HDMI-Output
Der HDMI-Output der Nikon D4 ist ehrlich gesagt ziemlich verirrend und auch nicht immer stabil. Häufig musste das HDMI-Kabel gezogen und wieder neu eingesteckt werden, um das Videosignal korrekt anliegen zu haben. Wenn es jedoch einmal da war, blieb es auch.

Wir mussten intensive Tests mit dem HDMI-Out Signal der Nikon D4 machen, um ein wenig klarer zu bekommen, wann welches Signal anliegt – hier sind unsere Ergebnisse:
Der HDMI-Output der Nikon D4 unterscheidet drei unterschiedliche Kameraufnahmezustände: 1. HDMI-Out Signal bei paralleler Aufzeichnung auf Karte 2. HDMI-Out Signal bei eingelegter Karte ohne parallele Aufzeichnung auf Karte und 3. HDMI-Out Signal ohne Karte im Kartenslot. Alle drei hier genannten HDMI-Ausgabe Modi unterscheiden sich im ausgegebenen Signal. Auf den ersten Blick sind zwar die ausgegeben HD-Formate zwischen 2. und 3. gleich – allerdings wird bei 2. (also bei dem HDMI-Out Signal bei eingelegter Karte ohne parallele Aufzeichnung auf Karte) das via H.264 komprimierte Signal über HDMI ausgegeben. Wer das unkomprimierte 8 Bit 4:2:2 Signal abgreifen möchte, muss, wie gesagt, alle Speicherkarten aus dem Kartenslot der Nikon D4 entfernen. Wir finden das ehrlich gesagt ziemlich unpraktisch und verstehen nicht so recht, weshalb nicht parallel auf Karte in H.264 und gleichzeitig unkomprimiert ausgegeben werden kann. Die Technik dafür steht längst zur Verfügung und, wie bereits erwähnt, andere, deutlich kleinere Kameras wie die Panasonic GH2 schaffen das auch. Hier zur Übersicht die unterschiedlichen HDMI-Out Signal der Nikon D4:
Internes Videoformat | HDMI-Out Signal mit eingelegter Speicherkarte | HDMI-Out Signal ohne eingelegte Speicherkarte | HDMI-Out Signal mit paralleler Aufzeichnung auf interner Speicherkarte |
---|---|---|---|
1080 30p | 1080 60i 8 Bit 4:2:0 | 1080 60i 8 Bit 4:2:2 | 720 60p 8 Bit 4:2:0 |
1080 24p | 1080 24p 8 Bit 4:2:0 | 1080 24p 8 Bit 4:2:2 | 720 60p 8 Bit 4:2:0 |
1080 25p | 1080 25p 8 Bit 4:2:0 | 1080 25p 8 Bit 4:2:2 | 720 50p 8 Bit 4:2:0 |
720 60p | 720 60p 8 Bit 4:2:0 | 720 60p 8 Bit 4:2:2 | 480p 8 Bit 4:2:0 |
720 50p | 720 50p 8 Bit 4:2:0 | 720 50p 8 Bit 4:2:2 | 576p 8 Bit 4:2:0 |
720 30p | 720 60p 8 Bit 4:2:0 | 720 60p 8 Bit 4:2:2 | 720 60p 8 Bit 4:2:0 |
720 25p | 720 50p 8 Bit 4:2:0 | 720 50p 8 Bit 4:2:2 | 720 50p 8 Bit 4:2:0 |
1080 30p Beschnitt | 1080 60i 8 Bit 4:2:2 | 1080 60i 8 Bit 4:2:2 | 720 60p 8 Bit 4:2:0 |
1080 24p Beschnitt | 1080 24p 8 Bit 4:2:0 | 1080 24p 8 Bit 4:2:2 | 720 60p 8 Bit 4:2:0 |
1080 25p Beschnitt | 1080 25p 8 Bit 4:2:0 | 1080 25p 8 Bit 4:2:2 | 720 50p 8 Bit 4:2:0 |
Beim HDMI-Out Betrieb sollte man im Hinterkopf behalten, dass defaultmässig die Videooverlays ausgegeben werden und entsprechend erst im „Fortgeschritten“ „HDMI“ Menü deaktiviert werden müssen, wenn man das HDMI-Signal aufzeichnen möchte. Die Ausgabeauflösung empfehlen wir auf Auto stehen zu lassen. Außerdem sollte in den „Fortgeschritten“ Einstellungen im „HDMI“ Menü „Bildgröße auf ext. Gerät“ auf „100%“ gestellt werden.

In der Tabelle sind die „Beschnitt“ Videoformate bereits gelistet worden: Um bessere Auflösungen aus dem 16,2 MP CMOS für den Videobetrieb generieren zu können, bietet Nikon einige Sensorcrop Modi an, die eine Auflösungssteigerung für Videos bieten – allerdings um den Preis einer Brennweitenverlängerung um den Faktor 2.7. Hierfür wählt man im Menü Videoeinstellungen unter Bildgröße/Bildrate aus den drei untersten 1080er Formaten aus, deren Bezeichnung „1920x1080; 30, 25 und 24 fps Beschnitt“ lauten.
Wer viel im Weitwinkel filmt dürfte mit dem 2.7 Faktor weniger glücklich werden. Wer jedoch eher im Telebereich unterwegs ist, kann sich über deutlich mehr „Reichweite“ bei verbesserter Videoqualität freuen. Wir haben nach einem Weg gesucht, die Cropumschaltung auf eine externe Taste zu legen – leider ohne Erfolg. Hier könnte Nikon unserer Meinung nach noch etwas nachbessern. Immerhin lässt sich der videorelevante Menüpunkt Bildgröße/Bildrate im benutzerdefinierten Menü ablegen und so mit relativ wenigen Klicks aufrufen. In unserem benutzerdefinierten Menü haben sich darüber hinaus folgende Shortcuts angesammelt: Bildfeld, Weißabgleich, Picture Control, Ausgabeauflösung, sowie HDMI-Ausgabe (Fortgeschritten).
Da die Nikon D4 neben dem FX-Modus auch über eine APS-C Schaltung für den Sensor verfügt, stehen insgesamt für die Videoaufnahmen folgende Crops zur Verfügung: 1x (FX), 1.5x (DX) und 2.7x (Beschnitt). Die restlich Bildfeldmodi (1,2x und 5:4) haben für die Videoaufnahme keine Bedeutung.

Das H.264 Encodingprofil der Nikon D4 entspricht mit seinem High@L4.0 Level – ausgespielt in einen QuickTime Container mit maximal ca. 20 Mbit/s - dem der bereits mit H.264 Encodern ausgestatteten Nikon Konsumermodelle wie bsp. der Nikon D7000. Das Filesizelimit der Nikon D4 Videofiles liegt bei 4GB, bzw. bei den bekannten maximal 29 Minuten 59 Sekunden. Allerdings gilt bei Videos in höchster Qualität ein 20 Minuten Limit. Audio wird als Linear PCM in 16 Bit mit 48KHz aufgezeichnet – und in Sachen Audio gibt es noch mehr zu berichten …