Praxis
Bei diesen unterschiedlichen Konzepten sollte man vor dem Kauf abwägen, welche Arbeitsweise eher in Frage kommt: Die MVX25i wird in der klassischen Handschlaufe bedient. Nur dann liegen alle Tasten an der richtigen Stelle, der Zoom lässt sich auch sanft durchfahren und Display und Sucher können gleichermaßen gut verwendet werden. Dabei ist die Kamera gut ausbalanciert, das relativ geringe Gewicht lässt auch längere Einstellungen zu. Aufnahmen aus der Froschperspektive beginnen aber immer mit einem Wackler, die Rekord-Taste auf der Rückseite lässt sich dabei nur schwer erreichen.

Die DCR-HC1000 dagegen wird eher mit beiden Händen gehalten: Das relativ hohe Gewicht verlangt nach der zusätzlichen linken Hand, die erfreulicherweise am Display auch einen eigenen Aufnahmeknopf besitzt. Ohne Stütze ist die Kamera linkslastig und verspannt den Arm, außerdem geht der Drehmechanismus recht leichtgängig. Wer nicht aufpasst, filmt unvermittelt auch mal nach oben. Einhändig fast unmöglich ist eine ruhige Zoomfahrt: Der ohnehin schon nervöse Zoomhebel lässt sich mit dem angespanntem Zeigefinger kaum bedienen. Die linke Hand ist auch für die Touchscreen-Bedienung zuständig, ohne den die Kamera bis auf Fokus und Zoom nur mit Automatik aufnimmt. Apropos Zoom: Per Schiebeschalter lässt sich das Fokusrad auch zum Zoomen verwenden, reagiert dabei aber recht zeitverzögert. Das Display ist zwar sehr gut, zeigt aber einen prinzipbedingten Fehler: Bei hellem Sonnenlicht ist eine Beurteilung der Blende kaum möglich, eine manuelle Anpassung z.B. am Strand wird zum Ratespiel. Einziger Ausweg bleibt da die punktuelle Automatik: Per Fingerzeig auf dem Display wird die bildwichtige Stelle vorgegeben.
Möglichst schon zu Hause sollte man das Menü anpassen: Das P-Menü lässt sich mit den wichtigsten Funktionen belegen, die dann schneller Griffbereit sind. Wer das nicht macht, läuft in Gefahr sich im entscheidenden Moment im animierten Grundmenü zu verlaufen.

Oberhalb der Kamera stört das eingebaute Mikrofon, wer nicht gerade Langstreckentauchen trainiert, bekommt schnell Atemgeräusche auf´s Band. Einzig sinnvolle Anwendungsmöglichkeit ist das kommentieren direkt bei der Aufnahme, was aber nur in Ausnahmefällen vorkommt. Dafür wäre dann vielleicht das optionale Surround-Mikro für den Zubehörschuh geeigneter, die hinteren beiden Kanäle würden eher den Filmer aufzeichnen, die vorderen beiden mehr Atmo.




















