Mit der digitalen Wireless Go II Funkstrecke hat Rode seiner Einsteiger-Funkstrecke eine 2-Kanal Option an die Seite gestellt, die neben der bekannten Nutzung als drahtloses Clip-On Mikro oder Lavalier-System jetzt auch über eine interne (Backup) Aufnahmefunktion, einen erweiterten Funktionsradius und die Option den Empfänger via USB-C auch an mobilen Geräten als Audio-Streaming-Lösung zu betreiben …
Handling und Funktionsumfang
Die Wireless GO II Funkstrecke von Rode trumpft mit einem recht beeindruckendem Funktionsumfang auf. Das Wireless Go II Kit besteht als 2-Kanal-Lösung jetzt aus zwei Sendern (TX) und einem Empfänger (RX) im bekannten, kompakten Voll-Kunststoff Gehäuse des Vorgängers. Bei gerade einmal 30g pro TX-Funkeinheit (33g RX-Empfänger von uns gewogen) hat sich Rode bei der Entscheidung Gewichtsersparnis vs Robustheit klar für ersteres entschieden. Wer also auf der Suche nach einer besonders leichten 2-Kanal Funkstrecke ist, bsp. für den Betrieb an der Gimbal-Kamera oder für besonders leichte, handgeführte Setups liegt hier genau richtig. Wer hingegen für robuste Außeneinsätze auf solide Metallkonstruktionen inkl. Wechselakkus und adapterfreie XLR-Anbindung angewiesen ist, wird vermutlich woanders eher fündig werden, dürfte sich dann jedoch auch klar in einem deutlich professionellerem Segment mit entsprechenden Preisen bewegen. Mit einer UVP. von 329,- Euro und Straßenpreisen deutlich unterhalb von 270,- Euro ist die Rode Wireless Go II tatsächlich ein absolutes Schnäppchen (zum Preis-/Leistungsverhältnis im Folgenden mehr).
Neben dem geringen Gewicht verfügen die Sender der Rode Wireless GO II Funkstrecke jetzt erstmalig auch über eine interne Aufnahmefunktion - für uns neben der 2-Kanalfunktion das überragende Feature der GO II: Ganz gleich ob man im wireless Setup mit den internen Mikros der Sender oder mit Lavaliers (oder mit Shotguns wie bsp dem Rode VideoMic NTG) arbeitet: Stets lässt sich eine lokale, interne Backup-Aufnahme wahlweise in „Broadcast-Quality Uncompressed“ oder „Standard Quality Compressed“ im internen Speicher des Senders anlegen.
Sollte es also bei der WIFI-Übertragung zur Kamera zu Aussetzern oder Störungen durch andere Netzwerke kommen, hat man also immer noch eine Backup-Aufnahme zur Verfügung, die lokal im Sender gespeichert wurde und damit garantiert frei von Übertragungsfehlern ist. Allein diese Funktion ist unserer Meinung nach „Gold“ wert und schiebt das aktuelle Wireless GO II Funksystem zusammen mit der 2-Kanal-Fähgkeit ein beachtliches Stück Richtung „Pro“.
Auf dem internen Speicher finden bei der „Uncompressed“ Aufnahme 7+ Stunden Platz, bei der „Compressed“ Aufnahme werden 43+ Stunden freier Speicher angezeigt. Beim Thema Anschlüsse verfügen sowohl der Empfänger als auch die Empfänger sowohl über USB-C Schnittstellen als auch über Mini-Klinken-Aufnahmen. Über Miniklinke lässt sich der Empfänger klassisch mit Kameras mit entsprechendem Mikro-Eingang koppeln, während beim Sender die Miniklinke für zusätzlich Mikrofonierungen wie Lavalier u.a. genutzt werden kann.
Via USB-C Schnittstelle lässt sich der fest verbaute Lithium Ionen Akku aller GO II Einheiten unkompliziert laden, Firmware Updates via Rode Central App aufspielen sowie eine Reihe von Einstellungen wie Backup-Recording, Split-Modi, Clock-Resets, LED- und Button-Funktionen u.a. einstellen. Darüber hinaus dient der USB-C Port bei den Sendern für das Übertragen der Backup-Aufnahmen auf den Rechner. Beim Empfänger lässt sich via USB-C ein drahtloses Mikro Setup für Webcam-Applikationen am Mac/Pc einbinden. Der GOII Sender oder ein an ihm angeschlossenes Lavalier lassen sich dann unkompliziert in Applikationen wie Skype, Facetime, Rode Connect etc, einbinden. Wir hatten keine Probleme am MacBook mit Skype das Wireless Go II Mikro auszuwählen. Das Handling der Wireless Go II Komponenten ist insgesamt auf eine möglichst einfache Bedienung ausgelegt - was auch durchaus Sinn macht – schließlich stellen vor allem Solo-Operator wie Youtuber, Vlogger und andere Solo Content-Producer die primäre Zielgruppe dar.
Bereits Out-of-the-Box funktionierte bei uns das Pairing der einzelnen Komponenten. Wer die Funkstrecke also möglichst einfach an der DSLM oder am Handy betreiben möchte, muss lediglich die interne Audioverstärkung der jeweiligen Kamera bestmöglich reduzieren und am GOII Empfänger den Pegel anheben und kann direkt loslegen.
Wer bislang bei DSLMs vor allem mit XLR-Adaptern unterwegs ist, muss bei der Rode Wireless GO II jedoch auch Kompromisse in Kauf nehmen. So lässt sich der Pegel am Empfänger immer nur global einstellen – auch im 2-Kanal-Betrieb. Hat man also eine laute und eine leise Tonquelle, bleibt als einziger Weg am entsprechenden Sender ein Pad zu aktivieren, das sich sowohl via Rode Central als auch am Receiver pro Sender einstellen lässt. Eine andere Option wäre mit Splitter-kabeln und Rode VXLR-Adapter am entsprechenden DSLM XLR-Adapter zu arbeiten - aber das wird uns dann etwas zu viel an Adptern und entspricht in unseren Augen nicht mehr dem Haupteinsatzzweck der Wireless GO II Funkstrecke.
Fairer Weise muss man zum Thema globale Aussteuerung sagen, dass Rode die Pegel der beiden Empfänger bereits recht gut für Sprache gesetzt hat. Wir konnten ein Clipping der internen Mikros nur mit extrem lauter Sprache/Schreien provozieren.
Als ziemlich clever empfanden wir die Kunststoff-Clips die sich an allen Units der Wireless GO II Funkstrecke befinden. Diese lassen sich einerseits als Clips zur Befestigung an der Kleidung oder als Einschub an Blitzschuhaufnahmen nutzen. Für letzteres muss zwar etwas Kraft aufgewandt werden – dafür sitzt der Empfänger dann auch vergleichsweise fest: Ideal auch um den Empfänger am Cage einer DSLM mit Blitzschuhaufnahme zu betreiben.
Gute Arbeit hat Rode auch beim integrierten Monitor des Empfängers geleistet, auf diesem lässt sich mit einem Blick der (ungefähre) Pegel, der Gain (von -30 bis 0db), der Akkustatus aller 3 Module, aktivierte Pads sowie der Status der internen Backupaufzeichnung zentral ablesen. Darüber hinaus lassen sich am Empfänger die Sender remote einzeln muten sowie von Split- auf Merged-Mode umstellen.
Wer Zugriff auf noch umfassendere Einstellungen wie die Segmentierung der Gain-Stufen, das Verhalten/Format des Backup-Recording, die Synchronisation mit der Workstation-Uhr, die Helligkeit der LEDs, Safety-Channel Recording und Marker-Funktionen benötigt, ist auf die Rode Central App angewiesen. Dafür muss die einzelne Unit entweder via USB-C mit einem Rechner oder via kostenpflichtigem Spezialkabel mit dem Handy verbunden werden.
Weshalb wir für das Setup der GO II Units das Handy bevorzugen, erklären wir weiter unten im Kapitel (Rode Wireless GO II und iPhone 13 Pro).
Und schließlich ist der neue Bajonettverschluss für die Befestigung des Fellwindschutzes auch noch eine positive Erwähnung wert. Im Gegensatz zum 1-Kanal Wireless Go System hat Rode beim GOII hier eine deutlich besser haltende Lösung verbaut. Der mit einer kurzen Drehung an den Sender-Mikros zu montierende Windschutz hält jetzt sehr gut. Unser Tip: mit montiertem Fellschutz werden die Mikros beim Transport noch besser vor äußeren Einflüssen geschützt. Da man sie in Sekunden
Hallo,
kann man die Marker auch exportieren und zB in Premiere nutzen oder bleiben sie nur bis zur Rode Central App bestehen?
Wenn ja, wie?
Danke
berlin123 16:47 am 4.5.2022
Interessant.
Ich hatte ein problem mit dem Wireless Go II an einer Sony Z-V1. Kann mich nicht mehr genau erinnern ob es mehr Brummen oder Interferenz Rauschen war. An einer...weiterlesen
DeejayMD 00:40 am 2.5.2022
Moinsen!
Ich habe mir die Wireless GO II inklusive den Rode Lavalier II letzte Woche als Nachfolger des Go I besorgt und bin zufrieden. Bessere Sprachverständlichkeit als beim Go...weiterlesen
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