markusG hat geschrieben: ↑Mo 17 Jun, 2024 17:54
iasi hat geschrieben: ↑Mo 17 Jun, 2024 17:04
Es ist keine Gewinnabsicht, wenn man darauf abzielt, Investoren zu gewinnen.
Wieso nicht? Also hat nach deiner Logik zB auch kein einziges Startup dieser Welt Gewinnabsichten? Das musst du schon erläutern...
iasi hat geschrieben: ↑Mo 17 Jun, 2024 17:04Vor einem Drehbuch gibt es nur ein Expose oder Treatment, wenn
man es für die Zusammenarbeit mit anderen Autoren nutzt,
man es zur eigenen Strukturierung nutzt,
man nach Geldquellen sucht.
Sprich: man damit Geld verdienen will. Ergo: Gewinnabsicht.
Mal ein kleines Gedankenexperiment:
Jemand schickt dir ein Expose. Es ist interessant. Bezahlst du ihn, um daraus ein Drehbuch zu schreiben?
Jemand schickt dir ein interessantes Treatment. Bezahlst du ihn, um daraus ein Drehbuch zu schreiben?
Ein Autor, dessen Kurzfilm-Drehbücher schon verfilmt wurden, schickt dir ein interessantes Treatment. Bezahlst du ihn, um daraus ein Drehbuch zu schreiben?
Ein Autor, dessen Drehbücher schon verfilmt wurden, schickt dir ein interessantes Treatment. Die Filme hatten keinen Erfolg. Bezahlst du ihn, um daraus ein Drehbuch zu schreiben?
Ein Autor, dessen Drehbücher schon verfilmt wurden, schickt dir ein interessantes Treatment. Die Filme hatten Erfolg. Bezahlst du ihn, um daraus ein Drehbuch zu schreiben?
Erfolg ist der Schlüssel zur Bezahlung. ;)
markusG hat geschrieben: ↑Mo 17 Jun, 2024 17:54
iasi hat geschrieben: ↑Mo 17 Jun, 2024 17:04Eine Gewinnabsicht ist gegeben, wenn man mit dem Film direkte Einnahmen erzielen möchte.
Wie kommst du auf das "direkt"? Und was bedeutet es? Wenn ein Autor ein Drehbuch schreibt, zur Realisierung aber eben noch andere braucht die es umsetzen. Es ist also noch ein langer Weg bis der Film verwertet wird. Trotzdem hat der Autor ja eine Gewinnabsicht. Und die ist in obigen Modell gegeben. Um überhaupt soweit zu kommen schreibt er ein Expose, um "Werbung" zu machen.
Generell: Werbung wird gemacht (also Geld
investiert), um am Ende Gewinn zu machen. Ganz simpel: Marketing. Wenn es eher in dein Verständnis passt: Kurzfilme dienen dem Marketing. In dem Fall halt für den Zwischenschritt.
Werbung zu machen, um ein Produkt zu verkaufen, ist etwas anderes, als "Werbung" für sich zu machen, damit jemand in einen investiert.
Wertschöpfung findet am Ende nur bei der Produktwerbung statt.
Ein Spielfilm soll dann nun mal von möglichst vielen Zuschauern gesehen werden.
Dein Pitch-Kurzfilm soll von Produzenten/Investoren wahrgenommen und gesehen werden, damit sie dir das Geld geben, um einen Spielfilm zu drehen.
markusG hat geschrieben: ↑Mo 17 Jun, 2024 17:54
iasi hat geschrieben: ↑Mo 17 Jun, 2024 17:04
Und Risiko:
Wie groß ist denn die Chance, mit einem Kurzfilm überhaupt wahrgenommen zu werden?
Scheinbar groß genug, dass es sich als "Modell" etabliert hat.
Wie groß ist denn die Chance, dass ein Langfilm eines Niemands es in die Produktion schafft (wer investiert denn zig Wochen für einen Unbekannenten?) - und dann auch noch erfolgreich ist (mit welchem Marketing? Sollen die auch noch pro Bono arbeiten? Die Kinobetreiber ebenfalls? Dito Fernsehsender?), sprich: Gewinn erzielt?
Wieder diese Vorstellung, dass in eine Person investiert würde.
Und wieder dieses pro Bono.
Der Gedanke ist, dass alle in eine gemeinsame Produktion investieren.
Wer einen Kurzfilm dreht und die Leute mit Rückstellungsverträgen abspeist, lässt sie pro Bono arbeiten, denn abgesehen von dem Wisch haben sie nichts.
Ein Kinobetreiber verdient an den Kinobesuchern und nicht am Film, der auf der Leinwand läuft.
Bei Dune 2 saß ich damals mit vielleicht 20 anderen Zuschauern im großen IMAX-Saal. Meinst du, der Kinobetreiber hatte einen großen Reibbach gemacht, weil der Film auf der Leinwand 190 Mio.$ gekostet hatte?
markusG hat geschrieben: ↑Mo 17 Jun, 2024 17:54
iasi hat geschrieben: ↑Mo 17 Jun, 2024 17:04
Allein schon, wenn der Film im TV-Nachmittagsprogramm läuft, kann das für einen Low-Budget-Spielfilm einen finanziellen Erfolg bedeuten.
Wieso sollte ein Sender den Film eines Unbekannten überhaupt in Betracht ziehen? Wer entscheidet das und wie? Wie hoch ist da die Chance überhaupt wahrgenommen zu werden? Und wieviele Menschen erreicht man damit? Und reichen die Einnahmen um
Gewinn zu erzielen? Ich frage das, weil ich Fernsehen seit jeher gemieden habe wie der Teufel das Weihwasser, vlt kann jmd mit Erfahrung da ein bischen was zu erzählen :)
Ein Sender muss seine Programminuten füllen.
In die Programmstruktur passen verschiedene Formate - Kurzfilme haben darin nur sehr wenige Fenster, Spielfilme schon mehr.
Mach doch mal eine Schätzung:
Wie viele Kurzfilme werden wohl jährlich in D gedreht?
Und nun noch:
Wie viele Spielfilme werden jährlich in D gedreht?
Splatterfilme bedienen dabei z.B. schon mal einen anderen Markt, haben also andere Verwertungskanäle, als TV.