Bildlauf
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Bildlauf »

Als Solo Freelancer lebt es sich super. Bester Beruf ever den ich hatte in meinem Leben und dann noch mit einer Sache, die sich nichtmal wie Arbeit in dem Sinne anfühlt.....
Kein nerviger ChefIn, keine nervigen Jobs. Es fühlt sich wirklich frei an, heißt ja auch Freelancer.
Kann meistens (natürlich nicht immer) ausschlafen und ins Bett wie ich lustig bin. :-) >> Alleine nur das, Erhöhung der Lebensqualität um ein Vielfaches plus die anderen Aspekte.

Gage ist doch das beste, und "nur" Gagenbezieher zu sein heißt doch noch lange nicht, daß man die Aufgaben nicht ernst nimmt.
Als Gagenbezieher bin ich auch weniger befindlich. Man ist sehr unabhängig und alles andere als ein Lakai.
Man wird sehr ernst genommen.

Und wenn man mal umsonst macht, was ich auch tue bei interessanten Projekten (nur Musikbereich), dann aber auch mit entsprechenden Bedingungen, daß ich sehr gut dabei wegkomme, zwar nicht finanziell, aber auf anderer Ebene.
Es fühlt sich gut an alles.

Warum sollte ich eine GmbH gründen und Film produzieren oder investieren in eine Film-GmbH, wo die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, daß es zündet? Das ist eher wie ein Hedgefond.

Dieses "Wir schaffen das, man muss es nur wollen" - Geschwafel ist nur eine Beruhigungspille vieler Menschen um die Moral aufrecht zu erhalten in solchen GmbH/Startup Konstrukten.
Nur diese Denke ist keine Garant dafür, daß es klappt. Kenne genug Leute die haben extrem viel Gas gegeben und jeden Tag ihr Mantra aufgesagt, und es hat dennoch nicht geklappt, auch auf andere Branchen bezogen.

Es können nicht alle gewinnen. Und der Markt ist der Boss und der Markt hat kein Gewissen. Kein Mensch geht nachher in "Deinen Film", um dein Unternehmen zu retten. Ich habe auch kein schlechtes Gewissen gegenüber Canon oder Nikon, weil ich noch nie ein Produkt von denen gekauft habe.

Ich behaupte mal, eine Film - GmbH, die 300.00 Euro zur verfügung hat, muss mindestens 1.000.000 einspielen, damit man wenigstens auf Null kommt.
So wie bei jeder Unternehmens oder Produktkalkulatioin.

Aber @iasi, wenn Du das so geil findest mit GmbH und Co., dann geh bitte heute noch ab zum Finanzamt, die müssten eigentlich noch bis 12 geöffnet haben, aber mach bitte nicht die Freelancer Branche nieder und tu so als ob das alles antriebslose Lakaien irgendwelcher Auftraggeber sind.
Denn man ist schon mutig gewesen, hat Risiko gemacht und hat sich als Freelancer selbstständig gemacht.



pillepalle
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von pillepalle »

Bei iasi dreht sich alles nur um die Finanzen und den wirtschaftlichen Erfolg, aber gerade daran krankt sein Modell :)
iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 10:49 Nochmal: Wenn du eh denkst, dass du nichts produzieren kannst, das sich verkaufen lässt, gründest du kein Unternehmen sondern höchstens einen Verein. ;)

Und das ist dann auch der wahre Unterschied zwischen "professionell" und "amateurhaft"
Nee. Man verkauft sich, oder bringt einfach seine Fähigkeiten ein, statt den Film verkaufen zu wollen. Genau das ist übrigens professionell, nicht den Job anderer (eines Produzenten) mitmachen zu wolen ;)

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

markusG hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 10:33
iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 10:17sondern die zentralen Crew-Mitglieder gemeinsam diese Produktionsfirma gründen.
Merkst selber dass du nun nur noch von "zentral" schreibst. Und am Ende ist es dann nur der Regisseur. Die anderen der Produktionsfirma arbeiten als Produzenten, und die Crew bekommt ganz gewöhnlich eine Gage - ob sie an den Erfolg glauben oder nicht ;)
Jeder kann sich an einer GmbH als Gesellschafter beteiligen.
Jeder kann Eigenleistungen mit einbringen.

Ich schreibe "zentral", da im FFG explizit Kameramann, Herstellungsleiter etc. genannt sind und bei Low-Budget eine Beschränkung auf die zentralen Crew-Mitglieder angesagt ist.
markusG hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 10:33
iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 10:17Bei jedem Kurzfilm
... Ist der Aufwand bedeutend geringer, daher überhaupt möglich da auf Rückstellung bzw. Mit Verzicht auf Gage mitzuwirken. Ganz anderer Schnack. Aber für dich sind Kurzfilme ja eh nur Liebhaberei. Wäre dann doch bei einem Langfilm, der auf Risiko gedreht wird, nichts anderes. Außer für die Crew die ordentlich Gage bekommt - für die ist es täglich Brot.

Und da kann man schon das ein oder andere probono Projekt einschieben, auch wenn man zB nur für eine handvoll Tage für einen kranken Kumpel einspringt. Ist aber was anderes als zig Wochen weg vom Markt zu sein...

Und wie Frank schreibt - gibt ja nicht nur Gage als Kosten...
Kurzfilme sind Liebhaberei, da keine echte Gewinnabsicht dahinter steht. Mehr als "soll bei Festivals eingereicht werden", kommt doch niemandem in den Sinn.

Du und Frank geht ja sowieso generell schon davon aus, dass kein Gewinn erzielt werden kann.

Ein Spielfilm hat jedoch Verwertungschancen, denn es stehen verschiedene Verwertungskanäle offen.
Dabei ist dann ein Film der 5 Mio. gekostet hat und nur die TV-Nachtprogramm-Einnahmen, ein Flop, während bei einem 500k-Budget-Film schon ein Sendetermin am Nachmittag ein großer Schritt in Richtung Gewinn wäre. Ein Großteil der Investitionen wäre damit für die Gesellschafter zumindest schon mal reingeholt.

"zig Wochen weg vom Markt" - Kundenstamm mit regelmäßigen Aufträgen, die abgearbeitet werden müssen - das ist, was die Flexibilität angeht, ähnlich einer Festanstellung.

Ist man flexibler, kann man sich auch überlegen, ob man z.B. in eine
High-Speed Objektivserie
oder in eine Filmproduktion investiert.



Bluboy
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Bluboy »

Kurzfilm 10 Staffeln 258 Folgen

https://www.arte.tv/de/videos/RC-019909 ... chachteln/

Ideen brauchts halt ;-)



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 11:07 Bei iasi dreht sich alles nur um die Finanzen und den wirtschaftlichen Erfolg, aber gerade daran krankt sein Modell :)
Bei pillepalle ist es kinderleicht:
Papa bezahlt.

Die Kosten soll der P... bezahlen - und auch pillepalles Gage.
pillepalle hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 11:07
iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 10:49 Nochmal: Wenn du eh denkst, dass du nichts produzieren kannst, das sich verkaufen lässt, gründest du kein Unternehmen sondern höchstens einen Verein. ;)

Und das ist dann auch der wahre Unterschied zwischen "professionell" und "amateurhaft"
Nee. Man verkauft sich, oder bringt einfach seine Fähigkeiten ein, statt den Film verkaufen zu wollen. Genau das ist übrigens professionell, nicht den Job anderer (eines Produzenten) mitmachen zu wolen ;)

VG
Du verkaufst dich. Ganz so, wie die Mehrheit der Bevölkerung, die ihre Arbeitskraft verkauft.

Denen kommt auch nicht in den Sinn selbst derjenige zu werden, für den andere arbeiten.

Für pillepalle sind Unternehmensgründungen nur etwas für Leute, die den Job "Unternehmer" auch gelernt haben.



Alex
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Alex »

Bluboy hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 11:30 Kurzfilm 10 Staffeln 258 Folgen

https://www.arte.tv/de/videos/RC-019909 ... chachteln/

Ideen brauchts halt ;-)
Süß gemacht :)



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Bluboy hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 11:30 Kurzfilm 10 Staffeln 258 Folgen

https://www.arte.tv/de/videos/RC-019909 ... chachteln/

Ideen brauchts halt ;-)
Das ist eine Serie und nicht nur ein alleinstehender Kurzfilm.

Mir kam auch schon der Gedanke, Kurzfilme mit einer Rahmenhandlung zu einem Langfilm zu verknüpfen.

Ich hatte sogar schon eine Idee und einen Einfall für den Titel: Wer ist Herr Z? :)



pillepalle
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von pillepalle »

@ iasi

Nee. Nicht Papa zahlt, sondern der Kunde, eine Agentur bzw Produktionsfirma. Alles was du vorschlägst ist, jeder solle sich auch noch als Produzent versuchen. Und nochmal, als Freiberufler ist man bereits Unternehmer. Nur sind viele eben Einzelunternehmungen ohne Angestellte. Dir fehlt einfach jegliche Erfahung aus dem Geschäftsleben, sonst würdest du nicht so seltsame Vorschläge machen. Du hast dir irgendwie in den Kopf gesetzt die Investoren durch Eigenleistung ersetzen zu wollen (was schon mal nie vollständig funktionieren kann) und blendest alle Schwierigkeiten die dadurch enstehen aus. Schau doch mal wieviele von diesen No-Budget Filmen wirklich erfolgreich sind. Das ist ein verschwindend geringer Anteil und das nicht ohne Grund.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Alex
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Alex »

iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 10:17 Das einzig spezielle ist, dass da nicht ein großer Boss die Produktionsfirma gründet und alle dann für ihn arbeiten, sondern die zentralen Crew-Mitglieder gemeinsam diese Produktionsfirma gründen.
"Das einzig spezielle"? :)

Mir fallen da ne ganze Menge ein, die sich sehr speziell unterscheiden, mal abgesehen davon, dass ich selbst investieren muss und dabei ein enormes Risiko trage und ich eine ganze mehr Wissen über Rechte und Pflichten brauche, die auf mich als Gesellschafter/Geschäftsführer einer GmbH zukommen.

Ganz nebenbei, stellst du dir so ne Truppe, die sich als GmbH zusammenschließt, immer harmonisch und einig vor?

Wenn sich 10 Leute zusammentun, wird es andauernd wichtige Entscheidungen geben, die getroffen werden müssen. Manche planbar, viele auch unerwartet, die schnell/spontan entschieden werden müssen, aber dennoch große Auswirkung aufs Produkt haben. Ich spare mir jetzt eine Auflistung an potenziellen Konflikten aufzuzählen, die sich jeden Tag neu eröffnen.

Wird dann jedes Mal ne Gesellschafterversammlung einberufen und per Stimmrecht in Abhängigkeit der Höhe der Einlage entschieden? Oder des geleisteten Einsatzes (von Arbeit/Equipments)? Ist die Arbeit eines Jeden gleichwertig? Was, wenn die Abstimmung unentschieden ist? Hat der Geschäftsführer dann das letzte Wort? Wer wird überhaupt Geschäftsführer?

Wenn ich bei 5 Abstimmungen den Kürzeren ziehe, und merke die Entscheidungen laufen überhaupt nicht so wie ich mir das vorstelle, und die ganze Produktion gestaltet sich anders als ich mir das wünschen würde, dann habe ich damit ein großes Problem, weil ich hoch investiert habe und auf den Gewinn angewiesen bin, ich muss ja Geld verdienen.
Ganz schnell wird es Streit geben, Schlichtungsversuche folgen, Zeit geht drauf, irgendwann werden Anwälte eingeschaltet, man trifft sich vor Gericht, weil man ja hohe Werte in Form von Arbeit, Zeit, Equipment und Dienstausfall bei anderen Projekten investiert hat.

Eine Demokratie funktioniert nicht bei ner Filmproduktion und wenn dann nur in einem sehr, sehr kleinen Rahmen. Ein Set ist nicht zu Unrecht so hierarchisch wie bei der Bundeswehr.
Die Verantwortung und damit auch Macht muss von oben nach unten laufen, sonst gibt es permanent Diskussionen, Konflikte und Streit. Alles kontraproduktiv.

Bei einer herkömmlichen Produktion, müssen die Teammitglieder auch immer wieder Kröten schlucken, weil sie Entscheidungen nicht nachvollziehen können. Das wird dann auch gemacht, weil man weiß, dass man dann trotzdem am Monatsende seine Miete bezahlen kann, selbst wenn die getroffenen Entscheidungen aus der eigenen Einschätzung nicht optimal sind.
iasi hat geschrieben: Fr 14 Jun, 2024 17:06 Selbst wenn Kamera-Klaus das gesamte Grundkapital selbst aufbringen würde, wären das gerade mal 8 Wochengagen für ihn, die er investieren müsste.

Wenn die GmbH floppt, arbeitet Kamera-Klaus eben einfach wieder für eine Produktionsfirma, die nicht die seine ist, und dreht wieder gegen Gage einen (klassisch produzierten) Spielfilm.
Da bedeutet, dass du eigentlich nur Leute gewinnen kannst, die ganz klassisch ihren Lebensunterhalt verdienen, weil dein Geschäftsmodell...was ist? Risikoreich? Denk an die Pyramide vom Maslow ;)

Also brauchst du für dein Vorhaben das klassische Produktionsverfahren, damit dein Vorhaben überhaupt machbar ist? Dann frag dich mal, warum sich kaum einer für deine Idee begeistert und sie schon gar nicht global auf alle (Spielfilm-)Produktionen übertragbar ist.

Mach doch lieber was wie Jochen Schweizer: "Iasis Filmproduktionsbootcamp". Dauert 6 Wochen am Stück, jeder zahlt 30k (ohne Kost&Logis natürlich), bringt sein eigenes Equipment mit und ist Selbstversorger.
Zum Abschluß gibts ne DVD.
Vielleicht, aber nur vielleicht, gucken die DVD auch andere Menschen und zahlen etwas dafür. Die Statistik hierzu sieht aber recht schlecht aus.

Iasi, du willst ne Partei gründen, dir fehlen aber die Wähler ¯\_(ツ)_/¯



stip
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von stip »

iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 09:29 Niemand arbeitet dabei umsonst, denn die Produktionsfirma und der Film sind dann Eigentum dieser
Gesellschafter = Crew-Mitglieder.
Wenn der Film floppt arbeiten natürlich alle umsonst.

Ich weiss was du antworten willst: wenn es 'nur' Angestellte sind, und keine Gesellschafter, dann glauben sie nicht an das Projekt und deshalb floppt es.

Das ist (eine) der Fehlannahmen denen du als Theoretiker unterliegst. Dass Glaube ans Projekt Erfolg garantiert.



Frank Glencairn
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 10:49

1. hattest du den Film mal als einen deiner Lieblingsfilme bezeichnet
2. war die lange Drehzeit der bestimmende Kostenfaktor bei der Produktion
3. wurde mit vorhandenem Licht gedreht
1. und?
2. Der Hauptkostenfaktor war das völlig unprofessionelle, irrationale und verantwortungslose Management von Malick.
Die ganze Produktion war deshalb ne einzige Katastrophe, und die Crew war kurz davor zu meutern und nach hause zu gehen.
3. in Wirklichkeit nur manche Szenen.
iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 10:49
Nochmal: Wenn du eh denkst, dass du nichts produzieren kannst, das sich verkaufen lässt, gründest du kein Unternehmen sondern höchstens einen Verein. ;)
Ich produziere nichts, weil ich kein Produzent bin, und ich verkaufe auch nix, weil ich kein Verkäufer bin.
Wann kapierst du das endlich?

stip hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 12:46

Ich weiss was du antworten willst: wenn es 'nur' Angestellte sind, und keine Gesellschafter, dann glauben sie nicht an das Projekt und deshalb floppt es.

Das ist (eine) der Fehlannahmen denen du als Theoretiker unterliegst. Dass Glaube ans Projekt Erfolg garantiert.
Ja, und mit Glauben kann ich keine Rechnungen bezahlen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 11:37 @ iasi

Nee. Nicht Papa zahlt, sondern der Kunde, eine Agentur bzw Produktionsfirma. Alles was du vorschlägst ist, jeder solle sich auch noch als Produzent versuchen. Und nochmal, als Freiberufler ist man bereits Unternehmer. Nur sind viele eben Einzelunternehmungen ohne Angestellte. Dir fehlt einfach jegliche Erfahung aus dem Geschäftsleben, sonst würdest du nicht so seltsame Vorschläge machen. Du hast dir irgendwie in den Kopf gesetzt die Investoren durch Eigenleistung ersetzen zu wollen (was schon mal nie vollständig funktionieren kann) und blendest alle Schwierigkeiten die dadurch enstehen aus. Schau doch mal wieviele von diesen No-Budget Filmen wirklich erfolgreich sind. Das ist ein verschwindend geringer Anteil und das nicht ohne Grund.

VG
Du hast nur eine Vorstellung von einem Produzenten:
Wie Papa bezahlt er alles.

Als Freiberufler führst du auch nur Arbeiten gegen Bezahlung aus.
Deine Erfahrung aus dem Geschäftsleben beschränkt sich darauf.
Der Kunde, eine Agentur bzw Produktionsfirma gibt dir einen Auftrag und du führst diesen aus. Dafür stellst du eine Rechnung über den zuvor vereinbarten Betrag und bekommst das Geld überwiesen.

Viele Filme sind nicht erfolgreich - ganz unabhängig vom Budget.

Heute läuft Eis am Stiel IV bis VIII im Fernsehen.
Du denkst also, einen Film von dieser Qualität bekommst du nicht hin?
Jedenfalls bezahlen TV-Sender selbst für solche Filme - und das ist gerade nicht ein "verschwindend geringer Anteil".



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 12:50
iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 10:49

1. hattest du den Film mal als einen deiner Lieblingsfilme bezeichnet
2. war die lange Drehzeit der bestimmende Kostenfaktor bei der Produktion
3. wurde mit vorhandenem Licht gedreht
1. und?
2. Der Hauptkostenfaktor war das völlig unprofessionelle, irrationale und verantwortungslose Management von Malick.
Die ganze Produktion war deshalb ne einzige Katastrophe, und die Crew war kurz davor zu meutern und nach hause zu gehen.
3. in Wirklichkeit nur manche Szenen.
iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 10:49
Nochmal: Wenn du eh denkst, dass du nichts produzieren kannst, das sich verkaufen lässt, gründest du kein Unternehmen sondern höchstens einen Verein. ;)
Ich produziere nichts, weil ich kein Produzent bin, und ich verkaufe auch nix, weil ich kein Verkäufer bin.
Wann kapierst du das endlich?
Wann kapierst du endlich, dass es viele wie dich gibt, die für andere gegen Bezahlung arbeiten, und dann eben auch jene die als Unternehmer tätig sind.

Du bist mit deinen Tätigkeiten zufrieden - gut - damit gehörst du zu einer Mehrheit.

Wer mehr will, der unternimmt eben etwas darüber hinaus.

stip hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 12:46

Ich weiss was du antworten willst: wenn es 'nur' Angestellte sind, und keine Gesellschafter, dann glauben sie nicht an das Projekt und deshalb floppt es.

Das ist (eine) der Fehlannahmen denen du als Theoretiker unterliegst. Dass Glaube ans Projekt Erfolg garantiert.
Frank Glencairn hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 12:50 Ja, und mit Glauben kann ich keine Rechnungen bezahlen.
Deshalb begibst du dich ja in Abhängigkeit deines Arbeit- oder Auftraggebers in der Erwartung, dass er dich für das was er dir zu arbeiten gibt, bezahlt.

Natürlich ist es dir dann ziemlich egal, was mit dem Ergebnis deiner Arbeit geschieht - denn viel mehr kannst du ja auch nicht erwarten.

Dir kann es egal sein, ob du nun die Bilder für einen Film über das Eindrehen einer Schraube oder über den Untergang der Menschheit lieferst. Wichtig ist, dass deine Rechnung bezahlt werden.

Anderen geht es um mehr.



stip
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von stip »

iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 13:31
Deshalb begibst du dich ja in Abhängigkeit deines Arbeit- oder Auftraggebers in der Erwartung, dass er dich für das was er dir zu arbeiten gibt, bezahlt.

Natürlich ist es dir dann ziemlich egal, was mit dem Ergebnis deiner Arbeit geschieht - denn viel mehr kannst du ja auch nicht erwarten.

Ich war an noch keinem Set, an dem es den 'Angestellten' egal war, wie das Resultat ihrer Arbeit wird. Nie. So jemand würde nie mehr gebucht.

Wenn an einem Filmset eine Szene auf dem großen Monitor abgespielt wird, um etwas zu checken, dann achtet jedes Crew Mitglied nur auf seine eigene Arbeit: Maske, Kostüm, Schauspieler, DP, Regie, Licht...jeder ist ambitioniert. Es ist deren Arbeit, das was sie gewählt haben zu tun weil sie es gerne machen - und gut machen wollen.

Du bist ein Theoretiker. Geh mal ein paar Tage auf ein Set und übernehme dort eine beliebige Verantwortung, dann fällt dein theoretisches Kartenhaus ganz schnell in sich zusammen.

Wie heisst eigentlich deine/eure GmbH?



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

stip hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 12:46
iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 09:29 Niemand arbeitet dabei umsonst, denn die Produktionsfirma und der Film sind dann Eigentum dieser
Gesellschafter = Crew-Mitglieder.
Wenn der Film floppt arbeiten natürlich alle umsonst.

Ich weiss was du antworten willst: wenn es 'nur' Angestellte sind, und keine Gesellschafter, dann glauben sie nicht an das Projekt und deshalb floppt es.

Das ist (eine) der Fehlannahmen denen du als Theoretiker unterliegst. Dass Glaube ans Projekt Erfolg garantiert.
Du immer mit deinen Theoretikern. Du hast selbst noch nie einen Spielfilm produziert, meinst du hättest mehr Erfahrung als andere.

Daher redest du auch davon, dass ein "Film floppt", weißt aber gar nicht genau, was das bedeutet.

Ich hab mir den letzten Walter Hill-Film angesehen. Ganz offensichtlich ein - für Hollywood-Verhältnisse - Low-Budget Film. Er kam nur in einigen wenigen Kinos in den USA heraus. Er floppte also an den Kinokassen.
Aber ist er ein finanzieller Flopp?

Und löst sich der Film irgendwann in Luft auf?
Was geschieht wohl, wenn er in 10 Jahren auf einem TV-Kanal gezeigt wird?



Wenn mir jemand ein realisierbares Low-Budget-Projekt präsentiert, das mich überzeugt, bin ich jedenfalls bereit, mich zu beteiligen.
Wenn eine Gewinnerzielungsabsicht besteht - also primär darauf abgezielt wird, dass der Film möglichst viele Zuschauer erreicht ...
Und wenn ich den Eindruck habe, dass der Film dann auch das Potential dazu hat, die Verwertungskette auszuschöpfen ...



stip
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von stip »

Ok bist du ein Satire-Account?!



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

stip hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 13:44
iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 13:31
Deshalb begibst du dich ja in Abhängigkeit deines Arbeit- oder Auftraggebers in der Erwartung, dass er dich für das was er dir zu arbeiten gibt, bezahlt.

Natürlich ist es dir dann ziemlich egal, was mit dem Ergebnis deiner Arbeit geschieht - denn viel mehr kannst du ja auch nicht erwarten.

Ich war an noch keinem Set, an dem es den 'Angestellten' egal war, wie das Resultat ihrer Arbeit wird. Nie. So jemand würde nie mehr gebucht.

Wenn an einem Filmset eine Szene auf dem großen Monitor abgespielt wird, um etwas zu checken, dann achtet jedes Crew Mitglied nur auf seine eigene Arbeit: Maske, Kostüm, Schauspieler, DP, Regie, Licht...jeder ist ambitioniert. Es ist deren Arbeit, das was sie gewählt haben zu tun weil sie es gerne machen - und gut machen wollen.

Du bist ein Theoretiker. Geh mal ein paar Tage auf ein Set und übernehme dort eine beliebige Verantwortung, dann fällt dein theoretisches Kartenhaus ganz schnell in sich zusammen.

Wie heisst eigentlich deine/eure GmbH?
Ich sehe an Sets, wie jeder seinen erlernte Routinestiefel herunterspielt - ja - jeder spielt da seine geübte Rolle.
Und jeder hat dabei nur seine eigene Arbeit im Sinn.

Das fängt doch schon mit den Listen an, die abgearbeitet werden:
Da lese ich dann z.B.
...sind wir noch auf der Suche nach diversen Positionen:
- Regieassistenz
- Szenenbild
- Kostümbild
- Maskenbild
- Set-Aufnahmeleitung
- Oberbeleuchter
- Kamera-Assistenz
- Grip
Für einen No-Budget-Kurzfilm.

Ganz nach dem Motto: Wir haben zwar kein Geld, blähen aber die Produktion ganz professionell auf.

Genau so sehen generell 99% der deutschen Produktionen aus.

Jeder nimmt seinen Bereich so wichtig, dass alles andere ausgeblendet wird - und das, bei einem beschränkten Budget.



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

stip hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 13:59 Ok bist du ein Satire-Account?!
Und du bist der Set-Held, dem es wichtig ist, welchen Namen eine GmbH hat.

Das sind die Dinge, die dir wichtig sind. ;)

Bei welchen Spielfilmproduktionen warst du nochmal alles beteiligt?
Und wichtig: In welchen Positionen?

Wer ständig nur von Flopps redet, muss wohl entsprechende Erfahrungen gesammelt haben. ;)



stip
Beiträge: 1263

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von stip »

das muss Satire sein :)



iasi
Beiträge: 28485

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

stip hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 15:01 das muss Satire sein :)
Du meinst die fehlende Antwort auf die Fragen:
Bei welchen Spielfilmproduktionen warst du nochmal alles beteiligt?
Und wichtig: In welchen Positionen?

;)

Wir Theoretiker benötigen schließlich die wertvollen Erfahrungen der Praktiker. :)



pillepalle
Beiträge: 10526

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von pillepalle »

iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 13:15 Du hast nur eine Vorstellung von einem Produzenten:
Wie Papa bezahlt er alles.

Als Freiberufler führst du auch nur Arbeiten gegen Bezahlung aus.
Deine Erfahrung aus dem Geschäftsleben beschränkt sich darauf.
Der Kunde, eine Agentur bzw Produktionsfirma gibt dir einen Auftrag und du führst diesen aus. Dafür stellst du eine Rechnung über den zuvor vereinbarten Betrag und bekommst das Geld überwiesen.
Immerhin scheinst du so langsam verstanden zu haben wie eine Sebstständigkeit funktioniert. Wenn man für Geld arbeitet hat man ein relativ geringes Risiko nichts zu verdienen. Als Teilhaber hat man ein recht hohes Risiko nichts zu verdienen. Morgen ruft mich jemand an der Stützstrümpfe fotografiert haben möchte. Da lehne ich doch gerne ein Honorar ab und beteilige mich lieber am Umsatz der verkauften Strümpfe ;)

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Darth Schneider
Beiträge: 24203

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@Pille
Also ich würde aus Spass an der Sache heute sehr vieles machen, ganz gratis.
Aber Stützstrümpfe fotografieren ?..;))
Nur gegen Honorar,D
Gruss Boris



pillepalle
Beiträge: 10526

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von pillepalle »

@ Darth

Aus Spaß, oder Leidenschaft, kann man ganz viele Dinge machen. Das Ziel ist es aber von seiner Leidenschaft, oder dem was man gerne macht, leben zu können und das geht nun mal besser, wenn man dabei auch etwas verdient. Mit Versprechungen und imaginären zukünftigen Gewinnen ist das schwierig.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



iasi
Beiträge: 28485

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 15:16
iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 13:15 Du hast nur eine Vorstellung von einem Produzenten:
Wie Papa bezahlt er alles.

Als Freiberufler führst du auch nur Arbeiten gegen Bezahlung aus.
Deine Erfahrung aus dem Geschäftsleben beschränkt sich darauf.
Der Kunde, eine Agentur bzw Produktionsfirma gibt dir einen Auftrag und du führst diesen aus. Dafür stellst du eine Rechnung über den zuvor vereinbarten Betrag und bekommst das Geld überwiesen.
Immerhin scheinst du so langsam verstanden zu haben wie eine Sebstständigkeit funktioniert. Wenn man für Geld arbeitet hat man ein relativ geringes Risiko nichts zu verdienen. Als Teilhaber hat man ein recht hohes Risiko nichts zu verdienen. Morgen ruft mich jemand an der Stützstrümpfe fotografiert haben möchte. Da lehne ich doch gerne ein Honorar ab und beteilige mich lieber am Umsatz der verkauften Strümpfe ;)

VG
Es gibt aber auch den anderen Thread zum Rückgang der Aufträge.

Die Frage ist jedoch letztlich:
Gebe ich mich damit zufrieden, meinen Lebensunterhalt zu verdienen, indem ich Stützstrümpfe fotografiere, oder will ich doch noch mehr.

Du kannst vielleicht bei einer deutschen Kinofilmproduktion anheuern, die durchschnittlich etwas 3 Mio.€ Budget hat.
Da erhältst du dann - dank Steuer- und Gebührenzahler - deine Tarifgage für einige (eher wenige) Wochen, denn das Budget begrenzt die Drehzeit.
Rein zu kommen, ist schon mal gar nicht so leicht.

Aber vielleicht kommst du ja bei einer kleineren Produktion rein, die in 4 Wochen abgedreht ist.
Nun denkst du aber:
Hey - das ist ein tolles Projekt mit viel Potential. Ich steige mit ein und erhöhe das Budget dadurch, dass ich meine Gage investiere.
Und dann läuft die Verwertung recht gut und es kommt in der Summe mehr rein, als der Film gekostet hatte.
Du lässt dir die Gage auszahlen und bist am Gewinn beteiligt. Zudem stellt der Film einen Wert dar, an dem du ebenfalls beteiligt bist.


Somit reicht die Spanne deiner Möglichkeiten
von
dem vereinbarten Stundensatz für den Stützstrümpfe-Auftrag,
über
die Tarifgage für die Produktionszeit
bis
zum Anteil an den Einnahmen, dem Gewinn und dem Film-/Firmenwert.


Der Reiz der verschiedenen Produktion
Stützstrümpfe-Fotos
geförderte Filmproduktion
eigenes Filmprojekt inkl. Firmengründung
spielt dann auch noch eine wichtige Rolle.


Hinzu kommen die Abhängigkeiten
vom
Kunden und der Auftragserteilung
vom
Erfolg der Bewerbung bei der Filmproduktionsfirma
oder eben
der Gründung einer eigenen Produktionsfirma.



stip
Beiträge: 1263

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von stip »

iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 15:05
stip hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 15:01 das muss Satire sein :)
Du meinst die fehlende Antwort auf die Fragen:
Bei welchen Spielfilmproduktionen warst du nochmal alles beteiligt?
Und wichtig: In welchen Positionen?

;)

Wir Theoretiker benötigen schließlich die wertvollen Erfahrungen der Praktiker. :)
Ich wollte mich hier zwar nicht doxxen aber was solls, ich sag dir wie der Film heisst:
"Wer ist Herr Z?"
Es geht um einen Typ, der seit 12 Jahren einen Film machen will. Aber auf die einzig richtige Weise, denn alle anderen sind unprofessionell. Das bedarf leider sehr viel Zeit. Wieviel bleibt auch am Ende unbeantwortet - da kann sich der Zuschauer sein eigenes Bild machen.

Der Film war übrigens ein finanzieller Reinfall - obwohl alle Beteiligten fest daran geglaubt haben. Komisch.



Darth Schneider
Beiträge: 24203

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@Pille
Wenn man davon leben will, verkauft man am besten sich selber, und man macht das was man gut kann und gerne macht,,.
Sich nur auf Gewinn/Einnahmen zu verlassen wäre nix für mich, gerade bei einem kreativen Beruf…
Hab ich früher als Tänzer/Tanzlehrer/Choreograf auch nie gemacht, sondern einfach meinen Job für den ich unabhängig vom Gewinn eingestellt und bezahlt wurde.

Alles andere ist eine Lotterie, oder/und setzt sehr viel Eigenkapital und auch Risikobereitschaft voraus.

In nicht nicht kreativen Berufen wenn man z.B. Stützstrümpfe verkauft mag das wieder ganz anders ausschauen...;))

Aber der iasi glaubt mir das so oder so nicht.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Sa 15 Jun, 2024 16:22, insgesamt 1-mal geändert.



iasi
Beiträge: 28485

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 16:07 @ Darth

Aus Spaß, oder Leidenschaft, kann man ganz viele Dinge machen. Das Ziel ist es aber von seiner Leidenschaft, oder dem was man gerne macht, leben zu können und das geht nun mal besser, wenn man dabei auch etwas verdient. Mit Versprechungen und imaginären zukünftigen Gewinnen ist das schwierig.

VG
Imaginär sind Gewinne offensichtlich nur diejenigen, die nicht verstehen, warum andere Filme produzieren.

Frag dich doch mal, weshalb ein Produzent das Geld aufbringt und all die Leute bezahlt, die den Film dann drehen.
Du erwartest ja schließlich auch, dass der Produzent dies tut.

Für dich sind die Gewinne imaginär. Für den Produzenten sicherlich nicht - sonst würde er es sicherlich nicht machen.

Und:
Denkst du denn wirklich, dass Leute ein Unternehmen gründen, wenn sich nicht beabsichtigen, damit auch etwas zu verdienen.



Darth Schneider
Beiträge: 24203

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Hier geht es eigentlich um Filmförderung, nicht um Unternehmensgründung, beziehungsweise nicht darum wie viel ein Film einspielt….
2 ganz verschiedene Paar Schuhe.

Blade Runner war am Anfang im Kino eher ein Flop, ist aber heute trotzdem ein absoluter Kult Film.
Franz Kafka war zu seiner Lebenszeit nie wirklich erfolgreich, und hat seine Bücher in der Freizeit geschrieben und hatte einen 100% Job als Buchhalter…

Finanzieller Erfolg von Kunst und Medien sind relativ.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Sa 15 Jun, 2024 16:27, insgesamt 1-mal geändert.



iasi
Beiträge: 28485

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 16:18 @Pille
Wenn man davon leben will, verkauft man am besten sich selber, und man macht das was man gut kann und gerne macht,,.
Sich nur auf Gewinn/Einnahmen zu verlassen wäre nix für mich, gerade bei einem kreativen Beruf…
Hab ich früher als Tänzer/Tanzlehrer/Choreograf auch nie gemacht, sondern einfach meinen Job für den ich unabhängig vom Gewinn eingestellt und bezahlt wurde.

Alles andere ist eine Lotterie, oder/und setzt sehr viel Eigenkapital und auch Risikobereitschaft voraus.

Aber der iasi glaubt mir das so oder so nicht.
Gruss Boris
Gerade bei einem kreativen Beruf ist Risikobereitschaft eine Voraussetzung für Erfolg.
Mit Lotterie hat das auch nichts zu tun - das reden sich nur diejenigen ein, die die vermeintliche Sicherheit eines Jobs suchen.

Die Sicherheit wollen viele von der Filmförderung. Daher fehlt es auch allgemein an Risikobereitschaft - auch im kreativen Sinne.



Darth Schneider
Beiträge: 24203

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

Nein ist es nicht, ich hab fast 20 Jahre lang getanzt, (natürlich auch unterrichtet) und bin nie ein finanzielles Risiko eingegangen wegen dem sehr kreativen Job.;)

Beim Frank und beim Pille wird das auch nicht anders sein.
Die machen ihren kreativen Film Job und kriegen Geld dafür.
Sicher meistens, weil sonst funktioniert das ganze nicht.

Nicht alle sind Produzenten….
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Sa 15 Jun, 2024 16:37, insgesamt 1-mal geändert.



iasi
Beiträge: 28485

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 16:26 @iasi
Hier geht es eigentlich um Filmförderung, nicht um Unternehmensgründung, beziehungsweise nicht darum wie viel ein Film einspielt….
2 ganz verschiedene Paar Schuhe.

Blade Runner war am Anfang im Kino eher ein Flop, ist aber heute trotzdem ein absoluter Kult Film.
Franz Kafka war zu seiner Lebenszeit nie wirklich erfolgreich, und hat seine Bücher in der Freizeit geschrieben und hatte einen 100% Job als Buchhalter…
Gruss Boris
Franz Kafka starb früh.

Die Mehrzahl der besonders rentablen Filme hatten ein niedriges Budget.

Dune 2 hat keine sonderlich hohe Kapitalrendite aufzuweisen.
Godzilla Minus One hingegen schon.
Lola rennt ...



stip
Beiträge: 1263

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von stip »

iasi hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 16:27

Gerade bei einem kreativen Beruf ist Risikobereitschaft eine Voraussetzung für Erfolg.
Risikobereitschaft auf kreativer Ebene aber nicht unternehmerischer.

Jeder hier merkt, dass du über Dinge redest die du selbst nie getan oder durchlebt hast.



Darth Schneider
Beiträge: 24203

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Barbie, Oppenheimer waren sehr teuer und sehr erfolgreich, auch so mancher Superhelden Film…
Es gibt zig teure Filme die sehr erfolgreich waren…
Aber natürlich auch zig günstige Filme die erfolgreich waren.
Also hat das nix zu sagen…

Fakt.
Fast niemand finanziert seine Kinofilme alleine und selber…
Zum Glück machen das nicht alle Filmemacher , weil sonst gäbe es fast keine Filme.
Weil die Filmemacher wären pleite…;))

Und ja Kafka starb früh, er hat aber in der kurzen Freizeit/ Lebenszeit viel geschrieben….
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Sa 15 Jun, 2024 16:45, insgesamt 1-mal geändert.



pillepalle
Beiträge: 10526

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von pillepalle »

@ Iasi

Natürlich möchte jeder Produzent mit seinen Filmen Geld verdienen. Das ist doch völlig normal. Aber ein Produzent den man auch wirklich so nennen darf macht das professionell und hauptberuflich. Das ist schon mal was anderes als ein Haufen Liebhaber, die sich irgendwo reinhängen. Da fehlt dann eben die Erfahrung als Produzent, die Kontakte und vieles mehr. Ein Produzent kümmert sich in der Regel auch um die Finanzierung. Das ist nicht Aufgabe der Crew.

Und es ist doch für einen DP, Gaffer, Grip, oder Sound Mixer viel sicherer für ein Honorar zu arbeiten, als für die Beteiligung an den Einnahmen eines Films. Im letzteren Fall muss der Film im Vertrieb erstmal rentabel werden, damit man überhaupt etwas bekommt. Warum so ein hohes Risiko auf sich nehmen, wenn man auch mit einem viel geringerem Risiko arbeiten kann? Du sagst weil das Projekt so toll ist. Aber finde erstmal genug Leute die etwas genauso toll finden wie du und alle auf einer Wellenlänge sind. Du musst die Leute kennen, sonst weiß du gar nicht ob du dich überhaupt auf sie verlassen kannst? Das andere ist, ob dann immer alle einer Meinung sind und alles harmonisch läuft. Ob man die Kosten aufbringen kann die nicht mit einer Eigenleistung verbunden sind, usw... da sind einfach soviel Variabelen und Unbekannten drinnen, das kaum jemand vorhersagen kann wie das endet. Es kann auch eine gute Idee schlecht umgesetzt werden, oder die Enthusiasten versagen im Vertrieb. Da kann ich auch ins Casino gehen und auf Rot oder Schwarz setzen :)

Natürlich macht man auch mal Dinge aus Leidenschaft, wo das Einkommen in den Hintergrund tritt, oder es arbeiten Leute 'qausi' ohne Honorar zusammen. Z.B. bei Spec Ads, oder Bildern für die eigene Mappe. Dann kennen sich die Leute aber auch meist schon, wissen das sie auf ähnlichem Niveau arbeiten und haben alle ein Interesse an guten Bildern, oder Clips. Da sind dann aber auch kleine und überschaubare Sachen, wo man mal einen oder 2 Tage investiert und keine Monate arbeit. Man schafft etwas schönes um potentielle Kunden in späteren Jobs zu bekommen und nicht um mit dem Foto, oder Clip, Geld zu verdienen.

Du redest zwar von 'tollem PRojekt', dir geht es aber eigentlich nur darum damit Geld zu verdienen, weil das ja das wichtigste Ziel dabei sei. Das ist schon ein Widerspruch in sich.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.
Zuletzt geändert von pillepalle am Sa 15 Jun, 2024 16:51, insgesamt 2-mal geändert.



Darth Schneider
Beiträge: 24203

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Und wie soll jetzt zum Beispiel der FokusPuller, oder der Assistent Beleuchter in D den Film noch mit finanzieren ?
Die meisten können sich doch kaum ne anständige Wollmütze leisten und sind froh wenn es wenigstens bei der Arbeit vom Catering was gesundes zum Essen gibt….

Ich weiss echt nicht woher du diese (jeder MA der Film Crew sollte den Film mitfinanzieren) Illusionen im Kopf drin hast ?
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Sa 15 Jun, 2024 16:54, insgesamt 4-mal geändert.



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