
Herzlich willkommen zur Final Cut Pro 4 Series auf slashCAM. In den kommenden Wochen wird die Mac-Redaktion von slashCAM eine Artikelserie rund um Apples neue Videoschnitte in der Version 4 bringen. Mit der 4er Version von Final Cut sind sowohl eine Fülle neuer Funktionen als auch neue Programme hinzugekommen: RT Extreme, DVCPRO50-Verarbeitung, frei belegbare Tastaturshortcuts, LiveType, Soundtrack, Compressor, verbesserte Farbkorrektur
... um nur ein Paar zu nennen. Um allen Features gerecht zu werden, haben wir uns entschlossen, eine Serie daraus zu machen: Die slashCAM - Final Cut Pro 4 Series. Den Auftakt bildet die Installation, bzw. ein Paar Überlegungen, was zu einer sinnvollen Installations-Vorbereitung gehört, sowie ein erster Eindruck vom "Handling" der neuen Funktionen.
Vor der Installation:
Es macht durchaus Sinn, vor der Installation neuer Software kurz zu überlegen, ob das System, auf dem neu installiert werden soll, den Anforderungen der neuen Software entspricht. Im Falle Final Cut Pro 4 lässt sich folgende Checkliste zusammentragen:
- Für Final Cut Pro 4 sollte es mindestens ein G4 mit 350 MHz sein, (obwohl 350 MHz mit Sicherheit aller unterste Kante sind)
- Final Cut Pro 4 wird von einer DVD installiert - ein DVD-Laufwerk ist also durchaus hilfreich (kann auch extern sein)
- Für Soundtrack und RT Extreme sollte es mindestens ein G4 mit 500 MHz sein, der über eine AGP Grafikkarte verfügt
- Bei den G4 Powerbooks sollte zumindest eines mit 667 MHz zur Verfügung stehen
- Es sollten mindestens 384 MB RAM vorhanden sein
- Mac OS X sollte ab Version 10.2.5 installiert sein
- Quicktime 6.1 ist Minimum, empfohlen wird 6.3, welches auch mit FCP4 zur Installation beiliegt
- Um FCP4, Soundtrack, Cinema Tools 2, Compressor und Live Type zu installieren werden min. 14 GB freier Platz auf der Festplatte benötigt. (Die Loops-Sammlung für Soundtrack benötigt ca. 4 GB, die Typo-Daten für LiveType ca 8 GB, FCP 4 selbst nimmt sich dagegen mit ca 100MB fast schon schlank aus)
Final Cut Pro 4 kann Projekte der 3er Version importieren - dies gilt jedoch nicht umgekehrt! Wer sich also Mitten in einem Projekt befindet, der sollte auf Nummer sicher gehen, und dieses mit der FCP-Version beenden, mit der es begonnen wurde (oder zumindest eine FCP-3 Copy sichern - für alle Fälle). Hieraus ergibt sich nachfolgend die Empfehlung, die ältere Version von Final Cut Pro auf der Festplatte zu behalten. Die Installationsroutine von Final Cut Pro 4 ist geschickter Weise so eingerichtet, das die ältere Version nicht überschrieben wird.
Wer die Gelegenheit ergreift und einen kompletten Neuanfang mit Final Cut Pro 4 auf seinem Schnittsystem hinlegen möchte, dem sei grundsätzlich empfohlen, die Video-Daten und die Programm-Daten auf getrennten Festplatten zu lagern. Belohnt wird man hierbei mit schnellen Zugriffszeiten, einfachen Back-Up-Strategien und mit einem grundsätzlich längerlebigen System.
Wer im Zuge entsprechender Renovierungsarbeiten sein bisheriges System bootfähig backupen möchte oder einfach auf eine neue Platte ebenfalls bootfähig kopieren will, ohne seine Systemsoftware samt übriger Software neu installieren zu müssen, dem sei der
Carbon Copy Cloner, eine hervorragende Share-Ware, die von Apple selbst empfohlen wird, ans Herz gelegt.
Noch ein kleiner Tip: Vorsicht beim Kauf neuer Festplatten über 120 GB für ältere G4-Systeme. Wer noch mit ATA66 seine Festplatten betreibt, kann max 128 GB adressieren - größere Festplatten erfordern einen ATA 100, besser ATA133 -fähigen PCI-Controller.
Grundsätzlich sollte vor der Neuinstallation von Software auf Unix-Systemen die "Rechtefrage" geklärt sein. Als streng hierachisch arbeitendes Betriebsystem mit einer großen Menge an kleinen Systemdateien, denen unterschiedliche Lese-, Schreib- und Zugriffsrechte vergeben wurden, lohnt sich ein gelegentlicher Check mit Bordmitteln. Hierzu findet sich in Mac Os X im Programm-Ordner im Verzeichnis Dienstprogramme das Festplatten-Dienstprogramm. Mit diesem lassen sich unter "Erste Hilfe" "Volume-Zugriffsrechte überprüfen" und ggf. reparieren. Sollte aus unerfindlichen Gründen mal ein Programm unsauber laufen, hilft häufig eine entsprechende Debug-Routine.
Die Installation
Ein Blick in die Option "Angepasste Installation" gibt einen guten Überblick über die Software, die mit der Standard-Installation von Final Cut Pro 4 zusätzlich installiert wird. Und dies ist nicht gerade wenig. Zu den wirklich herausragenden Tools gehören hier natürlich FCP 4 selbst, die Cinema Tools, LiveType, Compressor, sowie Soundtrack.
Hier nun ein erster kurzer Überblick über die wichtigsten neuen Features in Final Cut Pro 4.0.1:
Neue Features in FCP 4.0.1

Final Cut Pro 4 zeichnet sich durch eine enorme Fülle neuer Funktionen aus. Es macht hierbei durchaus Freude, zu beobachten, dass Apple bei der Weiterentwicklung seiner Videoschnittapplikation auf die Anregungen seiner User-Base gehört hat. So finden sich zumindest drei Features in Final Cut Pro 4 wieder, die auf direkten User-Input rückschließen lassen: Zum einen die freie Tastaturbelegung, mit der Möglichkeit, Shortcuts selbst zu definieren und als Klickbare Icons in jedem Fenster abzulegen:
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| frei konfigurierbare Tastaturbelegung | |
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... und zum anderen eine neue Fensterdarstellung bei der Farbkorrektur
, mit der sich vorherige und nachfolgende Schnitte mit dem aktuellen Clip vergleichen lassen. Jedes Fenster lässt sich dann noch einmal horizontal oder vertikal frei definierbar teilen und ermöglicht so ein Maximum an vergleichender Kontrolle für die Farbkorrektur: ein wirklich sehr willkommenes Feature:
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| Fensterdarstellung bei der Farbkorrektur | |
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Das dritte sehr wichtige neue Feature im Bunde, das vielfach gefordert worden war, ist der neue Audiomixer, der bis zu 99 Spuren verarbeiten kann und das Abmischen in Echtzeit ermöglicht. Bei einem ersten Kurz-Test mit 8 Audio-Spuren zu jeweils 48 Khz traten keine Probleme beim Mischen in Echtzeit auf.
Zu den wichtigen neuen Features zählt darüber hinaus eine neue Echtzeit-Architektur, RT-Extreme genannt, die bereits auf unserem betagten 500mhz Dual G4 einen sehr ordentlichen Geschwindigkeits-Bums bringt. Wir konnten 3 Videospuren mit unterschiedlichen Transparenzen mit der RT-Extreme-Einstellung bei mittlerer Darstellungsqualität problemlos abspielen.
Für eine kleine Revolution bei den zu verarbeitenden Formaten dürfte die DVCPRO 50-Fähigkeit von Final Cut Pro 4 sorgen. DVCPRO-50 wird in letzter Zeit verstärkt von Fernsehsendern als Master-Format und billigere Alternative zu Digibeta
verlangt. Mit Final Cut Pro 4 lässt sich nun DVCPRO 50 über Firewire
ohne zusätzliche SDI-Karte (!) problemlos verarbeiten.
Soweit unser Kurz-Überblick in Sachen Installation und neue Features. Wir werden anschließend die neuen Tools Soundtrack, Compressor und LiveType vorstellen, und dann in die Tiefen der Programme abtauchen - also stay tuned.