bilder entferne?
Ich habe das x-fach erlebt, nicht nur bei einem Kunden, seit Jahren immer und immer wieder. Bei allen. "P" ist der aller erste Parameter im Filmlook. Farben und Weichheit sind künstlerische Elemente, aber keine grundlegenden Charakteristika, denn knüppelhart und s/w kann genauso nach Film aussehen. Shallow DOF ist ebenso charakteristisch, weil es das bei Video einfach nicht gibt. Der Laie assoziiert es mit Film, denn wenn man die Poren der Rauhfasertapete aus dem Baumarkt hinter den Protagonisten zählen kann, wird es in 99% der Fälle Video sein.
Probiert es doch einfach mal aus, setzt mal mehreren Kunden Montags eine 50i Variante vor, und Dienstags 25p, natürlich in 16:9 oder oder 2,35:1. Und dann holt euch die Reaktion ab.
MB
Antwort von domain:
Sehr viel hat vermutlich mit überkommen Sehgewohnheiten zu tun. Das jeweils neuere Medium versucht das alte nachzuahmen.
So gibt es heute noch in Photoshop entsprechende Mal- und Grafikfilter und überhaupt jedwede Möglichkeit, auch schleißige SW-Fotos künstlich aus 20 MPixel Farbfotos zu erzeugen..
Antwort von PowerMac:
Marc:
Das ist aber nicht wissenschaftlich. Du schließt von Erfahrungen, die Du mit Kunden gemacht hast, auf alle Menschen. Wenn du schon viele Kunden hattest, -und die alle durch 25p und eine geringere Tiefenschärfe glücklich zu stellen waren- dann darfst du auf die Gesamtheit deiner Kunden schließen. Im Übrigen geht es um die Frage, was den Kinolook auszeichnet, also Kriterien. Und nicht um die Frage, wann Kunden glauben, ihr Video sähe nun mehr nach Kinolook aus. Das ist nicht das Gleiche. Möglicherweise könntest du mit besseren Farben oder angenehmeren Hauttönen den gleichen Effekt (= Kunde glaubt, Video sieht besser aus) erzielen.
Es ist immer schön, wenn Menschen ihre Erfahrungen mitteilen. Aber es ist nicht angebracht aus solchen subjektiven Erfahrungen (pseudowissenschaftliche) Theorien zu postulieren.
Antwort von Axel:
Warum mache ich dann ständig die Erfahrung, dass Kunden jedesmal behaupten die Farben wären besser, und alles sieht ja ganz anders und viel toller aus, wenn ich aus dem 50p Rohschnitt einfach nur die Hälfte der Bilder entferne?
Du weißt, dass wir wissen, dass du Recht hast. Du weisst aber auch, dass wir nicht Unrecht haben, musst aber weiter darauf bestehen. Dein Gefecht mit Wowu erinnert mich an die Szene aus "Duell am Missouri", in der Jack Nicholson die Zähne fletscht und Marlon Brando flötet: "Ich komme aus der Wanne, wenn es
mir passt."
Antwort von Chezus:
Wo er Recht hat, hat er Recht.
Videos sind bewegte Bilder.
Wenn diese Bilder nun zu flüssig (kantig, wie auch immer) wirken (also Interlaced) wirkt das amateurhaft.
Nimm 100 Personen und setz ihnen Interlaced und Progressives Material vor 90 Leute empfinden das Progressive Material als "Filmlook", ganz egal ob DOF, S/W, gut ausgeleuchtet usw.
Das was die meisten suchen, wenn sie nach Filmlook suchen, ist "deinterlaced" Material.
Der Rest macht den Film besser und bringt ihn näher an Kinofilme ran.
Antwort von domain:
Was sie suchen ist nicht deinterlaced sondern 24-25 fps pro Sekunde oder am besten gleich 18 Bilder/sec. wie bei beim alten Super-8 Format.
Es muss schön ruckeln und flimmern, dann ist es richtiger Film.
Antwort von Jürgen F.:
@Marc
? "...und alles sieht ja ganz anders und viel toller aus, wenn ich aus dem 50p Rohschnitt einfach nur die Hälfte der Bilder entferne?..."
Was denn nun? 720/50p / 108025p oder 108025i?
@Chezus
"...Wenn diese Bilder nun zu flüssig (kantig, wie auch immer) wirken (also Interlaced) wirkt das amateurhaft. ..."
Amateurhaft?
Grüße Jürgen F.
Antwort von Chezus:
Ja, "amateurhaft", nicht das was consumer unter Film verstehen.
Ist schwer zu beschreiben.
Ein bekannter von mir hat einen LCD Fernseher, der alles was man dort sieht derartig darstellt. Zu flüssig.
Der beste Hollywoodstreifen schaut von den Bewegungen her wie "Reich und Schön" aus.
Ich zitiere hier meine Freundin, die den Begriff "deinterlacing" nicht kennt: "...bei deinem Fernseher schaut alles aus, als hätte man es mit einer Videokamera aufgenommen..."
Farbkorrektur, DOF usw. hin oder her, es kommt zum Großteil auf das kleine "p" an (zumindest aus Consumer sicht)
Beispiel:
1. DV Material mit Final Cut bearbeitet
Farbkorrektur drauf usw.
Interlaced ausgeben auf DVD
=> Film wirkt eben Amateurhaft trotz toller Farben
2. DV Material mit Final Cut bearbeitet
Farbkorrektur drauf usw.
Effekt dazu "Zeilensprung aufheben" (ja ich weiß, nicht wirklich die optimale Lösung)
Progressive ausgeben auf DVD
=> Film wirkt mehr "Filmlike"
Wie gesagt, sehr sehr viele Leute, die keine Ahnung von der Technik haben, werden mir da zustimmen, und letztendlich sind es doch sie, die unsere Filme dann anschaun.
Antwort von Schleichmichel:
Der Laie kann es nicht richtig benennen, warum seine Videos nicht so wirken, wie er sich das vorstellt. Und hier im Forum muss er jetzt sagen, was los ist. Da fällt ihm nichts besseres ein, als das Wort "Filmlook" zu verwenden. Das ist erstmal nicht so schlimm. Jeder wünscht sich schnelle Lösungen und umgeht erstmal detailierte Eigeninitiative, selber herauszufinden, WAS GENAU mit dem eigenen Video nicht stimmen soll.
Eine Methode ist, ein paar Patentrezepte zu geben. Er solle erstmal Halbbilder raushauen, einen 35mm-Adapter besorgen und sich mal ein bisschen sich mit Grading beschäftigen, um Filmverhalten nachzuempfinden.
Eine andere Methode ist, zu versuchen, ohne belehrend zu klingen, den Fragesteller dazu zu bringen, die Frage "Wie bekomme ich einen Filmlook?" in "Wie kriege ich Bilder hin, die auch wirkungsvoll sind?" zu ändern. Das ist alleine von der Semantik viel pfiffiger, denn es ist lösungsorientiert. In letzerem Fall wäre die nächste Frage "Welche Wirkung möchte ich erreichen?", usw...
Das gute bei der letzteren Lösung ist, dass die Gefahr geringer ist, ein Technik-Erbsenzähler zu werden, der zwar schon viel an seiner Kamera rumgeschraubt hat, aber mehr als wahnsinnige Schärfenverlagerungen über überquellende Mülleimer oder bunten Blumen nicht vorweisen kann.
Jedenfalls finde ich, dass die SlashCam-Community das schon bis zum erbrechen durchgekaut hat, weshalb der Verweis auf die Forensuche mehr als genug ist.
Antwort von Chezus:
Ok, dann für den Laien, Amateur, wie auch immer, der den Look NUR in der Postpro erreichen will:
=> Farbkorrektur (Kontraste rauf, sättigung runter + dein persönlicher touch z.B. mehr rot, grün, blau usw.)
Video Progressive/Deinterlaced ausgeben
Und für alle anderen, die sich mehr mit der Materie beschäftigen wollen:
- Tiefenunschärfe
- Lichtgebung
und was sonst schon tausendmal erwähnt wurde
Antwort von Schleichmichel:
Oops. War an Marc adressiert... sorry.
Antwort von Chezus:
achso, auch egal. Jetzt stehts drin und die künftigen "Filmlook"-Fragesteller freuen sich vielleicht drüber ;-)
Antwort von PowerMac:
Ihr könnt euch alle euer "Deinterlacen" und "Halbbild wegwerfen" bald in den Arsch stecken. Lauft mal durch den Media Markt! Alle neuen Fernseher haben 100 Hz, manche teuren gar 200 Hz. Die interpolieren Zwischenbilder und ja, es sieht aus wie auf Video gedreht. Die Ästhetik des ruckeligen 24p-Bildes aus dem Kinofilm gehört bald dem Totenreich an. Aus, tot und vorbei.
Alles wird flüssig.
http://www.finalcutprofi.de/phpboard/vi ... hp?t=55421
Antwort von Chezus:
Richtig!
Nur hier spielt "Macht der Gewohnheit" eine große Rolle.
Das Bild im Kino entspricht nicht der Realität und das mögen wir Zuschauer.
Wenn es zu echt wird, stoßen wir es ab, da wir die Illusion mögen.
Evtl. hat das ja auch was mit dem Uncanny Valley Effekt zu tun, keine Ahnung...
Keiner mag flüssige, allglatte Videos und bis sich das ändert, wird noch viel Wasser fließen. (Hört sich nach einer Studie über Durchfall an...)
Antwort von Axel:
http://www.finalcutprofi.de/phpboard/vi ... hp?t=55421
Mein Benutzername wird verwendet, klar! Das Passwort stimmt nicht, hm. Passwort vergessen, neues anfordern. Der Benutzername stimmt nicht mit der E-Mail Adresse überein (seither geändert) >Abbruch. Kannst du die Kernaussage des Artikels hier zitieren?
Antwort von PowerMac:
Es ist ein Forums-Thread, kein Artikel: Neue Fernseher rechnen jedes Kinobild mit 24 Vollbildern so hoch, dass es aussieht wie mit einer Videokamera gedreht. Der Aspekt der Bildrate bezüglich der Ästhetik des Filmlooks wird hinfällig.
Antwort von Axel:
Der Aspekt der Bildrate bezüglich der Ästhetik des Filmlooks wird hinfällig.
Das ist er ja auf progressiven Fernsehern ohnehin. Korrigiert mich, wenn ich mich irre, aber hier wird 50i doch automatisch zu einem 50p. Es ruckelt nicht, gut, es ist flüssig, sehr gut. Ist das gesamte Bild in Bewegung, besteht es fast nur noch aus einer interpolierten Bewegungs-Unschärfe-Matsche. Nicht gut. Dann lieber ehrliches 25p. 50p wäre das Beste, wenn dies verbreitet wäre. Ich jedenfalls würde mir das dann nicht durch mein TV-Gerät zu 100p hochrechnen lassen. Ist das nicht ziemlich bescheuert? Anstatt eine höhere progressive Frequenz durchzusetzen, schleppt man die Halbbilder noch jahrzehntelang mit, und lässt stattdessen lieber die Fernseher eigene Bilder
erfinden.
Aber, wie gesagt, Ruckeln gehört ungefähr im gleichen Maße zu hochwertigen Bildern wie künstlich generiertes Filmkorn oder Laufstreifen.
Antwort von Bespi:
Ihr könnt euch alle euer "Deinterlacen" und "Halbbild wegwerfen" bald in den Arsch stecken. Lauft mal durch den Media Markt! Alle neuen Fernseher haben 100 Hz, manche teuren gar 200 Hz. Die interpolieren Zwischenbilder und ja, es sieht aus wie auf Video gedreht. Die Ästhetik des ruckeligen 24p-Bildes aus dem Kinofilm gehört bald dem Totenreich an. Aus, tot und vorbei.
Alles wird flüssig.
http://www.finalcutprofi.de/phpboard/vi ... hp?t=55421
im fernsehen laufen halt nicht nur filme. bei z.b. fußballspielen bringt eine 100hz gerät eben deutliche vorteile.
ich selbst besitze einen 50 hz und einen 100 hz lcd und möchte den 100 hz nicht mehr missen. auch filme kann man auf diesem gerät genießen und wie video sieht das noch lange nicht aus.
was ich aber auch nicht verstehe: bei film gehört das ruckeln offenbar dazu, aber über das ruckeln der progressiven canon methode (24/25f) regt sich jeder auf.
Antwort von ChrisHH:
Nun möchte ich auch mal meinen Senf dazu geben:
Dass zu einem "Filmlook" mehr gehört, als reines progressives Exportieren des Films, ist mir klar. Als (extremes) Beispiel: Lindenstraße vs. CSI: Miami. Unterschiedliche Aufnahmetechniken (Videokamera vs. Filmkamera oder 35mm-Adapter) Beleuchtung grau in grau vs. grelle, bunte Farben...
Meine ursprüngliche Frage zum Thema "Halbbilder entfernen" wurde zufriedenstellend beantwortet. Sie bezog sich nur auf die Unterschiede, die mir aufgefallen sind, nicht aber auf die Grundsatzfrage, was denn nun den "Kinolook" ausmacht, ich habe den Ausdruck nur benutzt, um deutlicher zu machen, was ich meine.
Bitte zankt euch doch nicht :-).
Gruß
Chris
Antwort von MarcBallhaus:
Wir zanken doch nicht, wir diskutieren.
Was die 100/200Hz Abteilung angeht, so ist dies eine Krankheit, richtig. Aber, wenn der Consumer den Unterschied zu 24p nicht sieht, dann kann er mir auch egal sein. So lange man den DVD- oder Bluray Player auf native 24p stellen kann und der 200Hz LCD dies unterstützt, ist die Welt in Ordnung. Das einzige wo 200Hz Sinn macht, ist bei Sport und Porno, also überall dort wo"s greifbarer werden soll ;)
Das werden aber auch solche erkennen, die mit unserem Job nichts am Hut haben, und auch jene, die filmische Bildästhetik lapidar aus der Not heraus mit "Filmlook" titulieren. Da sollten wir uns glaub ich nicht so viele Sorgen machen.
MB
Antwort von PowerMac:
---
Antwort von RickyMartini:
Vielleicht die Ursuppe?
Antwort von MarcBallhaus:
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Antwort von DWUA:
Rein sprachliche Begriffe wie "Ursuppe" o.ä. in visuelle Realitätsnähe
zu bringen, war schon immer das Bestreben von Foto/Filmemachern.
Schon zu Zeiten, als es
nichts anderes gab als den "Filmlook".
;))
Was soll nun
wie aussehen?
Bei einer "Ferrari"-Werbekampagne wird anders gearbeitet
als bei der Untersuchung eines Fuchsbaus oder der Doku anlässlich
einer Darmspiegelung. (Anforderungsprofile/Zielsetzungen).
Alles ist, war und bleibt inhaltsbezogen.
Wenn wir schon von "Filmlook" reden; den gibt es z.B in s/w
(aus dem Jahr 1962) auf all euren Wiedergabegeräten zu bewundern:
www.spielfilm.de/dvd/2577/der-prozess.html
gell, Axel !
;))
Antwort von Axel:
Was zeigt er uns dann?
Artefuckte.
Ich habe es heute im Mediamarkt gecheckt, ein Sony. Es ist ein sehr ruhiges Bild, sehr angenehm. Absolut kein Videolook. Bei typischem Video meint man immer aus dem Augenwinkel etwas flimmern zu sehen, kontrastreiche Kanten sehen aus wie elektronisch eingeblendet, künstlich. Aber nicht bei diesen 200 Hz. Als Alfred kam, war von den Umstehenden ein anerkennendes "Aaah" zu hören. Sehr überzeugend.
Rein sprachliche Begriffe wie "Ursuppe" o.ä. in visuelle Realitätsnähe
zu bringen, war schon immer das Bestreben von Foto/Filmemachern.
Schon zu Zeiten, als es nichts anderes gab als den "Filmlook".
;))
Als es kein Video gab, gab es auch keinen Filmlook. Wir machen mal ein Video mit einer alten Röhrenkamera, mit dem typischen Smear-Effekt, und da blenden wir dann Titel ein, die so richtig schön flimmern und dabei brummen. Das wär mal ein origineller Look.
... oder der Doku anlässlich einer Darmspiegelung.
Mit einem solchen Endoskop mit USB-Cam und Innendarm-Beleuchtung werden auch diese Träume wahr. Halbbilder wegschmeißen, MagicBullet drauf, schon verblasst Die Reise zum Mittelpunkt der Erde. "Wo geht"s denn hier zum Darmausgang?" "Immer dem Licht folgen".
Wenn wir schon von "Filmlook" reden; den gibt es z.B in s/w
(aus dem Jahr 1962) auf all euren Wiedergabegeräten zu bewundern:
www.spielfilm.de/dvd/2577/der-prozess.html
gell, Axel !
;))
Jetzt aber wirklich.
Antwort von DWUA:
"Prozess"
Die geniale "Architektur" des Lichtes bleibt selbst auf 16" grandios.
;))
Antwort von alexanderdergrosse:
Nein, das denke ich nicht. Man müsste Menschen qualitativ befragen dafür. Meine Vorschlag: ein weicher, natürlicher Bildeindruck mit ästhetischen Farben.
Powermac, womit dreht Ihr Eure Kurzfilme (mit welcher Cam)?
(Videoausschnitte aus Kurzfilmen auf der Neuzeit-Webseite)
Antwort von PowerMac:
Auf einer Varicam, früher auf einer DVX100, jetzt auf 16mm, Red…
Antwort von alexanderdergrosse:
Und die Szene mit der mit dem Fahrrad fahrenden Frau?
Antwort von PowerMac:
Varicam…
Antwort von AndreasW.:
Das einzige wo 200Hz Sinn macht, ist bei Sport und Porno, also überall dort wo"s greifbarer werden soll ;)
Also wir drehen unsere P. ähhh erotik filme mit der RED ONE, das sieht anders aus :-)
Antwort von Axel:
Wenn wir schon von "Filmlook" reden; den gibt es z.B in s/w
(aus dem Jahr 1962) auf all euren Wiedergabegeräten zu bewundern:
www.spielfilm.de/dvd/2577/der-prozess.html
gell, Axel !
;))
Die "Filmgalerie", eine nach Regisseuren sortierte Edel-Videothek, hatte auf meine Nachfrage die Originalversion besorgt, weil ungekürzt. Zum Thema "Filmlook" kein gutes Beispiel. Es werden alle einschlägigen Rezepte missachtet. Es gibt vorwiegend praktisch absolute Schärfentiefe (Vor allem in der "normal" ausgeleuchteten ersten Viertelstunde, die anscheinend in einem winzigen Set, K.s möbliertem Zimmer, sehr weitwinkling aufgenommen wurde), und die vielen Kamerafahrten dienen immer nur dazu, längere Takes machen zu können, d.h. sie sind nie prahlerischer Selbstzweck. Vor allen Dingen vermitteln sie, salopp gesagt, "saubere" Bewegungen, d.h. es will sich partout kein schickes Daumenkino-Ruckeln einstellen.
Am meisten abschrecken jedoch wird junge Filmgucker, die wahrscheinlich auch Kafkas Roman nicht lesen wollen, dass der Film so unbehaglich ist. Denn noch in dem unheimlichsten Mystery- oder Horrorfilm von der Stange gibt es einen behaglichen Bezugspunkt. Nämlich dass er sich mit unserem verinnerlichten Wertesystem höchstens um des Effekts willen reibt, es aber nie in Frage stellt. Das ist natürlich weniger eine Frage der filmischen Mittel als eine des Inhalts. Der Aspekt der Nachahmung, der der Suche nach dem Filmlook zugrunde liegt, schließt auch mit ein, im Grunde kein Wässerchen trüben zu wollen.
Welles dagegen wollte natürlich immer "die Welle" machen und kommt daher oft, vor allem für den zeitgenössischen Geschmack, etwas pathetisch rüber. Ein Kritikpunkt, den man sich zunutze machen kann, um sich vor den Fragen zu wappnen, die der Film aufwirft. Der Prozess ist gelaufen, das Urteil längst gefällt, die Inszenierung ist eine Farce, zu schrill, zu unglaubwürdig.
Antwort von DWUA:
Hallo Axel,
das ceterum censeo scheint doch zu fruchten!
Zunächst aber herzlichen Dank für die Antwort!
Natürlich ist auch Der Prozeß für's Kino gemacht worden.
Laut einer klugen Aussage von Kluge sitzt dort der Zuschauer
bekanntlich abwechselnd im Dunkeln und im Licht.
Also mal vor einer schwarzen und mal vor einer hellen Fläche, die
groß sein darf.
Aber DIR das zu sagen, bedeutet "Eulen nach Athen tragen".
;)
Dass dies auf den Glotzen nicht passiert, ist auch klar.
Das mit den 16" ist natürlich Unsinn, wenn man "Kinolook" will.
;)
Bevor wir weitermachen:
Liegt dir als ungekürzte Fassung eine VHS-Version vor?
(Filmgalerie)
Als DVD gab es die bisher nicht.
Wie auch immer:
Auf der handelsüblichen DVD (auch The Trial) gibt es
interessante Statements ehemaliger Mitarbeiter.
Durch sie erschließt sich zunächst einiges betreffs Locations,
Licht- und Kameraarbeit.
Warum z.B. 300 Meter Film (eine Dose) am Stück gedreht werden,
während möglichst leise Kulissen verschoben werden, um andere
Perspektiven und Lichtverhältnisse zu schaffen
(Wohnung).
Warum wegen der 300 Meter Perkins mal langsam, mal schneller
die Kiste schleppt, um rechtzeitig zu den Straßenlaternen zu
gelangen, weiß man erst, wenn man die Attitüde Welles' kennt,
die "zwei mythischen Stunden", (Morgen- und Abenddämmerung)
zu nutzen.
Zu dem Kameramann sagt W.:
Entweder du machst das, oder wir trennen uns als Freunde.
Der Kameramann sagt, er habe alles so gedreht, wie W. es wollte.
Und: "Ich hätte nie geglaubt, dass das dort hinkommt".
Beim Schnitt hat W. mit 48 gearbeitet.
;)
Und, und, und.
Axel:
Natürlich ist das eine "unrealistische Kinoform". Ästhetisch allemal.
W. sagt:
Die Logik der Story ist die Logik eines Traums.
Eines Alptraums...
...Alpträume über Schuld haben mein Leben ausgefüllt...
...es ist ein autobiographischer Film, der mir näher als alle
anderen steht.
Das Unangenehme, Unbehagliche, das du, Axel, ansprichst,
(auch das unkafkaeske Ende)
hat dafür gesorgt, dass im Theatiner-Filmkunst München
die Zuschauer ziemlich betroffen sitzen geblieben sind, auch nach
geschlossenem Vorhang.
Gottseidank gab es zum Quatschen eine Etage darüber eine Pizzeria.
p. s.
Wäre ja mal ein Anfang;
aber nochmals vielen Dank.
Antwort von Axel:
Es ist leider dann wohl auch eine gekürzte Version (113m), und auch ohne Zusatzmaterial, schlecht recherchiert ...
Das mit den 16" ist natürlich Unsinn, wenn man "Kinolook" will.
Ein Kino ist der einzige Ort, an dem es keinen Kinolook geben kann. Die Begriffe "Filmlook" und "Kinolook" sind irreführend.
Die Idee ist: Wenn ich es mit Tricks irgendwie schaffe, mein Video so aussehen zu lassen wie dort, werde ich vom Türhüter eingelassen.
Ich kenne das vor allem in Bezug auf Equipment von mir selbst. Sobald ich diesen Scheinwerfer habe, dieses Mikro oder dieses Programm, bin ich weiter gekommen. Das kostet Geld, ich muss mich einschränken. Psychologisch gesehen ein Minderwertigkeitsgefühl (Amateur!), existenziell gesehen ein Ablasshandel (die Bestechung der Flöhe). Das ist der Grund, warum Profis über die ganze Thematik nur mitleidig oder verächtlich den Kopf schütteln, so, wie eine Hure für einen verliebten Freier insgeheim nur Mitleid oder Verachtung empfindet (Wie tief ist er gesunken, dass er sich mit MIR abgibt).
Vor dem Gesetz
Unser Selbstbild als jemand, der etwas Transzendentes erschaffen muss (Bitte beachten, dass "Filmlook" mit "Realität" absolut nichts zu tun haben will!) führt uns auf eine Wartebank vor einer gewaltigen Barriere. Wir hadern mit der Gleichgültigkeit des Gesetzes unseren Bedürfnissen gegenüber, dabei sitzen wir in einer Kulisse, die wir selbst errichtet haben: "Dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich werde ihn jetzt schließen."
Halbbilder und verräterische Schärfe lassen sich vergleichsweise einfach überwinden. Sie - oder vielmehr, dass man sich daran stört - sind ein Symptom. Die zugrunde liegenden Ursachen sind:
1. Ansprüche (von Vor-Bildern hergeleitet) und Möglichkeiten/Fähigkeiten stehen in einem Missverhältnis.
2. Antrieb und Hemmung heben sich gegenseitig auf, übrig bleibt nichts. Man kriegt nichts auf die Kette. Frust >Hemmung >Trotz, erneuter Antrieb, usw.
Lösung: Punkt 1 erkennen und anerkennen. Damit fällt aus dem Teufelskreis unter Punkt 2 die "Hemmung" weg.
Antwort von DWUA:
Hallo Axel,
"...und auch ohne Zusatzmaterial...".
Das ist dann schon exerbitant - äh, exorbitant schade !
Allein dieses würde schon die 9 Euro 99 rechtfertigen.
Nicht, weil es außerordentlich üppig wäre (zwei mal 30 Minuten)
oder besonders hilfreiche Tricks verriete;
nein, - es bleibt lediglich Zusatzmaterial.
(Manchen würde es besser gefallen als die Sache selbst, um die
es geht; den Film als Kunstwerk):
Kurze Retrospektive über Welles' erstes abenteuerliches
"Arbeitsleben" als "Panikauslöser" (1938, Radiostimme,
"The War of Worlds" nach H.G. Wells).
Finanzierungsprobleme nach Citizen Kane (erster Film im Alter
von 26 Jahren), 1940 endgültige "Verfeindung" mit den US H-Studios.
Am "rührendsten" sind (Interesse an Filmhistorischem
vorausgesetzt) die Interviews mit dem ehemaligen Kameramann
Edmond Richard, dem "Filmmaker" André S. Labarthe
(der Mann mit der ewigen Gitane Papier au mais an der Lippe)
oder dem "vergleichenden" Literaturprofessor Jean Pierre Morel.
Zum Thema "Filmlook" / "Kinolook" :
Wurde soeben wieder "spielerisch" in die Runde geworfen.
Magic Bullet Quick Looks.
Dazu lieber nix mehr von DWUA. Ist besser so.
Viel Spaß damit!
;))
Antwort von Axel:
Falls du es nicht kennst, ich habe es schon mehrmals empfohlen: "F for Fake". Hierin als fettes Zusatzmaterial eine komplette Doku: "Orson Welles - The One Man Band".
Der Hammer ist ein Ausschnitt aus "The Other Side Of The Wind", ein bedauerlicherweise nicht vollendetes Werk. Einige Jugendliche sitzen nachts bei Regen in einem Auto, aufgenommen, wie man in weiterem Footage sieht, in einem alten Autowrack, das auf einer Wiese vor sich hingammelt.
No budget. Familie, Nachbarn. Ein Werk der Liebe.
Das Äquivalent zum letzten Tropfen aus dem "Parfüm". So unmittelbar filmisch, dass der "Filmlook" dagegen wie erbärmliche Panscherei wirkt.
Ich hasse es, Clips so aus dem Zusammenhang zu reißen, aber zieht euch das rein:
http://de.youtube.com/watch?v=EmW5ZYurYkM
Mir verursacht es eine Gänsehaut.
Antwort von DWUA:
Ja, F for Fake ist eine fulminante Montage.
Der Mann mit Umhang, Hut und Zigarre ist (wieder) Hauptdarsteller.
Das Wichtigste an ihm ist seine Stimme.
Er weiß, wie er sie einsetzen muss.
Die Musik passt entsprechend.
Mal schwer, mal impressionistisch (wie z.B. auch zu den Bildern wie
Monet im Garten zwischen den Gräsern sitzend gefilmt), mal als
nichtssagender, beiläufiger Fahrstuhl-Jazz à la Jaques Loussier
(Play Bach); wie auch zwischendrin im Prozess immer wieder.
Darf hier ja nicht "Masche" heißen, sondern Stil.
Man muss sich schon am "filmischen Zauber" orientieren, um
nicht schmachvoll am Inhalt zu verkümmern.
Von der Zeitungs-"Ente" über die "Flying Saucers" und Kunstfälschern
bis auf Kunst-Markt-Kunst Kritik wird effektvoll vorgemacht,
es sei etwas etwas Neues, Zeitgenössisches.
Ist es aber nicht.
War schon immer da. Bloß Welles noch nicht.
(Artist > Dealer > Art > Betrug)
Seit 5000 Jahren und noch mehr.
Was kann einer, der keine Ahnung von den
gewaltigen Fakes des Mittelalters oder der Antike hat,
anderes tun, als sich alleine und einsam
(letztendlich doch der "P.C. Amerikaner in Paris") auf zeitgenössische
Opfer zu stürzen?
"...the best critical opinion".
Tintoretto wurde in einem Nebensatz erwähnt.
Was ist "Arroganz" und von wem kommt sie?
Antwort von JonasB:
Ich hasse es, Clips so aus dem Zusammenhang zu reißen, aber zieht euch das rein:
http://de.youtube.com/watch?v=EmW5ZYurYkM
Mir verursacht es eine Gänsehaut.
"Dieses Video wurde vom Nutzer entfernt."
Findet man den Film auch irgendwo anders? :P Nach einem solchen, beeindruckenden Beiträg interessiert mich was dich fasziniert... ;)
M F G
Jonas
P.S. Ich weiß, ich bin ein halbes Jahr zu spät...:P
Antwort von Axel:
Der Ausschnitt ist, wie gesagt, im Bonus-Material von "F wie Fälschung" (DVD z.B. bei Amazon, i.d.R. in guten Stadtbibliotheken zu leihen) enthalten. Es ist damit wie mit allen Fragmenten: Mehr Rätsel als Erbauung. Es sei denn, man steht auf Rätsel. Deine Neugierde ist noch besser, spar dir den Film.